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Biblia 1545

Wörterbuch zur Lutherbibel 1545

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Artikel aus dem Wörterbuch

Luthers Wort

Bedeutung

Waſ­ſer­be­che

Wasserbäche, die

Bach, Fluss.

 

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Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
10 10 0 0

 

Für uns erscheint der Begriff pleonastisch konstruiert, denn im Wort Bäche ist die Bedeutung von Wasser be­reits enthalten.

 

Bäche und Bachabschnitte in trockenen Gebieten, die nur sehr wenig oder zeitweise gar kein Wasser füh­ren (Wadis), gehören zum Lebensraum der He­brä­er (siehe bei­spiels­wei­se Joel 1,20 unten).

 

Bäche können auch andere Inhalte haben. Der Begriff wird dann im übertragenen Sinn oder als Metapher be­nutzt, so in Psalm 18:

 

Die beche Belial erſchreckten mich. (→Psalm 18,5)

 

Hier müssen die Bäche oder »Ströme« Belials als Me­ta­pher der Ausdehnung des Wirkungsbereichs des Got­tes Belial und seiner Popularität verstanden wer­den: Wie Wasserläufe, Flüsse und Ströme ergießt sich Be­li­al über das Land, verbreitet sich weiter und wei­ter und reißt mit seinem machtvollen Einfluss die Men­schen mit sich. Wie Flüsse die Felder bewässern und für reichen Ertrag sorgen, so nähren die Ströme Be­li­als den Götzenkult und lassen ihn überall aufleben. Die­se Beobachtung und sein Erschrecken da­r­ü­ber for­mu­liert der Autor des 18. Psalms.

 

Der Begriff Wasserbäche ist eindeutig und schließt all dies aus. Wir dürfen uns einen stattlichen Bach oder Fluss vor­stel­len, der immer Wasser führt, wodurch die Pflan­zen und Bäume an seinen Ufern gut ge­dei­hen, nie ver­trock­nen und reichlich Früchte bringen (wie in Psalm 1,3 erklärt).

 

 

 

Luther benutzt für natürliche Wasservorkommen, wie Bach, Fluss, See, Quelle, Brunnen, Flut oft ein Kom­po­si­tum mit »Wasser-«:

 

Verweis Waſ­ſer­be­che

→ Waſ­ſer­flüſ­ſe

→ Waſ­ſer­ſee

→ Waſ­ſer­flut

→ Waſ­ſer­quel­le

→ Waſ­ſer­brun­nen

→ Waſ­ſer­ſturm

 

Das Wort Wasserbäche hat sich durch seine Über­set­zung in der gehobenen Sprache etabliert.

 

→Psalm 1,3

 

Der iſt wie ein Bawm gepflantzet an den Waſ­ſer­be­chen / Der ſei­ne Frucht bringet zu ſei­ner zeit / Vnd ſei­ne Bletter verwelcken nicht

 

Der ist wie ein Baum gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine seine Blät­ter ver­wel­ken nicht.

 

 

→Joel 1,20

 

Es ſchrei­en auch die wilden Thiere zu dir / Denn die waſſer­beche ſind ausgetrockent / vnd das fewr hat die Awen in der wü­ſten verbrand.

 

Es schreien auch die wilden Tiere zu dir, denn die Was­ser­bäche sind ausgetrocknet, und das Feuer hat die Oasen in der Wüste verbrannt.

 

 

 

SK Version 21.11.2024  

Sabrina

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