Der Brief des Paulus: An Titus

Kapitel II.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Paulusbriefe

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Brief des Paulus:
An Titus

 

C. II.

 

Tit 2,1-15

 

Der Text in drei Kapiteln

 

Gliederung Kapitel II.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel II

 

 

2,1 - 3,11

 

III. WEITERE HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN

 

1

2,1-6

→Die Empfehlungen für die Unterweisungen Alter und Junger, Männer und Frauen

2

2,7-8

→Die Empfehlung für Titus, den Gemeindemitgliedern ein Vorbild zu sein

3

2,9-10

→Die Empfehlung für die Unterweisungen Bediensteter

4

2,11-15

→Die Begründung: Die heilsame Gnade Gottes

 

 

Tit 2,11-14

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An Titum.

 

 

 

 

[376a]

 

 

III.
WEITERE HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN

 

 

2,1 - 3,11

 

 

II.

 

 

Die Empfehlungen für die Unterweisungen Alter und Junger, Männer und Frauen*1)

 

 

 

1. Tim. 6.

DV aber rede / wie ſichs zimet nach der heil­ſa­men Lere. 2Den Alten / das ſie nüch­tern ſei­en / erbar / züch­tig / ge­ſund im Glau­ben / in der Lie­be in der Ge­dult. 3Den alten Wei­bern deſſelbigen gleichen / Das ſie ſich ſtellen / wie den Heiligen zimet / nicht Leſterin ſeien / nicht Weinſeufferin / gute Lererin / 4Das ſie die jungen Wei­ber leren züchtig ſein / jre Menner lie­ben / Kinder lie­ben / 5ſittig ſein / keuſch / heuslich / gütig / jren Mennern vn­ter­than / Auff das nicht das wort Got­tes verleſtert wer­de. 6Desſelbigen gleichen die jungen Menner ermane / das ſie züchtig ſeien.

 

 

b

(Züchtig)

Allenthalben wo hie zucht oder züch­tig ſte­het / da ver­nim / das ſie ſol­len ver­nünff­tig / meſ­ſig vnd fein ſich hal­ten / Denn ich thar des wor­tes ver­nünff­tig nicht brau­chen.

 

 

Die Empfehlung für Titus, den Gemeindemitgliedern ein Vorbild zu sein

 

ALlenthalben aber ſtelle dich ſelbs zum Furbilde guter werck / mit vnuer-

 

 

 

 

 

[376a | 376b]

 

 

Die Epiſtel     C. II.

 

 

felſchter lere / mit er­bar­keit / 8mit heilſamem vnd vntaddelichem wort / Auff das der Widerwertige ſich ſcheme / vnd nichts habe / das er von vns müge bö­ſes ſa­gen.

 

 

Die Empfehlung für die Unterweisungen Bediensteter

 

→*1)

 

9Den Knechten / das ſie jren HErrn vn­ter­the­nig ſeien / in allen dingen zugefallen thun / Nicht widerbellen / 10nicht veruntrewen / ſon­dern alle gute trew erzeigen / Auff das ſie die lere Got­tes vn­ſers Heilandes zieren in allen ſtücken.

 

 

Die Begründung: Die heilsame Gnade Gottes

 

Denn es iſt erſchienen die heilſame gnade Gottes allen Men­ſchen / 12vnd züchtiget vns / Das wir ſollen verleugnen / das vngöttliche we­ſen / vnd die weltlichen lüſten / Vnd züchtig / gerecht vnd Gottſelig leben in die­ſer welt / 13Vnd warten auff die ſe­lige Hoffnung vnd erſcheinung der Herr­lig­keit des gro­ſſen Got­tes / vnd vn­ſers Heilandes Jhe­ſu Chri­ſti / 14Der ſich ſelbs fur vns gegeben hat / Auff das er vns erlöſete von aller Vngerechtigkeit / vnd reiniget jm ſelbs ein Volck zum Ei­gen­thum / das vleiſſig we­re zu guten wercken. 15Solches rede vnd ermane / vnd ſtraffe mit gantzem ernſt. Las dich niemand verachten.

 

 

 

 

 

(Züchtig)

Das iſt / meſſig / vernünfftig etc.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Ernſt)

Das iſt / Das ſie wi­ſſen / Es ſey Got­tes ge­bot / vnd kein ſchertz / Er wol­le es ernſt­lich ha­ben.

 

 

 

 

1) Die Verse aus verschiedenen Briefen von Paulus und Petrus (ins­be­son­de­re →Eph 5,22 - 6,5 und →Kol 3,18-4,1), die zu einem be­stimm­ten christ­li­chen Ver­hal­ten un­ter­ein­an­der auf­for­der­ten, kom­pi­lier­te Luther zu der von ihm so ge­nann­ten »Haus­ta­fel«, die schließ­lich im klei­nen Ka­te­chis­mus ab­ge­druckt wur­de. Sie fand da­rü­ber gro­ße Ver­brei­tung re­prä­sen­tier­te bis ins 20. Jahr­hun­dert hin­ein evan­ge­li­sche Leh­re.

In der Haus­ta­fel be­schreibt Luther die Ver­hal­tens­re­geln für elf Stän­de: Pre­di­ger und Bi­schö­fe, Obrig­keit, Ehe­mann, Ehe­frau, El­tern, Kin­der, Haus­herr­schaft, Die­ner­schaft, jun­ge Leu­te, Wit­wen so­wie alle Chris­ten ins­ge­samt.

Die Haus­ta­fel Luthers und die neu­tes­ta­ment­li­chen Ver­se aus den Brie­fen, auf de­nen sie grün­det, so­wie die da­r­aus re­sul­tie­ren­den Stän­de­leh­ren sind äußerst kri­tisch zu be­trach­ten. Sie ge­hö­ren ge­sell­schafts­po­li­tisch in ih­re Zeit, näm­lich in die Zeit der frü­hen christ­li­chen Ge­mein­den (Brie­fe) bzw. in der kom­pi­lier­ten Form in die Zeit Luthers, und können nur in die­sem Kon­text be­stand ha­ben.

Heute wä­ren die­se Re­geln we­gen der (sehr rich­ti­gen) Gleich­be­rech­ti­gung, we­gen neu­er Rol­len­bil­der in der Ge­sell­schaft und we­gen ver­brief­ter Frei­hei­ten des In­di­vi­du­ums ab­zu­wan­deln, oh­ne ih­ren ei­gent­li­chen Sinn auf­zu­ge­ben. Die­ser Sinn fin­det sich in kon­kre­ten Ver­hal­tens­emp­feh­lun­gen für ein von Lie­be, Wert­schät­zung und Ver­trau­en ge­präg­tes Zu­sam­men­leben, das auf der Leh­re Je­su ba­siert.

 

 

 
 

 

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Tit.
Die Epiſtel S. Pauli: An Titum.

Biblia Vulgata:
Epistula Pauli ad Titum

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Der Brief des Paulus an Titus

Titusbrief

Tit

Tit

Tit

1.Tim.
1.Thimoth.
Die erſte Epiſtel S. Pauli: An Timotheum.

Biblia Vulgata:
Epistula Pauli ad Timotheum I

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Der erste Brief des Paulus an Timotheus

1. Timotheusbrief

1. Tim

1 Tim

1Tim

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