QuickInfo
Textordnung der Evangelischen Kirchen Deutschlands
Evangelium | Mt 6,25-34 |
Predigt | 1Mos 15,1-6 |
Lied | EG 369, EG 427 |
Gottesdienstordnung |
Hildegard von Bingen
(† 17. September 1179 im Kloster Rupertsberg bei Bingen am Rhein)
Heinrich Bullinger
(† 17. September 1575 in Zürich)
Der Tag des Apostels Bartholomäus (24. August) kann in die Woche vor dem den 15. Sonntag nach Trinitatis fallen. Er kann jedoch nicht an diesem Sonntag begangen werden.
Der Tag der Enthauptung Johannes des Täufers (29. August) kann in die Woche vor dem den 15. Sonntag nach Trinitatis fallen. Er kann jedoch nicht an diesem Sonntag begangen werden.
Der Tag des Apostels und Evangelisten Matthäus (21. September) kann auf diesen Sonntag fallen. Dann ist er am Samstag davor oder an einem Tag der folgenden Woche zu begehen.
Fällt der Tag des Erzengels Michael und aller Engel (29. September) auf diesen Sonntag, oder auf einen Tag der folgenden Woche, oder auf Samstag vor diesem Sonntag, dann wird der den 15. Sonntag nach Trinitatis als Tag des Erzengels Michael und aller Engel gefeiert.
Fällt Ostersonntag auf die Zeit zwischen dem 23. und dem 25. April, dann ist an diesem Sonntag in der Regel Erntedanktag.
Der 21. September ist in diesem Jahr am Donnerstag nach dem 15. Sonntag nach Trinitatis. DerTag des Apostels und Evangelisten Matthäus (21. September) kann nur am Donnerstag oder an einem anderen Tag der Woche begangen werden, jedoch nicht an diesem Sonntag.
Der 15. Sonntag nach Trinitatis in den Kirchenjahren 2022/2023 bis 2029/2030
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
gültig in den Kirchenjahren ab 2018/2019
Halleluja.
Schmeckt vnd ſehet / wie freundlich der HERR iſt / Wol dem / der auff jn trawet.
Halleluja.
Liedauswahl | ||
---|---|---|
A | EG 369 | Wer nur den lieben Gott lässt walten |
B | EG 427 | Solang es Menschen gibt auf Erden |
EG: Evangelisches Gesangbuch
Nach der Perikopenordnung der Evangelischen Kirche sind für Gottesdienste in den Jahren 2023 - 2028 die folgenden biblischen Texte vorgesehen:
Lesung | Text für die Lesung |
---|---|
Evangelium | Mt 6,25-34 |
Epistel | 1Petr 5,5b-11 |
Altes Testament | 1Mos 2,4b-9(10-14)15(18-25) |
Kirchen- jahr | Datum | Reihe | Text für die Predigt | Pool weiterer Texte |
---|---|---|---|---|
2022/2023 | 17.9.2023 | V | 1Mos 15,1-6 | Dan 6,1-29 |
2023/2024 | 8.9.2024 | VI | Mt 6,25-34 | Lk 18,28-30 |
2024/2025 | 28.9.2025 | I | 1Petr 5,5b-11 | Rom 4 (in Auswahl; Der Glaube Abrahams) |
2025/2026 | 13.9.2026 | II | 1Mos 2,4b-9(10-14)15(18-25) | |
2026/2027 | 5.9.2027 | III | Lk 17,5-6 | |
2027/2028 | 24.9.2028 | IV | Gal 5,25 - 6,10 | |
Kirchenjahr und Datum:
Unsere Sortierung stellt jeweils das gewählte Kirchenjahr nach oben. Die Spalte »Datum« zeigt das tatsächliche Datum des Tages, für den der Predigttext gilt.
Reihen:
Die Perikopenordnung kennt drei Lesetexte (je einen aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament) sowie sechs Predigttextreihen.
Die Reihen werden mit römischen Zahlen von I bis VI gekennzeichnet. Jede Reihe benennt die Bibeltexte (Perikopen) für alle Predigten in einem Kirchenjahr zwischen dem 1. Advent und dem Ewigkeitssonntag.
Die Reihen gelten nacheinander. Sie umfassen somit die Zeitspanne von sechs Kirchenjahren.
Die Zählung der Reihen begann im Kirchenjahr 2018/2019 mit Reihe I und wird kontinuierlich fortgeführt. Nach Reihe VI folgt wieder Reihe I.
Die Reihe V gilt für das Kirchenjahr 2022/2023, danach wieder für das Kirchenjahr 2028/2029.
Die Reihe VI gilt für das Kirchenjahr 2023/2024, danach wieder für das Kirchenjahr 2029/2030,
usw.
Pool weiterer Texte:
Der Pool weiterer Texte stellt Bibeltexte zur Auswahl, die thematisch gut zum Tag passen. Aus ihnen kann die Gemeinde unabhängig von Reihe und Kirchenjahr einen Text für die Predigt wählen, der dann den vorgesehenen Predigtext der gültigen Reihe ersetzt.
Gültig für die Kirchenjahre ab 2018/2019
Biblia
1545
Text nach der Lutherbibel von 1545.
Gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift
mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.
LESUNG AUS DEM EVANGELIUM
PREDIGTTEXT
PREDIGTREIHE
VI
Evangelium nach Matthäus
Mt 6,25-34
Text hören:
Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
↦ Video-Hörbuch
Euangelium
S. Mattheus.
C. VI.
Jesus spricht:
ICh ſage euch / Sorget nicht fur ewer Leben / was jr eſſen vnd trincken werdet / Auch nicht fur ewren Leib / was jr anziehen werdet. Jſt nicht das Leben mehr denn die Speiſe? vnd der Leib mehr denn die Kleidung? 26Sehet die Vogel vnter dem Himel an / Sie ſeen nicht / ſie erndten nicht / ſie ſamlen nicht in die Schewnen / Vnd ewer himliſcher Vater neeret ſie doch. Seid jr denn nicht viel mehr denn ſie? 27Wer iſt vnter euch / der ſeiner Lenge eine elle zuſetzen müge / ob er gleich darumb ſorget?
28VND warumb ſorget jr fur die Kleidung? Schawet die Lilien auff dem felde / wie ſie wachſen / Sie erbeiten nicht / auch ſpinnen ſie nicht. 29Jch ſage euch / Das auch Salomon in aller ſeiner Herrligkeit nicht bekleidet geweſen iſt / als der ſelbigen eins. 30So denn Gott das Gras auff dem felde alſo kleidet / das doch heute ſtehet / vnd morgen in den ofen geworffen wird / Solt er das nicht viel mehr euch thun / o jr Kleingleubigen?
31DArumb ſolt jr nicht ſorgen / vnd ſagen / Was werden wir eſſen? Was werden wir trincken? Wo mit werden wir vns kleiden? 32Nach ſolchem allen trachten die Heiden / Denn ewer himliſcher Vater weis / das jr des alles bedürfft. 33Trachtet am erſten nach dem reich Gottes / vnd nach ſeiner Gerechtigkeit / So wird euch ſolches alles zufallen.34Darumb ſorget nicht fur den andern morgen / Denn der morgend tag wird fur das ſeine ſorgen. Es iſt gnug / das ein jglicher tag ſein a eigen Plage habe.
a
(Eigen plage)
Das iſt / tegliche erbeit. Vnd wil / es ſey gnug / das wir teglich erbeiten / ſollen nicht weiter ſorgen.
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LESUNG AUS DEN EPISTELN UND PREDIGTTEXT
Erster Brief des Petrus
1Petr 5,5b-11
REIHE
I
Die erſte Epiſtel
S. Peters.
C. V.
Aus dem Abschnitt:
Verse 5b - 7
Petrus schreibt:
ALle ſampt ſeid vnternander vntherthan / vnd haltet a feſt an der Demut / Denn Gott widerſtehet den Hoffertigen / Aber den Demütigen gibt er gnade. 6So demütiget euch nu vnter die gewaltige hand Gottes / das er euch erhöhe zu ſeiner zeit. 7Alle ewer ſorge werffet auff jn / Denn er ſorget fur euch.
a
(Feſt)
Das die demut gegen einander verknüpffet vnd in einander geflochten ſey / das ſie der Teufel mit keiner liſt noch krafft trennen müge.
Verse 8 - 11
SEid nüchtern vnd wachet / Denn ewer widerſacher der Teuffel gehet vmb her / wie ein brüllender Lewe / vnd ſuchet / welchen er verſchlinde. 9Dem widerſtehet feſte im glauben / Vnd wiſſet / das eben dieſelbigen Leiden vber ewer Brüder in der Welt gehen.
10DEr Gott aber aller Gnade / der vns beruffen hat zu ſeiner ewigen Herrligkeit / in Chriſto Jheſu / Derſelbige wird euch / die jr eine kleine zeit leidet / volbereiten / ſtercken / krefftigen / gründen. 11Demſelbigen ſey Ehre vnd Macht von ewigkeit zu ewigkeit / AMEN.
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LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT UND PREDIGTTEXT
Erstes Buch Mose | Genesis
1Mos 2,4b-9(10-14)15(18-25)
REIHE
II
Das Erſte Bucĥ
Móẛe.
C. II.
Verse 4b - 6
ZU der zeit / da Gott der HERR Erden vnd Himel machte / 5vnd allerley Bewme auff dem Felde / die zuuor nie geweſt waren auff Erden / Vnd allerley Kraut auff dem Felde / das zuuor nie gewachſen war. Denn Gott der HERR hatte noch nicht regenen laſſen auff Erden / vnd war kein Menſch der das Land bawete / 6Aber ein Nebel gieng auff von der Erden / vnd feuchtet alles Land.
Vers 7
VND Gott der HERR machet den Menſchen aus dem Erdenklos / vnd er blies jm ein den lebendigen Odem in ſeine Naſen / Vnd alſo ward der Menſch eine lebendige Seele.
Verse 8 - 9
Para-
dis.
VND Gott der HERR pflantzet einen Garten in Eden / gegen dem morgen / vnd ſetzet den Menſchen drein / den er gemacht hatte. 9Vnd Gott der HERR lies auffwachſen aus der Erden allerley Bewme / lüſtig an zuſehen / vnd gut zu eſſen / Vnd den Bawm des Lebens mitten im Garten / vnd den Bawm des Erkentnis gutes vnd böſes.
Fakultativ: Verse 10 - 14
Para-
dis.
10VND es gieng aus von Eden ein Strom zu weſſern den Garten / vnd teilet ſich da ſelbs in vier Heubtwaſſer. 11Das erſt heiſſt a Piſon / das fleuſſet vmb das gantze Land Heuila / Vnd daſelbs findet man gold / 12vnd das gold des Lands iſt köſtlich / vnd da findet man Bedellion vnd den eddelſtein Onix. 13Das ander waſſer heiſſt b Gihon / das fleuſſt vmb das gantze Morenland. 14Das dritte waſſer heiſſt c Hidekel / das fleuſſt fur Aſſyrien. Das vierde waſſer iſt der d Phrath.
Vers 15
VND Gott der HERR nam den Menſchen vnd ſatzt jn in den garten Eden / das er jn bawet vnd bewaret.
a
(Piſon)
Iſt das groſſe waſſer in India / das man Ganges heiſſet / denn Heuila iſt Indienland.
b
(Gihon)
Iſt das waſſer in Egypten / das man Nilus heiſſt.
c
(Hidekel)
Iſt das waſſer in Aſſyria / das man Tygris heiſſt.
d
(Phrath)
Aber iſt das neheſt waſſer in Syria / das man Euphrates heiſſt.
Fakultativ: Verse 18 - 25
VND Gott der HERR ſprach / Es iſt nicht gut das der Menſch allein ſey / Ich wil jm ein Gehülffen machen / die vmb jn ſey.19Denn als Gott der HERR gemacht hatte von der Erden allerley Thier auff dem Felde / vnd allerley Vogel vnter dem Himel / bracht er ſie zu dem Menſchen / das er ſehe / wie er ſie nennet / Denn wie der Menſch allerley lebendige Thier nennen würde / ſo ſolten ſie heiſſen. 20Vnd der Menſch gab einem jglichen Vieh / vnd Vogel vnter dem Himel / vnd Thier auff dem felde / ſeinen namen / Aber fur den Menſchen ward kein Gehülffe funden / die vmb jn were.
(Vmb jn ſey)
Das iſt / Kein Thier nam ſich des Menſchen an vmb jn zu ſein / das jm hülffe ſich mehren vnd neeren etc.
21DA lies Gott der HERR einen tieffen Schlaff fallen auff den Menſchen / vnd er entſchlieff. Vnd nam ſeiner Rieben eine / vnd ſchlos die ſtet zu mit Fleiſch. 22Vnd Gott der HERR bawet ein Weib aus der Riebe / die er von dem Menſchen nam / vnd bracht ſie zu jm. 23Da ſprach der Menſch / Das iſt doch Bein von meinen Beinen / vnd Fleiſch von meinem fleiſch / Man wird ſie Mennin heiſſen / darumb / das ſie vom Manne genomen iſt. 24Darumb / wird ein Man ſeinen Vater vnd ſeine Mutter verlaſſen / vnd an ſeinem Weibe hangen vnd ſie werden ſein ein Fleiſch.25Vnd ſie waren beide nacket / der Menſch vnd ſein Weib / vnd a ſchemeten ſich nicht.
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3) lat.: id est; dt.: »das ist«, »das bedeutet«.
PREDIGTTEXT AUS DEM NEUEN TESTAMENT
Evangelium nach Lukas
Lk 17,5-6
REIHE
III
Euangelium
S. Lucas.
C. XVII.
Mat. 17.
Mar. 11.
DIe Apoſtel ſprachen zu dem HErrn / Stercke vns den glauben. 6Der HErr aber ſprach / Wenn jr glauben habt / als ein Senffkorn / vnd ſaget zu dieſem Maulberbawm / reis dich aus / vnd verſetze dich ins meer / So wird er euch gehorſam ſein.
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PREDIGTTEXT AUS DEM NEUEN TESTAMENT
Brief des Paulus an die Gemeinden in Galatien
Gal 5,25 - 6,10
REIHE
IV
Die Epiſtel S. Páuli:
An die Gálater.
C. VI.
Kapitel 5, Vers 25, bis Kapitel 6, Vers 5
Paulus schreibt:
525
SO wir im Geiſt leben / ſo laſſet vns auch Geiſt wandeln. 26Laſſet vns nicht eiteler Ehre geitzig ſein / vnternander zu entrüſten vnd zu haſſen.
61Lieben Brüder / So ein Menſch etwa von einem Feil vbereilet würde / So helfft jm wider zu recht / mit ſanfftmütigem Geiſt / die jr geiſtlich ſeid / Vnd ſihe auff dich ſelbs / Das du nicht auch verſuchet werdeſt. 2Einer trage des andern Laſt / ſo werdet jr das geſetz Chriſti erfüllen. 3So aber ſich jemand leſſt düncken / er ſey etwas / ſo er doch nichts iſt / der betreuget ſich ſelbs. 4Ein jglicher aber prüfe ſein ſelbs werck / vnd als denn wird er an jm ſelber Rhum haben / vnd * nicht an einem andern. 5Denn ein jglicher wird ſeine Laſt tragen.
*
(Nicht an einem andern) Falſche Lerer ſuchen nicht wie ſie frum werden / ſondern das ſie nur viel rhum bey andern haben vnd ſtehet jr ding allein auff frembdem zufal vnd anhang / denn ſie ſind ehrgirig vnd nicht rechtſchaffen.
Kapitel 6, Verse 6 - 10
DER aber vnterrichtet wird mit dem Wort / der teile mit allerley Gutes / dem / der jn vnterrichtet. 7Jrret euch nicht / Gott leſſt ſich nicht ſpotten. Denn was der Menſch ſeet / das wird er erndten. Wer auff ſein Fleiſch ſeet / der wird von dem fleiſch das Verderben erndten. 8Wer aber auff den Geiſt ſeet / der wird von dem Geiſt das ewige Leben erndten. 9Laſſet vns aber gutes thun / vnd nicht müde werden / Denn zu ſeiner zeit werden wir auch erndten / on auffhören. 10Als wir nu zeit haben / ſo laſſet vns gutes thun / an jederman / Allermeiſt aber an des glaubens Genoſſen.
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PREDIGTTEXT AUS DEM NEUEN TESTAMENT
Erstes Buch Mose | Genesis
1Mos 15,1-6
REIHE
V
Das Erſte Bucĥ
Móẛe.
C. XV.
Verse 1 - 6
ES begab ſich / das zu Abram geſchach das wort des HERRN im Geſicht / vnd ſprach / Fürchte dich nicht Abram / Ich bin dein Schilt / vnd dein ſeer groſſer Lohn. 2Abram ſprach aber / HErr HERR / Was wiltu mir geben? Ich gehe dahin on Kinder / vnd mein Hausuogt hat einen Son / dieſer Elieſer von Damaſco. 3Vnd Abram ſprach weiter / Mir haſtu keinen Samen gegeben / Vnd ſihe / der Son meines geſinds / ſol mein Erbe ſein.
4VND ſihe / der HERR ſprach zu jm / Er ſol nicht dein Erbe ſein / Sondern der von deinem Leibe komen wird / der ſol dein Erbe ſein. 5Vnd er hies jn hin aus gehen / vnd ſprach / Sihe gen Himel / vnd zele die ſterne / Kanſtu ſie zelen? Vnd ſprach zu jm / Alſo ſol dein Same werden / 6Abram gleubte dem HERRN / Vnd das rechent er jm zur Gerechtigkeit.
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WEITERER TEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT
Buch des Propheten Daniel
Dan 6,1-29
POOL
W
1
Der Prophet Daniel.
C. VI.
Verse 1 - 3
DArius aus Meden nam das Reich ein / da er zwey vnd ſechzig jar alt war. 2Vnd Darius ſahe es fur gut an / das er vber das gantze Königreich ſetzte hundert vnd zwenzig Landuögte. 3Vber dieſe ſetzet er drey Fürſten (der einer war Daniel) welchen die Landuögte ſolten rechnung thun / vnd der König der mühe vberhaben were.
Darius.
Verse 4 - 6
DAniel aber vbertraff die Fürſten vnd Landuögte alle / Denn es war ein hoher geiſt in jm / Darumb gedachte der König jn vber das gantze Königreich zu ſetzen. 5Derhalben trachteten die Fürſten vnd Landuögte darnach / wie ſie eine Sache zu Daniel fünden / die wider das Königreich were. Aber ſie kundten keine ſache / noch vbelthat finden / Denn er war trew / das man keine ſchuld noch vbelthat an jm finden mochte. 6Da ſprachen die Menner / Wir werden keine Sache zu Daniel finden / on vber ſeinem Gottesdienſt.
Verse 7 - 10
7DA kamen die Fürſten vnd Landuögte heuffig fur den König / vnd ſprachen zu jm alſo / Herr könig Darius / Gott verleihe dir langes leben. 8Es haben die Fürſten des Königreichs / die Herrn / die Landuögte / die Rete vnd Heubtleute alle gedacht / Das man einen königlichen Befelh ſoll ausgehen laſſen / vnd ein ſtrenge Gebot ſtellen / Das / wer in dreiſſig tagen / etwas bitten wird von jrgend einem Gott oder Menſchen / On von dir König alleine / ſolle zu den Lewen in graben geworffen werden. 9Darumb / lieber König / ſoltu ſolch Gebot beſtetigen / vnd dich vnterſchreiben / Auff das nicht wider geendert werde / nach dem Rechte der Meder vnd Perſer / welchs niemand vbertretten thar. 10Alſo unterſchreib ſich der König Darius.
Verse 11 - 14
ALs nu Daniel erfur / das ſolch Gebot vnterſchrieben were / gieng er hinauff in ſein haus (Er hatte aber an ſeinem Sommerhauſe / offene fenſter gegen Jeruſalem) Vnd er kniet des tages drey mal auff ſeine Knie / betet / lobet vnd dancket ſeinem Gott / wie er denn vorhin zu thun pfleget. 12Da kamen dieſe Menner heuffig / vnd funden Daniel beten / vnd flehen fur ſeinem Gott. 13Vnd traten hinzu / vnd redeten mit dem König / von dem königlichen Gebot / Herr König / Haſtu nicht ein Gebot vnterſchrieben / das / wer in dreiſſig tagen etwas bitten würde / von jrgend einem Gott oder Menſchen / on von dir König alleine / ſolle zu den Lewen in den Graben geworffen werden? Der König antwortet / vnd ſprach / Es iſt war / vnd das Recht der Meden vnd Perſen / ſol niemand vbertretten. 14Sie antworten vnd ſprachen fur dem Könige / Daniel der Gefangenen aus Juda einer / der achtet weder dich / noch dein Gebot / das du verzeichent haſt / Denn er betet des tages drey mal.
Verse 15 - 19
DA der König ſolchs höret / ward er ſeer betrübt / vnd thet groſſen vleis / das er Daniel erlöſete / vnd mühet ſich / bis die Sonne vntergieng / das er jn errettet. 16Aber die Menner kamen heuffig zu dem Könige / vnd ſprachen zu jm / Du weiſſeſt herr König / Das der Meder vnd Perſer recht iſt / das alle Gebot vnd befelh / ſo der König beſchloſſen hat / ſol vnuerendert bleiben. 17Da befalh der König / das man Daniel her brechte / Vnd worffen jn zu den Lewen in den Graben. Der König aber ſprach zu Daniel / Dein Gott / dem du on vnterlas dieneſt / der helffe dir. 18Vnd ſie brachten einen Stein / den legten ſie fur die thür am graben / den verſiegelt der König mit ſeinem eigen Ringe / vnd mit dem ringe ſeiner Gewaltigen / Auff das ſonſt niemand an Daniel mutwillen vbet. 19Vnd der König gieng weg in ſeine Burg / vnd bleib vngeſſen vnd lies kein eſſen fur ſich bringen / kund auch nicht ſchlaffen.
Daniel
zu den Lewen in Graben geworffen.
Verse 20 - 24
DEs morgens frü / da der tag anbrach / ſtund der König auff / vnd gieng eilend zum Graben / da die Lewen waren. 21Vnd als er zum graben kam / rieff er Daniel mit kleglicher ſtim / Vnd der König ſprach zu Daniel / Daniel / du Knecht des lebendigen Gottes / Hat dich auch dein Gott / dem du on vnterlas dieneſt / mügen von den Lewen erlöſen? 22Daniel aber redet mit dem Könige / Herr könig / Gott verleihe dir langes Leben / 23Mein Gott hat ſeinen Engel geſand / der den Lewen den rachen zugehalten hat / das ſie mir kein leid gethan haben / Denn fur jm bin ich vnſchüldig erfunden / So hab ich auch wider dich / Herr könig / nichts gethan. 24Da ward der könig ſeer fro / Vnd hies Daniel aus dem Graben ziehen / Vnd ſie zogen Daniel aus dem graben / vnd man ſpüret keinen ſchaden an jm / Denn er hatte ſeinem Gott vertrawet.
Vers 25
25DA hies der König die Menner / ſo Daniel verklagt hatten / her bringen / vnd zun Lewen in den Graben werffen / ſampt jren Kindern vnd Weibern / Vnd ehe ſie auff den boden hinab kamen / ergriffen ſie die Lewen / vnd zumalmeten auch jre gebeine.
Verse 26 - 28
DA lies der könig Darius ſchreiben allen Völckern / Leuten vnd Zungen. Gott gebe euch viel friede.27Das iſt mein Befelh / Das man in der gantzen Herrſchafft meines Königreichs / den Gott Daniels fürchten vnd ſchewen ſol. Denn er iſt der lebendige Gott / der ewiglich bleibet / vnd ſein Königreich iſt vnuergenglich / vnd ſeine Herrſchafft hat kein ende.28Er iſt ein Erlöſer vnd Nothelffer / vnd er thut Zeichen vnd Wunder / beide im Himel vnd auff Erden / Der hat Daniel von den Lewen erlöſet.
Das iſt die frucht des glaubens Danielis / Denn der Glaube thut jmer Wunder vnd groſſe ding.
Vers 29
29Vnd Daniel ward gewaltig im Königreich Darius / vnd auch im Königreich Cores / der Perſen.
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WEITERER TEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT
Evangelium nach Lukas
Lk 18,28-30
POOL
W
2
Euangelium
S. Lucas.
C. XVIII.
DA ſprach Petrus zu Jheſus / Sihe / wir haben alles verlaſſen / vnd ſind dir nachgefolget. 29Er ſprach zu jnen / Warlich ich ſage euch / Es iſt niemand / der ein Haus verleſſet / oder Eltern / oder Brüder / oder Weib / oder Kind / vmb des reich Gottes willen / 30der es nicht vielfeltig wider empfahe / in dieſer zeit / vnd in der zukünfftigen Welt / das ewige Leben.
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WEITERER TEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT
Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom
Rom 4
in Auswahl
»Der Glaube Abrahams«
POOL
W
3
Es bleibt im Gottesdienst dem Prediger überlassen, geeignete Abschnitte und Verse als Grundlage seiner Predigt für die Gemeinde aus dem empfohlenen Textumfang auszuwählen.
Für das persönliche Studium und die Meditation außerhalb der gottesdienstlichen Praxis empfiehlt es sich, den gesamten Text heranzuziehen.
Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.
C. IIII.
Verse 1 - 25
Paulus schreibt:
WAS ſagen wir denn von vnſerm vater Abraham / das er funden habe nach dem fleiſch? 2Das ſagen wir / Iſt Abraham durch die Werck gerecht / ſo hat er wol rhum / Aber nicht fur Gott. 3Was ſaget aber die ſchrifft? Abraham hat Gott gegleubet / vnd das iſt jm zur Gerechtigkeit gerechnet.
4DEm aber / der mit wercken vmbgehet / wird der Lohn nicht aus gnade zugerechnet / ſondern aus pflicht. 5Dem aber / der nicht mit wercken vmbgehet / Gleubet aber an den / der die Gottloſen gerecht macht / dem wird ſein glaube gerechnet zur gerechtigkeit.
6NAch welcher weiſe auch Dauid ſagt / Das die ſeligkeit ſey allein des Menſchen / welchem Gott zurechenet die gerechtigkeit / on zuthun der werck / da er ſpricht / 7Selig ſind die / welchen jre vngerechtigkeit vergeben ſind / Vnd Welchen jre ſünde bedecket ſind 8Selig iſt der Man / welchem Gott keine ſünde zurechnet.
Hie erweiſet er mit zweien Exempeln / das verdienſt nichts ſey / ſondern allein Gottes gnade.
9NV dieſe ſeligkeit / gehet ſie vber die beſchneitung / oder vber die Vorhaut? Wir müſſen je ſagen / das Abraham ſey ſein glaube zur gerechtigkeit gerechnet. 10Wie iſt er jm denn zugerechnet? In der Beſchneitung / oder in der Vorhaut? On zweiuel nicht in der Beſchneitung / ſondern in der Vorhaut.11Das zeichen aber in der Beſchneitung empfieng er zum Siegel der gerechtigkeit des glaubens / welchen er noch in der Vorhaut hatte / Auff das er würde ein Vater aller / die da gleuben in der Vorhaut / das den ſelbigen ſolches auch gerechnet werde zur gerechtigkeit / 12Vnd würde auch ein Vater der beſchneitung / Nicht alleine dere / die von der Beſchneitung ſind / Sondern auch dere / die wandeln in den fusſtapffen des glaubens / welcher war in der Vorhaut vnſers vaters Abrahams.
Denn Abraham gleubet vnd ward gelobet für gerecht / ehe denn er beſchnitten ward / Gen xv. Das je die Gnade vor dem werck ſein müſſe.
13DEnn die verheiſſung / Das er ſolte ſein der welt Erbe / iſt nicht geſchehen Abraham oder ſeinem Samen durchs Geſetz / ſondern durch die gerechtigkeit des glaubens. 14Denn wo die vom Geſetz Erben ſind / So iſt der Glaube nichts / vnd die Verheiſſung iſt abe. 15Sintemal das Geſetz richtet nur zorn an. Denn wo das Geſetz nicht iſt / da iſt auch keine vbertrettung. 16Derhalben mus die Gerechtigkeit durch den glauben komen / Auff das ſie ſey aus gnaden / vnd die Verheiſſung feſt bleibe / allem Samen / Nicht dem alleine / der vnter dem Geſetz iſt / ſondern auch dem / der des glaubens Abraham iſt / welcher iſt vnſer aller Vater. 17Wie geſchrieben ſtehet / Ich habe dich geſetzt zum Vater vieler Heiden / fur Gott / dem du gleubet haſt / Der da lebendig machet die Todten / vnd ruffet dem das nicht iſt / das es ſey.
(Allem Samen)
Beide der Jüden vnd Heiden / Denn die gleubigen Heiden ſind ſo wol Abrahams ſamen / als die Jüden.
18VND der hat gegleubet auff Hoffnung / da nichts zu hoffen war / Auff das er würde ein Vater vieler Heiden. Wie denn zu jm geſagt iſt / Alſo ſol dein Same ſein.19Vnd er ward nicht ſchwach im glauben / ſahe auch nicht an ſeinen eigen Leib / welcher ſchon erſtorben war / weil er faſt hundert jerig war / Auch nicht den erſtorben Leib der Sara. 20Denn er zweiuelt nicht an der verheiſſung Gottes durch vnglauben / Sondern ward ſtarck im glauben / vnd gab Gott die Ehre / 21vnd wuſte auffs allergewiſſeſt / das / was Gott verheiſſet das kan er auch thun. 22Darumb iſts jm auch zur Gerechtigkeit gerechnet.
Wer Gott gleubet der gibt jm ſeine Ehre / als das er warhafftig / allmechtig / weiſe / gut ſey. Alſo erfüllet der glaube die erſten drey Gebot / vnd macht den Menſchen gerecht fur Gott / Das iſt denn der rechte Gottesdienſt.
DAS iſt aber nicht geſchrieben allein vmb ſeinen willen / das jm zugerechnet iſt / 24Sondern auch vmb vnſern willen / welchen es ſol zugerechnet werden / So wir gleuben an den / der vnſern HErrn Jheſum aufferwecket hat / von den Todten / 25Welcher iſt vmb vnſer Sünde willen da hin gegeben / Vnd vmb vnſer Gerechtigkeit willen aufferwecket.
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Das Video zeigt den Text aus der Lutherbibel von 1545, in dem Jesus über Sorgen und Vertrauen, über Vögel unter dem Himmel und über Lilien auf dem Feld spricht, vorgelesen von Reiner Makohl.
Wir haben den TextRömer 1,16A.17 als Leittext für die Beiträge zu den Sonntagen nach Trinitatis gewählt. In dieser Zeit stehen die Themen »Glaube« und »Gemeinde« im Vordergrund der Verkündigung. Es geht um die Fragestellungen, was Glauben ist, wie sich Glauben zeigt und auswirkt, wie die Gemeinde Glauben umsetzen und leben kann, wie Glauben die Gemeinde formt.
Neben dem Vaterunser, der Segensbitte und dem Glaubensbekenntnis bieten die Ausführungen von Paulus wunderbare Anleitungen für praktiziertes Christentum. Sie erklären in äußert knapper Form Sinn, Inhalte und Ziel des Glaubens.
Sie finden Anregungen für eigenen Gedanken über das Thema Glauben in diesem Artikel:
Genügt es, Glauben zu bekennen? Wie wirkt sich dieses Bekenntnis aus? Ist mehr zu tun? Wie kann ich den Erfolg messen? Was ist das Ziel des Glaubens?
»Frewet euch mit den Frölichen /
vnd weinet mit den Weinenden.
Habt mit allen Menſchen Friede.«
Für die inhaltliche und thematische Gestaltung der Gottesdienste schlagen die Ordnungen der evangelischen Kirchen biblische Texte vor.
Sie sind jedoch nicht nur für den Vortrag im Gottesdienst gedacht. Es sind gleichzeitig Leseempfehlungen für jeden, der sich für die christliche Religion oder für die Bibel in der praktischen Anwendung interessiert.
Wir möchten Sie daher ausdrücklich dazu ermuntern, die Textstellen einmal in Ihrer Bibel zu lesen!
Über das Jahr betrachtet, werden Sie auf diese Weise die wesentlichen Textzeugnisse kennenlernen, auf die sich die christliche Religion stützt.
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
Der Artikel thematisiert die Trinität, die Dreifaltigkeit Gottes, und das Glaubensbekenntnis. Wir beleuchten Hintergründe und betrachten sie kritisch.