in allen Ländern der Bundesrepublik Deutschland
Gedächtnis der Geburt Jesu
Der 1. Weihnachtstag in den Jahren 2022 bis 2029
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
Der 1. Weihnachtstag ist im Jahr 2022 gesetzlicher Feiertag
in allen 16 Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland (DE).
Die Feiertagsgesetze der Länder erklären den 1. Weihnachtstag zu einem stillen Tag, an dem besondere Beschränkungen gelten. Die Beschränkungen können in den einzelnen Ländern unterschiedlich festgelegt sein.
So sind am 1. Weihnachtstag in Hessen ganztägig alle öffentlichen Veranstaltungen verboten, »wenn sie nicht der Würdigung der Feiertage, der seelischen Erhebung oder einem überwiegenden Interesse der Kunst, Wissenschaft, Volksbildung oder Politik dienen«. (Hessisches Feiertagsgesetz, §7.9). Dazu zählen insbesondere Tanzveranstaltungen.
Weihnachten ist der deutsche Name für das Fest der Geburt Christi. Dieser Name ist wahrscheinlich heidnischen Ursprungs. Er ist im Mittelhochdeutschen bezeugt und bezeichnete die geweihten Nächte um die Wintersonnenwende. Später für die Zeit vom 24.12. bis zum 06.01. verwandt, ist er heute Name der beiden Weihnachtstage am 25. und 26. Dezember.
In der evangelischen Gottesdienstordnung steht der Gottesdienst des 1. Weihnachtstags unter dem Titel »Christfest I«. Doch das Christfest wird bereits mit der Christvesper am Vorabend des 1. Weihnachtstags eingeleitet. Dieser Brauch stammt aus der Zeit, in der ein neuer Tag nicht um Mitternacht, sondern nach Sonnenuntergang begann und 24 Stunden später mit Sonnenuntergang endetet.
Nach dieser Zeitrechnung beginnt Weihnachten am Abend des 24. Dezember nach Einbruch der Dunkelheit. Die Adventszeit ist zu Ende.
Die Weihnachtsbräuche in Deutschland spiegeln diese Zeitrechnung: Die Adventszeit reicht bis zum Abend des 24. Dezember. So kann der 4. Advent noch auf diesen Tag fallen. Doch abends, an Heiligabend, erlöschen die Lichter des Adventskranzes und es erleuchten erstmals die Lichter am Weihnachtsbaum den Raum.
Die Menschen feiern Weihnachten. Wesentliche Elemente sind dabei ein besonderes Abendessen, das Singen oder Hören von Weihnachtsliedern, das Lesen und Hören der Weihnachtsgeschichte, sowie die Bescherung, das Beschenken derer, die einem wichtig sind.
Die evangelischen Kirchen laden ein zur Christvesper, zum Gottesdienst am Abend, an Heiligabend, und zur Feier der Christnacht, zum Gottesdienst vor Sonnenaufgang des 25.12., der oft um Mitternacht herum abgehalten wird.
In den Abendgottesdiensten des 24. Dezember stehen oft Krippenspiele im Zentrum des Geschehens. Sie möchten Glauben visualisieren, getragen von den Gemeindemitgliedern selbst, in dem sie die biblische Geschichte der Geburt Christi nachspielen.
Am 1. Weihnachtstag wird dann zum eigentlichen Fest- und Feiertagsgottesdienst geladen: Christus ist geboren! Oder wie es das Johannesevangelium formuliert ( Joh 1,14a):
Vnd das Wort ward Fleiſch
/ vnd wonet vnter vns / Vnd wir ſahen ſeine Herrligkeit.
Nach Sonnenuntergang am 24. Dezember 2022
Der Artikel zeigt Spruch, Psalm, Liedauswahl und Bibeltexte für Lesungen und Predigten nach der Kirchenordnung.
Die Nacht vom 24. auf den 25. Dezember 2022
Der Artikel zeigt Spruch, Psalm, Liedauswahl und Bibeltexte für Lesungen und Predigten nach der Kirchenordnung.
25. Dezember 2022
Der Artikel zeigt Spruch, Psalm, Liedauswahl und Bibeltexte für Lesungen und Predigten nach der Kirchenordnung.
Abbildung: Christi Geburt | Glasfenster, St. Gertrude's church, Stockholm
Foto: © Geschütztes Bildmaterial
Weihnachten ist nicht das ursprüngliche Geburtsfest Christi. Vielmehr hat die Kirche, vor allem im Osten, vorher das Epiphanienfest am 6. Januar als Geburtsfest begangen. Der Sieg des Weihnachtsfestes hat schließlich das Epiphanienfest verändert, stark zurückgedrängt und vielfach sogar völlig verdrängt.
Die Entstehung von Weihnachten ist trotz aller Forschung noch immer nicht geklärt. Dabei muss unterschieden werden zwischen der Frage nach dem Termin der Geburt Christi und der Feier seiner Geburt in der Kirche.
Die Frage nach dem historischen Geburtstermin Christi wird auch heute immer wieder gestellt und völlig unterschiedlich beantwortet. Klärungsversuche orientieren sich häufig an der Geschichte vom Stern von Betlehem im Matthäus-Evangelium. Fest steht allerdings: Der Geburtstag Christi ist sicher nicht der 25. Dezember des Jahres 1 n. Chr. – der als Tag Null unserer Zeitrechnung gilt. Der Geburtstermin ist unbekannt und wird es wohl bleiben.
Die Frage nach Christi Geburtstag taucht im 3. Jahrhundert auf. Da eine Tradition nicht besteht, wird der Termin durch theologisch-heilsgeschichtliche Konstruktion gefunden. Historische Aspekte spielen dabei bestenfalls eine stark untergeordnete Rolle.
In der theologischen Interpretation spielt das Frühlings-Äquinoktium (25.03.) als angenommener erster Schöpfungstag und zugleich Tag der Menschwerdung Gottes und der Erlösung eine entscheidende Rolle: 25.03. Empfängnis (auch Todestag) und 25.12. Geburt Christi (so Julius Africanus in seiner 221 verfassten Chronographie).
Neben dieser historisch wahrscheinlichen Entstehung des 25.12. als Termin der Geburt Christi wird noch die andere Theorie vertreten, dass der 25.12. die christliche Umbenennung des römischen Sonnenwendtages, des Dies invicti solis, sei. Alle anderen Erklärungen, die bisher noch versucht wurden, z. B. die Anlehnung an ein römisches (Saturnalien), germanisches (Wintersonnenwende) oder jüdisches (Tempelweihe) Fest, kommen ernsthaft nicht in Betracht.
Für die Feier des Weihnachtsfestes ist der konkrete Geburtstermin unerheblich. Die Geburt Christi begründet heilsgeschichtlich eine Zeitwende, die sich in seinem Leben manifestiert. Die Beziehung Gottes zu den Menschen nimmt eine neue Gestalt an, die Prophezeiungen des Alten Testaments verkörpern sich in der Person Jesu von Nazareth.
So steht in der Weihnachtsfeier nicht die Geburt eines Kindes im Vordergrund, sondern der Beginn einer neuen theologisch-heilsgeschichtlichen Ära, die in der Menschwerdung Gottes Ausdruck findet.
An welchem Datum diese Gedächtnisfeier an den neuen Bund Gottes mit den Menschen begangen wird, ist nicht bedeutsam. Die Weihnachtsfeier ist das wiederholte Glaubensbekenntnis der Gemeinde an diesen neuen Bund, der in jeder Taufe mit den Menschen neu geschlossen wird.
Die Feier des Weihnachtsfestes am 25. Dezember in der Kirche beginnt erst im 4. Jahrhundert. Unsicher ist, ob bereits 335 oder erst 354 Weihnachten erstmals als Fest in Rom begangen wurde.
Mit Weihnachten begann jahrhundertelang das Kirchenjahr. Heute beginnt das Kirchenjahr mit dem 1. Advent, dem 4. Sonntag vor dem 1. Weihnachtstag.
Lk 2,1-20: Die Geburt Jesu
Lesen Sie den Text doch einmal so, wie er im 16. Jahrhundert dank Luthers Übersetzung in unzähligen Haushalten vorgelesen und gehört wurde.
Etliche orthodoxe Gemeinden in Deutschland begehen das Weihnachtsfest am julianischen 25. Dezember, das ist in unserem Kalender am
Samstag, den 7. Januar 2023.