Das Buch der Richter

Kapitel VI.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Buch der Richter

 

C. VI.

 

Ri 6,1-40

 

Der Text in 21 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel 6

 

Nr.

Text 1545

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel VI.

 

 

3,6 - 16,31

 

III. DIE RICHTERERZÄHLUNGEN

 

 

 

6,1 - 8,35

 

III.5. Richter Gideon

 

1

6,1-10

→Israel wird sieben Jahre von den Midianitern bedrängt

2

6,11-24

→Gideon wird von Gott berufen

3

6,25-32

→Gideon zerstört den Altar Baals und opfert Gott

4

6,33-35

→Gideon rüstet zum Kampf gegen die Midianiter

5

6,36-40

→Gideon fordert von Gott Zei­chen für dessen Beistand

 

 

Ri 6,31

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Bucĥ
der Ricĥter.

 

 

III.5.

Richter Gideon

 

6,1 - 8,35

 

 

 

 

[134b]

 

 

VI.

 

 

Israel wird sieben Jahre von den Midianitern bedrängt

.

VND da die kin­der Iſ­ra­el vbels the­ten fur dem HER­RN / gab ſie der HERR vn­ter die hand der Mi­di­a­ni­ter ſieben jar. 2Vnd da der Mi­di­a­ni­ter hand zu ſtarck ward vber Iſ­ra­el / machten die kin­der Iſ­ra­el fur ſich Klüfften in den gebirgen / vnd hölen / vnd Feſtunge. 3Vnd wenn Iſ­ra­el et­was ſeete / So ka­men die Midianiter vnd Amalekiter vnd die aus dem Morgenland erauff vber ſie / 4vnd lagerten ſich wi­der ſie / vnd verderbeten das gewechs auff dem land / bis hinan gen Gaza / vnd lieſſen nichts vberigs von Narung in Iſ­ra­el / weder ſchaf / noch ochſen / noch eſel. 5Denn ſie ka­men erauff mit jrem Vieh vnd Hütten / wie ein gro­ſſe menge Hew­ſchre­cken / das weder ſie noch jr Kamel zu zelen waren / vnd fielen ins Land / das ſie es verderbeten. 6Al­ſo ward Iſ­ra­el ſeer geringe fur den Midianitern. Da ſchrien die kin­der Iſ­ra­el zu dem HER­RN.

 

ALs ſie aber zu dem HER­RN ſchrien vmb der Midianiter willen / 8ſand­te der HERR einen Propheten zu jnen / der ſprach zu jnen / So ſpricht der HERR der Gott Iſ­ra­el. Ich hab euch aus Egyp­ten ge­fü­ret / vnd aus dem Dienſt­hau­ſe bracht / 9vnd hab euch errettet von der Egypter hand / vnd von aller hand die euch drengeten / vnd hab ſie fur euch her ausgeſtoſſen / vnd jr Land euch gegeben. 10Vnd ſprach zu euch / Ich bin der HERR ewr Gott / fürchtet nicht der Amo­ri­ter Götter / in welcher Land jr wonet / Vnd jr habt meiner ſtim nicht gehorchet.

 

 

Gideon wird von Gott berufen

 

VND ein Engel des H E R R N kam / vnd ſetzet ſich vn­ter eine Eiche zu Ophra / die war Joas des vaters der Eſriter / vnd ſein ſon Gideon draſch

 

Gideon.

 

 

 

 

[134b | 135a]

 

 

Der Ricĥter․     C․ VI

Gideon.

CXXXV

 

 

weitzen an der kelter / das er flöhe fur den Mi­di­a­ni­tern. 12Da erſchein jm der Engel des HER­RN / vnd ſprach zu jm / Der HERR mit dir / du ſtreitbarer Helt. 13Gideon aber ſprach zu jm / Mein Herr / iſt der HERR mit vns / Warumb iſt vns denn ſolchs alles widerfaren? Vnd wo ſind alle ſei­ne Wunder / die vns vn­ſer Ve­ter erzeleten / vnd ſpra­chen / Der HERR hat vns aus Egyp­ten gefürt? Nu aber hat vns der HERR ver­la­ſſen / vnd vn­ter der Midianiter hende gegeben.

14DEr HERR aber wand ſich zu jm / vnd ſprach / Gehe hin in die­ſer deiner krafft / Du ſolt Iſ­ra­el erlöſen aus der Midianiter hende / Sihe / Ich hab dich ge­ſand. 15Er aber ſprach zu jm / Mein Herr / Wo mit ſol ich Iſ­ra­el erlöſen? Sihe / meine Freundſchafft iſt die geringſt in Manaſſe / vnd ich bin der kleineſt in meines Vaters hau­ſe. 16Der HERR aber ſprach zu jm / Ich wil mit dir ſein / das du die Midianiter ſchlagen ſolt / wie einen einzelen Man. 17Er aber ſprach zu jm / Lieber / Hab ich gnade fur dir funden / So mach mir ein Zeichen / das du es ſeieſt der mit mir redet. 18Weiche nicht bis ich zu dir kome / vnd bringe mein Speis­op­f­fer / das ich fur dir laſſe. Er ſprach / Ich wil bleiben bis das du widerkomeſt.

 

VND Gideon kam vnd ſchlachtet ein Zi­gen­böck­lin / vnd ein Epha vngeſeurts melhs / vnd legt Fleiſch in einen korb / vnd thet die brühe in ein töpffen / vnd brachts zu jm eraus vn­ter die Eiche / vnd trat er zu. 20Aber der Engel Got­tes ſprach zu jm / Nim das fleiſch vnd das vngeſeurt / vnd las es auff dem Fels der hie iſt / vnd geus die brühe aus / Vnd er thet al­ſo. 21Da recket der Engel des HER­RN den ſtecken aus den er in der hand hatte / vnd rü­ret mit der ſpitzen das fleiſch / vnd das vngeſeurt melh an / Vnd das Fewr fur aus dem fels / vnd verzeret das fleiſch vnd vngeſeurt melh / Vnd der Engel des HER­RN verſchwand aus ſei­nen augen.

22DA nu Gideon ſa­he das es ein Engel des HER­RN war ſprach er / O HErr HERR / habe ich al­ſo einen Engel des HER­RN von angeſicht geſehen? 23Aber der HERR ſprach zu jm / Fried ſey mit dir / Fürchte dich nicht / du wirſt nicht ſterben. 24Da baw­et Gideon da­ſelbs dem HER­RN einen Altar / vnd hies jn / Der HERR des friedes / der ſtehet noch bis auff den heutigen tag / zu Ophra des vaters der Eſriter.

 

 

Gideon zerstört den Altar Baals und opfert Gott

 

VND in der ſelben nacht ſprach der HERR zu jm / Nim einen Farren / vn­ter den ochſen die deines Vaters ſind / vnd einen andern Farren / der ſieben jerig iſt / vnd zubrich den Altar Baal / der deines vaters iſt / vnd hawe ab den Hayn der dabey ſtehet / 26vnd bawe dem HER­RN deinem Gott / oben auff der höhe die­ſes felſen einen Altar / vnd rüſte jn zu / Vnd nim den andern Farren / vnd opffere ein Brand­op­f­fer mit dem holtz des Hayns / den du abgehawen haſt. 27Da nam Gideon zehen Menner aus ſei­nen Knechten / vnd thet wie jm der HERR geſagt hatte / Aber er furcht ſich ſolchs zu thun des ta­ges / fur ſei­nes Vaters haus vnd den Leu­ten in der Stad / vnd thets bey der nacht.

28DA nu die Leu­te in der Stad des mor­gens früe auffſtun­den / Sihe / da war der Altar Baal zu­bro­chen / vnd der Hayn dabey ab­ge­haw­en / vnd der ander Farr ein Brand­op­f­fer auff dem Altar der gebawet war. 29Vnd einer ſprach zu dem andern / Wer hat das ge­than? Vnd da ſie ſuch­ten vnd nachfragten / ward geſagt / Gideon der ſon Joas hat das ge­than. 30Da ſpra­chen die leute der ſtad zu Joas / Gib deinen ſon er aus / er mus ſterben / das er den Altar Baal zu­bro­chen / vnd den Hayn da bey ab­ge­haw­en hat. 31Joas aber ſprach zu allen die bey jm ſtun­den / Wolt jr vmb Baal haddern? wolt jr jm helf­fen? Wer vmb jn haddert der ſol die­ſes mor­gens ſterben / Iſt er Gott / ſo rechte er vmb ſich ſelb / das ſein Altar zu­bro­chen iſt. 32Von dem tag an hies man jn JerubBaal / vnd ſprach / Baal rechte vmb ſich ſelbs / das ſein Altar zu­bro­chen iſt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Altar Ba-

als zu­bro­chen etc.

 

 

 

 

[135a | 135b]

 

 

Das Bucĥ    C․ VI. VII

Gideon.

 

 

 

Gideon rüstet zum Kampf gegen die Midianiter

Midia-

niter

DA nu alle Midianiter vnd Amalekiter vnd die aus dem Morgenland ſich zu hauff ver­ſam­let hat­ten / vnd zogen er durch / vnd la­ger­ten ſich im grun­de Jeſreel / 34Zog der geiſt des HER­RN Gideon an / Vnd er lies die Po­ſau­nen blaſen / vnd rieff AbiEſer / das ſie jm fol­ge­ten. 35Vand ſand­te Bot­ſchafft in gantz Ma­na­ſſe / vnd rieff jn an / das ſie jm auch nach­fol­ge­ten / Er ſand­te auch Botſchafft zu Aſſer vnd Se­bu­lon vnd Naph­tha­li / die kamer erauff jm entgegen.

 

 

Gideon fordert von Gott Zei­chen für dessen Beistand

 

VND Gideon ſprach zu Gott / Wiltu Iſ­ra­el durch mein hand erlöſen / wie du ge­redt haſt / 37So wil ich ein Fell mit der wollen auff die Tenne legen / Wird der taw auff dem Fell allein ſein / vnd auff der gan­tzen Erden trocken / So wil ich mercken / das du Iſ­ra­el erlöſen wirſt durch meine hand / wie du ge­redt hat. 38Vnd es ge­ſchach al­ſo / Vnd da er des andern mor­gens frue auffſtund / drucket er den taw aus vom Fell / vnd füllet eine ſchale vol des wa­ſſers. 39Vnd Gideon ſprach zu Gott / Dein zorn ergrimme nicht wi­der mich / das ich noch ein mal rede / Ich wils nur noch ein mal ver­ſu­chen mit dem Fell / Es ſey allein auff dem Fell trocken / vnd taw auff der gan­tzen Erden. 40Vnd Gott thet al­ſo die­ſelbe nacht / das trocken war allein auff dem Fell / vnd taw auff der gan­tzen Erden.

Gideon

foddert von Gott ein Zei­chen etc.

 

 

 

 

 

 

 

(Fell)

Man mus es ſo deudſchen / Ein Fell / obs wol iſt ge­weſt die ab­ge­ſchor­ne wolle.

 

 

 

 

 
 

 

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