1. Sonntag nach Ostern

Sonntag, 19. April 2009

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Textordnung der Evangelischen Kirchen Deutschlands

Evangelium     Zum TextJoh 20,19-29
Predigt  Zum TextJoh 20,19-29  
Lied EG 102  
→Gottesdienstordnung

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)
19.4.2009 | 1. Sonntag nach Ostern | Quasimodogeniti
Sonntag
 

1. Sonntag nach Ostern

Weiß

Quasimodogeniti

 
Symbol

Philipp Melanch­thon

(† 19. April 1560 in Wittenberg)

Info

Fällt der 1. Sonntag nach Ostern (Quasimodogeniti) auf den 25. April, dann wird der →Tag des Evangelisten Markus an einem Tag in der folgenden Woche gefeiert.

Dies tritt im 21. Jahrhundert ein in den Jahren 2049, 2055 und 2060.

 

Fällt der Sonntag Quasimodogeniti auf den 1. Mai, dann kann dort, wo es üblich ist, den Bitttag um gesegnete Arbeit stets am 1. Mai zu begehen, dies im →Vespergottesdienst berücksichtigt wer­den, jedoch nicht im Hauptgottesdienst.

Dies tritt im 21. Jahrhundert ein in den Jahren 2011 und 2095.

 

Wirkung im Kirchenjahr 2008/2009

- keine -

 

Bewegliches Datum
Sonntag Quasimodogeniti zwischen dem 29. März und dem 2. Mai
 
  • 1. Sonntag nach →Ostern
  • Abhängig vom →Osterdatum
  • Der Sonntag Quasimodogeniti liegt zwischen
    dem 29. März und dem 2. Mai eines Jahres
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 7 Tage nach Ostern
  • am 8. Tag nach Ostern, gerechnet ab Ostersonntag

 

Artikel zum Sonntag 1. Sonntag nach Osternim Jahreskalender

Allgemeine Informationen und Gedanken zu diesem Tag
finden Sie in diesem Artikel:  

Apfelbaumblüte
Wissenswertes zum Tag

→Sonntag Quasimodogeniti 2009

Das lateinische »Quasi modo geniti infantes« bedeutet: »Wie neu­ge­bo­re­ne Kin­der«. Rück­kehr und Be­sin­nung sind die The­men die­ses Sonn­tags.

 

Der Name Quasimodogeniti

 

»Wie Neugeborene«

quasi: als ob, gleichsam
modo: gerade erst
geniti: erzeugt, gezeugt
quasi modo geniti: gleichsam gerade erst gezeugter / wie neugeborene
quasi modo geniti infantes: Wie neugeborene Kinder

 

Der Name Quasimodogeniti geht zurück auf die vor­re­for­ma­to­ri­sche Zeit und lei­tet sich ab von den ers­ten Wor­ten des la­tei­ni­schen In­tro­i­tus (Mess­ein­gang) der rö­misch-ka­tho­li­schen Mes­se für die­sen Sonn­tag:

»Quasi modo geniti infantes, halleluja, rationabile sine dolo lac concupiscite, halleluja.«,
»Wie neugeborene Kinder, Halleluja, verlangt nach der vernünftigen, unverfälschten Milch, Halleluja.«
.

Dieser Name hat sich in den evangelischen Kirchen für den 1. Sonn­tag nach Os­tern bis heu­te er­hal­ten.

Biblisch stützt sich die Bezeichnung Quasimodogeniti auf den Text 1. Petr 2,2.

Hier der Text 1. Petr 2,1-3 aus der lateinischen Biblia Sacra Vulgata (die statt »quasi« das lateinische Wort »sicut« verwendet) und
aus →Luthers Biblia von 1545:

 

21 deponentes igitur omnem malitiam et omnem dolum et simulationes et invidias et omnes detractiones 2 sicut modo geniti infantes rationale sine dolo lac concupiscite ut in eo crescatis in salutem 3 si gustastis quoniam dulcis Dominus

sicut: wie, gleich wie
sicut modo geniti infantes: Wie neugeborene Kinder

 

21 SO le­get nu ab al­le bos­heit vnd al­len be­trug / vnd heu­che­ley vnd neid / vnd al­les aff­ter­re­den / 2 Vnd ſeid gi­rig nach der ver­nünff­ti­gen lau­tern Milch / als die jtzt ge­bor­nen Kind­lin / Auff das jr durch die ſel­bi­gen zu­ne­met. 3 So jr an­ders ge­ſchmackt habt / das der HERr freund­lich ist /

 

Die mittelalterlichen Bezeichnungen

 

Dominica quasimodogeniti

Der Sonntag Quasimodogeniti trug diesen Namen bereits im Mit­tel­al­ter: Dominica quasimodogeniti, wobei das la­tei­ni­sche Wort »Do­mi­ni­ca« Sonn­tag be­deu­tet. (Ge­nau­er: »Tag des Herrn« als christ­li­che Be­zeich­nung zur Un­ter­schei­dung vom pro­fa­nen rö­mi­schen Na­men »Dies solis«, Tag der Son­ne, Sonn(en)tag.)

Andere Bezeichnungen für den ersten Sonntag nach Ostern waren u. a:

 

Dominica in octava pasche

Die lateinische Bezeichnung bedeutet Sonntag der Osteroktave, also der Sonntag am achten Tag nach Ostern

 

Dominica misse domini allelujah, allelujah, allelujah

Die lateinische Bezeichnung bedeutet in etwa: Sonntag der Messe des Herrn mit Halleluja.

Am Sonntag →Septuagesimae (Circumdederunt) er­tön­te in der Mes­se letzt­mals das Hal­le­lu­ja. Da­nach be­gann ei­ne Zeit, in der das Hal­le­lu­ja in al­len Mes­sen un­ter­sagt war. Der Sonn­tag nach Os­tern war der ers­te, in des­sen Mes­se wie­der das Hal­le­lu­ja an­ge­stimmt wur­de (nach einer Be­stim­mung des Paps­tes Alexan­der II. von 1073).

 

Unsere Kalender verwenden die vor­re­for­ma­to­ri­schen Be­zeich­nun­gen bis zum Jahr 1530 (Ver­le­sung der →Con­fes­sio Au­gus­ta­na, des Augs­bur­gi­schen Be­kennt­nis­ses).

 

Gottesdienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische

1. Sonntag nach
Ostern

Quasimodogeniti

gültig in den Kirchenjahren 1978/1979 bis 2017/2018

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)

Weiß

 
 

Hallelujavers

 
 

Halleluja.

Der HERR hat Groſſes an vns ge­than / Des ſind wir frö­lich.

Halleluja.

→Ps 126,3     

Halleluja.

Der HErr iſt auff­er­ſtan­den. Er iſt warhafftig auff­er­ſtan­den.

Halleluja.

→Lk 24,6b.34b     

 
 

Spruch und Psalm

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Gelobet ſey Gott vnd der Va­ter vn­ſers HErrn Jhe­ſus Chri­ſti / der vns nach ſei­ner groſ­ſen Barm­her­tzig­keit widergeborn hat / zu einer lebendigen Hoffnung / durch die auff­er­ſte­hung Jhe­ſu Chri­ſti / von den Tod­ten.

→1Petr 1,3

Pſalm
116
 

Psalm
für die Woche

 

 

 

Lied für die Woche

 
Liedauswahl
EG 102 Jesus Christus, unser Heiland
 

EG: Evangelisches Gesangbuch

 
 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Textlesung und Predigt

Nach der Perikopenordnung der Evangelischen Kirche sind für Gottesdienste in den Jahren 2009 - 2014 die folgenden biblischen Texte vorgesehen:

 

Die biblischen Texte für die Lesungen

 
Lesung Text für die Lesung
Evangelium  Zum TextJoh 20,19-29
Epistel Zum Text1Petr 1,3-9
Altes Testament Zum TextJes 40,26-31
   

 

 

Die biblischen Texte für die Predigt

Im Kirchenjahr 2008/2009 gilt die Reihe I.

 
Kirchen-
jahr
Datum Reihe Texte für die Predigt Weitere Texte
2008/2009 19.4.2009 I  Zum TextJoh 20,19-29 Zum TextJoh 17,9-19
2009/2010 11.4.2010 II Zum Text1Petr 1,3-9
2010/2011 1.5.2011 III Zum TextJoh 21,1-14
2011/2012 15.4.2012 IV Zum TextKol 2,12-15
2012/2013 7.4.2013 V Zum TextMk 16,9-14(15-20)
2013/2014 27.4.2014 VI Zum TextJes 40,26-31
   
 

Kirchenjahr und Datum:
Unsere Sortierung stellt jeweils das gewählte Kirchenjahr nach oben. Die Spalte »Datum« zeigt das tatsächliche Datum des Tages, für den der Predigttext galt.

Reihen:
Die Perikopenordnung von 1978/1979 kennt drei Lesetexte (je einen aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament) sowie sechs Predigttextreihen.
Die Reihen wer­den mit römischen Zahlen von I bis VI gekennzeichnet. Jede Reihe benennt die Bibeltexte (Perikopen) für alle Predigten in einem Kirchenjahr zwischen dem 1. Advent und dem Ewigkeitssonntag.

Die Reihen galten nacheinander. Sie umfassten somit die Zeitspanne von sechs Kirchenjahren.

Die Zählung der Reihen begann im Kirchenjahr 1978/1979 mit Reihe I und wurde kontinuierlich fortgeführt. Nach Reihe VI folgte wieder Reihe I.

Die Reihe I galt für das Kirchenjahr 2008/2009, danach wieder für das Kirchenjahr 2014/2015.
Die Reihe II galt für das Kirchenjahr 2009/2010. Danach wieder für das Kirchenjahr 2015/2016.

Weitere Texte:
Für diesen Tag standen weitere Bibeltexte zur Auswahl, die thematisch gut zum Tag passten. Aus ihnen konnte die Gemeinde unabhängig von Reihe und Kirchenjahr einen Text für die Predigt wählen, der dann den vorgesehenen Predigtext der gültigen Reihe ersetzte.

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

1. Sonntag nach Ostern

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

Gültig für die Kirchenjahre 1978/1979 bis 2017/2018

 

Biblia
1545

Text nach der Lutherbibel von 1545.
Gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift
mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.

Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG AUS DEM EVANGELIUM

PREDIGTTEXT

PREDIGTREIHE

I

Evangelium nach Johannes

Joh 20,19-29

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
→  Video-Hörbuch

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

C. XX.

 

 

Verse 19 - 20

Nach der Auferstehung Jesu:
Jesus erscheint den Jüngern

|| → Mk 16,14-18    || → Lk 24,36-49

Luc. 24.

AM abend aber deſſel­bi­gen Sab­baths / da die Jün­ger ver­ſam­let vnd die thür ver­ſchloſ­ſen wa­ren / aus furcht fur den Jü­den / kam Jhe­ſus / vnd trat mit­ten ein / vnd ſpricht zu jnen / Frie­de ſey mit euch. 20Vnd als er das ſa­get / zei­get er jnen die Hen­de / vnd ſei­ne Sei­te. Da wur­den die Jün­ger fro / das ſie den HErrn ſa­hen.

 

 

Verse 21 - 23

Die Jünger empfangen den heiligen Geist
Die Aussendung

|| → Mk 16,14-18    || → Lk 24,36-49

 

 

 

 

 

 

 

21Da ſprach Jhe­ſus aber­mal zu jnen. Frie­de ſey mit euch. Gleich wie mich der Va­ter ge­ſand hat / So ſen­de ich euch. 22Vnd da er das ſa­get / blies er ſie an / vnd ſpricht zu jnen / Ne­met hin den hei­li­gen Geiſt / 23Wel­chen jr die ſün­de er­laſ­ſet / den ſind ſie erlaſ­ſen / Vnd wel­chen jr ſie be­hal­tet / den ſind ſie be­hal­ten.

 

 

 

 

 

Verse 24 - 29

Die Geschichte vom Apostel Thomas:
Über Glauben und Vertrauen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

THomas aber der Zwelf­fen ei­ner / der da heiſ­ſet Zwil­ling / war nicht bey den Jün­gern / da Jhe­ſus kam. 25Da ſag­ten die an­dern Jün­ger zu jm / Wir ha­ben den HErrn ge­ſe­hen. Er aber ſprach zu jnen / Es ſey denn / das ich in ſei­nen Hen­den ſe­he die Ne­gel­mal / vnd le­ge mei­nen Fin­ger in die Ne­gel­mal / vnd le­ge mei­ne Hand in ſei­ne Sei­ten / wil ichs nicht gleu­ben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VND vber acht ta­ge / wa­ren aber mal ſei­ne Jün­ger drin­nen / vnd Tho­mas mit jnen. Kompt Jhe­ſus / da die thür ver­ſchloſ­ſen wa­ren / vnd trit mit­ten ein / vnd ſpricht / Frie­de ſey mit euch.27Dar­nach ſpricht er zu Tho­ma / Rei­che dei­nen Fin­ger her / vnd ſi­he mei­ne Hen­de / vnd rei­che dei­ne Hand her / vnd le­ge ſie in mei­ne Sei­ten / vnd ſey nicht vn­gleu­big / ſon­dern gleu­big. 28Tho­mas ant­wor­tet / vnd ſprach zu jm / Mein HErr vnd mein Gott.29Spricht Jhe­ſus zu jm / Die­weil du mich ge­ſe­hen haſt Tho­ma / ſo gleu­be­ſtu / Se­lig ſind / die nicht ſe­hen / vnd doch gleu­ben.

 

 

 

LESUNG AUS DEN EPISTELN UND PREDIGTTEXT

Erster Brief des Petrus

1Petr 1,3-9

REIHE

II

 

Biblia

 

 

 

 

Die erſte Epiſtel
S. Peters.

 

C. I.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Lebendige Hoffnung

Verse 3 - 9

 

 

Petrus schreibt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

GElobet ſey Gott vnd der Va­ter vn­ſers HErrn Jhe­ſu Chri­ſti / der vns nach ſei­ner groſ­ſen Barm­‌her­tzig­keit wi­der­ge­born hat / zu einer le­ben­di­gen Hoffnung / durch die auff­er­ſte­hung Jhe­ſu Chri­ſti / von den Tod­ten / 4zu eim vn­uer­geng­li­chem vnd vn­be­fleck­tem vnd vn­uer­welck­li­chem Erbe / das behalten wird im Hi­mel / 5euch / die jr aus Got­tes macht / durch den Glauben bewaret wer­det zur Seligkeit / welche zubereit iſt / das ſie offenbar wer­de zu der letzten zeit / 6Jn welcher jr euch frewen wer­det / die jr jtzt eine kleine zeit (wo es ſein ſol) trawrig ſeid in man­cher­ley anfechtungen / 7Auff das ew­er Glaube rechtſchaffen vnd viel köſtlicher erfunden wer­de / denn das vergengliche Gold (das durchs fewer beweret wird) Zu lobe / preis vnd ehren / wenn nu offenbaret wird Jhe­ſus Chri­ſtus / 8Welchen jr nicht geſehen / vnd doch lieb habt / vnd nu an jn gleubet / wiewol jr jn nicht ſe­het / So wer­det jr euch frewen mit vn­aus­ſprech­li­cher vnd herrlicher freuden / 9Vnd das ende ew­ers Glaubens dauon bringen / nem­lich der ſeelen Seligkeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

(Vnuergenglich)

Da kein furcht noch ſor­ge iſt / das ſie ein en­de ne­me. Vn­be­fleckt / die mit kei­ner traw­rig­keit oder vn­luſt ver­mi­ſchet iſt. Vn­uer­welck­lich / Der man ni­mer mü­de noch vber­drüſ­ſig wird / Son­dern ewig rein vnd friſch bleibt / welt­liche Freu­de iſt das Wi­der­ſpiel.

 

 

 

LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT UND PREDIGTTEXT

Buch des Propheten Jesaja

Jes 40,26-31

REIHE

VI

 

Biblia

 

 

 

 

Der Prophet Jeſáiá.

 

C. XL.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Israels unvergleichlicher Gott

Verse 26 - 31

 

 

 

→Pſal. 147.

HEbet ew­er augen in die Höhe / vnd ſe­het / Wer hat ſolche ding ge­ſchaf­fen / vnd füret jr Heer bey der zal er aus? Der ſie alle mit namen ruffet / Sein vermügen vnd ſtar­cke Krafft iſt ſo gros / das nicht an einem feilen kan.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

27WARumb ſprichſtu denn Jacob / vnd du Iſ­ra­el ſa­geſt / Mein weg iſt dem HER­RN verborgen / vnd mein Recht ge­het fur meinem Gott vber? 28Wei­ſtu nicht? Haſtu nicht gehört? Der HERR der ewige Gott der die ende der Erden geſchaffen hat / wird nicht müde noch matt / ſein verſtand iſt vnausforſchlich. 29Er gibt dem Müden krafft / vnd ſtercke gnug dem Vnuermügenden. 30Die Knaben wer­den müde vnd matt / vnd die Jüng­lin­ge fallen. 31Aber die auff den HER­RN harren / kriegen newe krafft / das ſie auffaren mit flügeln wie Adeler / das ſie lauf­fen vnd nicht matt wer­den / das ſie wandeln vnd nicht müde wer­den.

 

 

 

 

 

 

 

 

Knaben / die jun­ge Man­ſchafft / ſo ſich auff die ſter­cke vnd Ju­gent ver­laſ­ſen.

 

 

 

PREDIGTTEXT AUS DEM NEUEN TESTAMENT

Evangelium nach Johannes

Joh 21,1-14

REIHE

III

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

C. XXI.

 

 

Verse 1 - 14

Der Auferstandene erscheint den Jüngern am See Tiberias

 

IHeſus offenbaret ſich abermal an dem meer bey Tyberias. Er offenbaret ſich aber al­ſo. 2Es war bey einander Simon Petrus vnd Thomas / der da heiſ­ſet Zwilling / vnd Nathanael von CanaGa­li­lea / vnd die ſöne Zebedei / vnd andere zween ſei­ner Jünger. 3Spricht Simon Petrus zu jnen / Ich wil hin fiſchen gehen. Sie ſpra­chen zu jm / So wollen wir mit dir gehen. Sie gien­gen hin aus / vnd tratten in das Schiff al­ſo bald / Vnd in der­ſel­bi­gen nacht fiengen ſie nichts.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DA es aber itzt morgen war / ſtund Jhe­ſus am vfer / Aber die Jünger wu­ſten nicht / das es Jhe­ſus war. 5Spricht Jhe­ſus zu jnen / Kinder habt jr nichts zu eſſen? Sie ant­wor­te­ten jm / Nein. 6Er aber ſprach zu jnen / Werffet das netze zur rechten des ſchiffs / ſo wer­det jr finden. Da wurffen ſie / vnd kundens nicht mehr ziehen / fur der menge der Fi­ſche. 7Da ſpricht der Jünger / welchen Jhe­ſus lieb hatte / zu Petro / Es iſt der HErr. Da Simon Petrus höret / das der HErr war / gürtet er das Hembd vmb ſich / denn er war nacket / vnd warff ſich ins meer. 8Die andern Jünger aber ka­men auff dem ſchiffe / denn ſie waren nicht ferne vom lande / ſon­dern bey zwey hundert ellen / vnd zogen das Netze mit den Fi­ſchen.

9ALs ſie nun austratten auff das land / ſa­hen ſie Kolen geleget / vnd Fiſch drauff / vnd Brot. 10Spricht Jhe­ſus zu jnen / Bringet her von den Fi­ſchen / die jr itzt gefangen habt. 11Simon Petrus ſteig hin ein / vnd zoch das Netze auff das land / vol groſ­ſer Fi­ſche / hundert vnd drey vnd funffziſt. Vnd wiewol jr ſo viel waren / zureis doch das Netze nicht. 12Spricht Jhe­ſus zu jnen / Kompt / vnd hal­tet das mal. Niemand aber vn­ter den Jüngern thurſte jn fragen / Wer biſtu? Denn ſie wu­ſten das der HErr war. 13Da kompt Jhe­ſus vnd nimpt das Brot / vnd gibts jnen / Desſelbigen gleichen auch Fiſch. 14Das iſt nu das dritte mal / das Jhe­ſus offenbaret iſt ſei­nen Jüngern / nach dem er von den Todten auff­er­ſtan­den iſt.

 

 

 

PREDIGTTEXT AUS DEM NEUEN TESTAMENT

Brief des Paulus an die Gemeinde in Kolossai

Kol 2,12-15

REIHE

IV

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Colóſſer.

 

C. II.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Christus allein ist der Triumpf über Weisheit und Obrigkeit

Verse 12 - 15

 

 

Paulus schreibt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

MIT Chri­ſtus ſeid jr begraben durch die Tauffe.

JN wel­chem jr auch ſeid auff­er­ſtan­den / durch den glauben / den Gott wircket / welcher jn auff­er­weckt hat von den Tod­ten. 13Vnd hat euch auch mit jm lebendig gemacht / Da jr tod waret in den ſun­den / vnd in der Vorhaut ew­ers fleiſches / Vnd hat vns geſchenckt alle ſun­de / 14vnd ausgetilget die * Handſchrifft ſo wi­der vns war / welche durch Satzung entſtund vnd vns entgegen war / vnd hat ſie aus dem mittel ge­than / vnd an das Creutz gehefftet / 15Vnd hat ausgezogen die Für­ſtenthum vnd die Ge­wal­ti­gen / vnd ſie ſchaw getragen öffentlich / vnd einen Triumph aus jnen gemacht / durch Sich ſelbs.

*

(Handſchrifft)

Nichts iſt ſo hart wi­der vns / als vn­ſer ei­gen Ge­wiſ­ſen da­mit wir als mit ei­ge­ner Hand­ſchrifft vber­zeuget wer­den / wenn das Ge­ſetz vns die ſun­de of­fen­ba­ret / da­mit wir ſol­che Hand­ſchrifft ge­ſchrie­ben ha­ben. Aber Chri­ſtus er­lö­ſet vns von ſol­chem al­len / durch ſein Creu­tze / vnd ver­trei­bet auch den Teu­fel mit der ſun­de.

 

 

 

PREDIGTTEXT AUS DEM NEUEN TESTAMENT

Evangelium nach Markus

Mk 16,9–14(15–20)

REIHE

V

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Marcus.

 

C. XVI.

 

 

Verse 9 - 11

Der Auferstandene erscheint Maria Magdalena

|| → Joh 20,11-18

Luc. 24.

IHeſus aber / da er auff­er­ſtan­den war / früe am erſten ta­ge der Sab­ba­ther / erſchein er am erſten der Maria Magdalene / Von welcher er ſieben Teu­fel aus­ge­trie­ben hatte. 10Vnd ſie gieng hin / vnd verkündigets denen / die mit jm ge­we­ſen waren / die da leide trugen vnd weineten. 11Vnd die­ſel­bi­gen / da ſie hö­re­ten / das er lebete / vnd we­re jr erſchienen / gleubten ſie nicht.

 

 

 

 

 

 

Verse 12 - 13

Der Auferstandene erscheint zwei Jüngern auf dem Weg

|| →Lk 24,13-35

 

 

 

 

 

12Darnach / da Zween aus jnen wandelten / offenbart er ſich vn­ter einer andern geſtalt / da ſie auffs Feld gien­gen. 13Vnd die ſel­bi­gen gien­gen auch hin / vnd ver­kün­di­ge­ten das den andern / Den gleubten ſie auch nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus dem Abschnitt:

Der Auferstandene erscheint den elf Jüngern
Der Missionsbefehl

→ Mt 28,18-20    || →Lk 24,36-49    || → Joh 20,19-23

Vers 14

 

 

 

 

ZV letzt / da die Eilffe zu tiſch ſaſſen / offenbart er ſich / Vnd ſchalt jren vnglauben / vnd jres her­tzen hertigkeit / Das ſie nicht gegleubt hatten / denen / die jn geſehen hatten auff­er­ſtan­den.

 

 

 

Fakultativ: Verse 15 - 18

 

 

 

 

15Vnd ſprach zu jnen / Gehet hin in alle Welt / vnd pre­di­get das Euangelium aller Cre­a­turn. 16Wer da gleubet vnd getaufft wird / Der wird ſe­lig wer­den / Wer aber nicht gleubet / Der wird verdampt wer­den.

 

 

 

 

 

 

 

17DIe Zei­chen aber / die da folgen wer­den / denen / die da gleuben / ſind die / In meinem Namen wer­den ſie Teu­fel aus­trei­ben. Mit newen Zungen reden. 18Schlan­gen vertreiben. Vnd ſo ſie et­was tödlichs trin­cken / wirds jnen nicht ſchaden. Auff die Kranken wer­den ſie die Hende legen / ſo wirds beſ­ſer mit jnen wer­den.

 

 

 

 

 

Fakultativ: Verse 19 - 20

Die Himmelfahrt

|| →Lk 24,50-53    || →Apg 1,4-14

 

 

 

 

 

 

 

 

VND der HErr / nach dem er mit jnen ge­redt hatte / ward er auff­ge­ha­ben gen Hi­mel / Vnd ſitzet zur rech­‌ten hand Got­tes . 20Sie aber gien­gen aus / vnd pre­dig­ten an allen Or­tern / Vnd der HErr wirckte mit jnen / vnd be­kreff­ti­get das Wort / durch mit­fol­gen­de Zeichen.

 

 

 

WEITERER TEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT

Evangelium nach Johannes

Joh 17,9-19

POOL

M
1

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

C. XVII.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Das hohepriesterliche Gebet

Verse 9 - 19

 

 

Jesus be­tet:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ICH bitte fur ſie / vnd bitte a nicht fur die Welt / ſon­dern fur die du mir gegeben haſt / denn ſie ſind dein. 10Vnd alles was mein iſt / das iſt dein / vnd was dein iſt / das iſt mein / vnd ich bin in jnen verkleret. 11Vnd ich bin nicht mehr in der welt / Sie aber ſind in der welt / vnd ich kome zu dir. Heiliger Va­ter / erhalt ſie in deinem Namen / die du mir gegeben haſt / das ſie eines ſeien / gleich wie wir. 12Die weil ich bey jnen war in der welt / erhielt ich ſie in deinem Namen. Die du mir gegeben haſt / die habe ich bewaret / vnd iſt keiner von jnen verloren / On das verlorne Kind / Das die Schrifft erfüllet würde.

13NV aber kome ich zu dir / vnd rede ſol­ches in der welt / Auff das ſie in jnen haben meine Freude vol­ko­men. 14Ich hab jnen gegeben dein wort / Vnd die welt haſſet ſie / Denn ſie ſind nicht von der welt / wie denn auch ich nicht von der welt bin. 15Ich bitte nicht / das du ſie von der welt ne­meſt / ſon­dern das du ſie bewareſt fur dem vbel. 16Sie ſind nicht von der welt / gleich wie ich auch nicht von der welt bin. 17Heilige ſie in deiner War­heit. Dein wort iſt die War­heit. 18Gleich wie du mich ge­ſand haſt in die welt / ſo ſende ich ſie auch in die welt. 19Ich heilige mich ſelbs fur ſie / auff das auch ſie geheiliget ſeien in der War­heit.

a

(Nicht fur die Welt)

Das iſt / Ich bit­te nicht / das du der welt vnd vn­gleu­bi­gen fur­ne­men vnd thun / dir laſ­ſeſt ge­fal­len. Gleich wie Mo­ſes Num. 16. bit­tet. Das Gott ſolt des Ko­rah opff­er nicht an­ne­men. Vnd Pſal. Non miſerea­ris omni­bus ope­ran­ti­bus in­iqui­ta­tem. Sonſt ſol man fur die welt bit­ten / das ſie be­ke­ret wer­de.

→*1)

 

 

 

1) lat.: Non miserearis omnibus operantibus iniquitatem.

dt.: »Gewähre keine Gnade allen Werken in [bzw. aus] Ungerechtigkeit.«

Luther bezieht sich hier auf →Psalm 59, Vers 6b:

Sey der keinem gnedig / die ſo verwegene Vbelthetter ſind /

lat. (Vulgata) Ps 58,6: non miserearis omnibus qui operantur iniquitatem.

 

 

  Hörbuch-Video

Der Auferstandene erscheint den Jüngern und
die Geschichte vom ungläubigen Thomas. (Joh 20,19-29)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→ Hörbuch-Video: Joh 20,19-29

Das Video zeigt aus der Luther­bi­bel von 1545 die Texte der Ge­scheh­nis­se nach der Auf­er­ste­hung Je­su, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→ Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Für die in­halt­li­che und the­ma­ti­sche Ge­stal­tung der Got­tes­dien­ste schla­gen die Ord­nun­gen der evan­ge­li­schen Kir­chen seit Jahr­hun­der­ten bib­li­sche Tex­te vor.

Die hier ge­bo­te­nen Tex­te fol­gen ei­ner Kir­chen­ord­nung, die heu­te nicht mehr gül­tig ist!

Bit­te ru­fen Sie den Kir­chen­tag im ak­tu­el­len Jahr auf, wenn Sie wis­sen möch­ten, wel­che Bi­bel­stel­len für Le­sun­gen und Pre­digt nach der gül­ti­gen Kir­chen­ord­nung für den Got­tes­dienst emp­foh­len wer­den.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Sabrina

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