Das Buch der Richter

Kapitel XX.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Buch der Richter

 

C. XX.

 

Ri 20,1-48

 

Der Text in 21 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel 20

 

Nr.

Text 1545

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XX.

 

 

17,1 - 21,24

 

IV. ANHÄNGE:
SCHLIMME ZUSTÄNDE IN KÖNIGLOSER ZEIT

 

 

 

19,1 - 21,24

 

IV.2. Das Verbrechen von Gibea
und der
Krieg gegen Benjamin

 

1

20,1-7

→Die Israeliten hal­ten Ge­richt und befragen den Leviten wegen des Vebrechens in Gibea

2

20,8-13a

→Die Israeliten verpflichten sich zur Rache und verlangen die Auslieferung der Täter

3

20,13b-16

→Die Benjaminiten verweigern die Auslieferung und mobilisieren ihr Heer

4

20,17-21

→Die Benjaminiten gewinnen die erste Schlacht gegen die Israeliten

5

20,22-25

→Die Benjaminiten gewinnen die zweite Schlacht gegen die Israeliten

6

20,26-45

→Der Verlauf der dritten Schlacht, die für Israeliten siegreich endet

7

20,46-48

→Die Ausrottung des Stammes Benjamin

 

 

 

 

 

Das Bucĥ
der Ricĥter.

 

 

 

 

[145a]

 

 

XX.

 

 

Die Israeliten hal­ten Ge­richt und befragen den Leviten wegen des Vebrechens in Gibea

 

 

 

→Oſee. 10.

DA zogen die kin­der Iſ­ra­el aus / vnd ver­ſam­le­ten ſich zu hauff wie ein Man / von Dan bis gen Ber­ſe­ba / vnd vom land Gilead zu dem HER­RN gen Mizpa / 2Vnd tratten zu hauff die Oberſten des gan­tzen volcks aller ſtemme Iſ­ra­el / in der gemeine Got­tes / vier hundert tau­ſent Man zu fuſs / die das ſchwert auszogen. 3Aber die kin­der BenJamin hö­re­ten / das die kin­der Iſ­ra­el hinauff gen Mizpa gezogen waren. Vnd die kin­der Iſ­ra­el ſpra­chen / Saget / wie iſt das vbel zugangen?

 

4DA ant­wor­tet der Leuit / des weibs Man die erwürget war / vnd ſprach. Ich kam gen Gibea in BenJamin mit meinem Kebs­wei­be vber nacht da zu­blei­ben. 5Da machten ſich wi­der mich auff / die Bürger zu Gibea / vnd vmbgaben mich im haus des nachts / vnd gedachten mich zu erwürgen / vnd haben mein Kebs­weib geſchendet / das ſie geſtorben iſt. 6Da faſſet ich mein Kebsweib vnd zuſtücket ſie / vnd ſand es in alle feld des erbes Iſ­ra­el / Denn ſie haben einen mutwillen vnd torheit ge­than in Iſ­ra­el / 7Sihe / da ſeid jr kin­der Iſ­ra­el alle / ſchafft euch rat vnd thut hie zu.

 

 

Die Israeliten verpflichten sich zur Rache und verlangen die Auslieferung der Täter

 

DA macht ſich alles Volck auff wie ein Man / vnd ſprach / Es ſol niemand in ſei­ne hütten gehen / noch in ſein haus keren. 9Son­dern das wollen wir jtzt thun wi­der Gibea / 10Laſſt vns loſſen / vnd ne­men zehen Man von hundert / vnd hundert von tau­ſent / vnd tau­ſent von zehen tau­ſent / aus allen ſtemmen Iſ­ra­el / das ſie ſpeiſe ne­men fur das volck / das ſie komen vnd thun mit Gibea Ben­Ja­min / nach all jrer torheit / die ſie in Iſ­ra­el ge­than haben. 11Al­ſo ver­ſam­le­ten ſich zu der Stad alle Menner Iſ­ra­el / wie ein Man vnd verbunden ſich.

 

12VND die ſtemme Iſ­ra­el ſand­ten Menner zu allen ge­ſchlech­ten BenJamin / vnd lieſſen jnen ſa­gen / Was iſt das fur eine Bos­heit die bey euch ge­ſche­hen iſt? 13So gebt nu her die Men­ner / die bö­ſen Buben zu Gibea / das wir ſie töd­ten / vnd das vbel aus Iſ­ra­el thun.

 

 

Die Benjaminiten verweigern die Auslieferung und mobilisieren ihr Heer

 

Aber die kin­der BenJamin wolten nicht gehorchen der ſtim jrer Brüder der kin­der Iſ­ra­el / 14Son­dern ſie ver­ſam­le­ten ſich aus den Stedten gen Gibea / aus­zu­zie­hen in den ſtreit wi­der die kin­der Iſ­ra­el. 15Vnd wurden des tags gezelet die kin­der BenJamin aus den Stedten / ſechs vnd zwen­zig tau­ſent Man / die das ſchwert auszogen / On die Bürger zu Gibea / der wur­den ſieben hundert gezelet auſſerleſen Man. 16Vnd vn­ter allem die­ſem volck waren ſieben hundert Man auſſerleſen / die Linck waren / vnd kunden mit der Schleuder ein har treffen / das ſie nicht feileten.

 

 

 

 

[145a | 145b]

 

 

Das Bucĥ    C.XX

Der ſtam

BenJamin ſchier gar vertilget etc.

 

 

 

Die Benjaminiten gewinnen die erste Schlacht gegen die Israeliten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

22000.

ABer der von Iſ­ra­el (on die von BenJamin) wurden gezelet vier hundert tau­ſent Man / die das ſchwert füreten / vnd alle ſtreitbar Men­ner. 18Die machten ſich auff / vnd zogen hin auff zum hau­ſe Got­tes / vnd fragten Gott / vnd ſpra­chen / Wer ſol fur vns hin auff ziehen den ſtreit anzufahen mit den kin­dern BenJamin? Der HERR ſprach / Juda ſol anfahen. 19Al­ſo machten ſich die kin­der Iſ­ra­el des mor­gens auff vnd lagerten ſich fur Gibea. 20Vnd ein jederman von Iſ­ra­el gieng er aus zu ſtreitten mit BenJamin / vnd ſchickten ſich zu ſtreitten wi­der Gibea. 21Da fielen die kin­der BenJamin er aus aus Gibea / vnd ſchlu­gen des tags vn­ter Iſ­ra­el zwey vnd zwen­zig tau­ſent zu boden.

Non petunt victoriam / ſed viribus preſumunt / et iuſticia ſua confidunt / ac animantur malicia filiorum BenJamin.

→*1)

 

 

Die Benjaminiten gewinnen die zweite Schlacht gegen die Israeliten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

18000.

ABer das volck der Man von Iſ­ra­el ermannet ſich / vnd rüſteten ſich noch weiter zu ſtreiten / am ſelben ort / da ſie ſich des vorigen ta­ges gerüſtet hatten. 23Vnd die kin­der Iſ­ra­el zogen hin auff vnd weineten fur dem HER­RN bis an den abend / Vnd fragten den HER­RN / vnd ſpra­chen / Sollen wir mehr nahen zu ſtreitten mit den kin­dern BenJamin / vn­ſern Brüdern? Der HERR ſprach / Ziehet hin auff` zu jnen. 24Vnd da die Kinder Iſ­ra­el ſich mach­ten an die kin­der BenJamin des andern ta­ges / 25fielen die BenJamiter er aus aus Gibea jnen entgegen des ſelben ta­ges / vnd ſchlu­gen von den kin­dern Iſ­ra­el noch achzehen tau­ſent zu boden / die alle das ſchwert füreten.

 

 

 

 

 

 

 

 

Adhuc non pe­tunt / Ideo neqz pro­mit­ti­tur vic­to­ria.

→*2)

 

 

Der Verlauf der dritten Schlacht, die für Israeliten siegreich endet

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pine-

has.

DA zogen alle kin­der Iſ­ra­el hin auff / vnd alles Volck / vnd ka­men zum hau­ſe Got­tes / vnd weineten / vnd blieben da­ſelbs fur dem HER­RN / vnd faſteten den tag bis zu abend / vnd op­f­fer­ten Brand­op­f­fer vnd Danck­op­f­fer fur dem HER­RN. 27Vnd die kin­der Iſ­ra­el fragten den HERRn (Es war aber da­ſelbs die Lade des bunds Got­tes zu der ſel­bi­gen zeit / 28vnd Pinehas / der ſon Ele­a­ſar Aarons ſon / ſtund fur jm zu der ſel­bi­gen zeit) vnd ſpra­chen / Sollen wir mehr ausziehen zu ſtreiten mit den kin­dern BenJamin vn­ſern Brüdern / Oder ſol ich abla­ſſen? Der HERR ſprach / Ziehet hinauff / Morgen wil ICH ſie in ew­re hende geben.

29VND die kin­der Iſ­ra­el beſtelleten einen Hin­der­halt auff Gibea vmb her 30vnd zogen al­ſo die kin­der Iſ­ra­el hinauff / des dritten tags an die kin­der BenJamin / vnd rüſteten ſich an Gibea / wie vor zwey mals. 31Da furen die kin­der BenJamin er aus / dem Volck entgegen / vnd riſſen ſich von der Stad / vnd fiengen an zu ſchlahen / vnd zuuerwunden vom Volck / wie vor zwey mals im feld auff zwo ſtraſſen / der eine gen BethEl / die ander gen Gibea ge­het / bey drei­ſſig man in Iſ­ra­el. 32Da gedachten die kin­der BenJamin / Sie ſind ge­ſchla­gen fur vns / wie vor hin. Aber die kin­der Iſ­ra­el ſpra­chen / Laſt vns fliehen / das wir ſie von der Stad reiſſen auff die ſtraſſen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ICH / ſpricht Gott wils thun. Biſher habt jrs wollen thun /

Aber es heiſt / Ich nicht jr.

 

33DA machten ſich auff alle man von Iſ­ra­el von jrem ort / vnd rüſteten ſich zu BaalThamar. Vnd der Hin­der­halt Iſ­ra­el brach erfür an ſei­nem Ort / von der höle Gaba / 34vnd ka­men gegen Gibea zehen tau­ſent Man / auſſerleſen aus gantzem Iſ­ra­el / das der ſtreit hart ward / Sie wuſten aber nicht / das ſie das vnglück treffen würde. 35Al­ſo ſchlug der HERR BenJamin fur den kin­dern Iſ­ra­el / das die kin­der Iſ­ra­el auff den tag verderbeten fünff vnd zwen­zig tau­ſent / vnd hundert Man in BenJamin / die alle das ſchwert füreten. 36Denn da die kin­der Ben­Ja­min ſa­hen das ſie ge­ſchla­gen waren / Gaben jnen die menner Iſ­ra­el raum / Denn ſie verlieſſen ſich auff den Hinderhalt / den ſie bey Gibea beſtellet hatten. 37Vnd der Hinderhalt eilet auch / vnd brach erfur zu Gibea zu / vnd zog ſich hin an vnd ſchlug die gantze Stad mit der ſcherffe des ſchwerts.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der HERR ſchlug ſie / nicht Iſ­ra­el / Denn es heiſſt / Gloria in excelſis Deo etc.

→*3)

 

38SIe hatten aber eine Loſung mit ein ander / die Menner von Iſ­ra­el vnd der Hinderhalt / mit dem ſchwert vber ſie zu fallen / wenn der rauch von der Stad ſich erhübe. 39Da nu die Menner von Iſ­ra­el ſich wandten im ſtreit / vnd BenJamin anfieng zu ſchla­hen / vnd verwundten in Iſ­ra­el bey drei­ſſig Man / vnd gedachten / Sie ſind fur vns ge­ſchla­gen wie im vorigen ſtreit / 40Da fieng

 

 

 

 

 

[145b | 146a]

 

 

Der Ricĥter.     C. XX.XXI.

Stemme

BenJamin ſchier gar ausgetilget.

CXLVI.

 

 

an ſich zurheben von der Stad ein rauch ſtracks vber ſich / Vnd BenJamin wand ſich hinder ſich / vnd ſi­he / Da gieng die Stad gantz auff gen Hi­mel.

 

41VND die Menner von Iſ­ra­el wandten ſich vmb / vnd erſchreckten die menner BenJamin / denn ſie ſa­hen / das ſie das vnglück treffen wolt / 42vnd wandten ſich fur den mennern Iſ­ra­el / auff den weg zur wü­ſten / Aber der ſtreit folget jnen nach / Dazu die von den Stedten hin einkomen waren / die ver­der­be­ten ſie drinnen. 43Vnd ſie vmbringeten BenJamin vnd jagten jm nach / bis gen Menuah / vnd zutratten ſie bis fur Gibea / gegen der Sonnen auffgang. 44Vnd es fielen von BenJamin achzehen tau­ſent Man / die alle ſtreitbare Menner waren.

 

45DA wandten ſie ſich vnd flohen zu der wü­ſten / an den fels Rimmon / Aber auff der­ſel­ben ſtraſſen ſchlu­gen ſie fünff tau­ſent Man / vnd folgeten jnen hin­den nach bis gen Gideom / vnd ſchlu­gen jr zwey tau­ſent.

 

 

Die Ausrottung des Stammes Benjamin

 

46Vnd al­ſo fielen des tags von BenJamin fünff vnd zwen­zig tau­ſent Man die das ſchwert füreten / vnd alle ſtreitbare Menner waren. 47Nur ſechs hundert Man wandten ſich vnd flohen zur wü­ſten zum fels Rimmon / vnd blieben im fels Rimmon vier mon­den. 48Vnd die menner Iſ­ra­el ka­men wi­der zu den kin­dern BenJamin vnd ſchlu­gen mit der ſcherffe des ſchwerts die in der Stad / beide Leu­te vnd Vieh vnd alles was man fand / vnd alle Stedte die man fand / verbrand man mit fewr.

 

25000.

BenJamiter er­ſchlagen.

 

 

 

 

1) lat.: Non petunt victoriam / ſed viribus preſumunt / et iuſticia ſua confidunt / ac animantur malicia filiorum BenJamin.

dt.: »Sie begehren nicht den Sieg, sondern sie wollen Macht ausüben, wobei sie auf Gerechtigkeit vertrauen und angetrieben wer­den durch das Fehlverhalten der Kinder Benjamin.«

 

 

2) lat.: Adhuc non petunt / Ideo neqz promittitur victoria.

dt.: »Bisher greifen sie nicht an. Deswegen wird ihnen der Sieg auch nicht verheißen.«

 

 

3) lat.: Gloria in excelsis Deo

dt.: »Ehre sei Gott in der Höhe.«

 

 

 
 

 

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