Sonntag Invokavit

Sonntag, 20. Februar 1972

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Lutherische Ordnung

Evangelium VerweisMt 4,1-11   
Predigt Verweis1Mos 3,1-19   
→Gottesdienstordnung

In den Landeskirchen galten zwischen 1958/1959 und 1978/1979 unterschiedliche Textordnungen.

Wahl der Kirchenordung

Altkirchliche


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Ei­se­na­cher


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Lu­the­ri­sche


ak­tu­el­le An­sicht

 

Wir zeigen in den Kir­chen­jah­ren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in je­ner Zeit maß­geb­li­chen Le­se­ord­nun­gen.

Im Kirchenjahr 1971/1972 gal­ten be­vor­zugt:

  • I. Altkirchliche Ordnung:
    Die Ordnung für Lan­des­kir­chen, die nach wie vor der alt­kirch­li­chen Text­ord­nung folg­ten (seit Be­ginn der Re­for­ma­ti­on gül­tig; so die Evan­ge­li­sche Kir­che Ber­lin-Bran­den­burg).
  • II. Eisenacher Ordnung:
    Die Ordnung für Lan­des­kir­chen, die den Emp­feh­lun­gen der Ei­se­n­a­cher Kon­fe­renz folg­ten (seit dem Kir­chen­jahr 1898/1899 ver­füg­bar; so die Evan­ge­li­sche Kir­che in Hes­sen und Nas­sau).
  • III. Ordnung der Lu­the­ri­schen Li­tur­gi­schen Kon­fe­renz Deutsch­lands:
    Die Ordnung für Lan­des­kir­chen, die der Lese­ord­nung der Lu­the­ri­schen Li­tur­gi­schen Kon­fe­renz Deutsch­lands folg­ten (seit dem Kir­chen­jahr 1957/1958 ver­füg­bar).

In den Kirchenjahren vor 1978/1979 wur­den die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen der evan­ge­li­schen Kir­chen nicht ein­heit­lich ge­stal­tet.

Neben etlichen Ent­wür­fen und Er­pro­bun­gen der lu­the­ri­schen Kir­chen spe­ziell in den 50er Jah­ren des 20. Jahr­hun­derts hiel­ten sich die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen nach dem Sche­ma der alt­kirch­li­chen Ord­nung und nach der Emp­feh­lung der Ei­se­n­a­cher Kon­fe­renz (1896) über­wie­gend in unier­ten und re­for­mier­ten Lan­des­kir­chen bis zum Kir­chen­jahr 1977/1978.

Dagegen empfahl die Lu­the­ri­sche Li­tur­gi­sche Kon­fe­renz Deutsch­lands 1957 den lu­the­ri­schen Lan­des­kir­chen ei­ne neue Text­ord­nung auf Ba­sis von sechs Rei­hen.

Erst mit der Revision, die ei­ne Ord­nung der Pre­digt­tex­te ab dem Kir­chen­jahr 1978/1979 vor­sah, ver­ein­heit­lich­te sich die Nut­zung der Pe­ri­ko­pen in den Lan­des­kir­chen weit­ge­hend, aber längst nicht voll­stän­dig.

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

nach der Leseordnung der Lutherischen Liturgischen Konferenz Deutschlands

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett
20.2.1972 | Invokavit | 1. Sonntag in der Fasten
Sonntag
 

Sonntag
Invokavit

Violett

1. Sonntag in der Fasten

 
Symbol

Friedrich Weißler

(† 19. Februar 1937 im KZ Sachsenhausen)

Symbol

Fastenzeit

 

Bewegliches Datum
Invokavit zwischen dem 8. Februar und dem 14. März
 
  • 6. Sonntag vor →Ostern
  • 1. Sonntag in der Fasten
  • Abhängig vom →Osterdatum
    Invokavit liegt zwischen dem 8. Februar und dem 14. März eines Jahres
 
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 42 Tage vor Ostern
  • gerechnet ab diesem Tag ist am 43. Tag Ostern
 

Der Name Invokavit

 

»Er wird (mich) anflehen!«

invocare: anrufen, anflehen
invocabit: er wird anrufen, er wird anflehen

 

Der Name Invokavit geht zurück auf die vor­re­for­ma­to­ri­sche Zeit und lei­tet sich ab vom ers­ten Wort des la­tei­ni­schen In­tro­i­tus (Mess­ein­gang) der rö­misch-ka­tho­li­schen Mes­se für die­sen Sonn­tag:

»Invocavit me, et ergo exaudiam eum.«
»Er wird mich anflehen, und ich wer­de ihn erhören!«

Dieser Name hat sich in den evan­ge­li­schen Kir­chen als Na­me für den 1. Sonn­tag der Pas­si­ons­zeit bis heu­te er­hal­ten.

Biblisch stützt sich die Bezeichnung Invokavit auf das erste Wort in →Psalm 91,15 (Vulgata: 90,15).

Hier der Text aus der la­tei­ni­schen Bib­lia Sacra Vul­ga­ta (Ps 90,15; Text nach H) und aus Luthers Bib­lia von 1545 (Ps 91,15):

 

9015 invocabit me et exaudiam eum
cum ipso ero in tribulatione eruam eum et glorificabo

 

9115 Er rüffet mich an / ſo wil ich jn erhören /
Jch bin bey jm in der Not / Jch wil jn er aus reiſſen / vnd zu Ehren machen.

 

Die mittelalterlichen Bezeichnungen

 

1. Dominica invocavit

Der Sonntag Invokavit trug die­sen Na­men be­reits im Mit­tel­al­ter: Do­mi­ni­ca in­vo­ca­vit, wo­bei das la­tei­ni­sche Wort »Do­mi­ni­ca« Sonn­tag be­deu­tet.

2. Dominica prima quadragesime

Der erste Sonntag in der Fastenzeit

Der Sonntag Invokavit nahm von je her eine be­son­de­re Stel­lung ein: Er war der erste Sonntag in der vier­zig­tä­gi­gen Fas­ten­zeit vor Os­tern. Die­ses Da­tum er­hielt ent­spre­chend vie­le, z. T. sehr un­ter­schied­li­che Be­zeich­nun­gen. Exem­pla­risch sei­en her­vor­ge­ho­ben:

  • Dominica prima jejuniorum, erster Sonn­tag der Fas­ten­zeit
  • Dominica prima quadragesime, Erster Sonn­tag der vier­zig (Ta­ge), erster Sonntag der Fastenzeit.

3. Dominica quadragesime

Mit der Bezeichnung Dominica qua­dra­ge­si­me (ohne Bezug zur Fastenzeit) fügt sich die­ser Sonn­tag naht­los an die Rei­he der Sonn­ta­ge in der Vor­fas­ten­zeit an (heute: Vor­pas­si­ons­zeit): → Sep­tu­a­ge­si­mä (sieb­zig), → Quin­qua­ge­si­mä (sech­zig), → Quin­qua­ge­si­mä (fünf­zig; d. i. Es­to­mi­hi), Qua­dra­ge­si­mä (lat. qua­dra­ge­si­ma: vier­zig).

Die­ser Na­me zeigt an, dass das → Tri­du­um Sacrum, die Zeit der drei hei­li­gen Tage, nach 40 Ta­gen ab die­sem Sonn­tag be­ginnt (Grün­don­ners­tag).

 
Aus der Rubrik »Evangelisches Wissen«:

Die Bedeutung der Zahlen, die in den Na­men Sep­tu­a­ge­si­mä, Se­xa­ge­si­mä, Quin­qua­ge­si­mä und Qua­dra­ge­si­mä ste­cken, so­wie ih­rem Sinn im Kir­chen­ka­len­der be­leuch­tet der Ar­tikel:
→ Die Bedeutung der Sonntagsnamen Sep­tu­a­ge­si­mä, Se­xa­ge­si­mä, Quin­qua­ge­si­mä und Qua­dra­ge­si­mä

Evangelisches Wissen

→ Sonntagsnamen

Welche Be­deu­tung ha­ben die Na­men der Sonn­ta­ge Sep­tu­a­ge­si­mä, Se­xa­ge­si­mä, Quin­qua­ge­si­mä und Qua­dra­ge­si­mä? Der Ar­ti­kel er­klärt es.

 

 

Got­tes­dienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische

Sonntag
Invokavit

1. Sonntag in der Fasten

nach der Leseordnung der Lutherischen Liturgischen Konferenz Deutschlands

 

→ in lutherischen Landeskirchen überwiegend gültig in den Jahren 1957/1958 bis 1977/1978

 

 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett

Violett

 

 

 

 

Hallelujavers

 
 

Halleluja.

Halleluja.

→     

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Dazu iſt erſchienen der Son Got­tes / das er die werck des Teufels zurſtöre.

→1Joh 3,8b

Pſalm
91
 

Psalm
für die Woche

 

 

 

Lied für die Woche

 
EG alt EG neu Titel
109 EG 138 Gott der Va­ter wohn bei uns
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 
 
 

Die biblischen Texte für die Lesungen

 
Lesung Text für die Lesung
Evangelium VerweisMt 4,1-11
Epistel Verweis2Kor 6,1-10
   

 

 

Die biblischen Texte für die Predigt

 
Kirchen-
jahr
Datum Reihe Texte für die Predigt Marginaltexte
(M | C | PS)
1971/1972 20.2.1972 VI Verweis1Mos 3,1-19 PS Zum TextPsalm 91
1972/1973 11.3.1973 I VerweisMt 4,1-11 M Verweis2Kor 6,14 - 7,1
1973/1974 3.3.1974 II Verweis2Kor 6,1-10 M VerweisHiob 1,1-24
1974/1975 16.2.1975 III VerweisMt 16,21-27
1975/1976 7.3.1976 IV VerweisJak 4,6b-10
1976/1977 27.2.1977 V VerweisMk 9,14-29
     
 

Datum:
Unsere Sortierung stellt jeweils das gewählte Jahr nach oben. Die Spalte »Datum« zeigt das tatsächliche Datum des Tages, für den der Predigttext gilt.

Reihen:
Die Perikopenordnung kennt ab dem Kirchenjahr 1957/1958 zwei Lesetexte (je einen aus den Evangelien und einen aus den Episteln) sowie sechs Predigttextreihen.

Die Reihen wer­den mit römischen Zahlen von I bis VI gekennzeichnet. Jede Reihe benennt die Bibeltexte (Perikopen) für alle Predigten in einem Kirchenjahr zwischen dem 1. Advent und dem letzten Sonntag des Kirchenjahres. Die Reihen gelten nach­ei­n­an­der. Sie umfassen somit die Zeitspanne von sechs Kirchenjahren.

Diese Ordnung beginnt mit Reihe IV für das Kirchenjahr 1957/1958. Die Reihe I gilt für das Kirchenjahr 1960/1961, die Reihe II für das Kirchenjahr 1961/1962 usw. Die Gültigkeit dieser Ordnung endet 1977/1978 mit Reihe VI.

Marginaltexte (M) sind Texte, die thematisch gut zum Tag passen. aber keinen Platz in den Reihen fanden. Aus ihnen kann die Gemeinde unabhängig von Reihe und Kirchenjahr einen Text für die Predigt wählen, der dann den vorgesehenen Predigtext der gültigen Reihe ersetzt.

Continua-Texte (C) sind Marginaltexte, die ein biblisches Buch oder wesentliche Teile daraus fortlaufend über mehrere Sonntage hinweg für die Predigt bieten.

Psalter-Texte (PS) sind zusätzliche Lesetexte aus dem Psalter, der ansonsten nicht in den Predigtreihen vorkommt. Sein Ort ist traditionell der Tages- oder Wochenspalm, der Hallelujavers und ggf. der Spruch. Der Psalmtext kann auch für die Predigt genutzt wer­den. Dann taucht er mit der Kennung »M« (für marginalen Predigtext) ggf. ein zweites Mal in der Liste auf. Er sollte dann an die Stelle der in in den Reihen vorgesehenen alttestamentlichen Perikope treten.

Aufbau der Leseordnung

Die wesentlichen Neuerungen dieser Textordnung sind:

  • Neben der Evangelienperikope stehen nun auch die Epistelperikope und i. d. R. 6 weitere Texte (ggf. mehr) für die Predigt innerhalb eines Zykluses bereit.
  • Der Zyklus umfasst sechs Jahre, in denen sich die Predigten nicht wiederholen.

Die Reihen folgen einem vorgegebenen Format:

  • Reihe I ist stets der Evangelientext für die Lesung.
  • Reihe II ist stets der Episteltext für die Lesung.
  • In den Reihen III bis VI kommt mindestens eine alttestamentliche Perikope vor.

In der Regel wer­den für jeden Sonntag zwei (oder mehr) so genannte »Marginaltexte« (M) geboten. Hier hat die Gemeinde (bzw. der Prediger) die Entscheidungsmöglichkeit zwischen dem Text der jeweils gültigen Reihe oder einem der Marginaltexte.

Eine besondere Form des Marginaltextes ist der Continuatext (C), der auf eine lange Tradition zurückblicken kann: An mehreren Sonntagen hin­ter­ei­n­an­der wer­den für die Predigt Texte geboten, die ein ganzes biblisches Buch umfassen (Jona) oder wesentliche Teile daraus.

Eine weitere Besonderheit ist die zusätzliche Reihe der Psalterperikopen (PS). Texte aus den Psalmen dienen nicht nur als Eingangs- (Introitus), Wochen-oder Tagespsalm, sie können nun auch für die Predigt genutzt wer­den. Diese Reihe ist bevorzugt als Option gedacht für das jeweilige Jahr, in dem die alttestamentliche Perikope gilt.

 

 

Die biblischen Texte für die Predigt
in der Woche nach Invokavit

(Erster Passionsgottesdienst)

 
Reihe Texte für die Predigt alternative Texte
I VerweisMt 26,[20.]26-29 VerweisLk 22,24-38
II Verweis1Mos 2,15-17  
III VerweisJoh 13,16-20  
IV VerweisJes 45,18-25  
V Verweis1Kor 1,18-25  
VI VerweisHebr 4,14-16  
Das Zweite der Sieben Worte Jesu am Kreuz:
VII →Lk 23,43 »Wahrlich / ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein.«
 

 

Erläuterung zu den zusätzlichen Texten für die Wochen der Fastenzeit

Für die Passionsgottesdienste in der Zeit von Aschermittwoch bis Karfreitag sind zusätzliche Predigttexte eingefügt.

»Die Reihen I und III nennen als Text zur Auslegung die jeweils letzte der Lesungen, die in der fortlaufenden Lesung nach dem II. Band der »Agende für evangelisch-lutherische Kirchen und Gemeinden« für diese Passionsgottesdienste vorgesehen sind.

Die Reihe II ist aus den Büchern Mose, Reihe IV aus den Büchern der Propheten genommen; Reihe V bietet Abschnitte aus den Briefen der Apostel Paulus und Petrus, Reihe VI Perikopen aus dem Hebräerbrief.

Eine VII. Reihe bilden die sieben Worte Jesu am Kreuz.«

(Quelle: Perikopenbuch zur Ordnung der Predigtexte, Bearbeitet und herausgegeben von Lutherischen Liturgischen Konferenz Deutschlands, 1. Auflage, 1966)

 

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Invokavit

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Texte nach der Lutherbibel von 1545 ge­setzt nach der Vor­la­ge des Ori­gi­nals in Frak­tur­schrift mit Luthers Scho­li­on und Ver­wei­sen in den Mar­gi­nal­spal­ten. Er­gänzt um Vers­zäh­lung und Ab­schnitts­über­schrif­ten.

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→ Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Für die in­halt­li­che und the­ma­ti­sche Ge­stal­tung der Got­tes­dien­ste schla­gen die Ord­nun­gen der evan­ge­li­schen Kir­chen seit Jahr­hun­der­ten bib­li­sche Tex­te vor.

Die hier ge­bo­te­nen Tex­te fol­gen ei­ner Kir­chen­ord­nung, die heu­te nicht mehr gül­tig ist!

Bit­te ru­fen Sie den Kir­chen­tag im ak­tu­el­len Jahr auf, wenn Sie wis­sen möch­ten, wel­che Bi­bel­stel­len für Le­sun­gen und Pre­digt nach der gül­ti­gen Kir­chen­ord­nung für den Got­tes­dienst emp­foh­len wer­den.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Sabrina

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