Sonntag Okuli

Sonntag, 15. März 1998

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Textordnung der Evangelischen Kirchen Deutschlands

Evangelium    Zum TextLk 9,57-62
Predigt Zum TextEph 5,1-8a  
Lied EG 82, EG 96  
→Gottesdienstordnung

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett
15.3.1998 | Okuli | 3. Sonntag der Passionszeit
Sonntag
 

Sonntag
Okuli

Violett

3. Sonntag der Passionszeit

 
Symbol

Caspar Olevian

(† 15. März 1587 in Herborn)

Symbol

Fastenzeit

Info

Ab Beginn der Vorpassionszeit (→3. Sonntag der Vorpassionszeit – Septuagesimae) bis zum Ende der Passionszeit (→Karsamstag) entfällt im →Proprium der Hallelujavers.

 

Die Passionszeit von →Aschermittwoch bis →Karsamstag wird in vielen Kirchen der Ökumene als Fastenzeit begangen.

 

Fällt der 3. Sonntag der Passionszeit (Okuli) auf den 24. Februar (im Schaltjahr: 25. Februar), dann ist der →Tag des Apostels Matthias am Samstag vor dem Sonntag oder an einem Tag in der folgenden Woche zu feiern.

Dies wird erstmals wieder im Jahr 2391 eintreten (24. Februar)
und danach im Jahr 2475 (24. Februar).

 

Fällt der 3. Sonntag der Passionszeit (Okuli) auf den 25. März, dann ist der →Tag der Ankündigung der Geburt Jesu (Mariä Verkündigung) im →Vespergottesdienst dieses Sonntags, am Vortag oder an einem Tag in der folgenden Woche zu feiern.

Dies wird im 21. Jahrhundert in den Jahren 2057 und 2068 eintreten.

 

Wirkung im Kirchenjahr 1997/1998

- keine -

 

Bewegliches Datum
Sonntag Okuli zwischen dem 22. Februar und dem 28. März
 
  • 4. Sonntag vor →Ostern
  • 3. Sonntag der Passionszeit
  • Abhängig vom →Osterdatum
    Okuli liegt zwischen dem 22. Februar und dem 28. März eines Jahres
 
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 28 Tage vor Ostern
  • gerechnet ab diesem Tag ist am 29. Tag Ostern
 
 

Der Name Okuli

 

»Die Augen [aller]«

Der Name Okuli geht zurück auf die vorreformatorische Zeit und stützt sich auf das erste Wort des lateinischen Introitus der römisch-katholischen Messe für diesen Sonntag:

»Oculi mei semper ad Dominum, quoniam ipse evellet de laqueo pedes meos.«
»Meine Augen sind immer zum Herrn [gerichtet], denn er wird mei­nen Fuß aus dem Netz ziehen.«

Doch vermutlich leitet sich der der Name Okuli nur indirekt von diesem Introitus ab. Er geht wohl auf das Hauptlied der Messe dieses Sonntags zurück, das »Oculi Omnium«, »Die Augen aller« hieß.

Der Name hat sich in den evangelischen Kirchen als Name für den 3. Sonntag der Passionszeit bis heute erhalten.

Biblisch stützt sich die Bezeichnung Okuli (lat. ocolus: das Auge; oculi: die Augen) auf das erste Wort in →Psalm 25,15 (das ist in der lateinischen Biblia Sacra Vulgata der Psalm 24,15).

 

Hier der Text aus der lateinischen Biblia Sacra Vulgata (Ps 24,15, Text nach H) und aus Luthers Biblia von 1545 ( →Ps 25,15):

 

24 15 oculi mei semper ad Dominum
quoniam ipse evellet de laqueo pedes meos

 

2515 MEine augen ſe­hen ſtets zu dem HER­RN /
D
enn er wird mei­nen fus aus dem Netze zihen.

 

Die mittelalterlichen Bezeichnungen

 

Dominica qua cantatur Oculi omnium

Für den Sonntag Okuli sind nur wenige Belege aus der Geschichte bekannt. Die eher beschreibende lateinische Bezeichnung »dominica qua cantatur Oculi omnium« bedeutet:
»Sonntag, an dem [das Lied] " Die Augen aller" gesungen wird.«.

Offensichtlich hatte dieses Lied dem Sonntag seinen lateinischen Namen ge­ge­ben. Daraus hatte sich schließlich der neue, nun verkürzte Name entwickelt.

 

 

Unsere Kalender verwenden die vor­re­for­ma­to­ri­schen Be­zeich­nun­gen bis zum Jahr 1530 (Ver­le­sung der →Con­fes­sio Au­gus­ta­na, des Augs­bur­gi­schen Be­kennt­nis­ses).

 

Gottesdienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische Sonntag

Okuli

3. Sonntag der Passionszeit

gültig in den Kirchenjahren 1978/1979 bis 2017/2018

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett

Violett

 
 

Hallelujavers

 
 
 
        Der Hallelujavers entfällt im →Proprium dieses Gottesdienstes.
 

 
 

Spruch und Psalm

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Wer ſei­ne hand an den Pflug leget / vnd ſi­het zurück / der iſt nicht geſchickt zum reich Got­tes .

→Lk 9,62b

Pſalm
34
 

Psalm
für die Woche

 

 

 

Lied für die Woche

 
Liedauswahl
EG 82 Wenn meine Sünd´ mich kränken
oder EG 96 Du schöner Lebensbaum des Paradieses
 

EG: Evangelisches Gesangbuch

 
 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Textlesung und Predigt

Nach der Perikopenordnung der Evangelischen Kirche sind für Gottesdienste in den Jahren 1998 - 2003 die folgenden biblischen Texte vorgesehen:

 

Die biblischen Texte für die Lesungen

 
Lesung Text für die Lesung
Evangelium Zum TextLk 9,57-62
Epistel Zum TextEph 5,1-8a
Altes Testament Zum Text1Kon 19,1-8(9-13a)
   

 

 

Die biblischen Texte für die Predigt

Im Kirchenjahr 1997/1998 gilt die Reihe II.

 
Kirchen-
jahr
Datum Reihe Texte für die Predigt Weitere Texte
1997/1998 15.3.1998 II Zum TextEph 5,1-8a Zum TextHiob 7,11-21
1998/1999 7.3.1999 III Zum TextMk 12,41-44 Zum TextMk 14,43-50(51-52)
1999/2000 26.3.2000 IV Zum Text1Petr 1,(13-17)18-21 Zum TextLk 9,51-56
2000/2001 18.3.2001 V Zum TextJer 20,7-11a(11b-13) Zum TextLk 12,49-53
2001/2002 3.3.2002 VI Zum Text1Kon 19,1-8(9-13a)
2002/2003 23.3.2003 I Zum TextLk 9,57-62
   
 

Kirchenjahr und Datum:
Unsere Sortierung stellt jeweils das gewählte Kirchenjahr nach oben. Die Spalte »Datum« zeigt das tatsächliche Datum des Tages, für den der Predigttext galt.

Reihen:
Die Perikopenordnung von 1978/1979 kennt drei Lesetexte (je einen aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament) sowie sechs Predigttextreihen.
Die Reihen wer­den mit römischen Zahlen von I bis VI gekennzeichnet. Jede Reihe benennt die Bibeltexte (Perikopen) für alle Predigten in einem Kirchenjahr zwischen dem 1. Advent und dem Ewigkeitssonntag.

Die Reihen galten nacheinander. Sie umfassten somit die Zeitspanne von sechs Kirchenjahren.

Die Zählung der Reihen begann im Kirchenjahr 1978/1979 mit Reihe I und wurde kontinuierlich fortgeführt. Nach Reihe VI folgte wieder Reihe I.

Die Reihe II galt für das Kirchenjahr 1997/1998, danach wieder für das Kirchenjahr 2003/2004.
Die Reihe III galt für das Kirchenjahr 1998/1999. Danach wieder für das Kirchenjahr 2004/2005.

Weitere Texte:
Für diesen Tag standen weitere Bibeltexte zur Auswahl, die thematisch gut zum Tag passten. Aus ihnen konnte die Gemeinde unabhängig von Reihe und Kirchenjahr einen Text für die Predigt wählen, der dann den vorgesehenen Predigtext der gültigen Reihe ersetzte.

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Okuli

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

Gültig für die Kirchenjahre 1978/1979 bis 2017/2018

 

Biblia
1545

Text nach der Lutherbibel von 1545.
Gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift
mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.

Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG AUS DEM EVANGELIUM UND PREDIGTTEXT

Evangelium nach Lukas

Lk 9,57-62

REIHE

I

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. IX.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Der Aufbruch nach Jerusalem

Vers 57a

 

 

 

 

 

IHeſus und die Jünger gien­gen in einen andern Marckt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verse 57b - 62

Die Rede vom Ernst der Nachfolge

|| → Mt 8,19-22

→ Matt. 8.

 

 

 

 

 

Es begab ſich aber / da ſie auff dem wege wa­ren / ſprach ei­ner zu jm / Ich wil dir fol­gen / wo du hin ge­heſt. 58Vnd Jhe­ſus ſprach zu jm / Die Füch­ſe ha­ben gru­ben / vnd die Vo­gel vn­ter dem Hi­mel ha­ben ne­ſter / Aber des Men­ſchen Son hat nicht / da er ſein Heubt hin lege.

Matt.8.

 

 

 

 

 

VND er ſprach zu ei­nem an­dern / Fol­ge mir nach. Der ſprach aber / HErr / Er­leu­be mir / das ich zu­uor hin­ge­he / vnd mei­nen Va­ter be­gra­be. 60Aber Jhe­ſus ſprach zu jm / Las die Tod­ten jre Tod­ten be­gra­ben / Ge­he du aber hin vnd ver­kün­di­ge das reich Got­tes.

 

 

 

 

 

 

VND ein ander ſprach / HErr / Ich wil dir nach­fol­gen / Aber er­leu­be mir zu vor / das ich ei­nen Ab­ſcheid ma­che mit de­nen / die in mei­nem Hau­ſe ſind. 62Jhe­ſus ſprach zu jm / Wer ſei­ne hand an den Pflug le­get / vnd ſi­het zu­rück / der iſt nicht ge­ſchickt zum reich Got­tes.

 

 

 

LESUNG AUS DEN EPISTELN UND PREDIGTTEXT

Brief des Paulus an die Gemeinde in Ephesus

Eph 5,1-8a

REIHE

II

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Páuli:
An die Epheſer.

 

C. V.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Kinder des Lichts

Verse 1 - 8a

 

 

Paulus schreibt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

SO ſeid nu Got­tes Nachfolger / als die lie­ben Kinder / 2vnd wandelt in der Liebe / Gleich wie Chri­ſtus vns hat ge­lie­bet / vnd ſich ſelbs dar gegeben fur vns / zur Gabe vnd Opf­fer / Gott zu einem ſüſſen geruch. 3Hu­re­rey aber vnd alle Vnreinigkeit oder Geitz / laſ­ſet nicht von euch geſagt wer­den / wie den Heiligen zuſtehet / 4Auch ſchandbare wort vnd Nar­ren­tei­ding / oder Schertz / welche euch nicht zimen / Son­dern viel mehr Danck­ſa­gung. 5Denn das ſolt jr wiſ­ſen / das kein Hu­rer oder Vnreiner oder Geitziger (welcher iſt ein Gö­tzen­die­ner) Erbe hat an dem reich Chri­ſti vnd Got­tes .

 

 

 

 

 

6LAſſet euch niemand verfüren mit vergeblichen wor­ten / Denn vmb die­ſer willen kompt der zorn Got­tes vber die Kinder des vnglaubens. 7Da­r­umb ſeid nicht jre Mitgenoſſen. 8aDenn jr waret wei­land Finſternis /

 

 

 

LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT UND PREDIGTTEXT

Erstes Buch der Könige

1Kon 19,1-8(9-13a)

REIHE

VI

 

Biblia

 

 

 

 

Das Erſte Bucĥ
von den Kònigen.

 

C. XIX.

 

 

Verse 1 - 2

Isebel schwört Rache an Elia

 

VND Ahab ſa­get Iſebel an / alles was Elia ge­than hatte / vnd wie er hatte alle Pro­phe­ten Baal mit dem Schwert erwürget. 2Da ſand­te Iſebel einen Boten zu Elia / vnd lies jm ſa­gen / Die Götter thun mir dis vnd das / wo ich nicht morgen vmb die­ſe zeit / deiner Seele thu / wie die­ſer ſeele eine.

 

 

 

 

 

Verse 3 - 5a

Elias Flucht und Verzweiflung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DA er das a ſa­he / macht er ſich auff / vnd gieng wo er hin wolt / vnd kam gen BerSeba in Juda / vnd lies ſei­nen Knaben da­ſelbs. 4Er aber gieng hin in die wü­ſten eine Tagreiſe / vnd kam hin ein vnd ſetzet ſich vn­ter eine Wacholdern / vnd bat / das ſei­ne Seele ſtürbe / vnd ſprach / Es iſt gnug / So nim nu HERR meine Seele / Ich bin nicht beſ­ſer / denn meine Ve­ter. 5Vnd legt ſich vnd ſchlieff vn­ter der Wacholdern.

a

Alij / Timuit.

→*1)

 

 

 

 

 

Verse 5b - 8

Elia wird zum Berg Horeb geschickt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VND ſi­he / der Engel rü­ret jn / vnd ſprach zu jm / Stehe auff / vnd iſs. 6Vnd er ſa­he ſich vmb / Vnd ſi­he / zu ſei­nen heubten lag ein geröſtet Brot / vnd eine kanne mit Waſ­ſer / Vnd da er geſſen vnd getruncken hatte / legt er ſich wi­der ſchlaffen. 7Vnd der Engel des HER­RN kam zum andern mal wider / vnd rü­ret jn / vnd ſprach / Stehe auff vnd iſs / denn du haſt einen groſ­ſen weg fur dir. 8Vnd er ſtund auff vnd aſs vnd tranck / vnd gieng durch krafft der ſelben ſelben ſpeiſe vierzig ta­ge vnd vierzig nacht bis an den berg Got­tes Horeb.

 

 

 

 

 

 

Aus dem Abschnitt:

Die Begnung mit Gott

Fakultativ: Verse 9 - 13a

 

 

 

 

 

→Rom. 11.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VND kam da­ſelbs in eine Höle / vnd bleib da­ſelbs vber nacht / Vnd ſi­he / das wort des HER­RN kam zu jm / vnd ſprach zu jm / Was machſtu hie Elia? 10Er ſprach / Ich hab geeiuert vmb den HER­RN den Gott Ze­ba­oth / Denn die kin­der Iſ­ra­el haben deinen Bund ver­laſ­ſen / vnd deine Altar zu­bro­chen / vnd deine Propheten mit dem Schwert erwürget / vnd ich bin alleine vberblieben / vnd ſie ſtehen dar­nach / das ſie mit mein Leben ne­men. 11Er ſprach / Gehe er aus / vnd trit auff den Berg fur dem HER­RN / vnd ſi­he / Der HERR gieng fur vber / vnd ein groſ­ſer ſtar­cker Wind / der die Berge zureis vnd die Felſen zubrach fur dem HER­RN her / Der HERR aber war nicht im winde. Nach dem winde aber kam ein Erdbeben / Aber der HERR war nicht im erdbeben. 12Vnd nach dem Erdbeben kam ein Fewr / Aber der HERR war nicht im fewr. Vnd nach dem Fewr kam ein ſtill ſanfftes Sauſen.

 

 

 

13aDA das Elia höret / verhüllet er ſein andlitz mit ſei­nem Mantel / vnd gieng er aus vnd trat in die thür der Hölen /

 

 

 

1) lat: Alij / Timuit.

dt.: »Ein anderer [Texttzeuge schreibt hier]: [weil] er das ge­fürch­tet hat«, bzw. »Nach an­de­rer Quel­le: Da geriet er in Angst«

Luther verweist darauf, dass sei­ne Über­set­zung aus den he­brä­i­schen Quellen stammt (»Da sah er«), wäh­rend ge­läu­fi­ge la­tei­ni­sche Quel­len an die­ser Stel­le timuit schrei­ben (»er hat ge­fürch­tet«, »er ge­riet in Angst«) .

 

 

PREDIGTTEXT AUS DEM NEUEN TESTAMENT

Evangelium nach Markus

Mk 12,41-44

REIHE

III

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Marcus.

 

C. XII.

 

 

Verse 41 - 44

Das Scherflein der Witwe

|| → Lk 21,1-4

Luc. 21.

IHeſus ſetzet ſich gegen den Gotteskaſten / vnd ſchaw­et / wie das volck Geld einlegte in den Gotteskaſten / Vnd viel Reichen legten viel ein. 42Vnd es kam eine arme Widwe / vnd legte zwey Scherfflin ein / die machen einen Heller. 43Vnd er rieff ſei­ne Jün­ger zu ſich / vnd ſprach zu jnen / War­lich / Jch ſa­ge euch / die­ſe arme Widwe hat mehr in den Gotteskaſten gelegt / denn alle die eingelegt haben. 44Denn ſie haben alle von jrem vbrigen eingelegt / Dieſe aber hat von jrem armut alles was ſie hat / jre gantze Narung eingelegt.

 

 

 

PREDIGTTEXT AUS DEM NEUEN TESTAMENT

Erster Brief des Petrus

1Petr 1,(13-17)18-21

REIHE

IV

 

Biblia

 

 

 

 

Die erſte Epiſtel
S. Peters.

 

C. I.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Geheiligtes Leben

Fakultativ: Verse 13 - 17

 

 

Petrus schreibt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Leu. 19.

 

DArumb ſo begürtet die Lenden ew­ers gemütes / ſeid nüchtern vnd ſetzet ew­er Hoffnung gantz auff die Gnade / die euch angeboten wird / durch die offenbarung Jhe­ſu Chri­ſti / 14als gehorſame Kinder / Vnd ſtellet euch nicht / gleich wie vor hin / da jr in vn­wiſ­ſen­heit nach den Lüſten lebetet / 15Son­dern nach dem / der euch beruffen hat vnd Heilig iſt / ſeid auch jr heilig / in allem ewrem wandel / 16Denn es ſtehet geſchrieben / Jr ſolt heilig ſein / Denn ich bin heilig.

 

 

 

 

17VND ſintemal jr den zum Va­ter anruffet / der on anſehen der Perſon richtet / nach eines jg­li­chen werck / So füret ew­ren wandel / ſo lange jr hie wallet / mit furchten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verse 18 - 21

18Vnd wiſ­ſet / das jr nicht mit vergenglichem ſilber oder gold / er­lö­ſet ſeid / von ewrem eiteln wandel / nach ve­ter­li­cher weiſe / 19Son­dern mit dem thewren blut Chri­ſti / als eines vnſchüldigen vnd vnbefleckten Lammes / 20Der zwar zu­uor verſehen iſt / ehe der Welt grund gelegt ward / Aber offenbaret zu den letzten zeiten / vmb ew­er willen / 21die jr durch jn gleubet an Gott / Der jn auff­er­we­cket hat von den Tod­ten / vnd jm die Herr­lig­keit gegeben / Auff das jr glauben vnd hoffnung zu Gott haben möchtet.

 

 

 

PREDIGTTEXT AUS DEM ALTEN TESTAMENT

Buch des Propheten Jeremia

Jer 20,7-11a(11b-13)

REIHE

V

 

Biblia

 

 

 

 

Der Próphet Jeremiá.

 

C. XX.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Jeremias fünfte Klage: Die Last des Prophetenamtes

Verse 7 - 11a

 

 

Jeremia sprach:

 

HERR / Du haſt mich b vber­redt / vnd ich hab mich vber­re­den laſ­ſen / Du biſt mir zu ſtarck ge­weſt / vnd haſt ge­won­nen / Aber ich bin drüber zum Spot wor­den teg­lich / vnd jederman verlachet mich. 8Denn ſint ich ge­redt / geruffen vnd gepredigt habe / von der plage vnd ver­ſtö­rung / iſt mir des HER­RN wort / zum hohn vnd ſpot wor­den teg­lich. 9Da dacht ich / Wolan / ich wil ſein nicht mehr ge­den­cken / vnd nicht mehr in ſei­nem Namen predigen / Aber es ward in meinem Hertzen / wie ein brennend Fewr in mei­nen Gebeinen verſchloſſen / das ichs nicht leiden kundte / vnd we­re ſchier vergangen.

b

(Vberredt)

Das ich ſolch pre­dig­amt ha­be an ge­no­men / vnd ich nicht ge­wuſt / das die Leu­te ſo bö­ſe we­ren / vnd das pre­di­gen ſo viel vnd groſ­ſe fahr het­te.

 

 

 

 

 

 

 

10DEnn ich höre / wie mich viel ſchelten / vnd al­lent­hal­ben ſchrecken / Hui verklagt jn / Wir wollen jn verklagen (ſprechen alle meine Freunde vnd Geſellen) ob wir jn vberforteilen / vnd jm beyko­men mügen / vnd vns an jm rechen. 11aAber der HERR iſt bey mir / wie ein ſtar­cker Held / Dar­umb wer­den meine Verfolger fallen / vnd nicht obliegen /

 

 

 

Verse 11b - 13

 

 

 

 

 

 

 

 

 

11bSon­dern ſollen ſeer zu ſchan­den wer­den / Dar­umb / das ſie ſo törlich handeln / Ewig wird die ſchan­de ſein / der man nicht vergeſſen wird. 12Vnd nu HERR Ze­ba­oth / der du die Gerechten prüfeſt / nieren vnd hertz ſi­heſt / Las mich deine rache an jnen ſe­hen / Denn ich habe dir meine ſa­che be­fol­hen. 13Singet dem HER­RN / rhümet den HER­RN / der des Armen leben aus des Boshafftigen hende erretttet.

 

 

 

CONTINUATEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT

Buch des Hiob

Hiob 7,11-21

POOL

C
1

Achtung!

Die Reihe der Continua-Texte (kontinuierliche Predigt) aus dem Buch Hiob beginnt am Sonntag Invokavit und endet am Palmsonntag. Es empfiehlt sich, die Reihe vollständig über alle sechs Sonntage zu nutzen, wenn sich die Gemeinde für den Hiob-Text anstelle der in der Reihe vorgeschlagenen Predigtperikope entscheidet.

Invokavit: Hiob 1,(1-5)6-22
Reminiszere: Hiob 2,1-10
Okuli: Hiob 7,11-21
Lätare: Hiob 9,14-23.32-35
Judika: Hiob 19,21-27
Palmsonntag: Hiob 38,1-11; 42,1-2

 

Biblia

 

 

 

 

Das Bucĥ Hiob.

 

C. VII.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Hiobs Verzweiflung über sein Schicksal

Verse 11 - 16

 

 

Hiob sprach:

 

DArumb wil auch ich meinem mun­de nicht we­ren / Ich wil reden von der angſt meines her­tzens / vnd wil er aus ſa­gen vom betrübnis meiner ſeelen. 12Bin ich denn ein Meer oder Walfiſch / das du mich ſo verwareſt? 13Wenn ich gedacht / mein Bette ſol mich tröſten / mein Lager ſol mirs leichtern. Wenn ich mit mir ſelbs rede / 14So erſchreckeſtu mich mit trewmen / vnd machſt mir grawen. 15Das meine Seele wündſchet erhangen zu ſein / vnd meine gebeine den tod / 16Ich begere nicht mehr zu leben.

 

 

 

 

 

 

Verse 17 - 21

Hiobs Verzweiflung über die Beziehung Got­tes zu ihm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

16bHOre auff von mir / denn meine ta­ge ſind vergeblich geweſt. 17Was iſt ein Menſch das du jn gros achteſt? vnd bekümerſt dich mit jm? 18Du ſu­cheſt jn teg­lich heim / vnd ver­ſu­cheſt jn alle ſtund. 19Warumb thuſtu dich nicht von mir / vnd leſſeſt nicht abe / bis ich mei­nen ſpeichel ſchlinge? 20Hab ich ge­ſün­digt / was ſol ich dir thun / o du Men­ſchen­hü­ter? Warumb machſtu mich / das ich auff dich ſtoſſe / vnd bin mir ſelbs eine Laſt? 21Vnd warumb vergibſtu mir meine miſ­ſe­that nicht / vnd nimpſt nicht weg meine ſünde? Denn nu wer­de ich mich in die erden legen / vnd wenn man mich morgen ſu­chet / wer­de ich nicht da ſein.

 

 

 

CONTINUATEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT

Evangelium nach Markus

Mk 14,43-50(51-52)

POOL

C
2

Achtung!

Die Reihe der Continua-Texte (kontinuierliche Predigt) aus dem Markus-Evangelium beginnt am Sonntag Invokavit und endet am Karfreitag. Es empfiehlt sich, die Reihe vollständig über alle sechs Sonntage und am Karfreitag zu nutzen, wenn sich die Gemeinde für den Continua-Text anstelle der in der Reihe vorgeschlagenen Predigtperikope entscheidet.

Invokavit: Markus 14,17-26(27-31)
Reminiszere: Markus 14,(27-31)32-42
Okuli: Markus 14,43-50(51-52)
Lätare: Markus 14,53-65
Judika: Markus 14,66-72
Palmsonntag: Markus 15,1-15
Karfreitag: Markus 15,20-39

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Marcus.

 

C. XIIII.

 

 

Verse 43 - 50

Die Gefangennahme Jesu

|| → Mt 26,47-56    || → Lk 22,47-53    || → Joh 18,2-11

Mat. 26.

Luc. 22.

Joh. 18.

 

 

 

Leiblich

leiden Chri­ſti im Gar­ten.

VND als bald / da Jhe­ſus noch redet / kam erzu Judas der Zwelffen einer / vnd eine groſ­ſe Schar mit jm / mit ſchwerten vnd mit ſtangen / von den Ho­hen­prie­ſtern vnd Schrifft­ge­ler­ten vnd El­te­ſten. 44Vnd der Verrheter hatte jnen ein Zei­chen gegeben / vnd geſagt / Welchen ich küſſen wer­de / der iſts / den greiffet / vnd füret jn gewis. 45Vnd da er kam / trat er bald zu jm / vnd ſprach zu jm / Rabbi / Rabbi / vnd küſſet in. 46Die aber legten jre hende an jn / vnd grieffen jn.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

EJner aber von denen / die da bey ſtun­den / zoch ſein Schwert aus / vnd ſchlug des Ho­hen­prie­ſters knecht / vnd hieb jm ein Ohre ab. 48Vnd Jhe­ſus ant­wor­tet / vnd ſprach zu jnen / Jr ſeid aus­ge­gan­gen / als zu einem Mörder / mit ſchwerten vnd mit ſtangen / mich zu fahen / 49Jch bin teg­lich bey euch im Tempel ge­we­ſen / vnd habe geleret / vnd jr habt mich nicht gegriffen / Aber auff das die Schrifft erfüllet wer­de.

 

50VND die Jünger verlieſſen jn alle / vnd flohen /

 

 

 

 

 

Fakultativ: Verse 51 - 52

Der nackt fliehende Jüngling

 

 

 

 

51Vnd es war ein Jüngling / der folgete jm nach / der war mit Linwand bekleidet auff der bloſſen haut / vnd die Jüng­lin­ge grieffen jn. 52Er aber lies den Linwand faren / vnd flohe blos von jnen.

 

 

 

WEITERER TEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT

Evangelium nach Lukas

Lk 9,51-56

POOL

M
1

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. IX.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Der Aufbruch nach Jerusalem

Verse 51 - 56

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→ 4.Reg. 1.

Es begab ſich aber / da die zeit er­fül­let war / das er ſolt von hin­nen ge­no­men wer­den / wen­det er ſein An­ge­ſich­te ſtracks gen Je­ru­ſa­lem zu wan­deln. 52Vnd er ſand­te Bo­ten fur jm hin / Die gien­gen hin / vnd ka­men in ei­nen marckt der Sa­ma­ri­ter / das ſie jm Her­ber­ge be­ſtel­le­ten. 53Vnd ſie na­men jn nicht an / da­r­umb das er ſein An­ge­ſich­te ge­wen­det hat­te zu wan­deln gen Je­ru­ſa­lem. 54Da aber das ſei­ne Jün­ger / Ja­co­bus vnd Jo­han­nes ſa­hen / ſpra­chen ſie / HErr wil­tu / So wol­len wir ſa­gen / das few­er vom Hi­mel fal­le / vnd ver­ze­re ſie / wie Eli­as thet? 55Jhe­ſus aber wand­te ſich / vnd be­draw­et ſie / vnd ſprach / Wiſ­ſet jr nicht / wel­ches Gei­ſtes kin­der jr ſeid? 56Des men­ſchen Son iſt nicht ko­men / der men­ſchen See­len zu­uer­der­ben / ſon­dern zu er­hal­ten.

 

 

Hie fe­het S. Lu­cas an zu be­ſchrei­ben den zug Chri­ſti gen Je­ru­ſa­lem.

 

 

 

WEITERER TEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT

Evangelium nach Lukas

Lk 12,49-53

POOL

M
2

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. XII.

 

 

Verse 49 - 53

Die Uneinigkeit und Zwietracht durch den Glauben an Jesus

|| → Mt 10,34-36

 

 

Jesus spricht:

 

Matt.10.

ICH bin ko­men / das ich ein Fewer anzünde auff Erden / Was wolt ich lie­ber / denn es brennete ſchon? 50Aber ich mus mich zu­uor teuffen laſ­ſen / mit einer Tauffe / Vnd wie iſt mir ſo bange / bis ſie vol­en­det wer­de? 51Meinet jr / das ich her ko­men bin Friede zu bringen auff Erden? Ich ſa­ge nein / ſon­dern zwitracht. 52Denn von nu an / wer­den fünff in einem Hau­ſe vn­eins ſein / drey wi­der zwey / vnd zwey wi­der drey. 53Es wird ſein der Vater wi­der den Son / vnd der Son wi­der den Va­ter / die Mutter wi­der die Tochter / vnd die Tochter wi­der die Mutter / die Schwiger wi­der die Schnur / vnd die Schnur wi­der die Schwiger.

(Fewer)

Er redet nach dem Sprich­wort / Ich wil ein Fewr an­zün­den / das iſt / Ich wil einen vn­fried an­rich­ten / durchs Euan­ge­lium etc. Vnd wolt es we­re ſchon ge­ſche­hen. Aber ich mus zu­uor mein Leben da­ran ſezt­en / Vnd mich ver­lan­get dar­nach.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→ Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Für die in­halt­li­che und the­ma­ti­sche Ge­stal­tung der Got­tes­dien­ste schla­gen die Ord­nun­gen der evan­ge­li­schen Kir­chen seit Jahr­hun­der­ten bib­li­sche Tex­te vor.

Die hier ge­bo­te­nen Tex­te fol­gen ei­ner Kir­chen­ord­nung, die heu­te nicht mehr gül­tig ist!

Bit­te ru­fen Sie den Kir­chen­tag im ak­tu­el­len Jahr auf, wenn Sie wis­sen möch­ten, wel­che Bi­bel­stel­len für Le­sun­gen und Pre­digt nach der gül­ti­gen Kir­chen­ord­nung für den Got­tes­dienst emp­foh­len wer­den.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Sabrina

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