Das Evangelium nach Markus

Kapitel II.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Evangelien und die Offenbarung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Evangelium nach
Markus

 

C. II.

 

Mk 2,1-28

 

Der Text in 16 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel II.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel II.

 

 

1,14 - 7,23

 

II. DAS ÖFFENTLICHE WIRKEN JESU IN GALILÄA

 

1

2,1-12

→Die Heilung eines Gichtbrüchigen

2

2,13-14

→Die Berufung des Levi

3

2,15-17

→Das Mahl mit den Sündern

4

2,18-22

→Die Rede über das Fasten

Die Fastenfrage

5

2,23-28

→Jesus und der Sabbat:

Die ausgerupften Ähren

 

 

Mk 2,17

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Euangelium
S. Marcus.

 

 

 

 

[264b | 265a]

 

 

S. Marcus.     C. II.

CCLXV.

 

 

 

II.

 

 

Die Heilung eines Gichtbrüchigen

|| → Mt 9,1-8    || → Lk 5,17-26

VND vber etliche ta­ge / gieng er wi­der­umb gen Ca­per­na­um / Vnd es ward rücht­bar / das er im hau­ſe war / 2Vnd als bald ver­ſam­le­ten ſich viel / al­ſo / das ſie nicht raum hat­ten / auch hau­ſſen fur der thür / vnd er ſagt jnen das wort.

 

VND es k­amen et­li­che zu jm / Die brach­ten ei­nen Gicht­brü­chi­gen / von vie­ren ge­tra­gen. 4Vnd da ſie nicht kund­ten bey jn ko­men / fur dem Volck / deck­ten ſie das Dach auff / da er war / vnd gru­bens auff vnd lie­ſſen das Bet­te er­ni­der / da der Gicht­brü­chi­ge in­nen lag. 5Da aber Jhe­ſus jren Glau­ben ſa­he / ſprach er zu dem Gicht­brü­chi­gen / Mein ſon / dei­ne ſün­de ſind dir ver­ge­ben.

 

6ES wa­ren aber et­li­che Schrifft­ge­ler­ten / die ſa­ſſen al­da / vnd ge­dach­ten in jrem her­tzen / 7Wie re­det die­ſer ſol­che Got­tes­le­ſte­rung? Wer kan ſün­de ver­ge­ben / denn al­lein Gott? 8Vnd Jhe­ſus er­ken­net bald in ſei­nem Geiſt / das ſie al­ſo ge­dach­ten bey ſich ſelbs / vnd ſprach zu jnen / Was ge­den­cket jr ſolchs in ew­ren her­tzen? 9Welchs iſt leich­ter / zu dem Gicht­brü­chi­gen zu ſa­gen / Dir ſind dei­ne ſün­de ver­ge­ben? Oder / ſte­he auff / nim dein Bet­te / vnd wan­de­le? 10Auff das jr aber wi­ſſet / Das des men­ſchen Son macht hat / zu­uer­ge­ben die ſün­de auff Er­den / ſprach er zu dem Gicht­brü­chi­gen / 11Ich ſa­ge dir / ſte­he auff / nim dein Bette / vnd ge­he heim. 12Vnd als bald ſtund er auff / nam ſein Bet­te / vnd gieng hin aus fur al­len / Al­ſo / das ſie ſich al­le ent­ſatz­ten / vnd prei­ſe­ten Gott / vnd ſpra­chen / Wir ha­ben ſolchs noch nie ge­ſe­hen.

 

 

Die Berufung des Levi

|| → Mt 9,9    || → Lk 5,27-28

 

VND er gieng wi­der­umb hin aus an das Meer / vnd alles Volck kam zu jm / Vnd er le­ret ſie. 14Vnd da Jhe­ſus fur vber gieng / ſa­he er Le­ui / den ſon Al­phei am Zol ſi­tzen / vnd ſprach zu jm / Fol­ge mir nach. Vnd er ſtund auff / vnd fol­ge­te jm nach.

 

 

Das Mahl mit den Sündern

|| → Mt 9,10-13    || → Lk 5,29-32

 

 

 

 

 

 

 

 

→ 1. Tim. 1.

15Vnd es be­gab ſich / da er zu Tiſch ſaſs in ſei­nem Hau­ſe / ſatz­ten ſich viel Zöl­ner vnd Sün­der zu tiſch mit Jhe­ſu vnd ſei­nen Jün­gern / Denn jrer war viel / die jm nach­fol­ge­ten. 16Vnd die Schrifft­ge­ler­ten vnd Pha­ri­ſe­er / da ſie ſa­hen / das er mit den Zöl­nern vnd Sün­dern aſs / ſpra­chen ſie zu ſei­nen Jün­gern / War­umb iſſet vnd trin­cket er mit den Zöl­nern vnd Sün­dern? 17Da das Jhe­ſus hö­ret / ſprach er zu jnen. Die ſtar­cken dür­ffen kei­nes Artz­tes / ſon­dern die Kran­cken. Ich bin ko­men zu ru­f­fen den Sün­dern zur bu­ſſe / vnd nicht den Ge­rech­ten.

 

 

Die Rede über das Fasten
Die Fastenfrage

|| → Mt 9,14-17    || → Lk 5,33-39

VND die Jün­ger Jo­han­nis vnd der Pha­ri­ſe­er fa­ſte­ten viel / Vnd es ka­men et­li­che / die ſpra­chen zu jm / War­umb fa­ſten die Jün­ger Jo­han­nis vnd der Pha­ri­ſe­er / vnd dei­ne Jün­ger fa­ſten nicht? 19Vnd Jhe­ſus ſprach zu jnen / Wie kön­nen die Hoch­zeit­leu­te fa­ſten / die weil der Breu­ti­gam bey jnen iſt? Al­ſo lan­ge der Breu­ti­gam bey jnen iſt / kön­nen ſie nicht fa­ſten. 20Es wird aber die zeit ko­men / das der Breu­ti­gam von jnen ge­no­men wird / Denn wer­den ſie fa­ſten.

 

21NIemand fli­cket ei­nen lap­pen von new­em Tuch / an ein alt Kleid / Denn der newe Lap­pe rei­ſſet doch vom al­ten / vnd der Riſs wird er­ger. 22Vnd nie­mand fa­ſſet Moſt in al­te Schleu­che / An­ders zu­rei­ſſet der Moſt die ſchleu­che / vnd der Wein wird ver­ſchüt­tet / vnd die ſchleu­che ko­men vmb / Son­dern man ſol Moſt in newe ſchleu­che fa­ſſen.

 

 

Jesus und der Sabbat:
Die abgerupften Ähren

|| → Mt 12,1-8    || → Lk 6,1-5

VND es be­gab ſich / da er wan­del­te am Sab­bath durch die ſaat / vnd ſei­ne Jün­ger fien­gen an / in dem ſie gien­gen / Eh­ren aus zu rau­ffen. 24Vnd die Pha­ri­ſe­er ſpra­chen zu jm / Sihe zu / was thun dei­ne Jün­ger am Sab­bath / das nicht recht iſt? 25Vnd er ſprach zu jnen / Habt jr nie ge­le­ſen / was Da­uid thet / da es jm not war / vnd jn hun­ger­te ſampt de­nen / die bey jm wa­ren? 26Wie er gieng in das haus Got­tes / zur zeit a Abi­a­thar des Ho­hen­prie­ſters / vnd aſs

 

a

Abiathar iſt Ahi­me­lechs ſon / dar­umb ſa­get die Schrifft / es ſey vn­ter Ahi­me­lech ge­ſche­hen / das ſie zu ei­ner zeit Prie­ſter wa­ren.

 

 

 

 

[265a | 265b]

 

 

Euangelium     C. III.

 

 

die Schaw­brot / die nie­mand thur­ſte eſſen / denn die Prie­ſter / Vnd er gab ſie auch de­nen / die bey jm wa­ren. 27Vnd er ſprach zu jnen / Der Sab­bath iſt vmb des Men­ſchen wil­len ge­macht / Vnd nicht der Menſch vmb des Sab­baths wil­len. 28So iſt des men­ſchen Son ein HERR / auch des Sab­baths.

(Schawbrot)

Das heiſſt Ebre­iſch / pa­nis fa­ci­e­rum / brot das jmer fur au­gen ſein ſol / wie das Got­tes wort jmer fur vn­ſerm her­tzen tag vnd nacht ſein ſol / → Pſal. 23. Pa­ra­ſti in con­ſpec­tu meo men­ſam.

→*1)

→*2)

 

 

 

 

1) lat.:panis facie­rum

dt.: »Brot der Gegenwart«; »Brot des Angesichts«, usw. Der hebräische Begriff heißt übersetzt »Brot(e) des Angesichts«.

Luther verweist darauf, dass in den hebräischen Quellen ein Begriff steht, der mit »Brot des Angesichts« o. ä. (lateinisch: panis facierum) zu übersetzen wäre. Er erklärt, wie er den Begriff interpretiert (»Brot, das immer vor Augen sein soll«, wie Ausstellungsware), was zu seiner deutschen Übersetzung »Schaubrot« führt.

Siehe auch den Artikel →Schawbrot im Wörterbuch.

 

 

2) lat.: Pa­rasti in con­spec­tu meo men­ſam.

dt.: »Sie bereiten vor einen Tisch«

Luther zitiert in lateinischer Sprache aus Psalm 23, Vers 5 (wie davor von ihm vermerkt).

 

 

 
 

 

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Matt.
Mat.
Math.
Euangelium S. Mattheus.

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Mt

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Luc.
Euangelium S. Lucas.

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1.Thimoth.
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1. Timotheusbrief

1. Tim

1 Tim

1Tim

Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

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Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mk 2,18-22

Reihe V

→ 2. Sonntag nach Epiphanias

Mk 2,23 - 3,6

Marginaltext

→ 17. Sonntag nach Trinitatis

1979 - 2018  

Mk 2,1-12

Evangelium + Reihe I

→ 19. Sonntag nach Trinitatis

Mk 2,18-20(21-22)

Reihe V

→ 2. Sonntag nach Epiphanias

Mk 2,23-28

Reihe V

→ 20. Sonntag nach Trinitatis

seit 2019  

Mk 2,1-12

Evangelium + Reihe IV

→ 19. Sonntag nach Trinitatis

Mk 2,18-20(21-22)

Pool

→ 2. Sonntag nach Epiphanias

Mk 2,23-28

Reihe II

→ 20. Sonntag nach Trinitatis

 

 

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