QuickInfo
Nach lutherischer Ordnung |
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Evangelium | Lk 12,35-40 |
Predigt | Joh 12,44-50 |
Gottesdienstordnung |
In den Landeskirchen gelten unterschiedliche Textordnungen (s. u.).
John Wyclif
(† 31. Dezember 1384 in Lutterworth, Leicestershire)
Unierte und reformierte Landeskirchen:
Für den Altjahresabend war in den Kirchenordnungen der Landeskirchen, die der Ordnung der Eisenacher Konferenz folgten, so in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, kein eigenes Proprium vorgesehen.
Landeskirchen, die weiterhin der altkirchlichen Ordnung folgen, so die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg, feierten den Altjahresabend mit dem zugehörigen Proprium.
Der Altjahrsabend in den Kirchenjahren 1976/1977 bis 1983/1984
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
Während wir an dieser Stelle den Altjahrsabend aus der Sicht des evangelischen Kirchenkalenders beleuchten, finden Sie allgemeine Informationen und Gedanken zu Silvester in diesem Artikel:
Der letzte Tag im Jahr ist zugleich Gedenktag für Papst Silvester I., dessen Bedeutungslosigkeit in der Geschichte durch Legenden aufgewertet wurde.
gültig in den Kirchenjahren von 1957/1958 bis 1977/1978
Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Leseordnungen.
Im Kirchenjahr 1976/1977 galten bevorzugt:
In den Jahren vor 1978/1979 wurden die Perikopenordnungen der evangelischen Kirchen nicht einheitlich gestaltet.
Neben etlichen Entwürfen und Erprobungen der lutherischen Kirchen speziell in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts hielten sich die Perikopenordnungen nach dem Schema der altkirchlichen Ordung und nach der Empfehlung der Eisenacher Konferenz (1896) überwiegend in unierten und reformierten Landeskirchen bis zum Kirchenjahr 1977/1978.
Dagegen empfahl die Lutherische Liturgische Konferenz Deutschlands 1957 den lutherischen Landeskirchen eine neue Textordnung auf Basis von sechs Reihen.
Erst mit der Revision, die eine Ordnung der Predigttexte ab 1978/1979 vorsah, vereinheitlichte sich die Nutzung der Perikopen in den Landeskirchen weitgehend, aber längst nicht vollständig.
Gottesdienstliche Ordnung
I.
gültig bis 1977/1978
( nach dem Evangeliumstext Lk 12,35-40 )
EG alt | EG neu | Titel |
---|---|---|
-1 | EG 59 | Das alte Jahr vergangen ist |
EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)
Lesung | Text für die Lesung |
---|---|
Epistel | Rom 8,31-39 |
Evangelium | Lk 12,35-40 |
Erläuterungen zu den Perikopen
Mit der Reformation änderte sich die Bedeutung der Lesungen und der Predigt im Gottesdienst grundlegend. Gab es vorher keine oder nur eine sehr lose Bindung der Perikopen an die Messe, so war für Luther nun regelmäßig die Evangelienperikope Grundlage der Predigt im sonntäglichen Hauptgottesdienst (vormittags), an diesem Tag also Lk 12,35-40.
Im Fokus der Predigt stand jetzt als Teil der Verkündigung die Auslegung des Evangeliums.
Die Epistelperikope war als Predigttext empfohlen für den Gebrauch im Gottesdienst am Nachmittag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift Von der Ordnung des Gottesdienstes in der Gemeinde, 1523, Über den Sonntagsgottesdienst).
Die Reihe der Epistelperikopen enthielt (anders als heute) auch Texte aus dem Alten Testament. Es gab keine spezielle Reihe für Lesungen aus dem Alten Testament.
Doch die Pfarrer und Prediger waren zunächst nicht nur frei darin, einen biblischen Text für die Predigt zu wählen, sondern geradezu aufgefordert, die Predigt an den Bedürfnissen der Gemeinde und an der geübten Praxis auszurichten.
In den meisten Kirchen wurden nahezu täglich Gottesdienste geboten (die in unseren Kalendern z. Z. nicht abgebildet sind). An Sonn- und Feiertagen konnten gleich mehrere Gottesdienste und Messen stattfinden. Hier entwickelten sich Leseempfehlungen für jeden Wochentag, in Summe also für jeden Tag des Kirchenjahres.
Von Bedeutung war auch die protestantische Ausrichtung der Gebietskirche: lutherisch, reformiert (calvinistisch) und uniert. Unterschiede zeigten sich in der Liturgie und damit im Verständnis der Predigt als Teil der Verkündigung.
Luthers allgemeinen Empfehlungen in seinen Schriften folgten etwa ab 1560 vereinzelt Ansätze, eine gewisse verbindliche Textordnung für Pfarrer und Gemeinden zu gestalten. Dies geschah jedoch zaghaft und zögerlich angesichts der bestehenden Meinungsvielfalt und angesichts der Lage der Entscheidungshoheit, die nicht in der Kirche, sondern beim Landesfürsten angesiedelt war. Zunächst gab es auch keinen hinreichenden Bedarf für neue Regelungen: Gottesdienst war selbstverständlich und die Bevölkerung nahm rege teil. Doch spätestens im Zeitalter der Aufklärung, als ein deutlicher Rückgang christlichen Engagements in der Bevölkerung zu erkennen war, die Zahl der Gottesdienstbesucher stetig abnahm und etliche unterwöchige Gottesdienste und Messen gestrichen wurden, trat die Notwendigkeit deutlich hervor, das Gottesdienstverständnis und die Gottesdienste des Kirchenjahres zu überdenken.
Dies führte vielfach schon früh und speziell im 19. Jahrhundert zu zahlreichen unterschiedlichen Durchführungen, Vorschlägen und Erprobungen, bis sich 1896 die Eisenacher Konferenz als reichsweite Konferenz der deutschen Landeskirchen mit der Idee einer allgemein gültigen Textordnung beschäftigte und schließlich eine Perikopenordnung beschloss, die ab 1898/1899 allen evangelischen Landeskirchen zur Umsetzung empfohlen wurde.
Es ist derzeit an dieser Stelle nicht möglich, für die Jahre 1530/1531 bis 1898/1899 Textordnungen darzustellen, die über die altkirchlichen Perikopen für die Lesungen und Predigten hinaus gehen. Wir sind uns dabei bewusst, dass diese Perikopen regional und zeitlich begrenzt keine Bedeutung hatten.
III.
gültig in den Jahren 1957/1958 bis 1977/1978
EG alt | EG neu | Titel |
---|---|---|
38 | EG 59 | Das alte Jahr vergangen ist |
EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)
Lesung | Text für die Lesung |
---|---|
Evangelium | Lk 12,35-40 |
Epistel | Rom 8,31b-39 |
Kirchen- jahr |
Datum | Reihe | Texte für die Predigt | Marginaltexte (M | C | PS) |
|
---|---|---|---|---|---|
1976/1977 | 31.12.1976 | V | Joh 12,44-50 | PS | Psalm 90 |
1977/1978 | 31.12.1977 | VI | Jes 51,1-6 | M | Psalm 90 |
1978/1979 | 31.12.1978 | Ab hier gilt die neue Ordnung 1978/1979. | M | Psalm 121 | |
1979/1980 | 31.12.1979 | M | Jes 43,1-7 | ||
1980/1981 | 31.12.1980 | ||||
1981/1982 | 31.12.1981 | ||||
Datum:
Unsere Sortierung stellt jeweils das gewählte Jahr nach oben. Die Spalte »Datum« zeigt das tatsächliche Datum des Tages, für den der Predigttext gilt.
Reihen:
Die Perikopenordnung kennt ab dem Kirchenjahr 1957/1958 zwei Lesetexte (je einen aus den Evangelien und einen aus den Episteln) sowie sechs Predigttextreihen.
Die Reihen werden mit römischen Zahlen von I bis VI gekennzeichnet. Jede Reihe benennt die Bibeltexte (Perikopen) für alle Predigten in einem Kirchenjahr zwischen dem 1. Advent und dem letzten Sonntag des Kirchenjahres. Die Reihen gelten nacheinander. Sie umfassen somit die Zeitspanne von sechs Kirchenjahren.
Diese Ordnung beginnt mit Reihe IV für das Kirchenjahr 1957/1958. Die Reihe I gilt für das Kirchenjahr 1960/1961, die Reihe II für das Kirchenjahr 1961/1962 usw. Die Gültigkeit dieser Ordnung endet 1977/1978 mit Reihe VI.
Marginaltexte (M) sind Texte, die thematisch gut zum Tag passen. aber keinen Platz in den Reihen fanden. Aus ihnen kann die Gemeinde unabhängig von Reihe und Kirchenjahr einen Text für die Predigt wählen, der dann den vorgesehenen Predigtext der gültigen Reihe ersetzt.
Continua-Texte (C) sind Marginaltexte, die ein biblisches Buch oder wesentliche Teile daraus fortlaufend über mehrere Sonntage hinweg für die Predigt bieten.
Psalter-Texte (PS) sind zusätzliche Lesetexte aus dem Psalter, der ansonsten nicht in den Predigtreihen vorkommt. Sein Ort ist traditionell der Tages- oder Wochenspalm, der Hallelujavers und ggf. der Spruch. Der Psalmtext kann auch für die Predigt genutzt werden. Dann taucht er mit der Kennung »M« (für marginalen Predigtext) ggf. ein zweites Mal in der Liste auf. Er sollte dann an die Stelle der in in den Reihen vorgesehenen alttestamentlichen Perikope treten.
Aufbau der Leseordnung
Die wesentlichen Neuerungen dieser Textordnung sind:
Die Reihen folgen einem vorgegebenen Format:
In der Regel werden für jeden Sonntag zwei (oder mehr) so genannte »Marginaltexte« (M) geboten. Hier hat die Gemeinde (bzw. der Prediger) die Entscheidungsmöglichkeit zwischen dem Text der jeweils gültigen Reihe oder einem der Marginaltexte.
Eine besondere Form des Marginaltextes ist der Continuatext (C), der auf eine lange Tradition zurückblicken kann: An mehreren Sonntagen hintereinander werden für die Predigt Texte geboten, die ein ganzes biblisches Buch umfassen (Jona) oder wesentliche Teile daraus.
Eine weitere Besonderheit ist die zusätzliche Reihe der Psalterperikopen (PS). Texte aus den Psalmen dienen nicht nur als Eingangs- (Introitus), Wochen-oder Tagespsalm, sie können nun auch für die Predigt genutzt werden. Diese Reihe ist bevorzugt als Option gedacht für das jeweilige Jahr, in dem die alttestamentliche Perikope gilt.
Gültig für die Kirchenjahre 1957/1958 bis 1977/1978
Biblia
1545
Text nach der Lutherbibel von 1545.
Gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift
mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.
Reformierte und unierte Landeskirchen
Altkirchliches Evangelium
REIHE
EV
Lutherische Landeskirchen
Evangelium und Predigt Reihe I
LUTH.
REIHE
EV
I
Evangelium nach Lukas
Lk 12,35-40
Euangelium
S. Lucas.
C. XII.
Mat.24.
Verse 35 - 40
LAſſet ewre Lenden vmbgürtet ſein / vnd ewre Liechter brennen / 36Vnd ſeid gleich den Menſchen / die auff jren Herrn warten / wenn er auffbrechen wird von der Hochzeit / Auff das / wenn er kompt / vnd anklopffet / ſie jm bald auffthun. 37Selig ſind die Knechte / die der Herr / ſo er kompt / wachend findet / Warlich / Ich ſage euch / er wird ſich auffſchürtzen / vnd wird ſie zu tiſch ſetzen / vnd fur jnen gehen / vnd jnen dienen. 38Vnd ſo er kompt in der andern wache / vnd in der dritten wache / vnd wirds alſo finden / Selig ſind dieſe Knechte. 39Das ſolt jr aber wiſſen / Wenn ein Hausherr wüſte / zu welcher ſtunde der Dieb keme / ſo wachet er / vnd lies nicht in ſein Haus brechen. 40Darumb ſeid jr auch bereit / Denn des menſchen Son wird komen zu der ſtunde / da jr nicht meinet.
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Reformierte und unierte Landeskirchen
Altkirchliche Epistelperikope
Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom
Rom 8,31-39
REIHE
EP
Lutherische Landeskirchen
Predigt Reihe III
LUTH.
REIHE
EP
II
Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom
Rom 8,31b-39
Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.
C. VIII.
Aus dem Abschnitt:
Paulus schreibt:
Verse 31a
WAs wollen wir denn weiter ſagen?
Verse 31b - 39
ISt Gott fur vns / Wer mag wider vns ſein?32Welcher auch ſeines eigen Sons nicht hat verſchonet / Sondern hat jn fur vns alle da hin gegeben / Wie ſolt er vns mit jm nicht alles ſchencken?33Wer wil die auſſerweleten Gottes beſchüldigen? Gott iſt hie / der da gerecht machet. 34Wer wil verdamnen? Chriſtus iſt hie / der geſtorben iſt / Ja viel mehr / der auch aufferwecket iſt / welcher iſt zur rechten Gottes / vnd vertrit vns.
35WEr wil vns ſcheiden von der liebe Gottes ? Trübſal oder angſt? oder verfolgung? oder hunger? oder blöſſe? oder ferligkeit? oder ſchwert? 36Wie geſchrieben ſtehet / Vmb deinen willen werden wir getödtet den gantzen tag / Wir ſind geachtet fur Schlachtſchafe.37Aber in dem allen vberwinden wir weit / vmb des willen / der vns geliebet hat. 38Denn ich bin gewis / Das weder Tod noch Leben / weder Engel noch Fürſtenthum / noch gewalt / weder gegenwertiges noch zukünfftiges / 39weder hohes noch tieffes noch keine andere Creatur / mag vns ſcheiden von der liebe Gottes / die in Chriſto Jheſu iſt vnſerm HErrn.
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Lutherische Landeskirchen
Alternative Epistellesung (Reihe II, Text B)
LUTH.
REIHE
EP
II-b
Buch des Propheten Jesaja
Jes 9,1-6
Der Prophet Jeſáiá.
C. IX.
Verse 1 - 6
DAS Volck ſo im Finſtern wandelt / ſihet ein groſſes liecht / vnd vber die da wonen im finſtern Lande / ſcheinet es helle. 2Du macheſt der Heiden viel / Damit macheſtu der Freuden nicht viel. Fur dir aber wird man ſich frewen / wie man ſich frewet in der Erndte / Wie man frölich iſt / wenn man Beute austeilet. 3Denn du haſt das Joch jrer Laſt / vnd die Rute jrer Schulter / vnd den Stecken jres Treibers zubrochen / Wie zur zeit Midian. 4Denn aller Krieg mit vngeſtüm vnd blutig Kleid / wird verbrand vnd mit fewr verzeret werden. 5Denn Vns iſt ein Kind geboren / ein ſon iſt vns gegeben / welchs Herrſchafft iſt auff ſeiner Schulder / Vnd er heiſſt / Wunderbar / Rat / Krafft / Helt / ewig Vater / Friedfürſt. 6Auff das ſeine Herrſchafft gros werde / vnd des Friedes kein ende / Auff dem Stuel Dauid vnd ſeinem Königreiche / das ers zurichte vnd ſtercke / mit Gericht vnd Gerechtigkeit / von nu an bis in ewigkeit. Solchs wird thun der Eiuer des HERRN Zebaoth.
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Lutherische Landeskirchen
Predigt Reihe III
LUTH.
REIHE
III
Evangelium nach Lukas
Lk 12,32
Euangelium
S. Lucas.
C. XII.
Aus dem Abschnitt:
Vers 32
FVrchte dich nicht du kleine Herd / Denn es iſt ewrs Vaters wolgefallen / euch das Reich zu geben.
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Lutherische Landeskirchen
Predigt Reihe IV
LUTH.
REIHE
IV
Brief an die Hebräer
Hebr 13,8-9b
Die Epiſtel:
An die Ebreer.
C. XIII.
Aus dem Abschnitt:
Verse 8 - 9b
Iheſus Chriſtus / geſtern vnd heute / vnd derſelbe auch in ewigkeit.9Laſſet euch nicht mit mancherley vnd frembden Leren vmbtreiben. Denn es iſt köſtlich ding / das das Hertz feſte werde / Welchs geſchicht durch Gnade /
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Lutherische Landeskirchen
Predigt Reihe V
LUTH.
REIHE
V
Evangelium nach Johannes
Joh 12,44-50
Euangelium
S. Johannes.
C. XII.
Verse44-50
IHeſus aber rieff / vnd ſprach / Wer an mich gleubet / der gleubet nicht an mich / ſondern an den / der mich geſand hat. 45Vnd wer mich ſihet / der ſihet den / der mich geſand hat. 46Ich bin komen in die Welt ein Liecht / auff das / wer an Mich gleubet / nicht im finſternis bleibe. 47Vnd wer meine Wort höret / Vnd gleubet nicht / den werde ich nicht richten / Denn ich bin nicht komen / das ich die Welt richte / ſondern das ich die welt ſelig mache. 48Wer mich verachtet / vnd nimpt meine wort nicht auff / Der hat ſchon der jn richtet / das wort / welches ich geredt habe / das wird jn richten am Jüngſten tage. 49Denn ich habe nicht von mir ſelber geredt / ſondern der Vater der mich geſand hat / der hat mir ein Gebot gegeben / was ich thun vnd reden ſol. 50Vnd ich weis / das ſein Gebot / iſt das ewige Leben. Darumb das ich rede / das rede ich alſo / wie mir der Vater geſagt hat.
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Lutherische Landeskirchen
Predigt Reihe VI
LUTH.
REIHE
VI
Buch des Propheten Jesaja
Jes 51,1-6
Der Prophet Jeſáiá.
C. LI.
Aus dem Abschnitt:
Verse 1 - 6
Gen. 12.
HOret mir zu / die jr der Gerechtigkeit nachjaget / die jr den HERRn ſuchet. Schawet den Fels an / dauon jr gehawen ſeid / vnd des Brunnen grufft / daraus jr gegraben ſeid. 2Schawet Abraham an ewern Vater / vnd Sara / von welcher jr geborn ſeid / Denn ich rieff jm da er noch Einzelen war / vnd ſegenet jn vnd mehret jn. 3Denn der HERR tröſtet Zion / er tröſtet alle jre Wüſten / vnd machet jre wüſten wie Luſtgarten / vnd jre Gefilde / wie einen Garten des HERRN / Das man wonne vnd freude drinnen findet / danck vnd lobeſang.
4MErck auff mich mein Volck / höret mich meine Leute / Denn von mir wird ein Geſetz ausgehen / vnd mein Recht wil ich zum Liecht der Völcker gar bald ſtellen. 5Denn meine Gerechtigkeit iſt nahe / mein Heil zeucht aus / vnd meine Arme werden die Völcker richten / Die Inſulen harren auff mich vnd warten auff meinen Arm. 6Hebt ewr augen auff gen Himel vnd ſchawet vnten auff die Erden / Denn der Himel wird wie ein Rauch vergehen / vnd die Erde wie ein Kleid veralten / vnd die drauff wonen werden dahin ſterben wie a Das / Aber mein Heil bleibet ewiglich / vnd meine Gerechtigkeit wird nicht verzagen.
a
(Das)
Solch (das) mus man mit eim Fingerzeigen / als ſchlüge man ein Kliplin mit Fingern. Wie man ſaget / Ich gebe nicht das drümb.
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Lutherische Landeskirchen
Psalm und Marginaltext für die Predigt
LUTH.
REIHE
PS
M1
Die Bücher der Psalmen
Psalm 90,1-14
Der Pſalter.
1Ein Gebet Moſe / des
mans Gottes .
HERR Gott/du biſt vnſer Zuflucht / Fur vnd fur.
2Ehe denn die Berge worden / vnd die Erde / vnd die Welt geſchaffen wurden / Biſtu Gott von ewigkeit in ewigkeit.
3DEr du die Menſchen a leſſeſt ſterben / vnd ſprichſt / Kompt wider Menſchen kinder.
a
(Leſſeſt ſterben) Es ſterben jmer die Leute hin / vnd komen ander wider durch Gottes wort / Darumb iſt vnſer Leben gegen im als nichts.
4Denn tauſent jar ſind fur dir / wie der Tag der geſtern vergangen iſt / Vnd wie eine Nachtwache.
5Du leſſeſt ſie da hin faren wie einen Strom / Vnd ſind wie ein Schlaff / Gleich wie ein Gras / das doch bald welck wird.
6Das da früe blüet / vnd bald welck wird / Vnd des abends abgehawen wird vnd verdorret.
7DAs machet dein Zorn / das wir ſo vergehen / Vnd dein Grim / das wir ſo plötzlich da hin müſſen.
(Vnerkandte)
Das iſt / Adams ſünde Rom.5. da mit der Tod verdienet iſt / Vnd doch die Welt ſolches nicht weis.
8Denn vnſer Miſſethat ſtelleſtu fur dich / Vnſer vnerkandte Sünde ins liecht fur deinem Angeſichte.
9Darumb faren alle vnſer Tage da hin durch deinen zorn / Wir bringen vnſer Jare zu / wie ein Geſchwetz.
Eccl.18
10Vnſer Leben wehret ſiebenzig Jar / wens hoch kompt ſo ſinds achtzig jar / Vnd wens köſtlich geweſen iſt / ſo iſts Mühe vnd Erbeit geweſen / Denn es feret ſchnell da hin / als flögen wir dauon.
(Zörneſt)
Das iſt / Das ſolches dein Zorn iſt / vnd vnſer ſünde ſo gros iſt / die ſolchen zorn verdienet.
11Wer gleubts aber / das du ſo ſeer zörneſt? Vnd wer furcht ſich fur ſolchem deinem Grim?
12LEre vns bedencken / das wir ſterben müſſen / Auff das wir klug werden.
13HERR kere dich doch wider zu vns / Vnd ſey deinen Knechten gnedig.
14Fülle vns früe mit deiner Gnade / So wöllen wir rhümen vnd frölich ſein vnſer Leben lang.
15ERfrewe vns nu wider / nach dem du vns ſo lange plageſt / Nach dem wir ſo lange vnglück leiden.
(Deine Werck)
Das iſt / leben vnd hülffe / vnd alles guts.
(Vnſer werck)
Das iſt / geiſtlich vnd weltlich Regiment.
16Zeige deinen Knechten deine Wercke / Vnd deine Ehre jren Kindern.
17Vnd der HErr vnſer Gott ſey vns freundlich / Vnd fordere das werck vnſer hende bey vns / Ja das werck vnſer hende wolt er fordern.
❦
Lutherische Landeskirchen
Marginaltext für die Predigt
LUTH.
REIHE
M2
Aus dem Psalter
Psalm 121
Der Pſalter.
1Ein Lied im höhern Chor.
ICh hebe meine augen auff zu den Bergen / Von welchen mir Hülffe kompt.
2Meine Hülffe kompt vom HERRN / Der Himel vnd Erden gemacht hat.
3Er wird deinen fus nicht gleitten laſſen / Vnd der dich behütet / ſchlefft nicht.
4Sihe / der Hüter Iſrael / Schlefft noch ſchlumet nicht.
5Der HERR behütet dich / Der HERR iſt dein Schatten vber deiner rechten hand.
6Das dich des tages die Sonne nicht ſteche / Noch der Mond des nachts.
7Der HERR behüte dich fur allem Vbel / Er behüte deine Seele.
8Der HERR behüte deinen ausgang vnd eingang / Von nu an bis in ewigkeit.
❦
Lutherische Landeskirchen
Marginaltext für die Predigt
LUTH.
REIHE
M3
Buch des Propheten Jesaja
Jes 43,1-7
Der Prophet Jeſáiá.
C. XLIII.
Verse 1 - 7
SO ſpricht der HERR / der dich geſchaffen hat Jacob / vnd dich gemacht hat Iſrael. Fürcht dich nicht / Denn ich habe dich erlöſet / Ich habe dich bey deinem namen geruffen / Du biſt mein. 2Denn ſo du durch Waſſer geheſt / wil ich bey dir ſein / das dich die Ströme nicht ſollen erſeuffen / Vnd ſo du ins Fewr geheſt / ſoltu nicht brennen / vnd die Flamme ſol dich nicht anzünden. 3Denn ich bin der HERR dein Gott / der Heilige in Iſrael / dein Heiland / Ich habe Egypten / Moren vnd a Seba an deine ſtat zur verſünung gegeben. 4Weil du ſo werd biſt fur meinen Augen geacht / muſtu auch herrlich ſein / vnd ich hab dich lieb / Darumb gebe ich Menſchen an deine ſtat / vnd Völcker fur deine Seele.
5SO fürcht dich nu nicht / denn ich bin bey dir / Ich wil vom Morgen deinen Samen bringen / vnd wil dich vom Abend ſamlen. 6Vnd wil ſagen gegen Mitternacht / Gib her / vnd gegen Mittage / wehre nicht / Bringe meine Söne von ferne her / vnd meine Töchter von der Welt ende. 7Alle die mit meinem Namen genennet ſind / nemlich / die ich geſchaffen hab / zu meiner Herrligkeit vnd ſie zubereit vnd gemacht.
a
Seba iſt ein
Heubtſtad in Morenland.
(Deine ſeele)
Das iſt / Ich laſſe ander Lender verſtören durch den König zu Aſſur / auff das du erhalten werdeſt.
✽
»Frewet euch mit den Frölichen /
vnd weinet mit den Weinenden.
Habt mit allen Menſchen Friede.«
Für die inhaltliche und thematische Gestaltung der Gottesdienste schlagen die Ordnungen der evangelischen Kirchen seit Jahrhunderten biblische Texte vor.
Die hier gebotenen Texte folgen einer Kirchenordnung, die heute nicht mehr gültig ist!
Bitte rufen Sie den Kirchentag im aktuellen Jahr auf, wenn Sie wissen möchten, welche Bibelstellen für Lesungen und Predigt nach der gültigen Kirchenordnung für den Gottesdienst empfohlen werden.
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
Der letzte Tag im Jahr ist zugleich Gedenktag für Papst Silvester I., dessen Bedeutungslosigkeit in der Geschichte durch Legenden aufgewertet wurde.