Die Männer im Feuerofen

Die Männer im Feuerofen

Das Bild zeigt die Szene aus Daniel 3,24-25).

Der Ofen brennt heiß und lichterloh. Am Rand des Ofens liegen bereits zwei Männer tot am Boden, zwei weitere krümmen sich vor Schmerzen und versuchen, mit den Händen ihr Gesicht zu schützen. Auf Anweisung Nebukadnezars wurde der Ofen extra stark befeuert und erhitzt. Die Hitze tötet jeden, der zu dicht an den Ofen heranwagt. Doch den Wachen, die Daniels Freunde in den Ofen werfen sollten, blieb nichts anderes übrig.

Zwischen den Flammen sind vier Männer zu erkennen. Es sind Sadrach, Mesach und AbedNego (Hanania, Misael und Asarja), die Freunde Daniels, sowie ein weitere Person, einem Engel gleich. Diese letzte Person ist leicht auszumachen: Der Künstler verlieh ihr Flügel. Beschützt vom Engel und seinen himmlischen Kräften, überleben die drei Gefährten trotz der enormen Hitze.

Im Hintergrund steht eine Menschengruppe. Eine Person zeigt auf den Ofen und dreht sich zu den Männern hinter ihm um. Es ist Nebukadnezar, der seinen Hofstaat über die Vorgänge im Ofen befragt. Doch alle sind ratlos. Die Menschen schauen zu, diskutieren und staunen über das, was da gerade passiert.

Abschlussbemerkung

Die Bilder zeigen meist mehrere Szenen aus einem Buch oder Kapitel gleichzeitig und führen den Leser visuell in Stoff ein.

Die Künstler, die diese Bilder entworfen hatten, waren Meister der Mediengestaltung. Sie nutzten kleinste Flächen, um ganze Geschichten zu erzählen. Sie schnitten mit einem Stecheisen aus einem kleinen Holzblock derart genau, dass die vielen Details auf dem Zielmedium im Druck trotz dicker Druckerschwärze und faseriger Papiere erkennbar blieben!

Verstand man es, diese Bilder »zu lesen«, konnten daraus wieder die Geschichten entwickelt und nacherzählt wer­den. Dies war vor allem für jene Betrachter wichtig, die des Lesens unkundig waren oder Hilfen benötigten, um die durchaus schwierigen Texte der Bibel zu verstehen. Die Bilder waren ein wichtiger Anreiz dafür, die Texte zu lesen oder Lesen zu lernen, und trugen so erheblich zur Bildung ganzer Bevölkerungsgruppen bei.