Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 28 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XVI. | ||
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13,53 - 17,27 |
IX. DAS WIRKEN JESU IN GALILÄA
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1 | 16,1-4 | |
2 | 16,5-12 | |
3 | 16,13-20 | |
4 | 16,21-23 | |
5 | 16,24-28 |
Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.
[254b]
DA tratten die Phariſeer vnd Saduceer zu jm / die verſuchten jn / vnd fodderten / Das er ſie ein Zeichen vom Himel ſehen lieſſe. 2Aber er antwortet vnd ſprach / Des abends ſprecht jr / Es wird ein ſchöner tag werden / denn der Himel iſt rot / 3Vnd des morgens ſprecht jr / Es wird heute vngewitter ſein / denn der Himel iſt rot vnd trübe. Ir Heuchler / Des Himel geſtalt könnet jr vrteilen / Könnet jr denn nicht auch die Zeichen dieſer zeit vrteilen? 4Dieſe böſe vnd ehebrecheriſche Art ſüchet ein Zeichen / vnd ſol jr kein zeichen gegeben werden / denn das zeichen des Propheten Jonas. Vnd er lies ſie / vnd gieng dauon.
(Zeichen)
Die Zeichen meinet Chriſtus ſeine Wunderthaten / die verkündiget waren / das ſie geſchehen ſolten zu Chriſtus zeiten / Jeſa. 35.
VND da ſeine Jünger waren hinüber gefaren / hatten ſie vergeſſen Brot mit ſich zu nemen. 6Jheſus aber ſprach zu jnen / Sehet zu / vnd hütet euch fur dem Sawerteig der Phariſeer vnd Saduceer. 7Da dachten ſie bey ſich ſelbs / vnd ſprachen / Das wirds ſein / das wir nicht haben Brot mit vns genomen. 8Da das Jheſus vernam / ſprach er zu jnen / Ir Kleingleubigen / was bekümmert jr euch doch / das jr nicht habt Brot mit euch genomen? 9Vernemet jr noch nichts ? Gedencket jr nicht an die fünff Brot / vnter die fünff tauſent / vnd wie viel Körbe jr da auffhubt? 10Auch nicht an die ſieben Brot / vnter die vier tauſent / vnd wie viel Körbe jr da auffhubt? 11Wie verſtehet jr denn nicht / Das ich euch nicht ſage vom brot / wenn ich ſage / Hütet euch fur dem ſawerteig der Phariſeer vnd Saduceer? 12Da verſtunden ſie / das er nicht geſagt hatte / Das ſie ſich hüten ſolten fur dem ſawerteig des Brots / ſondern fur der lere der Phariſeer vnd Saduceer.
Da kam Jheſus in die gegend der ſtad Ceſarea Philippi / vnd fraget ſeine Jünger / vnd ſprach / Wer ſagen die Leute / das des menſchen Son ſey? 14Sie ſprachen / Etliche ſagen / du ſeieſt Johannes der Teuffer / Die andern / du ſeieſt Elias / Etliche / du ſeieſt Jeremias / oder der Propheten einer. 15Er ſprach zu jnen / Wer ſaget denn jr / das ich ſey? 16Da antwortet Simon Petrus / vnd ſprach / Du biſt Chriſtus / des lebendigen Gottes Son. 17Vnd Jheſus ant-
[254b | 255a]
S.Mattheus. C. XVI.
CCLV.
wortet vnd ſprach zu jm / Selig biſtu Simon Jonas ſon / Denn fleiſch vnd blut hat dir das nicht offenbart / Sondern mein Vater im Himel. 18Vnd ich ſage dir auch / Du biſt Petrus / vnd auff dieſen Felſen wil ich bawen meine Gemeine / Vnd die Pforten a der Hellen ſollen ſie nicht vberweldigen. 19Vnd wil dir des Himelreichs ſchlüſſel geben / Alles was du auff Erden binden wirſt / Sol auch im Himel gebunden ſein / Vnd alles was du auff Erden löſen wirſt / Sol auch im Himel los ſein. 20Da verbot er ſeinen Jüngern / Das ſie niemand ſagen ſolten / das er Jheſus / der Chriſt were.
VOn der zeit an / fieng Jheſus an / vnd zeiget ſeinen Jüngern / Wie er müſte hin gen Jeruſalem gehen / vnd viel leiden / von den Elteſten vnd Hohenprieſtern vnd Schrifftgelerten / vnd getödtet werden / Vnd am dritten tage aufferſtehen. 22Vnd Petrus nam jn zu ſich / fur jn an / vnd ſprach / HErr / Schone dein ſelbs / Das widerfare dir nur nicht. 23Aber er wand ſich vmb vnd ſprach zu Petro / Heb dich Satan von mir / Du biſt mir ergerlich / denn du meineſt nicht was Göttlich / ſondern was menſchlich iſt.
(Petrus)
Cepha Syriſch / Petrus Griechiſch / heiſſet auff Deudſch ein Fels. Vnd alle Chriſten ſind Petri / vmb der bekentnis willen / die hie Petrus thut / Welche iſt der Fels / darauff Petrus vnd alle Petri gebawet ſind. Gemein iſt die bekentnis / alſo auch der name.
a
(Helle pforten)
Die Helle pforten ſind aller gewalt wider die Chriſten / als da ſind / tod / helle / weltliche weisheit vnd gewalt.
DA ſprach Jheſus zu ſeinen Jüngern / Wil mir jemand nachfolgen / der verleugne ſich ſelbs / vnd neme ſein Creutz auff ſich vnd folge Mir. 25Denn wer ſein Leben erhalten wil / Der wirds verlieren. Wer aber ſein Leben verleuret / vmb meinen willen / Der wirds finden. 26Was hülffs den Menſchen / ſo er die gantze Welt gewünne / Vnd neme doch ſchaden an ſeiner Seele? Oder was kan der Menſch geben / damit er ſeine Seele wider löſe? 27Denn es wird je geſchehen / das des menſchen Son kome in der Herrligkeit ſeines Vaters / mit ſeinen Engeln / Vnd als denn wird er einem jglichen vergelten nach ſeinen wercken. 28Wahrlich ich ſage euch / Es ſtehen etlich hie / die nicht ſchmecken werden den tod / Bis das ſie des menſchen Son komen ſehen in ſeinem Reich.
(Den tod)
Das iſt / Wer an Mich gleubet / wird den tod nicht ſehen / Joh. 8. 11. 12.
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Mt 16,21-26 | 2. Evangelium | |
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1979 - 2018 | ||
Mt 16,13-19 | Evangelium + | |
Mt 16,13-19 | Evangelium | |
seit 2019 | ||
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Das Video zeigt die Erzählung aus der Lutherbibel von 1545, in der Petrus bekennt, dass Jesus der Christus und der Sohn Gottes ist, vorgelesen von Reiner Makohl.
Luthers Vorrede zum Neuen Testament ist in neuen Bibelausgaben nicht mehr enthalten. Lesen Sie, was Luther seinen Lesern 1545 mit auf den Weg gegeben hatte.