Der erste Brief des Paulus an die Korinther

Kapitel XV.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Paulusbriefe

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der 1. Brief des Paulus:
An die Korinther

 

C. XV.

 

1Kor 15,1-58

 

Der Text in 16 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XV.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XV.

 

 

15,1-58

 

VII. AUFERSTEHUNG AUS DEN TOTEN

 

1

15,1-11

→Die Auferstehungshoffnung und die Zeugen der Auferstehung Christi

2

15,12-34

→Gegen die Leugnung der Auferstehung

3

15,35-53

→Die Eigenart der Auferstehung und der Auferstehungsleib

4

15,54-58

→Lobpreis Gottes im Blick auf die Auferstehungshoffnung

 

 

 

 

 

Die Erſte Epiſtel
S. Páuli:
An die Córinther.

 

 

 

 

[350a]

 

 

VII.

AUFERSTEHUNG AUS DEN TOTEN

 

15,1-58

 

 

XV.

 

 

Die Auferstehungshoffnung und die Zeugen der Auferstehung Christi

 

ICH erinnere euch aber / lieben Brü­der / des Euangelij / das ich euch ver­kün­di­get hab / Welchs jr auch an­ge­no­men habt / in wel­chem jr auch ſte­het / 2durch wel­ches jr auch ſelig wer­det / Wel­cher geſtalt ich es euch verkündiget habe / ſo jrs behalten habt / Es were denn / das jrs vmb ſonſt gegleubet hettet. 3Denn ich habe euch zu forderſt gegeben / welches ich auch empfangen habe / Das Chriſts geſtorben ſey / fur vnſer ſünde / d nach der Schrifft / 4Vnd das er begraben ſey / Vnd das er

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

d

(Nach der Schrifft) Denn fur der ver­nunfft auſ­ſer der Schrifft iſt al­les thör­lich zu hö­ren.

 

 

 

 

[350a | 350b]

 

 

Die Erſte Epiſtel     C. XV.

 

 

auff­er­ſtan­den ſey am dritten tage nach der Schrifft. 5Vnd das er geſehen worden iſt von Cephas / Darnach von den Zwelffen. 6Darnach iſt er geſehen worden von mehr denn fünff­hun­dert Brüdern auff ein mal / der noch viel leben / etliche aber ſind entſchlaffen. 7Darnach iſt er geſehen worden von Jacobo / Darnach von allen Apoſteln.

 

8AM letzten nach allen / iſt er auch von mir / als einer vnzeitigen Geburt / geſehen worden. 9Denn ich bin der geringſte vnter den Apoſteln / als der ich nicht werd bin / das ich ein Apoſtel heiſſe / Dar­umb das ich die gemeine Gottes verfolget habe. 10Aber von Gottes gnaden bin ich / das ich bin / vnd ſeine gnade an mir iſt nicht vergeblich ge­we­ſen / Sondern ich habe viel mehr geerbeitet denn ſie alle / Nicht aber ich / ſon­dern Gottes gnade / die in mir iſt. 11Es ſey nu ich oder jene / alſo predigen wir / vnd alſo habt jr gegleubet.

 

 

Gegen die Leugnung der Auferstehung

 

SO aber Chri­ſ­tus gepre­di­get wird / das er ſey von den Tod­ten auff­er­ſtan­den / Wie ſagen denn etliche vnter euch / Die auff­er­ſte­hung der Tod­ten ſey nichts? 13Iſt aber die auff­er­ſte­hung der Tod­ten nichts / So iſt auch Chri­ſ­tus nicht auff­er­ſtan­den. 14Iſt aber Chri­ſ­tus nicht auff­er­ſtan­den / So iſt vnſer Predigt vergeblich / So iſt auch ewer glaube vergeblich. 15Wir würden auch erfunden falſche Zeugen Gottes / das wir wider Gott gezeuget hetten / Er hette Chri­ſtum auff­er­we­cket / den er nicht aufferweckt hette / Sin­te­mal die Tod­ten nicht auff­er­ſte­hen. 16Denn ſo die Tod­ten nicht auff­er­ſte­hen / So iſt Chri­ſ­tus auch nicht auff­er­ſtan­den. 17Iſt Chri­ſ­tus aber nicht auff­er­ſtan­den / So iſt ewer glaube eitel / So ſeid jr noch in ewren ſünden / 18So ſind auch die / ſo in Chri­ſ­to entſchlaffen ſind verloren / 19Hoffen wir allein in dieſem Leben auff Chri­ſtum / So ſind wir die elendeſten vnter allen Men­ſchen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Pſal. 110.

→Pſal. 8.

20NV aber iſt Chri­ſ­tus auff­er­ſtan­den von den Tod­ten / vnd der Erſtling worden vnter denen / die da ſchlaffen. 21Sin­te­mal durch einen Men­ſchen der Tod / Vnd durch einen Men­ſchen die auff­er­ſte­hung der Tod­ten kompt. 22Denn gleich wie ſie in Adam alle ſterben / Alſo werden ſie in Chri­ſ­to alle lebendig gemacht werden. 23Ein jg­li­cher aber in ſeiner ordnung / Der erſtling Chri­ſ­tus / darnach die Chri­ſtum angehören / wenn er komen wird. 24Darnach das ende / wenn er das reich Gott vnd dem Vater vber­ant­wort­en wird / Wenn er auffheben wird alle Herrſchafft / vnd alle Oberkeit vnd Gewalt. 25Er mus aber herrſchen / bis das er alle ſeine Feinde vnter ſeine Füſſe lege. 26Der letzte Feind / der auffgehaben wird / iſt der Tod / 27Denn er hat jm alles vnter ſeine Füſſe ge­than. Wenn er aber ſaget / das es alles vn­ter­than ſey / iſts offenbar / das ausgenomen iſt / der jm alles vn­ter­than hat. 28Wenn aber alles jm vn­ter­than ſein wird / als denn wird auch der Son ſelbs vn­ter­than ſein / dem / der jm alles vn­ter­than hat / Auff das Gott ſey alles in allen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Jeſa. 22.

 

Poeta

Menander.

→*1)

WAs machen ſonſt / die ſich teuffen laſſen vber den Tod­ten / So aller dinge die todten nicht auff­er­ſte­hen? Was laſſen ſie ſich teuffen vber den Tod­ten? 30Vnd was ſtehen wir alle ſtunde in der fahr? 31Bey vnſerm rhum / den ich habe in Chri­ſ­to Jheſu vnſerm HErrn / Ich ſterbe teg­lich. 32Hab ich menſchlicher meinung zu Epheſo mit den wilden Thie­ren gefochten? Was hilfft michs / ſo die Tod­ten nicht auff­er­ſte­hen? Laſſet vns eſſen vnd trin­cken / Denn morgen ſind wir tod. 33Laſſet euch nicht verfüren / Böſe Geſchwetze verderben gute ſitten. 34Wachet recht auff / vnd ſündiget nicht / Denn etliche wiſſen nichts von Gott / Das ſage ich euch zur ſchande.

Vber den Tod­ten)

Die auff­er­ſte­hung zu be­ſter­cken / lieſſ­en ſich die Chri­ſten teuff­en / vber den Tod­ten gre­bern / vnd deu­ten auff die­ſel­bi­gen / Das eben die­ſel­bi­gen wür­den auff­er­ſte­hen.

(Geſchwetze)

Das iſt / bö­ſe Ge­ſel­ſchafft / da offt gar er­ger­li­che wort ge­fal­len / wi­der den Glau­ben / vnd ver­der­ben gu­te Gewiſſ­en.

 

 

Die Eigenart der Auferstehung und der Auferstehungsleib

 

MOchte aber jemand ſagen / Wie werden die Tod­ten auff­er­ſte­hen? vnd mit welcherley Leibe werden ſie komen? 36Du Narr / das du ſeeſt / wird nicht lebendig / es ſterbe denn. 37Vnd das du ſeeſt / iſt ja nicht der Leib / der werden ſol / Sondern ein blos Korn / nem­lich / Weitzen oder der andern eines. 38Gott aber gibt jm einen Leib / wie er wil / vnd einem jg­li­chen von dem Samen ſeinen eigen Leib.

 

 

 

 

[350b | 351a]

 

 

An die Córinther.     C․ XV.

CCCLI.

 

 

39NIcht iſt alles Fleiſch einerley fleiſch / Sondern ein ander fleiſch iſt der Men­ſchen / ein anders des Viehs / ein anders der Fische / ein anders der Vogel. 40Vnd es ſind himliſche Cörper vnd jrdiſche Cörper. Aber eine ander Herr­lig­keit haben die Himliſchen / vnd eine ander die Irdiſchen. 41Ein ander klarheit hat die Sonne / ein ander klarheit hat der Mond / ein ander klarheit haben die Sterne / Denn ein Stern vbertrifft den andern / nach der klarheit. 42Alſo auch die auff­er­ſte­hung der Tod­ten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Gen. 2.

ES wird geſeet verweſlich / Vnd wird auff­er­ſte­hen vnuerweſlich. 43Es wird geſeet in vnehre / Vnd wird auff­er­ſte­hen in herrligkeit. Es wird geſeet in ſchwacheit / vnd wird auff­er­ſte­hen in krafft. 44Es wird geſeet ein natürlicher Leib / Vnd wird auff­er­ſte­hen ein geiſtlicher Leib. Hat man einen natürlichen Leib / ſo hat man auch einen geiſtlichen Leib / 45Wie es geſchrieben ſtehet / Der erſte menſch Adam iſt gemacht ins natürliche Leben / Vnd der letzte Adam ins geiſtliche Leben. 46Aber der geiſtliche Leib iſt nicht der erſte / Son­dern der natürliche / darnach der geiſtliche. 47Der erſte Menſch iſt von der erden vnd jrdiſch / Der ander Menſch iſt der HErr vom Himel. 48Welcherley der irdiſche iſt / ſolcherley ſind auch die jrdiſchen / Vnd welcherley der Himliſche iſt / Solcherley ſind auch die himliſchen. 49Vnd wie wir getragen haben das Bilde des Irdiſchen / Alſo werden wir auch tragen das Bilde des Himliſchen. 50Dauon ſage ich aber / lieben Brüder / Das fleiſch vnd blut nicht können das reich Gottes ererben / Auch wird das verweſliche nicht erben das vnuerweſliche.

 

Natürlicher Leib iſt / der iſſ­et / trin­cket / ſchlefft / dew­et / zu vnd ab­nimpt / Kin­der zeu­get etc. Geiſt­lich / der ſol­ches kei­nes darff / vnd doch ein wa­rer Leib vom Geiſt le­ben­dig iſt wie man aus Gen. 2. ver­ſte­hen kan.

 

SIhe / Ich ſage euch ein Geheimnis. Wir werden nicht alle entſchlaffen / Wir werden aber alle verwandelt werden / 52vnd dasſelb plötzlich in einem Augenblick / zur zeit der letzten Po­ſau­nen. Denn es wird die Po­ſau­ne ſchallen / vnd die Tod­ten werden auff­er­ſte­hen vnuerweſlich / Vnd wir werden verwandelt werden. 53Denn dis verweſliche mus anziehen das vnuerweſliche / vnd dis ſterbliche mus anziehen die vnſterblichkeit.

 

 

Lobpreis Gottes im Blick auf die Auferstehungshoffnung

 

 

 

 

 

→Jeſa. 25.

54WEnn aber dis verweſlich wird anziehen das vnuerweſliche / vnd dis ſterbliche wird anziehen die vnſterblichkeit / Denn wird erfüllet werden das wort / das geſchrieben ſtehet / 55 a Der Tod iſt verſchlungen in dem Sieg. Tod / wo iſt deine Stachel? / Helle / wo iſt dein Sieg? 56Aber der Stachel des Tod­tes iſt die Sünde. Die Krafft aber der Sünde iſt das Ge­ſetz. 57Gott aber ſey danck / der vns den Sieg gegeben hat / Durch vnſern HErrn Jheſum Chri­ſtum.

 

 

 

 

a

Das iſt / Der Tod ligt dar­ni­der vnd hat nu kei­ne macht mehr / Son­dern das Leben ligt oben / vnd ſpricht / Hie ge­wonn­en / Wo biſtu nu Tod etc.

 

58Darumb / meine lieben Brüder / ſeid feſte / vnbeweglich / vnd nemet jmer zu in dem werck des HErrn / Sin­te­mal jr wiſſet / das ewer Erbeit nicht vergeblich iſt / in dem HErrn.

 

 

 

 

1) Poeta Menander.

Luther weist darauf hin, dass Paulus hier einen Spruch des griechichischen Komödiendichters Menandros (ca. 342 - 290 v. Chr.) zitiert:

»Böses Geschwätz verdirbt gute Sitten.«

 

 

 
 

 

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 Bezeichnung in Luthers Biblia 1545

 Moderne Bibel

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1.Cor.
1. Corin.
1. Corinth.
Die j. Epiſtel S. Paul an die Corinther.

Biblia Vulgata:
Epistula Pauli ad Corinthios I

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Der erste Brief des Paulus an die Korinther

1. Korintherbrief

1. Kor

1 Kor

1Kor

Gen.
Ge.
Gene.
Geneſi.
Das erste Buch Moſe.
Geneſis.

Biblia Vulgata:
Genesis

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Das erste Buch Mose (Genesis)

Genesis

1. Buch Mose

1. Mose

Gen

1Mos

Pſal.
Der Pſalter.

Biblia Vulgata:
Psalmi

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Der Psalter

Die Psalmen

Das Buch der Psalmen

Ps

Ps

Ps

Jeſa.
Jeſai.
Jſa.
Iſai.
Eſa.

 

Der Prophet Jeſaja.

Biblia Vulgata:
Isaias

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Der Prophet Jesaja

Das Buch Jesaja

Jes

Jes

Jes

Is

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Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

In den Kirchenjahren ab 1978/1979 bis 2017/2018

LESUNG AUS DEN BRIEFEN DER APOSTEL UND PREDIGTTEXT

DAS HEILIGE OSTERFEST

→Ostersonntag

Tag der Auferstehung des Herrn

→1Kor 15,1-11

EP
II

PREDIGTTEXT

DAS HEILIGE OSTERFEST

→Ostersonntag

Tag der Auferstehung des Herrn

→1Kor 15,19-28

VI

LESUNG AUS DEN BRIEFEN DER APOSTEL UND PREDIGTTEXT

DAS HEILIGE OSTERFEST

→Ostermontag

Osterwoche

→1Kor 15,12-20

EP
II

PREDIGTTEXT

DAS HEILIGE OSTERFEST

→Ostermontag

Osterwoche

→1Kor 15,50-58

IV

LESUNG AUS DEN BRIEFEN DER APOSTEL UND PREDIGTTEXT

→Gedenktag der Entschlafenen

(Totensonntag)

→1Kor 15,35-38.42-44a

EP
II

 
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