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Muss man nicht lesen, kann man aber!

Die Weihnachtsgeschichte

24. Dezember 2013

H eute ist Heiligabend. Weihnachten, der 1. Weihnachstag, beginnt mit dem Heiligen Abend. Anders, als wir es von unseren heutigen Kalendern kennen, begann ein neuer Tag in Israel nicht um Mitternacht, sondern bereits am Abend, nach Sonnenuntergang. Ein Tag umfasste also den Abend, die Nacht, die hellen Tagesstunden und endete mit Sonnenuntergang. Am 24. Dezember beginnt nach Sonnenuntergang der Heilige Abend, die Heilige Nacht, die Weihnachtsnacht.

Heiligabend - Fest der Geburt Christi    | Foto:  Sabrina | Reiner

Heiligabend
Fest der Geburt Christi | Handgeschnitzte Weihnachtskrippe
| Foto: Sabrina | Reiner

Überliefert ist, dass Jesus am Abend geboren sei. Es war schon dunkel, als der Engel die Hirten auf dem Feld antraf. Und so feiern wir bereits am Heiligen Abend das Fest zur Erinnerung an die Geburt Christi. Doch wie war das damals mit den Hirten und dem Engel? Der Engel erzählte den Hirten, dass Jesus gerade eben geboren sei. Und das ist die Botschaft, die an Weihnachten immer wieder verkündet wird.

Es ist daher gut gelebte Tradition, wenn nicht nur in den Kirchen, sondern auch in den Wohnungen, in den Häusern und in den Familien die Geschichte immer wieder erzählt wird. Was liegt näher, als es am Heiligen Abend zu tun? Tun Sie es?

U nser Tipp: Nemen Sie Ihre Bibel. Schlagen Sie das Lukas-Evangelium auf. Kapitel 2. Üben sie ein wenig, diesen Text laut zu lesen, und lesen Sie dann am Heiligen Abend im Kreise Ihrer Lieben die Weihnachtsgeschichte vor, die diesem Fest erst ihren Sinn gibt. Vor der Bescherung wäre schön. Oder als Teil einer kleinen Tischrede vor dem Essen? Wir sind sicher: Sie werden Ihrem Weihnachtsfest damit eine sehr persönliche und sinnstiftende Note geben.

Sie haben keine Bibel zur Hand? Der Text Ihrer Bibel ist Ihnen zu altbacken und zu unverständlich? Nehmen Sie unseren Text. Wir haben uns bemüht, ihn etwas an unseren Sprachgebrauch anzupassen und schwierige Stellen zu glätten, ohne den Sinn zu verfälschen.

Wir wünschen Ihnen Frieden und einen wunderbaren Heiligen Abend!

Die Weihnachtsgeschichte

Das Evangelium nach Lukas

II. 1 – 20

Geburt Jesu und Besuch der Hirten

oder

Die Weihnachtsgeschichte

Zu dieser Zeit lies Kaisers Augustus eine Volkszählung im gesamten römischen Reich durchführen. 2Es war die erste Volkszählung überhaupt und sie geschah, als Quirinius Statthalter von Syrien war. 3Dafür mussten alle Menschen in ihre Heimatstädte gehen, um sich dort erfassen zu lassen.
4Joseph zog von Galiläa aus der der Stadt Nazaret hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt. Er stammte von dort und war ein Nachkomme Davids. 5In Betlehem wollte er sich zusammen mit Maria, seiner Verlobten, die gerade schwanger war, für die Volkszählung erfassen lassen.

6Während sie in Betlehem waren, setzten bei Maria die Wehen ein 7und sie gebar einen Sohn, ihr erstes Kind. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe. In der Herberge gab es keine Zimmer mehr und kein Bett, doch sie kamen im Stall unter und fanden dort Platz für sich und das Kind.

8Nicht weit entfernt, außerhalb Betlehems, waren Hirten auf dem Feld, die bei ihrer Herde Nachtwache hielten. 9Da kam ein Engel Gottes zu ihnen, und die Herrlichkeit Gottes umstrahlte sie mit hellem Licht. Die Hirten fürchteten sich sehr!

10Der Egel sprach zu ihnen: »Fürchtet Euch nicht! Schaut, ich verkünde Euch große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden wird. 11Denn heute ist Euch in der Stadt Davids ein Heiland geboren. Es ist Christus, der Messias, der Herr. 12Daran werdet ihr ihn erkennen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln eingewickelt, das in einer Krippe liegt.«

13Plötzlich waren sie alle von unzähligen Engeln umgeben, die Gott lobten. Die Engel sprachen: 14»Ehre sei Gott im Himmel und Frieden den Menschen, die er liebt.«

15Als die Engel wieder zurück in den Himmel verschwunden waren, unterhielten sich die Hirten über das, was geschehen war, und sie fassten den Entschluss:» Lasst uns nach Betlehem gehen und nachsehen, was Gott uns da verkündet hat und was da geschehen ist!« 16Sie liefen los, beeilten sich und fanden schließlich Maria und Joseph und das Kind, das in einer Krippe lag. 17Als sie es nun selbst sahen, erklärten sie ihren Besuch und berichteten von den Dingen, die der Engel über dieses Kind gesprochen hatte. 18Alle, die es hörten, wunderten sich über all das, was die Hirten da erzählten. 19Maria aber merkte sich jedes Wort und dachte immer wieder über diese Geschichte nach. 20Die Hirten kehrten zurück zu ihren Herden. Von nun an priesen und lobten sie Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.

Mehr finden Sie in unserem Kalendereintrag zu Heiligabend


Heiligabend

Hintergründiges und Gedanken zu Heiligabend im Stilkunst-Kalender.

 
Sabrina

Kategorien: Brauchtum | Kirche und Religion

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Wir wünschen fröhliche Weihnachten!

22. Dezember 2013

Fröhliche Weihnachten!

Wir wünschen allen Besuchern unserer Webseiten fröhliche Weihnachten!
Unsere Video-eCards mit unseren Grüßen finden Sie hier:


Klicken Sie auf die Bilder, um zum jeweiligen Video zu springen.


 


Fröhliche Weihnachten!


Video: Fröhliche Weihnachten 2013!


 


Happy New Year 2014


Video: Happy New Year 2014!

Sabrina

Kategorien: Gegen Gewalt - für Frieden | Hope for the Future

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Der Stilkunst-Kalender: Weihnachtszeit

22. Dezember 2013

Weihnachtszeit | Foto: © Geschütztes Bildmaterial

Weihnachtszeit

Zwischen 1. Advent und Epihanias

Die Weihnachtszeit ist geprägt von vielen gesetzlichen und kirchlichen Feiertagen, von religiösem und volkstümlichem Brauchtum, von Glauben und Aberglauben.

Der Stilkunst-Kalender Weihnachtszeit listet diese Tage und Zeiten auf und erklärt in den Beiträgen Hintergründe. Kleine Gedankenpausen runden unser Angebot ab.

Schauen Sie mal rein!

Sabrina

Kategorien: Gegen Gewalt - für Frieden | Neu bei Stilkunst

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4. Advent 2013

22. Dezember 2013

H eute ist Sonntag, der 4. Advent. Weihnachten naht. Es wird sich Zeit, sich auf den Weg zu machen. Und genau davon handelt unsere heutige Geschichte zur Adventszeit.

Sich auf den Weg machen

Gedanken zum 4. Advent

I m Matthäus-Evangelium wird über den Besuch der Weisen aus dem Morgenland berichtet. Auch sie trafen ihre Vorbereitungen. Die Geschichte erzählt fast nichts über die lange Reise der Weisen vom Morgenland bis nach Israel. Sie begnügt sich mit dem Hinweis »da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem« (Matthäus 2,1).

Wir dürfen davon ausgehen, dass die Weisen eine mehrwöchige Reise unternommen hatten. Sie kamen aus fernen, nicht genannten Ländern, die östlich von Israel lagen, dort, wo die Sonne aufgeht. Vermutlich begann ihre Reise schon lange vor dem eigentlichen Geburtstermin, im Advent.

Wir wissen nicht, wie viele Weise es waren. Die Tradition hat sich auf drei beschränkt wegen der Zahl der Geschenke, die sie dabei hatten, und nennt sie »die Heiligen Drei Könige«. Wir wissen nicht, ob es Könige waren. Man zeichnet dieses Bild gern wegen der wertvollen Geschenke, die sie überbrachten. Wahrscheinlich waren es Gelehrte, Wissenschaftler, die im gehobenen Dienst ihrer Regierungen arbeiteten.

4. Advent - Sich auf den Weg machen | Die Weisen aus dem Morgenland auf dem Weg nach Betlehem    | Foto:  © Geschütztes Bildmaterial

4. Advent
Sich auf den Weg machen | Die Weisen aus dem Morgenland auf dem Weg nach Betlehem
| Foto: © Geschütztes Bildmaterial

Wir wissen jedoch, dass die Weisen keine Christen waren, obwohl wir sie »Heilige« nennen, denn die christliche Religion gab es noch gar nicht. Juden waren es ganz sicher auch nicht, die ihrem neugeborenen König der Juden hätten huldigen wollen und können. Wäre Jesus tatsächlich ein Königskind gewesen, wäre er nicht ihr künftiger König. Sie kamen aus dem Morgenland, aus fremden Staaten mit eigenen Herrscherhäusern, Regierungen und Königen. Für Maria und Joseph waren es Fremde, Ausländer, Angehörige anderer Nationen und anderer Religionen, die in ihrem eigenen Kulturkreis aufwuchsen und lebten, was man ihnen ganz sicher ansah und anmerkte. Und doch fand man zusammen in einem Stall in Betlehem und feierte die Geburt eines Kindes. International, interkulturell und ökumenisch – so war Weihnachten von Anbeginn!

W ie befremdlich mag das damals in den Augen aller gewesen sein, nicht nur in denen des Königs Herodes, der die Sache sehr ernst nahm, wie wir wissen. Ganz Betlehem hat das mitbekommen: Eine reich ausgestattete, kleine Reisegruppe aus fremden Ländern hält vor einem Stall nahe einer überbelegten Herberge. Das hat für Aufsehen gesorgt. Und daher wußte man noch Jahre später davon zu erzählen, so, wie es Matthäus in seiner Erzählung tat.

Wir wissen auch nicht, wie viele Begleiter mit den Weisen unterwegs waren. Wir dürfen aber davon ausgehen, dass sich eine kleine Karawane auf den Weg machte, anders, als es viele Abbildungen der christlichen Religion vermitteln. Solche Reisen führten durch weite, karge Landschaften, und das, was man unterwegs brauchte, musste man mit sich führen. Wir wissen nicht, wie groß der Aufwand war, Lebensmittel, Kleidung und Zelte für eine lange Reise durch Wüsten, durch öde Täler und über steinige Bergketten zu packen und zu transportieren. Wir wissen aber, wie sich auf den alten Handelsrouten durch Vorderasien in der damaligen Zeit Karawanen bewegten und Reisen durchführten. Es war teuer, aufwändig und mühsam.

Das alles war vorzubereiten. Die Reise der Weisen aus dem Morgenland war wohl ihre ganz besondere Art der »Weihnachtsvorbereitung«. Den Sinn der mühsamen Reise überliefert uns Matthäus knapp in einem Satz, als die Weisen ihr Ziel erreicht hatten:

Die Weisen traten in das Haus ein, sahen das Kind mit seiner Mutter Maria, fielen nieder und huldigten ihm.
(Matthäus 2,11a)

D ie Weisen suchten und besuchten das neugeborene Kind. All die Mühen und Beschwerlichkeiten der Reise und der ganze Aufwand nur deshalb! Doch warum machten sie das? Die Geschichte des Christentums wäre ohne diesen Besuch kaum anders verlaufen. Doch sie wollten teilhaben. Sie wollten selbst dabei sein und es mit ihren eigenen Augen sehen, was ihnen die Sterne und die Weissagungen ankündigten. Sie wollten ihre Verbundenheit und ihre hohe Wertschätzung persönlich überbringen. Dabei spielten für sie Nationalitäten, Religionen und Unterschiede im Glauben keine Rolle. Die Geschenke, die sie mitbrachten, unterstrichen letztendlich nur das, was ihnen die Reise wirklich bedeutete und was sie ihnen wert war: die Begegnung mit einem Menschen, den sie wertschätzten!

S ich besuchen, teilhaben am Leben anderer. Dessen Dasein wertschätzen. Unabhängig vom Glauben, von Religionen und von Nationalitäten. Dasein für andere, selbst dann, wenn es mühsam werden kann – auch das ist Weihnachten!

Feiern Sie Weihnachten? Feiern Sie Weihnachten! Es genügt, da zu sein. Dasein für sich und für andere. Losgelöst von Glauben, Religion und Nationalität. Dafür muss man kein Heiliger sein und kein König. Das kann sehr leicht sein, aber dafür lohnt es sich auch, selbst mühsame Reisen zu unternehmen und beschwerliche Wege zu gehen.

Und dafür die Vorbereitungen treffen, sich auf den Weg machen in der Erwartung, mit dem anderen zu feiern – auch das ist Advent!

Die Gedankenpause stammt aus unserem Kalendereintrag zu 4. Advent


4. Advent

Hintergründiges und Gedanken zum 4. Advent im Stilkunst-Kalender.

 
Sabrina

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3. Advent 2013

15. Dezember 2013

Alles wird gut!

Gedanken zum 3. Advent

H eute ist Sonntag, der 3. Advent. Die Vorbereitungen für Weihnachten laufen wohl überall auf Hochtouren. Auch Maria und Joseph bereiten sich vor auf Weihnachten, auf die Geburt ihres Sohnes Jesus. Doch so friedlich, ungestört und sorgenfrei, wie man sich das womöglich aus verklärten Traditionen heraus vorstellen mag, war es ganz sicher nicht!

Maria und Joseph waren einfache Menschen, die wie wir jeden Tag große und kleine Probleme zu lösen hatten. Beruf und Haushalt mussten genauso bewältigt werden wie heute. Nur gab es ganz sicher viel weniger Komfort dabei. Ohne Strom, fließend Wasser, Autos, Handys und Internet. Und Maria war schwanger, der Geburtstermin rückte näher. Da flatterte auch noch die Anordnung des römischen Kaisers ins Haus, man möge sich umgehend wegen der Volkszählung in seine Heimatstädte und Dörfer begeben. Na, bravo! Als gäbe es sonst nichts zu tun in dieser Zeit! Ob das gut gehen wird? Schon die üblichen Hausgeburten waren nicht einfach, die Kindersterblichkeit war hoch. Auch den Müttern drohten schwere Infektionen und Blutverluste, die nicht selten tödlich endeten. Trotz der Hilfe von erfahrenen Hebammen und Nachbarinnen. Was ist, wenn sie nun aufbrechen nach Betlehem und das Kind unterwegs geboren wird? Wer wird ihnen beistehen?

D ie Volkszählung wurde offensichtlich so durchgeführt, dass nicht nur einfach die tatsächlichen, zufällig anwesenden Einwohner der Städte gezählt wurden. Grundlage für die Erfassung war der Geburtsort oder der Ort der Abstammung für die steuerliche Bemessung der Region. Alle, die längst fortgezogen waren und sich woanders niedergelassen hatten, um Arbeit zu finden oder um eine Familie zu gründen, kehrten für die Volkszählung zurück.

Dafür gab es keine Infrastrukturen in den Städten und Dörfern, darauf war man nicht vorbereitet. Wie viele andere Städte auch war Betlehem überlaufen. Die wenigen Herbergen – in Betlehem gab es womöglich nur eine! – waren schnell ausgebucht. Man reiste frühzeitig an und richtete sich auf längere Anwesenheit ein. Wenn schon eine beschwerliche Reise unternommen werden musste, nutzte man die Zeit, um gleich noch dies oder das zu erledigen.

Für die schwangere Maria kam der Zeitpunkt der Volkszählung denkbar ungünstig. Die Geburt stand kurz bevor. Doch die Reise nach Betlehem lies sich nicht länger aufschieben. Sie brachen auf im Vertrauen darauf: Alles wird gut!

3. Advent - Maria und Joseph auf dem Weg nach Betlehem   | Foto:  © Geschütztes Bildmaterial

3. Advent
Maria und Joseph auf dem Weg nach Betlehem
| Foto: © Geschütztes Bildmaterial

Wir können davon ausgehen, dass die beiden mitgenommen hatten, was für eine Geburt unterwegs und für die Versorgung eines Neugeborenen gebraucht wurde.

I n Betlehem angekommen musste Joseph nun eine Bleibe finden, und zwar eine, die einerseits ausreichend Schutz bot und eine Geburt erlaubte, und andrerseits einen längeren Aufenthalt ermöglichte. Sie wussten nicht, wann es passieren würde und danach bräuchten Mutter und Kind genug Zeit, bevor sie sich auf den Rückweg machen konnten.

Erzählt wird, dass Maria und Joseph schließlich im Stall eines Hauses untergekommen sind, wie wohl viele andere Reisende auch. Sie werden nicht die Einzigen gewesen sein, die in diesem Stall ihr Lager aufschlugen, doch sie mussten nicht auf dem Feld schlafen. Dafür waren sie vermutlich auch nicht vorbereitet, im Vertrauen darauf, dass alles gut werden würde.

Für Maria war die Reise anstrengend. Die körperliche Belastung und der Stress, in der fremden Stadt eine Bleibe zu finden, sind sicher nicht spurlos an ihr vorübergegangen. Wir wissen nicht genau, was dann alles passierte, doch die wenigen Zeilen im Lukasevangelium deuten an, was wir uns vorstellen dürfen. Die Wehen setzten ein. Zwar waren Hausgeburten üblich, doch im Stall in Betlehem fehlte der Maria ihre gewohnte Umgebung mit ihrem Bett und ihrem Schlafraum. Dazu waren die Räume im Stall nicht für Menschen ausgelegt, erst recht nicht für die Geburt eines Kindes. Hier fehlte es an allem, angefangen bei den hygienischen Bedingungen bis hin zur Betreuung durch ausgebildete Geburtshelfer. Sie war zwar nicht allein, aber ihre Freundinnen und alle, auf die sie sich in ihrem Heimatort hätte verlassen können, waren vermutlich nicht da. Sie war umgeben von Fremden. Ganz sicher wurde ihr geholfen.

D a war sie nun. In Betlehem. Irgendwo in einem fremden Stall, notdürftig hergerichtet für eine Hausgeburt, umgeben von fremden Frauen, die ihr halfen. Konnte das gut gehen? Würde das Kind leben? Würde sie leben? Die Risiken waren groß!

Vielleicht erinnerte sie sich daran, was der Engel zu ihr sagte, damals, vor vielen Monaten in ihrem Haus in Nazaret: »Fürchte Dich nicht, denn Du hast Gnade gefunden vor Gott. Pass auf! Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen« (Matthäus 1, 30f.).

Doch wir sind sicher: Maria hatte Angst! Schon als sie aufbrachen zu dieser Reise nach Betlehem hatte sie Angst. Mehr noch, als sie den Stall sah. Und nun, da die Wehen einsetzten, kam auch noch der Schmerz dazu.

»Fürchte Dich nicht!«- das ist so leicht gesagt! So leicht ist es aber nicht! Man fürchtet sich trotzdem. Das kennen Sie sicher! Die Ängste kommen und lassen sich nur schwer kontrollieren, jedenfalls nicht mit Klugheit und Wissen. Wir wissen ja nicht, wie es ausgehen wird. Und genau das macht uns ja Angst – das fehlende Wissen.

Doch vielleicht hilft das Gefühl dabei? Ein gutes Gefühl haben – ist es nicht das, was alle Befürchtungen niederstreckt? So wie Maria ein gutes Gefühl bei dem hatte, was ihr der Engel erzählte: Sie hatte keine Ahnung, was es bedeutete; sie wusste auch nicht, welche Folgen es haben würde. Sie fühlte aber: Alles wird gut!

Es fühlen: Alles wird gut! – Auch das ist Advent.

Die Gedankenpause stammt aus unserem Kalendereintrag zu 3. Advent


3. Advent

Hintergründiges und Gedanken zum 3. Advent im Stilkunst-Kalender.

 
Sabrina

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