Sonntag Invokavit

Sonntag, 29. Februar 2004

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Textordnung der Evangelischen Kirchen Deutschlands

Evangelium    Zum TextMt 4,1-11
Predigt Zum TextHebr 4,14-16  
Lied EG 362, EG 347  
→Gottesdienstordnung

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett
29.2.2004 | Invokavit | 1. Sonntag der Passionszeit
Sonntag
 

Sonntag
Invokavit

Violett

1. Sonntag der Passionszeit

 
Symbol

Suitbert

(† 713)

Symbol

Fastenzeit

Info

Ab Beginn der Vorpassionszeit (→3. Sonntag der Vorpassionszeit – Septuagesimae) bis zum Ende der Passionszeit (→Karsamstag) entfällt im →Proprium der Hallelujavers.

 

Die Passionszeit von →Aschermittwoch bis →Karsamstag wird in vielen Kirchen der Ökumene als Fastenzeit begangen.

 

Fällt der 1. Sonntag der Passionszeit (Invokavit) auf den 24. Februar (im Schaltjahr: 25. Februar), dann ist der →Tag des Apostels Matthias am Samstag vor dem Sonntag oder an einem Tag in der folgenden Woche zu feiern.

Dies tritt im 21. Jahrhundert in den Jahren 2075 und 2080 ein.

 

Wirkung im Kirchenjahr 2003/2004

Info

- keine -

Hinweis: Das Jahr 2004 ist ein Schaltjahr.

 

Bewegliches Datum
Invokavit zwischen dem 8. Februar und dem 14. März
 
  • 6. Sonntag vor →Ostern
  • 1. Sonntag der Passionszeit
  • Abhängig vom →Osterdatum
    Invokavit liegt zwischen dem 8. Februar und dem 14. März eines Jahres
 
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 42 Tage vor Ostern
  • gerechnet ab diesem Tag ist am 43. Tag Ostern
 

Der Name Invokavit

 

»Er wird (mich) anflehen!«

invocare: anrufen, anflehen
invocabit: er wird anrufen, er wird anflehen

 

Der Name Invokavit geht zurück auf die vor­re­for­ma­to­ri­sche Zeit und lei­tet sich ab vom ers­ten Wort des la­tei­ni­schen In­tro­i­tus (Mess­ein­gang) der rö­misch-ka­tho­li­schen Mes­se für die­sen Sonn­tag:

»Invocavit me, et ergo exaudiam eum.«
»Er wird mich anflehen, und ich wer­de ihn erhören!«

Dieser Name hat sich in den evan­ge­li­schen Kir­chen als Na­me für den 1. Sonn­tag der Pas­si­ons­zeit bis heu­te er­hal­ten.

Biblisch stützt sich die Bezeichnung Invokavit auf das erste Wort in →Psalm 91,15 (Vulgata: 90,15).

Hier der Text aus der la­tei­ni­schen Bib­lia Sacra Vul­ga­ta (Ps 90,15; Text nach H) und aus Luthers Bib­lia von 1545 (Ps 91,15):

 

9015 invocabit me et exaudiam eum
cum ipso ero in tribulatione eruam eum et glorificabo

 

9115 Er rüffet mich an / ſo wil ich jn erhören /
Jch bin bey jm in der Not / Jch wil jn er aus reiſſen / vnd zu Ehren machen.

 

Die mittelalterlichen Bezeichnungen

 

1. Dominica invocavit

Der Sonntag Invokavit trug die­sen Na­men be­reits im Mit­tel­al­ter: Do­mi­ni­ca in­vo­ca­vit, wo­bei das la­tei­ni­sche Wort »Do­mi­ni­ca« Sonn­tag be­deu­tet.

2. Dominica prima quadragesime

Der erste Sonntag in der Fastenzeit

Der Sonntag Invokavit nahm von je her eine be­son­de­re Stel­lung ein: Er war der erste Sonntag in der vier­zig­tä­gi­gen Fas­ten­zeit vor Os­tern. Die­ses Da­tum er­hielt ent­spre­chend vie­le, z. T. sehr un­ter­schied­li­che Be­zeich­nun­gen. Exem­pla­risch sei­en her­vor­ge­ho­ben:

  • Dominica prima jejuniorum, erster Sonn­tag der Fas­ten­zeit
  • Dominica prima quadragesime, Erster Sonn­tag der vier­zig (Ta­ge), erster Sonntag der Fastenzeit.

3. Dominica quadragesime

Mit der Bezeichnung Dominica qua­dra­ge­si­me (ohne Bezug zur Fastenzeit) fügt sich die­ser Sonn­tag naht­los an die Rei­he der Sonn­ta­ge in der Vor­fas­ten­zeit an (heute: Vor­pas­si­ons­zeit): → Sep­tu­a­ge­si­mä (sieb­zig), → Quin­qua­ge­si­mä (sech­zig), → Quin­qua­ge­si­mä (fünf­zig; d. i. Es­to­mi­hi), Qua­dra­ge­si­mä (lat. qua­dra­ge­si­ma: vier­zig).

Die­ser Na­me zeigt an, dass das → Tri­du­um Sacrum, die Zeit der drei hei­li­gen Tage, nach 40 Ta­gen ab die­sem Sonn­tag be­ginnt (Grün­don­ners­tag).

 
Aus der Rubrik »Evangelisches Wissen«:

Die Bedeutung der Zahlen, die in den Na­men Sep­tu­a­ge­si­mä, Se­xa­ge­si­mä, Quin­qua­ge­si­mä und Qua­dra­ge­si­mä ste­cken, so­wie ih­rem Sinn im Kir­chen­ka­len­der be­leuch­tet der Ar­tikel:
→ Die Bedeutung der Sonntagsnamen Sep­tu­a­ge­si­mä, Se­xa­ge­si­mä, Quin­qua­ge­si­mä und Qua­dra­ge­si­mä

Evangelisches Wissen

→ Sonntagsnamen

Welche Be­deu­tung ha­ben die Na­men der Sonn­ta­ge Sep­tu­a­ge­si­mä, Se­xa­ge­si­mä, Quin­qua­ge­si­mä und Qua­dra­ge­si­mä? Der Ar­ti­kel er­klärt es.

 

 

Gottesdienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische Sonntag

Invokavit

1. Sonntag der Passionszeit

gültig in den Kirchenjahren 1978/1979 bis 2017/2018

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett

Violett

 
 

Hallelujavers

 
 
 
        Der Hallelujavers entfällt im →Proprium dieses Gottesdienstes.
 

 
 

Spruch und Psalm

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Dazu iſt erſchienen der Son Got­tes / das er die werck des Teufels zurſtöre.

→1Joh 3,8b

Pſalm
91
 

Psalm
für die Woche

 

 

 

Lied für die Woche

 
Liedauswahl
EG 362 Ein feste Burg ist unser Gott
oder EG 347 Ach bleib mit deiner Gnade
 

EG: Evangelisches Gesangbuch

 
 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Textlesung und Predigt

Nach der Perikopenordnung der Evangelischen Kirche sind für Gottesdienste in den Jahren 2004 - 2009 die folgenden biblischen Texte vorgesehen:

 

Die biblischen Texte für die Lesungen

 
Lesung Text für die Lesung
Evangelium Zum TextMt 4,1-11
Epistel Zum TextHebr 4,14-16
Altes Testament Zum Text1Mos 3,1-19(20-24)
   

 

 

Die biblischen Texte für die Predigt

Im Kirchenjahr 2003/2004 gilt die Reihe II.

 
Kirchen-
jahr
Datum Reihe Texte für die Predigt Weitere Texte
2003/2004 29.2.2004 II Zum TextHebr 4,14-16 Zum TextHiob 1,(1-5)6-22
2004/2005 13.2.2005 III Zum Text1Mos 3,1-19(20-24) Zum TextMk 14,17-26(27-31)
2005/2006 5.3.2006 IV Zum Text2Kor 6,1-10 Zum TextRom 6,12-14
2006/2007 25.2.2007 V Zum TextLk 22,31-34
2007/2008 10.2.2008 VI Zum TextJak 1,12-18
2008/2009 1.3.2009 I Zum TextMt 4,1-11
   
 

Kirchenjahr und Datum:
Unsere Sortierung stellt jeweils das gewählte Kirchenjahr nach oben. Die Spalte »Datum« zeigt das tatsächliche Datum des Tages, für den der Predigttext galt.

Reihen:
Die Perikopenordnung von 1978/1979 kennt drei Lesetexte (je einen aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament) sowie sechs Predigttextreihen.
Die Reihen wer­den mit römischen Zahlen von I bis VI gekennzeichnet. Jede Reihe benennt die Bibeltexte (Perikopen) für alle Predigten in einem Kirchenjahr zwischen dem 1. Advent und dem Ewigkeitssonntag.

Die Reihen galten nacheinander. Sie umfassten somit die Zeitspanne von sechs Kirchenjahren.

Die Zählung der Reihen begann im Kirchenjahr 1978/1979 mit Reihe I und wurde kontinuierlich fortgeführt. Nach Reihe VI folgte wieder Reihe I.

Die Reihe II galt für das Kirchenjahr 2003/2004, danach wieder für das Kirchenjahr 2009/2010.
Die Reihe III galt für das Kirchenjahr 2004/2005. Danach wieder für das Kirchenjahr 2010/2011.

Weitere Texte:
Für diesen Tag standen weitere Bibeltexte zur Auswahl, die thematisch gut zum Tag passten. Aus ihnen konnte die Gemeinde unabhängig von Reihe und Kirchenjahr einen Text für die Predigt wählen, der dann den vorgesehenen Predigtext der gültigen Reihe ersetzte.

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Invokavit

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

Gültig für die Kirchenjahre 1978/1979 bis 2017/2018

 

Biblia
1545

Text nach der Lutherbibel von 1545.
Gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift
mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.

Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG AUS DEM EVANGELIUM UND PREDIGTTEXT

Evangelium Nach Matthäus

Mt 4,1-11

REIHE

I

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

C. IIII.

 

 

Verse 1 - 11

Die Versuchung Jesu

|| → Mk 1,12-13    || → Lk 4,1-13

Marc. 1.

Luk. 4.

 

 

 

 

 

 

→Deut. 8.

 

 

DA ward Jhe­ſus vom Geiſt in die Wü­ſten gefürt / Auff das er von dem Teuf­fel ver­ſucht würde. 2Vnd da er vierzig tag vnd vierzig nacht gefaſtet hatte / hungert jn. 3Vnd der Ver­ſu­cher trat zu jm / vnd ſprach / Biſtu Got­tes ſon / ſo ſprich / das die­ſe ſtein brot wer­den. 4Vnd er ant­wor­tet / vnd ſprach / Es ſtehet geſchrieben / Der Menſch lebet nicht vom Brot alleine / Son­dern von einem jg­li­chen wort / das durch den mund Got­tes ge­het.

 

 

 

→Pſal. 91.

 

 

 

→Deut. 6.

 

5DA füret jn der Teu­fel mit ſich / in die heilige Stad / vnd ſtellet jn auff die zinnen des Tempels / 6vnd ſprach zu jm / Biſtu Got­tes ſon / ſo las dich hinab / Denn es ſtehet geſchrieben / Er wird ſei­nen Engeln vber dir befelh thun / vnd ſie wer­den dich auff den henden tragen / Auff das du deinen fuſs nicht an einen ſtein ſtöſſeſt. 7Da ſprach Jhe­ſus zu jm / Widerumb ſtehet auch geſchrieben / Du ſolt Gott deinen HER­RN nicht ver­ſu­chen.

 

 

 

 

 

 

→Deut. 6.

 

 

8WIderumb füret jn der Teu­fel mit ſich / auff einen ſeer hohen Berg / vnd zeiget jm alle Reich der Welt / vnd jre Herrligkeit / 9Vnd ſprach zum jm / Das alles wil ich dir geben / So du niderfelleſt / vnd mich anbeteſt. 10Da ſprach Jhe­ſus zu jm / Heb dich weg von mir Sa­tan / Denn es ſtehet geſchrieben / Du ſolt anbeten Gott deinen HER­RN / vnd jm allein dienen.11Da verlies jn der Teu­fel / Vnd ſi­he / da tratten die Engel zu jm vnd dieneten jm.

 

 

 

LESUNG AUS DEN EPISTELN UND PREDIGTTEXT

Brief an die Hebräer

Hebr 4,14-16

REIHE

II

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel:
An die Ebreer.

 

C. V.

 

 

 

414

 

Verse 14 - 16

Das Wort Got­tes und der Priester Christus

Die heutigen Ver­se 4,14-16 bil­den in die­ser Aus­ga­be den An­fang des Ka­pi­tels V. (5).

 

 

Der Apostel schreibt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DIEweil wir denn einen groſ­ſen Hohen­prieſter haben / Jhe­ſum den Son Got­tes / der gen Hi­mel ge­fa­ren iſt / So laſ­ſet vns hal­ten an dem bekentnis. 15Denn wir haben nicht einen Ho­hen­prie­ſter / der nicht künde mitleiden haben mit vn­ſer ſchwa­cheit / Son­dern der ver­ſucht iſt al­lent­hal­ben / gleich wie wir / Doch / on ſünde. 16Da­r­umb laſ­ſet vns hinzu tretten / mit freidigkeit zu dem Gna­den­ſtuel / Auff das wir barm­her­tzig­keit emp­fa­hen / vnd gnade finden / auff die zeit / wenn vns Hülffe not ſein wird.

 

 

 

LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT UND PREDIGTTEXT

Erstes Buch Mose | Genesis

1Mos 3,1-19(20-24)

REIHE

III

 

Biblia

 

 

 

 

Das Erſte Bucĥ
Móẛe.

 

C. III.

 

 

Holzschnitt aus: 1Mos 3, Adam und Eva

 

 

 

 

 

Verse 1 - 7

Der Sündenfall

→2.Cor. 11.

 

 

 

 

 

DIE Schlange war liſtiger denn alle Thier auff dem felde / die Gott der HERR gemacht hatte / vnd ſprach zu dem Weibe / Ja / ſolt Gott geſagt haben / Ir ſolt nicht eſſen von al­ler­ley Bewme im Garten?

Schlange ver­fü­ret He­uam.

→2.Cor. 11.

 

 

 

 

 

 

2DA ſprach das Weib zu der Schlan­gen / Wir eſſen von den früchten der bewme im Garten. 3Aber von den früchten des Bawms mitten im Garten hat Gott geſagt / Eſſet nicht da von / rü­rets auch nicht an / Das jr nicht ſterbet. 4Da ſprach die Schlang zum Weibe / Ir wer­det mit nicht des tods ſterben / 5Son­dern Gott weis / das / welchs tags jr da von eſſet / ſo wer­den ew­re augen auff ge­than / vnd wer­det ſein wie Gott / vnd wiſ­ſen was gut vnd bö­ſe iſt.

Fall Heue vnd Ade.

→1.Tim. 2.

 

 

 

 

 

 

6VND das Weib ſchaw­et an / das von dem Bawm gut zu eſſen we­re / vnd lieblich anzuſehen / das ein lüſtiger Bawm we­re / weil er klug mechte / Vnd nam von der Frucht / vnd aſs / vnd gab jrem Man auch da von / Vnd er aſs. 7Da wurden jr beider Augen auff­ge­than / vnd wurden gewar / das ſie nacket waren / Vnd flochten Feigenbletter zu­ſa­men / vnd machten jnen Schürtze.

 

 

 

 

 

Verse 8 - 13

Gott stellt Adam zur Rede

Adam vnd Heua flie-hen fur Gott etc.

 

 

 

 

 

→Gen. 2.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VND ſie hö­re­ten die ſtim­me Got­tes des HER­RN / der im Garten gieng / da der a tag küle wor­den war. Vnd b Adam verſteckt ſich mit ſei­nem Weibe / fur dem angeſicht Got­tes des HER­RN vn­ter die bewme im Garten. 9Vnd Gott der HERR rieff Adam / vnd ſprach zu jm / Wo biſtu? Vnd er ſprach / 10Ich hö­re­te deine ſtim­me im Garten / vnd furchte mich / Denn ich bin nacket / da­r­umb verſtecket ich mich. 11Vnd er ſprach / Wer hat dirs geſagt / das du nacket biſt? Haſtu nicht geſſen von dem Bawm / da von ich dir gebot / Du ſolteſt nicht da von eſſen? 12Da ſprach Adam / Das Weib / das du mir zugeſellet haſt / gab mir von dem Bawm / vnd ich aſs. 13Da ſprach Gott der HERR zum Weibe / warumb ha­ſtu das ge­than? Das Weib ſprach / Die Schlang betrog mich al­ſo / das ich aſs.

a

(Tag küle war)

Das war vmb den abend / wenn die hit­ze ver­gan­gen iſt. Be­deut / das nach ge­tha­ner Sün­de / das Ge­wiſ­ſen angſt lei­det. Bis das Got­tes gne­di­ge ſtim kome vnd wi­der kü­le vnd er­qui­cke das her­tze. Wie wol ſich auch die blö­de Na­tur ent­ſetzt vnd fleucht fur dem Euan­ge­lio / weil es das creutz vnd ſter­ben le­ret.

b

(Adam) Adam heiſſt auf Ebre­iſch Men­ſch / dar­umb mag man men­ſch ſa­gen / wo Adam ſte­het / vnd wi­der­umb.

 

 

 

 

Verse 14 - 15

Das Urteil für die Schlange

Schlange wird ver­flucht.

 

 

Chri­ſtus ver­heiſ­ſen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Straffe und Creuz vber Heua vnd Adam.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DA ſprach Gott der HERR zu der Schlan­gen / Weil du ſol­ches ge­than haſt / Seiſtu verflucht fur allem Vieh vnd fur allen Thieren auff dem felde / Auff deinem Bauch ſoltu gehen / vnd erden eſſen dein leben lang / 15Vnd Ich will Feindſchaft ſetzen zwi­ſchen Dir vnd dem Weibe / vnd zwi­ſchen deinem Samen vnd jrem Samen / c Der ſelb ſol dir den Kopff zutretten / Vnd Du wirſt In in die Verſchen d ſtechen.

 

Vers 16

Das Urteil für Eva

VND zum Weibe ſprach er / Ich wil dir viel ſchmer­tzen ſchaffen wenn du ſchwanger wirſt / Du ſolt mit ſchmer­tzen Kinder geberen / Vnd dein wille ſol deinem Man vn­ter­worf­fen ſein / Vnd Er ſol dein Herr ſein.

 

Verse 17 - 19

Das Urteil für Adam und für alle Menschen

VND zu Adam ſprach er / Die weil du haſt gehorchet der ſtim­me deines Weibes / Vnd geſſen von dem Bawm da von ich dir gebot / vnd ſprach / Du ſolt nicht da von eſſen / Verflucht ſey der Acker vmb deinen willen / mit kummer ſoltu dich drauff neeren dein Leben lang / 18Dorn vnd Diſteln ſol er dir tragen / vnd ſolt das Kraut auff dem felde eſſen. 19Im ſchweis deines Angeſichts ſoltu dein Brot eſſen / Bis das du wi­der zu Erden wer­deſt / da von du genomen biſt / Denn du biſt Erden / vnd ſolt zu Erden wer­den.

c

(Der ſelb) Dis iſt das erſt Euan­ge­li­um vnd Ver­heiſ­ſung von Chri­ſto ge­ſche­hen auff Er­den / Das er ſolt / Sünd / Tod vnd Hel­le vber­win­den vnd vns von der Schlan­gen ge­walt ſe­lig ma­chen. Dar­an Adam gleu­bet mit al­len ſei­nen Nach­ko­men / Da­uon er Chri­ſten vnd ſe­lig wor­den iſt von ſei­nem Fall.

d

(Stechen) Pla­gen creu­tzi­gen vnd mar­tern. Denn ſo ge­hets auch Chri­ſtus zu­tritt dem Teu­fel ſei­nen Kopff (das iſt / ſein Reich des To­des / Sünd vnd Hel­le) So ſticht jn der Teu­fel in die Ver­ſchen (das iſt / er töd­tet vnd mar­tert jn vnd die ſei­nen leib­lich.)

 

 

 

 

 

 

Fakultativ: Verse 20 - 21

Adam gibt Eva ihren Namen. Gott bekleidet die Menschen

 

 

 

 

VND Adam hieſ ſein Weib e Heua / da­r­umb / das ſie eine Mutter iſt aller Lebendigen. 21Vnd Gott der HERR machet Adam vnd ſei­nem weibe Röcke von Fellen / vnd zog ſie an.

e

(Heua)

→*1)

Hai / heiſſt Le­ben / Da her kompt He­ua oder Ha­ua / le­ben oder le­ben­di­ge.

 

 

 

 

 

Fakultativ: Vers 22 - 24

Die Vertreibung aus dem Paradies

Adam

vnd Heua aus dem Paradis getrie­ben.

 

 

 

 

 

 

 

VND Gott der HERR ſprach / Sihe / Adam iſt wor­den als vn­ſer einer / vnd weis was gut vnd bö­ſe iſt / Nu aber / das er nicht ausſtrecke ſei­ne hand / vnd breche auch von dem Bawm des Lebens / vnd eſſe vnd lebe ewiglich.

23DA lies jn Gott der HERR aus dem garten Eden / das er das Feld baw­et / da von er genomen iſt / 24Vnd treib Adam aus / vnd lagert fur den garten Eden den Cherubim mit einem bloſſen hawenden Schwert / zu be­wa­ren den weg zu dem Bawm des Lebens.

 

 

 

1) Hinweis zur Schreibweise Heua:

a) Das u ist getrennt vom »e« und als »v« zu lesen: He-va.

b) Das H ist ein stimmloser Anlaut: (H)eva, was dann in der deutschen Aussprache »Eva« ergibt.

 

 

Holzschnitte der Bibel

Die Holzschnitte der Bibel

Hinweis zur Abbildung in 1Mos 3

»Adam und Eva im Paradies«

Klicken Sie auf das Bild oben, um eine größere Ansicht zu erhalten.

Erläuterungen zur Abbildung in 1Mos 3

Das Kapitel 3 des 1. Buchs Mose wird mit einem Holzschnitt eingeleitet. Die Abbildung zeigt gleichzeitig mehrere Szenen aus Kapitel 3, die zeitlich nacheinander abgelaufen sind.

Zu sehen ist der Sündenfall, das Gespräch Got­tes mit den Menschen und die Vertreibung aus dem Paradies:

  • Im Vordergrund ist der Sündenfall zu sehen: Adam und Eva, noch immer nackt und unbekleidet, essen die Früchte vom verbotenen Baum der Erkenntnis von Gut und Böse (Vers 6).
  • Um diesen Baum (vorn rechts) windet sich die Schlange.
  • Links im Hintergrund stellt Gott Adam zur Rede (Verse 8-11), der sich wegen seiner Nacktheit schämt und sich im Gebüsch versteckt hatte. Hinter dem palmenartigen Gewächs ist nur andeutungsweise Eva zu sehen.
  • Vorn links ruht ein Lamm. Es ist das Symbol Christi und der Christenheit. Es steht für die verheißene Nachkommenschaft Evas. Das Lamm wartet auf seine Stunde, die kommen wird, um der Schlange den Kopf zu zertreten (Vers 15).
  • Rechts im Hintergrund steht ein Engel, ein Cherubim, mit gezogenem Schwert, der den Eingang zum Paradies bewacht (Vers 24).
  • Adam und Eva, jetzt bekleidet (Vers 21), ziehen weg vom Paradies und können nicht mehr zurück (Vers 23).

 

PREDIGTTEXT AUS DEM NEUEN TESTAMENT

Zweiter Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth

2Kor 6,1-10

REIHE

IV

 

Biblia

 

 

 

 

Die Ander Epiſtel:
An die Córinther.

 

C. VI.

 

 

Verse 1 - 2

Botschafter der Versöhnung

 

 

Paulus schreibt:

 

 

 

 

→Jeſa. 49.

WIR ermanen aber euch als Mit­hel­ff­er / das jr nicht ver­geb­lich die gnade Got­tes emp­fa­het. 2Denn er ſpricht / Ich habe dich in der angenemen zeit erhöret / vnd habe dir am ta­ge des Heils geholffen. Sehet / jtzt iſt die angeneme zeit / jtzt iſt der tag des Heils.

 

 

 

 

 

Verse 3 - 10

Die Bewährung des Apostels in seinem Dienst

 

 

 

 

3Laſ­ſet vns aber niemand jrgent eine Ergernis geben / Auff das vn­ſer Ampt nicht verleſtert wer­de / 4Son­dern in allen dingen laſ­ſet vns beweiſen / als die diener Got­tes .

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IN groſ­ſer gedult / in trübſaln / in nöten / in engſten / 5in ſchlegen / in gefengniſſen / in auffrhuren / in erbeit / in wachen / in faſten / 6in keuſcheit / in er­kent­nis / in langmut / in freundligkeit / in dem heiligen Geiſt / in vngeferbeter lie­be / 7in dem wort der war­heit / in der krafft Got­tes / durch waffen der Gerechtigkeit / zur rechten vnd zur lincken / 8durch ehre vnd ſchan­de / durch bö­ſe gerüchte / vnd gute gerüchte. Als die verfürer / vnd doch warhafftig. 9Als die vnbekandten / vnd doch bekand. Als die ſterbenden / vnd ſi­he / wir leben. Als die gezüchtigeten / vnd doch nicht er­töd­tet. 10Als die traurigen / aber alle zeit frö­lich. Als die armen aber die doch viel reich machen. Als die nichts inne haben / vnd doch alles haben.

 

 

 

PREDIGTTEXT AUS DEM NEUEN TESTAMENT

Evangelium nach Lukas

Lk 22,31-34

REIHE

V

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. XXII.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Die Ankündigung der Verleugnung des Petrus

|| → Mt 26,30-35    || → Mk14,26-31
|| → Joh 13,36-38    || → Joh 18,1-2

Verse 31 - 34

Mat. 26.

Mar. 14.

DEr HErr aber ſprach / Simon / Simon / ſi­he / Der Sa­ta­nas hat ew­er begert / das er euch möcht ſichten / wie den weitzen / 32Ich aber hab fur dich gebeten / Das dein Glaube nicht auffhöre / Vnd wenn du der mal eins dich bekereſt / ſo ſtercke deine Brüder. 33Er ſprach aber zu jm / HErr / ich bin bereit mit dir ins Gefengnis vnd in den Tod zugehen. 34Er aber ſprach / Petre / Ich ſa­ge dir / Der Han wird heute nicht krehen / ehe denn du drey mal verleugnet haſt / das du mich kenneſt.

 

 

 

PREDIGTTEXT AUS DEM NEUEN TESTAMENT

Brief des Jakobus

Jak 1,12-18

REIHE

VI

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Jacobi.

 

C. I.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Der Christ in der Anfechtung

Vers 12

 

 

Jakobus schreibt:

 

SElig iſt der Man / der die an­fech­tung erduldet / Denn nach dem er beweret iſt / wird er die Krone des Lebens emp­fa­hen / welche Gott ver­heiſ­ſen hat denen / die jn lieb­ha­ben.

 

 

 

 

 

Verse 13 - 18

Der Ursprung der Versuchung

 

 

 

 

 

 

 

 

13Niemand ſa­ge / wenn er ver­ſucht wird / das er Gott ver­ſucht wer­de / Denn Gott iſt nicht ein Verſu­cher zum bö­ſen / er ver­ſu­chet niemand. 14Son­dern ein jg­li­cher wird ver­ſucht / wenn er von ſei­ner eigen Luſt gereitzet vnd gelocket wird / 15Darnach wenn die Luſt empfangen hat / gebiert ſie die Sünde / die ſünde aber wenn ſie vol­en­det iſt / gebiert ſie den Tod.

 

 

 

 

 

 

 

IRret nicht / lie­ben Brüder / 17Alle gute Gabe / vnd alle vol­ko­me­ne gabe kompt von oben herab / von dem Va­ter des liechts / Bey wel­chem iſt keine verenderung noch wechſel des Liechts vnd Finſternis. 18Er hat vns gezeuget nach ſei­nem willen / durch das wort der War­heit / Auff das wir we­ren Erſtlinge ſei­ner Cre­a­turen.

 

 

 

CONTINUATEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT

Buch des Hiob

Hiob 1,(1-5)6-22

POOL

C
1

Achtung!

Die Reihe der Continua-Texte (kontinuierliche Predigt) aus dem Buch Hiob beginnt am Sonntag Invokavit und endet am Palmsonntag. Es empfiehlt sich, die Reihe vollständig über alle sechs Sonntage zu nutzen, wenn sich die Gemeinde für den Hiob-Text anstelle der in der Reihe vorgeschlagenen Predigtperikope entscheidet.

Invokavit: Hiob 1,(1-5)6-22
Reminiszere: Hiob 2,1-10
Okuli: Hiob 7,11-21
Lätare: Hiob 9,14-23.32-35
Judika: Hiob 19,21-27
Palmsonntag: Hiob 38,1-11; 42,1-2

 

 

 

 

Das Bucĥ Hiob.

 

 

 

Holzschnitt, Bild zu Kapitel 1 aus dem Buch Hiob, Hiobs Leiden

 

 

I.

 

 

I. EINLEITUNG:
GOTT STELLT HIOB AUF DIE PROBE

 

 

Fakultativ: Verse 1 - 5

Der Mensch Hiob

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ES war ein Man im

lande Vz / der hies Hiob / Der­ſelb war ſchlecht vnd recht / Gott­fürch­tig / vnd mei­det das bö­ſe. 2Vnd zeu­get ſie­ben Sö­ne vnd drey Töch­ter / 3vnd ſeins Viehs war ſie­ben tau­ſent ſchaf / drey tau­ſent kamel / fünff hun­dert joch rinder / vnd fünff hun­dert eſe­lin / vnd ſeer viel G­eſinds / Vnd er war a herr­li­cher / denn alle die ge­gen Mor­gen wo­ne­ten.

Hiob eſt lo­bab Rex Edom, Gen. 36. ſci­li­cet iux­ta Ara­bi­am fe­li­cem, in Pe­trea Ara­bia, quia ir­ruunt in eum Sa­bei.

→*1)

a

Nicht das er ſo Reich vnd ge­wal­tig ſey ge­we­ſen / Son­dern vmb ſei­ner weis­heit / ver­ſtand vnd Gott­ſe­lig­keit wil­len / iſt er herr­li­cher ge­hal­ten denn an­de­re.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VND ſei­ne Söne gien­gen hin vnd machten Wolleben / ein jg­li­cher in ſei­nem Hau­ſe auff ſei­nen tag / vnd ſand­ten hin vnd luden jr drey Schweſtern mit jnen zu eſſen vnd zu trin­cken. 5Vnd wenn ein tag des Wollebens vmb war / ſand­te Hiob hin vnd heiligete ſie / vnd machte ſich des mor­gens früe auff / vnd opfferte Brand­op­f­fer / nach jrer aller zal / Denn Hiob gedachte / Meine Söne möchten geſündigt / vnd Gott geſegenet haben in jrem her­tzen / Al­ſo thet Hiob alle ta­ge.

 

 

 

 

 

 

Verse 6 - 12

Satans Vorsprache bei Gott und ihre Vereinbarung, Hiob auf die Probe stellen

 

 

 

 

 

→1.Pet. 5.

 

 

 

 

 

ES begab ſich aber auff einen tag / da die Kinder Got­tes ka­men vnd fur den HER­RN tratten / Kam der Sa­tan auch vn­ter jnen. 7Der HERR aber ſprach zu dem Sa­tan / Wo kompſtu her? Sa­tan ant­wor­tet dem HER­RN / vnd ſprach / Ich hab das Land vmbher durchzogen. 8Der HERR ſprach zu Sa­tan / Haſtu nicht acht gehabt auff mei­nen knecht Hiob? Denn es iſt ſein Gleiche nicht im Lande / ſchlecht vnd recht / Gottfürchtig / vnd meidet das bö­ſe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

9SAtan ant­wor­tet dem HER­RN / vnd ſprach / Meinſtu / das Hiob vmb ſonſt Gott fürchtet? 10Haſtu doch jn / ſein Haus vnd alles was er hat / rings vmb her verwaret / Du haſt das werck ſei­ner hende geſegenet / vnd ſein Gut hat ſich ausgebreitet im Lande. 11Aber recke dein Hand aus / vnd taſte an alles was er hat / Was gilts / er wird dich ins angeſicht ſegenen? 12Der HERR ſprach zu Sa­tan / Sihe / alles was er hat / ſey in deiner hand / on alleine an jn ſelbs lege deine hand nicht. Da gieng Sa­tan aus von dem HER­RN.

 

 

 

 

 

 

 

 

(Segenen)

Das iſt fluchen vnd leſtern.

 

 

 

 

 

 

Verse 13 - 17

Das Unglück bricht über Hiob herein: Er verliert alles Vieh, viele Knechte kommen um

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DES ta­ges aber da ſei­ne Söne vnd Töchter aſſen vnd truncken wein in jres Bruders hau­ſe des erſtgebornen / 14kam ein Bote zu Hiob / vnd ſprach / Die Rinder pflügeten / vnd die Eſelinnen gien­gen neben jnen an der weide. 15Da fielen aus Reicharabia her ein / vnd namen ſie / vnd ſchlu­gen die Knaben mit der ſcherffe des ſchwerts / Vnd ich bin allein entrunnen / das ich dirs anſa­get. 16Da der noch redet / kam ein ander / vnd ſprach / Das fewr Got­tes fiel vom Hi­mel / vnd verbrand Schaf vnd Knaben / vnd verzehret ſie / Vnd ich bin allein entrunnen / das ich dirs anſa­get. 17Da der noch redet / kam einer / vnd ſprach / Die Chaldeer machten drey Spitzen / vnd vberfielen die Kamel / vnd namen ſie / vnd ſchlu­gen die Knaben mit der ſcherffe des ſchwerts / Vnd ich bin allein entrunnen / das ich dirs anſa­get.

 

 

 

 

 

Verse 18 - 19

Hiobs Kinder kommen ums Leben

 

 

 

 

 

 

 

DA der noch redet / kam einer / vnd ſprach / Deine Söne vnd Töchter aſſen vnd truncken im hau­ſe jres Bruders des erſtgebornen / 19Vnd ſi­he / da kam ein groſ­ſer wind von der wü­ſten her / vnd ſties auff die vier ecken des Hau­ſes / vnd warffs auff die Knaben / das ſie ſtorben / Vnd ich bin allein entrunnen / das ich dirs anſa­get.

 

 

 

 

 

Verse 20 - 22

Die Trauer und die Demut Hiobs

 

 

→Eccl. 5.

→1.Tim. 6.

 

 

 

 

DA ſtund Hiob auff vnd zureis ſein Kleid / vnd raufft ſein Heubt / vnd fiel auff die erden vnd be­tet an / 21vnd ſprach / Ich bin nacket von meiner Mutterleibe ko­men / nacket wer­de ich wi­der da hin faren. Der HERR hats gegeben / der HERR hats genomen / Der name des HER­RN ſey gelobt. 22In die­ſem allen ſün­di­get Hiob nicht / vnd thet nichts thörlichs wi­der Gott.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1) Lat.: Hiob est lobab Rex Edom, Gen. 36. scilicet iuxta Arabiam felicem, in Petrea Arabia, quia irruunt in eum Sabei.

Dt.: »Hiob ist Jobab, König von Edom, [siehe] 1Mos 36), näm­lich das glückliche Arabien in [hier: Teil der Pro­vinz] Petrea Arabia, weil dort die Bewohner von Saba ein­strö­men.«

Luther verbindet hier Hiob mit dem in 1Mos 36,33 ge­nann­ten König von Edom, Jobab, Sohn Serachs von Boz­ra, und das Land Uz unzweifelhaft mit Edom.

Das Gebiet der Edo­mi­ter wird zwischen dem Toten Meer und dem Golf von Akaba angenommen. Es ist Teil der grö­ße­ren Pro­vinz Ara­bia Petrea, die etwa den Si­nai, die ara­bische Halb­insel und Jor­da­ni­en um­fass­te. Die Edo­mi­ter be­trie­ben Acker­bau und Vieh­zucht.

Das Land der Edo­mi­ter grenz­te im Süd­os­ten an der west­li­chen Küs­te der ara­bi­schen Halb­in­sel an das Kö­nig­reich Sa­ba. Zwi­schen den Län­dern gab es re­gen Han­del. Die Ka­ra­wa­nen­stra­ßen von Sa­ba und Süd­ara­bi­en nach Ägyp­ten (über den Si­nai), nach Is­ra­el, Jor­da­ni­en und Sy­ri­en führ­ten durch das Ge­biet Edoms. Die Be­woh­ner von Sa­ba ström­ten un­ent­wegt in Edom ein, im Ge­päck vie­le Wa­ren und sel­te­ne Kost­bar­kei­ten wie z. B. Weih­rauch. Auf ih­rer Ein­kaufs­lis­te sta­den die Nah­rungs­mit­tel für den wei­te­ren Weg.

Luther versucht wohl den über­schwäng­li­chen Reich­tum Hiobs zu be­grün­den. Sei­ne No­tiz in la­tei­ni­scher Spra­che rich­tet sich an die ge­lehr­ten Le­ser. Er möch­te hier of­fen­sicht­lich ei­ner Auf­fas­sung wi­der­spre­chen, nach der die Wüs­ten­be­woh­ner durch­weg No­ma­den­stäm­me wa­ren, die ih­re Schaf- und Zie­gen­her­den durch den Si­nai und die ara­bi­schen Fels­wüs­ten führ­ten, und so­mit Hi­obs Per­son frag­wür­dig er­schei­nen lässt.

 

 

Holzschnitte der Bibel

Die Holzschnitte der Bibel

Holzschnitt in Hiob 1

»Das Leiden Hiobs«

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Die Bildsprechung finden Sie in diesem Artikel:

Titelbild zu Hiob
Die Holzschnitte der Bibel

→»Das Leiden Hiobs« (Hiob 1)

Das Bild zeigt meh­re­re Sze­nen aus den Ka­pi­teln 1 und 2 des Buchs Hiob: die Er­eig­nis­se, die Hiobs Her­den, Knech­te und Kin­der tö­te­ten, die Dis­kus­si­on Hi­obs mit Frau und Freun­den.

 

CONTINUATEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT

Evangelium nach Markus

Mk 14,17-26(27-31)

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C
2

Achtung!

Die Reihe der Continua-Texte (kontinuierliche Predigt) aus dem Markus-Evangelium beginnt am Sonntag Invokavit und endet am Karfreitag. Es empfiehlt sich, die Reihe vollständig über alle sechs Sonntage und am Karfreitag zu nutzen, wenn sich die Gemeinde für den Continua-Text anstelle der in der Reihe vorgeschlagenen Predigtperikope entscheidet.

Invokavit: Markus 14,17-26(27-31)
Reminiszere: Markus 14,(27-31)32-42
Okuli: Markus 14,43-50(51-52)
Lätare: Markus 14,53-65
Judika: Markus 14,66-72
Palmsonntag: Markus 15,1-15
Karfreitag: Markus 15,20-39

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Marcus.

 

C. XIIII.

 

 

Vers 17

Das heilige Abendmahl
Der Beginn des Paschamahls

|| → Mt 26,20    || → Lk 22,14-18

 

AM abend aber kam Jhe­ſus mit den Zwelffen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verse 18 - 21

Das heilige Abendmahl
Die Bezeichnung des Verräters

|| → Mt 26,21-25    || → Lk 22,21-23

Mat. 26.

Luc. 22.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

18Vnd als ſie zu ti­ſche ſaſſen vnd aſſen / ſprach Jhe­ſus / War­lich / Ich ſa­ge euch / Einer vn­ter euch / der mit mir iſſet / wird mich verrhaten. 19Vnd ſie wurden trawrig / vnd ſagten zu jm / einer nach dem andern / Bin ichs? Vnd der ander / Bin ichs? 20Er ant­wor­tet / vnd ſprach zu jnen / Einer aus den Zwelffen / der mit mir in die Schüſ­ſel tauchet. 21Zwar des men­ſchen Son ge­het hin / wie von jm geſchrieben ſtehet. Weh aber dem Men­ſchen / durch welchen des men­ſchen Son verrhaten wird / Es we­re dem ſelben Men­ſchen beſ­ſer / das er nie geborn we­re.

 

 

 

 

 

 

 

Verse 22 - 25

Das heilige Abendmahl
Die Einsetzungsworte

|| → Mt 26,26-29    || → Lk 22,19-20    || →1Kor 11,23-25

Abend-

mal des

HER­RN.

1.Cor. 11.

 

 

 

 

 

 

 

 

VND in dem ſie aſſen / Nam Jhe­ſus das Brot / dancket / vnd brachs / vnd gabs jnen / vnd ſprach / Nemet / eſſet / Das iſt mein Leib. 23Vnd nam den Kelch / vnd dancket / vnd gab jnen den / Vnd ſie truncken alle draus / 24Vnd er ſprach zu jnen / Das iſt mein Blut / des newen Teſtaments / das fur viele ver­goſ­ſen wird. 25War­lich / Ich ſa­ge euch / das ich hinfurt nicht trin­cken wer­de vom gewechſe des Weinſtocks / bis auff den tag / da ichs newe trin­cke / in dem reich Got­tes .

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus dem Abschnitt:

Die Ankündigung der Verleugnung des Petrus

|| → Mt 26,30-35    || → Lk 22,31-34
|| → Joh 13,36-38    || → Joh 18,1-2

Vers 26

II.

Ole­berg

Mat. 26.

Luc. 22.

Joh. 18.

Vnd da ſie den Lobgeſang geſprochen hatten / gien­gen ſie hin aus an den Ole­berg.

 

 

 

 

Fakultativ: Vers 27 - 31

 

 

→Zach. 13.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

27Vnd Jhe­ſus ſprach zu jnen / Ir wer­det euch in die­ſer nacht alle an mir ergern / Denn es ſtehet geſchrieben / Ich wer­de den Hirten ſchlahen / vnd die Schafe wer­den ſich zurſtrewen. 28Aber nach dem ich aufferſtehe / wil ich fur euch hin gehen in Ga­li­lean. 29Petrus aber ſa­get zu jm / Vnd wenn ſie ſich alle er­ger­ten / So wolte doch ich mich nicht ergern. 30Vnd Jhe­ſus ſprach zu jm / War­lich ich ſa­ge dir / Heute / in die­ſer nacht / ehe denn der Hane zweymal krehet / wir­ſtu mich drey mal verleugnen. 31Er aber redete noch weiter / Ja wenn ich mit dir auch ſterben müſte / wolt ich dich nicht verleugnen. Desſelbigen gleichen ſagten ſie alle.

 

 

 

WEITERER TEXT ZUR AUSWAHL FÜR DIE PREDIGT

Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom

Rom 6,12-14

POOL

M
1

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.

 

C. VI.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Das neue Leben

Verse 12 - 14

 

 

Paulus schreibt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

SO laſ­ſet nu die Sünde nicht herr­ſchen in ewrem ſterb­li­chen Lei­be / jm gehorſam zu leiſten in ſei­nen a lüſten. 13Auch begebet nicht der ſünden ew­re Glieder zu Waffen der vn­ge­rech­tig­keit / Son­dern begebet euch ſelbs Gotte / als die da aus den Todten lebendig ſind / vnd ew­re glieder Gotte zu Waffen der gerechtigkeit. 14Denn die ſünde wird nicht herr­ſchen können vber euch / Sin­te­mal jr nicht vn­ter dem Ge­ſe­tze ſeid / Son­dern vn­ter der Gnade.

a

Mercke / die Hei­li­gen ha­ben noch bö­ſe lü­ſte im flei­ſch / den ſie nicht fol­gen.
So lan­ge die gna­de re­giert / blei­bet das Ge­wiſ­ſen frey vnd zwingt die ſün­de im fleiſch. Aber on gna­de re­giert ſie / vnd das Ge­ſetz ver­dampt das Ge­wiſ­ſen.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→ Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Für die in­halt­li­che und the­ma­ti­sche Ge­stal­tung der Got­tes­dien­ste schla­gen die Ord­nun­gen der evan­ge­li­schen Kir­chen seit Jahr­hun­der­ten bib­li­sche Tex­te vor.

Die hier ge­bo­te­nen Tex­te fol­gen ei­ner Kir­chen­ord­nung, die heu­te nicht mehr gül­tig ist!

Bit­te ru­fen Sie den Kir­chen­tag im ak­tu­el­len Jahr auf, wenn Sie wis­sen möch­ten, wel­che Bi­bel­stel­len für Le­sun­gen und Pre­digt nach der gül­ti­gen Kir­chen­ord­nung für den Got­tes­dienst emp­foh­len wer­den.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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