Das zweite Buch Samuel

Kapitel XIIII.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 2. Buch Samuel

 

C. XIIII.

 

2Sam 14,1-33

 

Der Text in 24 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XIIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XIIII.

 

 

13 - 18

 

IV. DIE GESCHICHTE ABSALOMS
UND DAVIDS FLUCHT AUS JERUSALEM

 

1

14,1-22

→Joab erbittet mit einer List bei David erfolgreich Gnade für Absalom

2

14,23-24

→Joab bringt Absolom von Geschur nach Jerusalem

3

14,25-27

→Zwischenbericht: Einzelheiten über Absalom

4

14,28-33

→Absalom trifft David und wird begnadigt

 

 

2Sam 14,13-17

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Ander Bucĥ
Samuel.

 

 

 

 

[176a]

 

 

XIIII.

 

 

Joab erbittet mit einer List bei David erfolgreich Gnade für Absalom

 

IOab aber der ſon ZeruJa mer­cket / das des Königs hertz war wi­der Ab­ſa­lom. 2Vnd ſand­te hin gen The­koa / vnd lies ho­len von dan­nen ein klu­ges Weib / vnd ſprach zu jr / Trage leide / vnd zeuch Lei­de­klei­der an / vnd ſalbe dich nicht mit öle / Son­dern ſtelle dich wie ein Weib / das eine lange zeit leide ge­tra­gen hat vber einen Tod­ten / 3Vnd ſolt zum Kö­ni­ge hinein ge­hen / vnd mit jm reden ſo vnd ſo. Vnd Joab gab jr ein / was ſie reden ſolt.

 

Klug

Weib von Thekoa.

 

VND da das Weib von Thekoa mit dem Könige reden wolt / fiel ſie auff jr andlitz zur erden vnd be­tet an / vnd ſprach / Hilff mir König. 5Der König ſprach zu jr / Was iſt dir? Sie ſprach / Ich bin eine Widwe / ein weib das leide tregt / vnd mein Man iſt geſtorben. 6Vnd deine Magd hatte zween Söne / die zanckten mit einander auff dem felde / vnd da kein Retter war / ſchlug einer den andern / vnd töd­tet jn. 7Vnd ſi­he / nu ſtehet auff die gantze Freundſchafft wi­der deine Magd / vnd ſa­gen / Gib her den / der ſei­nen Bruder er­ſchla­gen hat / das wir jn töd­ten fur die ſeele ſeins Bruders / den er erwürget hat / vnd auch den Erben

 

 

 

 

[176a | 176b]

 

 

II․ Bucĥ     C․ XIIII

Dauid․

 

 

vertilgen / Vnd wöl­len mei­nen Funcken ausleſchen der noch vbrig iſt / das meinem Man kein name vnd nichts vbrigs bleibe auff Erden.

 

8DEr König ſprach zum weibe / Gehe heim / Ich wil fur dich gebieten. 9Vnd das weib von Thekoa ſprach zum Könige / Mein Herr könig / die miſ­ſe­that ſey auff mir vnd meines Vaters hau­ſe / der König aber vnd ſein Stuel ſey vnſchüldig. 10Der König ſprach / Wer wi­der dich redet / den bringe zu mir / So ſol er nicht mehr dich antaſten. 11Sie ſprach / Der König gedenck an den HER­RN deinen Gott / das der Blut­re­cher nicht zu viel wer­den zu verderben / vnd mei­nen Son nicht vertilgen. Er ſprach / So war der HERR lebt / Es ſol kein har von deinem Son auff die erden fallen.

 

VND das weib ſprach / Las deine Magd meinem Herrn Könige et­was ſa­gen. Er ſprach / Sage her. 13Das weib ſprach / Warumb ha­ſtu ein ſol­ches gedacht wi­der Got­tes volck / das der König ein ſol­ches ge­redt hat / das er ſich verſchuldige / vnd ſei­nen Verſtoſſen nicht widerholen leſſt? 14Denn wir ſter­ben des tods / vnd wie das waſ­ſer in die erden verſchleifft / das man nicht auffhelt / Vnd Gott wil nicht das Leben wegnemen / ſon­dern bedenckt ſich / das nicht das verſtoſſen auch von jm verſtoſſen wer­de.

 

15SO bin ich nu ko­men / mit meinem Herrn könige ſolchs zu reden / Denn das Volck macht mir bang / Denn deine magd gedacht / Ich wil mit dem Könige reden / vieleicht wird er thun / was ſei­ne Magd ſagt. 16Denn er wird ſei­ne magd erhören / das er mich errette / von der hand aller die mich ſampt meinem Son vertilgen wöl­len vom erbe Got­tes. 17Vnd deine magd gedacht / Meins Herrn des König wort ſol mir ein troſt ſein / Denn mein Herr der könig iſt / wie ein Engel Got­tes / das er gutes vnd bö­ſes hören kan / Da­r­umb wird der HERR dein Gott mit dir ſein.

 

DER König ant­wor­tet / vnd ſprach zum weibe / Leugne mir nicht was ich dich frage. Das weib ſprach / Mein Herr der könig rede. Der König ſprach 19Iſt nicht die hand Joab mit dir in die­ſem allem? Das weib ant­wor­tet / vnd ſprach / So war deine ſeele lebt / mein Herr könig / Es iſt niemand anders weder zur rechten noch zur lincken / denn wie mein Herr der könig ge­redt hat. Denn dein knecht Joab hat mirs geboten / vnd er hat ſol­ches alles deiner Magd ein­ge­ge­ben / 20das ich die­ſe Sache al­ſo wenden ſolte / das hat dein knecht Joab gemacht / Aber mein Herr iſt weiſe / wie die weis­heit eines Engel Got­tes das er merckt alles auff erden.

 

DA ſprach der König zu Joab / ſi­he / Ich hab ſolchs ge­than / So gehe hin vnd bringe den Knaben Abſalom wider. 22Da fiel Joab auff ſein andlitz zur erden vnd be­tet an / vnd danckt dem Könige / vnd ſprach / Heute merckt dein Knecht / das ich gnade gefunden habe fur deinen augen / mein Herr könig / das der König thut / was ſein Knecht ſagt.

 

 

Joab bringt Absolom von Geschur nach Jerusalem

 

23Al­ſo macht ſich Joab auff vnd zoch gen Geſur / vnd bracht Abſalom gen Je­ru­ſa­lem. 24Aber der König ſprach / Las jn wi­der in ſein Haus gehen / vnd mein angeſicht nicht ſe­hen / Al­ſo kam Abſalom wi­der in ſein haus / vnd ſa­he des Königs angeſicht nicht.

 

 

Zwischenbericht: Einzelheiten über Absalom

 

ES war aber in gantz Iſ­ra­el kein Man ſo ſchön als Abſalom / vnd hatte die­ſes lob fur allen / Von ſei­ner fuſsſolen an bis auff ſei­ne ſcheitel / war nicht ein feil an jm. 26Vnd wenn man ſein Heubt beſchur (das ge­ſchach gemeiniglich alle jar / denn es war jm zu ſchweer / das mans abſcheren mu­ſte) ſo wug ſein Haubt har / zwey hundert ſekel nach dem königlichen Gewicht. 27Vnd Abſalom wurden drey Söne geborn / vnd eine Tochter / die hies Thamar / vnd war ein Weib ſchön von geſtalt.

Abſalom

ſchön.

 

 

 

 

 

 

iij. Söne j. Tochter Ab­ſs­loms.

 

 

Absalom trifft David und wird begnadigt

 

28Al­ſo bleib Abſalom zwey jar zu Je­ru­ſa­lem / das er des Königs angeſicht nicht ſa­he.

 

VND Abſalom ſand­te nach Joab / das er jn zum Könige ſendte / Vnd er wolt nicht zu jm ko­men. Er aber ſand­te zum andern mal / Noch wolt er nicht ko­men. 30Da ſprach er zu ſei­nen knechten / Sehet / das ſtück ackers

 

 

 

 

[176b | 177a]

 

 

Samuel․     C․ XIIII.XV.

CLXXVII.

Dauid.

 

 

Joabs neben meinem / vnd er hatte gerſten drauff / So ge­het hin vnd ſteckts mit fewr an / Da ſteckten die knechte Ab­ſa­lom das ſtück mit fewr an.

 

31DA machte ſich Joab auff vnd kam zu Abſalom ins haus / vnd ſprach zu jm / Warumb haben deine Knechte mein ſtück mit fewr angeſteckt. 32Abſalom ſprach zu Joab / Sihe / ich ſand­te nach dir / vnd lies dir ſa­gen / Kom her / das ich dich zum Könige ſende / vnd ſa­gen laſſe / Warumb bin ich von Geſur ko­men? Es we­re mir beſ­ſer / das ich noch da we­re / So las mich nu das angeſicht des Königes ſe­hen / Iſt aber eine miſ­ſe­that an mir / ſo tödte mich. 33Vnd Joab gieng hin ein zum Könige vnd ſagts jm an / Vnd er rieff dem Abſalom das er hin ein zum Könige kam / Vnd er be­tet an auff ſein andlitz zur erden fur dem Könige / vnd der König küſſet Abſalom.

 

 

 

 

 
 

 

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Sabrina

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