Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter

Sonntag, 21. Mai 1939

Symbol Tag

Der Tag im Jahreskalender

21.5.1939 | Muttertag | 2. Sonntag im MaiSonntag
 
 

Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter

(Muttertag)
3. Sonntag im Mai

 
 

Umwidmung des Muttertags durch das NS-Re­gi­me während des sog. Dritten Reichs (1934 - 1944)

 
Symbol

Gedenktag

Symbol

Überliefertes Brauchtum

 

Kalenderblätter
Kalender

Die folgenden Links führen zu den Kalenderblättern für den »Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter« bzw. für den Mutterag in den Jahren 1939 bis 1946

 

Beweglicher Gedenktag
»Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter« (Muttertag) zwischen dem 15. Mai und dem 21. Mai
 
  • In den Jahren 1934 bis 1944 ba­sier­te das Da­tum für den »Ge­denk- und Ehren­tag der deut­schen Müt­ter« (Mut­ter­tag) auf ei­ner Ver­ord­nung des NS-Re­gi­mes. Für die Fei­ern wur­de der 3. Sonn­tag im Mai fest­ge­legt.
  • Der »Ge­denk- und Ehren­tag der deut­schen Müt­ter« (Mut­ter­tag) lag in die­sem Zeit­raum zwi­schen dem 15. Mai und dem 21. Mai eines Jah­res
Hintergründig

Hintergründig

1934 bis 1944

»Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter«

Das nationalsozialistische Regime widmete 1933 den Muttertag um und ord­ne­te an, den »Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter« jeweils am dritten Sonntag im Mai zu begehen. Durch eine öffentliche Feier ab 10 Uhr vormittags, der »Mütterweihe«, fand der Tag besondere Aufmersamkeit in den Medien und in der Gesellschaft. Erstmals wurde der Muttertag in dieser Form am 20. Mai 1934 gefeiert.

Ab 1939 wurde während dieser Feier auch das »Mutterkreuz«, das »Ehrenkreuz der Deut­schen Mutter«, an kinderreiche Mütter verliehen.

Der Tag wurde vom NS-Regime und von Adolf Hitler persönlich massiv ideo­lo­gisch ge­nutzt und mit der Idee einer »germanischen Her­ren­rasse« ver­knüpft.

Der Muttertag wurde zu einem wesentlichen Pfeiler der nationalsozialistischen Ideo­logien, die letztendlich für das Leid und den Tod von Millionen Menschen ver­ant­wort­lich waren.

Zu ehren waren ausschließlich »deutsche« Mütter – im Sinne einer Definition der speziellen Erbgesundheitslehre (Eugenik) der nationalsozialistischen Führung.

Mütter, die dieser Definition nicht ent­spra­chen, wurden samt ihren Kindern zu Hun­dert­tau­sen­den in Konzentrationslagern um­ge­bracht. Auch dann, wenn sie nach dem Recht deutsche Bürgerinnen waren, bis man ihnen dieses Recht und das Recht, Mensch zu sein, willkürlich entzog.

Dieser Tag wandte sich in den Köpfen der NS-Führung keineswegs den Müttern zu, sondern den linientreuen Gebärmaschinen, die im Sinne der na­tio­nal­so­zia­li­sti­schen Ideologie die »germanische Herrenrasse« her­an­zu­züch­ten hatten.

 

 

Trauer und Hoffnung

 

Wir gehen auf Distanz

Aus Gründen historischer Korrektheit sind Name und Daten des Tages in un­se­rem Ka­len­der aufgenommen. Allerdings sind für uns diese NS-Ehrentage Tage ohn­mäch­ti­ger Be­schä­mung und Tage tiefer Trauer.

Wir distanzieren uns von sämtlichen ideologischen oder »völkischen« Hin­ter­grün­den und Ideen, die in dieser Zeit mit diesem Tag verbunden waren und ihn für ju­beln­de Massen befeuerten.

Wir hoffen, wünschen und setzen uns dafür ein, dass derartiges Gedankengut niemals wieder so stark aufkeimen möge, dass es im Denken, im Reden oder gar in par­tei­po­li­ti­schen Programmen neue Wurzeln schlägt. Die Triebe, die daraus er­wach­sen, und die Blüten, die sich entfalten, mögen anfänglich für manch einen wo­mög­lich schön, verlockend und betörend erscheinen. Die Früchte, die sie ausbilden wer­den, sind jedoch hoch toxisch – für den Einzelnen, für Gruppen und Grup­pie­run­gen, für die Gesellschaft! Den Nutzen aus ihrer giftigen Ernte haben nur sehr wenige, das Leid daraus müssen unglaublich viele tragen und ertragen!

Auch wenn sich die Aussaat wohl kaum verhindern lässt: Es gilt, das Keimen zu ersticken und die jungen Triebe zu kappen bevor sich betörende Blüten bilden, bevor aggresive Früchte reifen. Es ist giftiges Unkraut im Garten humaner Ge­sell­schaf­ten, und es zerstört die Wurzeln christlicher Gemeinschaft.

 

 

 

Hintergründig

Hintergründig

Herztorte zum Muttertag  | Autor: Josef Türk Jun | Wikipedia | Creative Commons

Abbildung: Herztorte zum Muttertag
Autor: Josef Türk Jun | Wikipedia | Creative Commons

 

Gedenktag

Muttertag

Der Muttertag ist ein Feiertag zu Ehren der Mutter und allgemein der Mutterschaft. Seine Wurzeln hat der Muttertag wohl in den amerikanischen und englischen Frau­en­be­we­gun­gen des 19. Jahrhunderts.

Trotz aller Bemühungen ist Muttertag kein gesetzlich verankerter Feiertag. Insbesondere die Floristenverbände zeigen großes Interesse daran, an diesem Tag Blumenläden offen zu hal­ten.

Heute ist Muttertag ein netter, aber sehr wichtiger Hinweis darauf, sich seiner eigenen Herkunft, seiner Mutter und seiner Familie zu widmen. Kein schlechter Ansatz in einer Welt, in der trotz Networking, Multi-Online-Disposition und Metakommunikation Entfremdung mehr und mehr zum Problem wird. In einer Welt, die einem ständig suggeriert, dass das ei­ge­ne Dasein allein auf eigener Kraft, auf eigener Anstrengung und auf den eigenen Fähigkeiten basiert.

Dem ist nicht so. Jeder von uns verdankt sein Leben und die Voraussetzungen dafür seiner Mutter, doch gleichermaßen auch seinem Vater, die ihrerseits ihr Leben ihren El­tern ver­dan­ken. Es besteht eine Kette von Vorfahren, dessen erstes Glied die Entstehung eines le­ben­di­gen Wesens auf unserem Planeten Erde ist.

Wie leicht hätte diese Kette unterbrochen wer­den können? Wie oft wird sie beendet durch Menschen, die keine Chance haben, Kinder zu zeugen oder dies sogar ganz bewusst ab­leh­nen? Wir sind uns sicher: Auch deren Nachkommen, die nie gezeugt wurden, hätten festgestellt: Ich lebe gern!

Zu leben, ist der glückliche Umstand, dass bis hin zu unseren eigenen El­tern, bis hin zu uns selbst, diese Kette nie unterbrochen wurde. Niemand von uns hat dazu et­was beigetragen. Die letzten Glieder vor uns sind eben unsere Mutter und unser Va­ter.

Eine christliche Sicht auf den Muttertag

Fast alle Kulturen ken­nen die Verehrung und Ehrung der Ahnen. Nicht ohne Grund. Egal, wie gut oder schlecht unsere Beziehung zu ihnen ist, den Start in unser eigenes Leben und die Voraussetzungen für unseren Werdegang verdanken wir ihnen.

Auch die christliche Religion bekennt sich zu dieser Verehrung. Das 4. Gebot lautet:

Du sollst Deinen Va­ter und Deine Mutter ehren.

Aus einer religiösen Sicht kann der Muttertag daher gut geeignet sein, sich seiner Wur­zeln bewusst zu wer­den und sich im Sinne des 4. Gebots daran zu erinnern, dass es be­reits zu alttestamentlichen Zeiten eine gottgegebene Pflicht war, Mutter und Va­ter zu ehren.

Für Christen ist es allerdings weniger eine Verpflichtung, die auf Gesetzen und Geboten be­ruht. Es ist vielmehr Teil ihrer christlichen Verantwortung, die ihre Erfüllung im Glauben aus dem Glauben heraus sucht und in der Nächstenliebe findet.

Dennoch bleibt festzustellen, dass der Muttertag im evangelischen Kalender nicht ge­wür­digt wird, und er nicht als Gedenktag erscheint.

Das allerdings sollte uns Christen nicht davon abhalten, den Muttertag christlich zu be­ge­hen. Er sollte uns in Erinnerung rufen, dass wir eine Mutter und einen Va­ter haben, de­nen wir min­des­tens eines verdanken: unserer Dasein.

Und so ist das 4. Gebot nichts anderes als die leise Ermahnung daran, dankbar zu sein dafür, dass wir leben – denn wir leben doch so gern! Oder nicht?

 

 

Empfehlungen: Das könnte Sie auch interessieren
Wissenswertes zum Tag

→Vatertag 1939

Christi Himmelfahrt und Vatertag wer­den im­mer am sel­ben Tag ge­fei­ert, 40 Tage nach Os­tern. An vie­len geht der Va­ter­tag nicht spur­los vorbei.

 

Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de
©by Sabrina | SABRINA CREATIVE DESIGN™

SK Version 16.03.2024  

Daten historischer Kalender Deutschlands

 
Die Ka­len­der­an­ga­ben be­zie­hen sich hi­sto­ri­sche Ka­len­der Deutschlands (DE).
Die Datums- und Zeit­an­ga­ben gel­ten nach Mit­tel­eu­ro­pä­i­scher Zeit, in Zei­ten mit ge­setz­li­cher Som­mer­zeit­re­ge­lung nach Mit­tel­eu­ro­pä­i­scher Som­mer­zeit (→MEZ/MESZ | CET/CEST).
Fehler und Irr­tü­mer sind nicht aus­ge­schlos­sen. Alle An­ga­ben →ohne Ge­währ.