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Textordnung der Evangelischen Kirchen Deutschlands
Evangelium | Mt 6,16-21 |
Predigt | Mt 6,16-21 |
Lied | EG 384 |
Gottesdienstordnung |
Walburga
(† wahrscheinlich 25. Februar 779 in Heidenheim)
Beginn der Fastenzeit
Ab Beginn der Vorpassionszeit (3. Sonntag der Vorpassionszeit – Septuagesimae) bis zum Ende der Passionszeit (Karsamstag) entfällt im Proprium der Hallelujavers.
Die Passionszeit von Aschermittwoch bis Karsamstag wird in vielen Kirchen der Ökumene als Fastenzeit begangen.
Die Lesungen vom Aschermittwoch können auch an anderen Bußtagen verwendet werden (so am Buß- und Bettag), sowie am 1. Sonntag der Passionszeit (Invokavit), wenn dieser Sonntag traditionsgemäß als Bußtag begangen wird.
Der Aschermittwoch in den Kirchenjahren 2008/2009 bis 2015/2016
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
gültig in den Kirchenjahren 1978/1979 bis 2017/2018
Liedauswahl | |
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EG 384 | Lasset uns mit Jesus ziehen |
EG: Evangelisches Gesangbuch
Nach der Perikopenordnung der Evangelischen Kirche sind für Gottesdienste in den Jahren 2009 - 2014 die folgenden biblischen Texte vorgesehen:
Lesung | Text für die Lesung |
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Evangelium | Mt 6,16-21 |
Epistel | 2Ptr 1,2-11 |
Altes Testament | Joel 2,12-18(19) |
Kirchen- jahr | Datum | Reihe | Texte für die Predigt | Weitere Texte |
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2008/2009 | 25.2.2009 | I | Mt 6,16-21 | Prd 7,13-14 |
2009/2010 | 17.2.2010 | II | 2Ptr 1,2-11 | Dan 5 i.A. |
2010/2011 | 9.3.2011 | III | Joel 2,12-18(19) | Hos 4,1-6 |
2011/2012 | 22.2.2012 | IV | 2Kor 7,8-10(11-13a) | Jak 2,14-26 |
2012/2013 | 13.2.2013 | V | Mt 7,21-23 | |
2013/2014 | 5.3.2014 | VI | 2Mos 32,1-6.15-20 | |
Kirchenjahr und Datum:
Unsere Sortierung stellt jeweils das gewählte Kirchenjahr nach oben. Die Spalte »Datum« zeigt das tatsächliche Datum des Tages, für den der Predigttext galt.
Reihen:
Die Perikopenordnung von 1978/1979 kennt drei Lesetexte (je einen aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament) sowie sechs Predigttextreihen.
Die Reihen werden mit römischen Zahlen von I bis VI gekennzeichnet. Jede Reihe benennt die Bibeltexte (Perikopen) für alle Predigten in einem Kirchenjahr zwischen dem 1. Advent und dem Ewigkeitssonntag.
Die Reihen galten nacheinander. Sie umfassten somit die Zeitspanne von sechs Kirchenjahren.
Die Zählung der Reihen begann im Kirchenjahr 1978/1979 mit Reihe I und wurde kontinuierlich fortgeführt. Nach Reihe VI folgte wieder Reihe I.
Die Reihe I galt für das Kirchenjahr 2008/2009, danach wieder für das Kirchenjahr 2014/2015.
Die Reihe II galt für das Kirchenjahr 2009/2010. Danach wieder für das Kirchenjahr 2015/2016.
Weitere Texte:
Für diesen Tag standen weitere Bibeltexte zur Auswahl, die thematisch gut zum Tag passten. Aus ihnen konnte die Gemeinde unabhängig von Reihe und Kirchenjahr einen Text für die Predigt wählen, der dann den vorgesehenen Predigtext der gültigen Reihe ersetzte.
Gültig für die Kirchenjahre 1978/1979 bis 2017/2018
Biblia
1545
Text nach der Lutherbibel von 1545.
Gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift
mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.
LESUNG AUS DEM EVANGELIUM UND PREDIGTTEXT
Evangelium nach Matthäus
Mt 6,16-21
REIHE
I
Euangelium
S. Mattheus.
C. VI.
Verse 16 - 18
Jesus spricht:
Faſten.
WEnn jr faſtet / ſolt jr nicht ſawr ſehen / wie die Heuchler / Denn ſie verſtellen jre angeſicht / Auff das ſie fur den Leuten ſcheinen mit jrem faſten. Warlich ich ſage euch / ſie haben jren Lohn da hin. 17Wenn du aber faſteſt / ſo ſalbe dein heubt / vnd waſſche dein angeſicht / 18Auff das du nicht ſcheineſt fur den Leuten mit deinem faſten / Sondern fur deinem Vater / welcher verborgen iſt / vnd dein Vater / der in das verborgen ſihet / wird dirs vergelten öffentlich.
Luc. 12.
Schetze
ſamlen.
IR ſolt euch nicht Schetze ſamlen auff Erden / Da ſie die Motten vnd der Roſt freſſen / vnd da die Diebe nach graben vnd ſtelen. 20Samlet euch aber Schetze im Himel / da ſie weder motten noch roſt freſſen / vnd da die Diebe nicht nach graben / noch ſtelen / 21Denn wo ewer Schatz iſt / da iſt auch ewer Hertz.
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LESUNG AUS DEN EPISTELN UND PREDIGTTEXT
Zweiter Brief des Petrus
2Ptr 1,2-11
REIHE
II
Die Ander Epiſtel
S. Peters.
C. I.
Aus dem Abschnitt:
Vers 2
Petrus schreibt:
GOtt gebe euch viel Gnade vnd Friede / Durch das erkentnis Gottes vnd Jheſu Chriſti vnſers HErrn.
Verse 3 - 11
NAch dem allerley ſeiner göttlichen Krafft (was zum Leben vnd Göttlichem wandel dienet) vns geſchenckt iſt / durch die Erkentnis des / der vns beruffen hat / durch ſeine Herrligkeit vnd Tugent / 4durch welche vns die tewre vnd aller gröſſeſten Verheiſſung geſchenckt ſind / nemlich / Das jr durch dasſelbige teilhafftig werdet der göttlichen Natur / So jr fliehet die vergengliche Luſt der welt.
5SO wendet allen ewren vleis daran / vnd reichet dar in ewrem glauben Tugent / vnd in der tugent Beſcheidenheit / 6vnd in der beſcheidenheit Meſſigkeit / vnd in der meſſigkeit Gedult / vnd in der gedult Gottſeligkeit / 7vnd in der gottſeligkeit brüderliche Liebe / vnd in der brüderlichen liebe gemeine Liebe / 8Denn wo ſolches reichlich bey euch iſt / wirds euch nicht faul noch vnfruchtbar ſein laſſen / in der erkentnis vnſers HErrn Jheſu Chriſti. 9Welcher aber ſolchs nicht hat / der iſt Blind vnd tappet mit der hand / vnd vergiſſet der Reinigung ſeiner vorigen ſünde.
10DArumb / lieben Brüder / thut deſte mehr vleis / ewern Beruff vnd Erwelung feſt zu machen. Denn wo jr ſolchs thut / werdet jr nicht ſtraucheln / 11vnd alſo wird euch reichlich dargereicht werden / der Eingang zu dem ewigen Reich vnſers HErrn vnd Heilandes Jheſu Chriſti.
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LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT UND PREDIGTTEXT
Buch des Propheten Joel
Joel 2,12-18(19)
REIHE
III
Der Próphet Jóel.
C. II.
Verse 12 - 17
SO ſpricht nu der HERR / Bekeret euch zu mir von gantzem hertzen / mit faſten / mit weinen / mit klagen. 13Zureiſſet ewre Hertzen / vnd nicht ewre Kleider / vnd bekeret euch zu dem HERRN ewrem Gotte / Denn er iſt Gnedig / Barmhertzig / Gedültig / vnd von groſſer Güte / vnd rewet jn bald der ſtraffe. 14Wer weis / Es mag jn widerumb gerewen / vnd einen Segen hinder ſich laſſen / zu opffern Speisopffer vnd Tranckopffer dem HERRN ewrem Gotte.
15BLaſet mit Poſaunen zu Zion / heiliget eine faſten / ruffet der Gemeine zuſamen / 16verſamlet das Volck / heiliget die Gemeine / ſamlet die Elteſten / bringet zu hauffe die Jungenkinder vnd die Seuglinge / Der Breutgam gehe aus ſeiner Kamer / vnd die Braut aus jrem Gemach. 17Laſt die Prieſter des HERRn Diener / weinen zwiſſchen der Halle vnd Altar / vnd ſagen / HERR ſchone deines Volcks / vnd las dem Erbteil nicht zu ſchanden werden / das Heiden vber ſie herrſchen / Warumb wiltu laſſen vnter den Völckern ſagen / Wo iſt nu jr Gott?
Aus dem Abschnitt:
Vers 18
SO wird denn der HERR vmb ſein Land eiuern / vnd ſeines Volcks verſchonen.
Fakultativ: Vers 19
19Vnd der HERR wird antworten / vnd ſagen zu ſeinem Volck / Sihe / Ich wil euch getreide / moſt vnd öle die fülle ſchicken / das jr gnug dran haben ſolt / vnd wil euch nicht mehr laſſen vnter den Heiden zu ſchanden werden.
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PREDIGTTEXT AUS DEM NEUEN TESTAMENT
Zweiter Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth
2Kor 7,8-10(11-13a)
REIHE
IV
Die Ander Epiſtel:
An die Córinther.
C. VII.
Aus dem Abschnitt:
Verse 8 - 10
Paulus schreibt:
DAs ich euch durch den Brieff hab trawrig gemacht / rewet mich nicht. Vnd obs mich rewete / ſo ich aber ſehe / das der Brieff vieleicht eine weile euch betrübt hat / 9ſo frewe ich mich doch nu / Nicht dauon / das jr ſeid betrübt worden / ſondern das jr betrübt ſeid worden zur rewe. Denn jr ſeid göttlich betrübet worden / das jr von vns ja keinen ſchaden jrgent inne nemet. 10Denn die göttliche trawrigkeit wircket zur ſeligkeit eine Rewe / die niemand gerewet / Die trawrigkeit aber der welt wircket den tod.
Fakultativ: Verse 11 - 13a
11SIhe / Dasſelbige das jr göttlich ſeid betrübet worden / welchen vleis hat es in euch gewircket / da zu verantwortung / zorn / furcht / verlangen / eiuer / rache. Ir habt euch beweiſet in allen ſtücken / das jr rein ſeid an der that. 12Darumb ob ich euch geſchrieben habe / ſo iſts doch nicht geſchehen vmb des willen / der beleidiget hat / auch nicht vmb des willen / der beleidiget iſt / Sondern vmb des willen / das ewer vleis gegen vns offenbar würde bey euch / fur Gott.
13aDErhalben ſind wir getröſtet worden / das jr getröſtet ſeid.
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PREDIGTTEXT AUS DEM NEUEN TESTAMENT
Evangelium nach Matthäus
Mt 7,21-23
REIHE
V
Euangelium
S. Mattheus.
C. VII.
Jesus spricht:
ES werden nicht alle / die zu mir ſagen / HErr / HErr / in das Himelreich komen / Sondern die den willen thun meines Vaters im Himel. 22Es werden viel zu mir ſagen an jenem tage / HErr / HErr / haben wir nicht in deinem Namen geweiſſagt? Haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viel Thaten gethan? 23Denn werde ich jnen bekennen / Ich habe euch noch nie erkand / Weichet alle von mir jr Vbeltheter.
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PREDIGTTEXT AUS DEM ALTEN TESTAMENT
Zweites Buch Mose | Exodus
2Mose 32,1-6.15-20
REIHE
VI
Das II. Bucĥ Moſe.
C. XXXII.
Verse 1 - 6
DA aber das Volck ſahe / das Moſe verzog / von dem Berge zu komen / ſamlet ſichs wider Aaron / vnd ſprach zu jm / Auff / vnd mach vns Götter / die fur vns her gehen / Denn wir wiſſen nicht was dieſem Man Moſe widerfaren iſt / der vns aus Egyptenland gefüret hat. 2Aaron ſprach zu jnen / Reiſſet ab die gülden Ohrenringe an den ohren ewr Weiber / ewr Sönen vnd ewr Töchtern / vnd bringt ſie zu mir. 3Da reiſs alles Volck ſeine gülden Ohrenringe von jren ohren / vnd brachten ſie zu Aaron. 4Vnd er nam ſie von jren henden / vnd a entwarffs mit eim griffel / Vnd machte ein gegoſſen Kalb / vnd ſie ſprachen / Das ſind deine Götter Iſrael / die dich aus Egyptenlande gefüret haben.
5DA das Aaron ſahe / bawet er einen Altar fur jm / vnd lies ausruffen vnd ſprach / Morgen iſt des HERRN Feſt. 6Vnd ſtunden des morgens früe auff / vnd opfferten Brandopffer / vnd brachten dazu Danckopffer / Darnach ſatzt ſich das Volck zu eſſen vnd zu trincken / vnd ſtunden auff zu ſpielen.
(Verzog)
Das redet Moſes mit einem wort alſo / als hab er das Volck verlaſſen mit ſchanden / vnd ſey geflohen / das ſie nicht wiſſen / wie ſie nu thun ſollen. Gleich als wenn vns Gott eine kleine zeit verleſſt / dencken wir / Er laſſe vns ſchanden ſtecken / müſſen anderswo hülffe ſuchen / Da wird denn ſolch Kalb vnſer Gott.
a
(Entwarff)
Das iſt / Er malet es jnen fur / was ſie fur ein Bilde machen ſolten. / Das bedeut / das menſchen lere dem volck furbilden / was ſie fur werck thun ſollen / da mit ſie Gott dienen. Denn hie ſiheſtu das die in dieſem Kalbe vermeinet haben / dem rechten Gott zu dienen weil Aaron ruffen leſſt / Es ſey des HERRN Feſt / vnd bawet jm einen Altar.
Verse 15 - 20
MOſe wand ſich / vnd ſteig vom Berge / vnd hatte zwo Tafeln des Zeugnis in ſeiner hand / die waren geſchrieben auff beiden ſeiten / 16Vnd Gott hatte ſie ſelbs gemacht / vnd ſelber die ſchrifft drein gegraben. 17Da nu Joſua höret des Volcks geſchrey / das ſie jauchzeten / ſprach er zu Moſe / Es iſt ein geſchrey im Lager wie im ſtreit. 18Er antwortet / Es iſt nicht ein geſchrey gegenander / dere die obligen vnd vnterligen / ſondern ich höre ein geſchrey eins Singentantzs.
Moſe
bricht die 2. Tafeln.
19ALs er aber nahe zum Lager kam / vnd das Kalb vnd den Reigen ſahe / ergrimmet er mit zorn / vnd warff die Tafeln aus ſeiner hand / vnd zubrach ſie vnten am berge. 20Vnd nam das Kalb / das ſie gemacht hatten / vnd verbrands mit fewr / vnd zumalmets zu puluer / Vnd ſteubts auffs waſſer / vnd gabs den kindern Iſrael zu trincken.
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Holzschnitt im 2. Buch Mose, Kapitel 32
»Das goldene Kalb«
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WEITERER TEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT
Buch des Predigers Salomo
Prd 7,13-14
POOL
M
1
Der Prediger
Salomo.
C. VII.
Aus dem Abschnitt:
Verse 13 - 14
Der Prediger schreibt:
SIhe an die werck Gottes / Denn wer kan das ſchlecht machen / das Er krümmet? 14Am guten tage / ſey guter dinge / vnd den böſen tag nim auch fur gut / Denn dieſen ſchafft Gott neben jenem / Das der Menſch nicht wiſſen ſol / was künfftig iſt.
✽
WEITERER TEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT
Buch des Propheten Daniel
Dan 5 (IN AUWAHL)
POOL
M
2
Es bleibt im Gottesdienst dem Prediger überlassen, geeignete Abschnitte und Verse als Grundlage seiner Predigt für die Gemeinde aus dem empfohlenen Textumfang auszuwählen.
Für das persönliche Studium und die Meditation außerhalb der gottesdienstlichen Praxis empfiehlt es sich, den gesamten Text heranzuziehen.
Der Prophet Daniel.
C. V.
Verse 1 - 4
KOnig Belſazer machte ein herrlich Malh ſeinen Gewaltigen vnd Heubtleuten / vnd ſoff ſich vol mit jnen. 2Vnd da er truncken war / a hies er die gülden vnd ſilbern Gefeſs her bringen / die ſein vater NebucadNezar / aus dem Tempel zu Jeruſalem weggenomen hatte / Das der König mit ſeinen Gewaltigen / mit ſeinen Weibern vnd mit ſeinen Kebsweibern daraus truncken. 3Alſo wurden her bracht die gülden Gefeſs / die aus dem Tempel / aus dem haus Gottes zu Jeruſalem genomen waren / Vnd der König / ſeine Gewaltigen / ſeine Weiber / vnd Kebsweiber truncken daraus. 4Vnd da ſie ſo ſoffen / b lobeten ſie die gülden / ſilbern / ehren / eiſern / hültzern vnd ſteinern Götter.
a
Es bleibt nicht bey dem ſauffen / Sondern ſie müſſen Gottes auch dazu ſpotten / vnd ſeiner Gefeſſe misbrauchen. Darumb ſpricht S. Paulus / Aus trunckenheit folget ein wüſt wild leben / Ephe. 5.
b
(Lobeten)
Zu hohn vnd ſpot des Gottes zu Jeruſalem / dem ſie die Gefeſſe genomen hatten / als einem krancken / nichtigem Gotte.
Verse 5 - 9
EBen zur ſelbigen ſtunde giengen erfur Finger / als einer Menſchen hand / die ſchrieben gegen dem Leuchter vber / auff die getünchte wand in dem königlichen Saal / vnd der König ward gewar der Hand die da ſchreib. 6Da entferbet ſich der König / vnd ſeine gedancken erſchreckten jn / das jm die Lenden ſchutterten / vnd die Beine zitterten. 7Vnd der König rieff vber laut / das man die Weiſen / Chaldeer / vnd Warſager her auff bringen ſolt. Vnd lies den Weiſen zu Babel ſagen / Welcher Menſch dieſe Schrifft lieſet / vnd ſagen kan was ſie bedeute / der ſol mit Purpur gekleidet werden / vnd gülden Keten am halſe tragen / vnd der dritte Herr ſein in meinem Königreiche. 8Da wurden alle Weiſen des Königs herauff bracht / Aber ſie kundten weder die Schrifft leſen / noch die deutung dem Könige anzeigen. 9Des erſchrack der könig Belſazer noch herter / vnd verlor gantz ſeine geſtalt / vnd ſeinen Gewaltigen ward bange.
Verse 10 - 12
DA gieng die Königin vmb ſolcher Sache willen des Königs / vnd ſeiner Gewaltigen / hin auff in den Saal / vnd ſprach / Herr König / Gott verleihe dir langes Leben / Las dich deine gedancken nicht ſo erſchrecken / vnd entferbe dich nicht alſo. 11Es iſt ein Man in deinem Königreich / der den Geiſt der heiligen Götter hat / Denn zu deines Vaters zeit ward bey jm erleuchtung erfunden / klugheit vnd weisheit / wie der Götter weisheit iſt. Vnd dein vater könig NebucadNezar / ſetzt jn vber die Sternſeher / Weiſen / Chaldeer / vnd Warſager / 12darumb / das ein hoher Geiſt bey jm funden ward / Dazu verſtand vnd klugheit Trewme zu deuten / tunckel Sprüche zu erraten / vnd verborgen Sachen zu offenbaren / nemlich / Daniel / den der König lies Beltſazer nennen. So ruffe man nu Daniel / der wird ſagen was es bedeut.
Das wird vieleicht des Königes mutter geweſt ſein / die alte Königin vnd Widwen / Denn droben im anfang ſind des Königes weiber auch mit im Trinckſaal.
Daniels iſt bey dieſem Könige ſo vergeſſen / das man jn ſuchen vnd ruffen mus. Alſo gehets allen trewen Dienern in der Welt.
Verse 13 - 16
13DA ward Daniel hinauff fur den König bracht. Vnd der König ſprach zu Daniel / Biſtu der Daniel der Gefangenen einer aus Juda / die der König mein Vater aus Juda her bracht hat? 14Ich habe von dir hören ſagen / das du den Geiſt der heiligen Götter habeſt / vnd erleuchtung / verſtand vnd hohe weisheit bey dir funden ſey. 15Nu hab ich fur mich foddern laſſen die Klugen vnd Weiſen / das ſie mir dieſe Schrifft leſen / vnd anzeigen ſollen / was ſie bedeut / Vnd ſie können mir nicht ſagen / was ſolchs bedeut. 16Von dir aber höre ich / das du könneſt die deutung geben / vnd das verborgen offenbaren / Kanſtu nu die Schrifft leſen / vnd mir anzeigen / was ſie bedeutet / So ſoltu mit Purpur gekleidet werden / vnd gülden Keten an deinem Halſe tragen / vnd der dritte Herr ſein in meinem Königreiche.
Verse 17 - 24
DA fieng Daniel an / vnd redet fur dem Könige / Behalt dein Gaben ſelbs / vnd gib dein Geſchenck einem andern / Ich wil dennoch die Schrifft dem Könige leſen / vnd anzeigen / was ſie bedeut. 18Herr König / Gott der Höheſt hat deinem vater NebucadNezar / Königreich / macht / ehre vnd herrligkeit gegeben / 19Vnd fur ſolcher macht / die jm gegeben war / furchten vnd ſcheweten ſich fur jm / alle Völcker / Leute vnd Zungen. Er tödtet wen er wolt / Er ſchlug wen er wolt / Er erhöhet wen er wolt / Er demütiget wen er wolt. 20Da ſich aber ſein hertz erhub / vnd er ſtoltz vnd hohmütig ward / ward er vom königlichen Stuel geſtoſſen / vnd verlor ſeine Ehre / 21vnd ward verſtoſſen von den Leuten / vnd ſein hertz ward gleich den Thieren / vnd muſte bey dem Wild lauffen / vnd fraſs gras wie Ochſen / vnd ſein Leib lag vnter dem taw des Himels / vnd ward naſs / Bis das er lernete / Das Gott der Höheſt / gewalt hat vber der menſchen Königreiche / vnd gibt ſie wem er wil.
22VND du Belſazer ſein Son / haſt dein hertz nicht gedemütiget / ob du wol ſolchs alles weiſſeſt / 23Sondern haſt dich wider den HErrn des Himels erhaben / vnd die Gefeſſe ſeines Hauſes hat man fur dich bringen müſſen / vnd du / deine Gewaltigen / deine Weiber / deine Kebsweiber habt draus geſoffen / Dazu die ſilbern / gülden / ehrne / eiſern / hültzene / ſteinern Götter gelobet / die weder ſehen noch hören / noch fülen / Den Gott aber / der deinen Odem vnd alle deine wege in ſeiner Hand hat / haſtu nicht geehret. 24Darumb iſt von jm geſand dieſe Hand / vnd dieſe Schrifft / die da verzeichent ſtehet.
Verse 25 - 29
DAs iſt aber die Schrifft alda verzeichent / Mene / Mene / Tekel / Vpharſin. 26Vnd ſie bedeutet dis / Mene / das iſt / Gott hat dein Königreich gezelet / vnd volendet. 27Tekel / das iſt / Man hat dich in einer wage gewogen / vnd zu leicht funden. 28Peres / das iſt / dein Königreich iſt zuteilet / vnd den Meden vnd Perſen gegeben. 29Da befalh Belſazer / Das man Daniel mit Purpur kleiden ſolt / vnd gülden Keten an den hals geben / vnd lies von jm verkündigen / das er der dritte Herr ſey im Königreich.
Mene.
Tekel.
Peres.
Vers 30
30Aber des nachts / ward der Chaldeer könig Belſazer getödtet.
✽
WEITERER TEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT
Buch des Propheten Hosea
Hos 4,1-6
POOL
M
3
Der Prophet Hoſea.
C. IV.
Verse 1 - 6
HOret jr kinder Iſrael des HERRN wort / Denn der HERR hat vrſachen zu ſchelten / die im Lande wonen / Denn es iſt keine Trew / keine Liebe / a kein wort Gottes im Lande / 2Sondern Gottesleſtern / liegen / morden / ſtelen / vnd ehebrechen / hat vber hand genomen / vnd kompt eine Blutſchuld nach der andern. 3Darumb wird das Land jemerlich ſtehen / vnd allen Einwonern vbel gehen / Denn es werden auch die Thier auff dem felde / vnd die Vogel vnter dem Himel / vnd die fiſche im Meer weggerafft werden.
DOch man thar nicht ſchelten / noch jemand ſtraffen / Denn dein Volck iſt wie die / ſo die Prieſter ſchelten. 5Darumb ſoltu bey tage fallen / vnd der Prophet des nachts neben dir fallen / Alſo wil ich deine Mutter hinrichten.
6MEin Volck iſt dahin / darumb / das es nicht lernen wil / Denn du verwirffeſt Gottes wort / Darumb wil ich dich auch verwerffen / das du nicht mein Prieſter ſein ſolt. Du vergiſſeſt des Geſetzes deines Gottes / Darumb wil
(Lernen)
Predigt hören von Gott.
✽
1) lat.: id est; dt.: »Das ist«
WEITERER TEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT
Brief des Jakobus
Jak 2,14-26
POOL
M
4
Die Epiſtel S. Jacobi.
C. II.
Verse 14 - 26
Jakobus schreibt:
WAs hilffts / lieben Brüder / ſo jemand ſagt / Er habe den Glauben / vnd hat doch die Werck nicht? Kan auch der glaube jn ſelig machen? 15So aber ein Bruder oder Schweſter blos were / vnd mangel hette der teglichen Narunge / 16vnd jemand vnter euch ſpreche zu jnen / Gott berate euch / wermet euch vnd ſettiget euch / gebet jnen aber nichts / was des Leibs notdurfft iſt / Was hülffe ſie das? 17Alſo auch der glaube / wenn er nicht werck hat / iſt er tod an jm ſelber.
18ABer es möchte jemand ſagen / Du haſt den glauben / vnd ich habe die werck / Zeige mir deinen glauben mit deinen wercken / So wil ich auch meinen glauben dir zeigen mit meinen wercken. 19Du gleubeſt / das ein einiger Gott iſt? Du thuſt wol dran / Die Teufel gleubens auch vnd zittern.
Gen. 22.
Gen. 15.
Joſu. 2.
Ebre. 11.
20WIltu aber wiſſen / du eiteler Menſch / das der glaube on werck tod ſey? 21Iſt nicht abraham vnſer Vater durch die werck gerecht worden / da er ſeinen Son Iſaac auff dem altar opffert? 22Da ſiheſtu / das der glaube mit gewircket hat an ſeinen wercken / vnd durch die werck iſt der glaube volkomen worden. 23Vnd iſt die Schrifft erfüllet / die da ſpricht / Abraham hat Gott gegleubet / vnd iſt jm zur Gerechtigkeit gerechnet / vnd iſt ein freund Gottes geheiſſen. 24So ſehet jr nu / Das der Menſch durch die werck gerecht wird / nicht durch den glauben alleine. 25Desſelbigen gleichen die Hure Rahab / Iſt ſie nicht durch die werck gerecht worden / da ſie die Boten auffnam / vnd lies ſie in einen andern weg hinaus? 26Denn gleich wie der Leib on Geiſt tod iſt / alſo auch der glaube on werck iſt tod.
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»Frewet euch mit den Frölichen /
vnd weinet mit den Weinenden.
Habt mit allen Menſchen Friede.«
Für die inhaltliche und thematische Gestaltung der Gottesdienste schlagen die Ordnungen der evangelischen Kirchen seit Jahrhunderten biblische Texte vor.
Die hier gebotenen Texte folgen einer Kirchenordnung, die heute nicht mehr gültig ist!
Bitte rufen Sie den Kirchentag im aktuellen Jahr auf, wenn Sie wissen möchten, welche Bibelstellen für Lesungen und Predigt nach der gültigen Kirchenordnung für den Gottesdienst empfohlen werden.
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
Die beweglichen Feiertage im Jahreslauf hängen ab vom Osterdatum. Der Artikel erläutert, wie sich das Osterdatum berechnet und nennt die aktuellen Daten der Feiertage.