Das Buch Hiob (Ijob)

Kapitel XXXIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Dichtung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Buch Hiob
Ijob

 

C. XXXIII.

 

Hiob 33,1-33

 

Der Text in 42 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXXIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXXIII.

 

 

32 - 37

 

V. DIE REDEN ELIHUS

 

 

 

32,1 - 33,33

 

V.1 Elihus erste Rede

 

1

33,1-7

→Elihus Rechtfertigung für seine Rede

2

33,8-33

→Elihu wehrt die Anklagen Hiobs gegen Gott ab

→Got­tes Zucht zum Heil der Seele

→Aufforderung zur Stellungnahme oder zum Schweigen

 

 

 

 

 

Das Bucĥ Hiob.

 

 

 

 

[284b]

 

 

XXXIII.

 

 

Elihus Rechtfertigung für seine Rede

 

HOre doch Hiob meine rede / vnd mer­cke auff alle meine wort. 2Sihe / Ich thu mei­nen mund auff / vnd meine zunge redet in meinem mun­de. 3Mein hertz ſol recht re­den / vnd meine lippen ſollen den reinen verſtand ſa­gen. 4Der geiſt Got­tes hat mich gemacht / vnd der odem des All­mech­ti­gen hat mir das leben gegeben. 5Kanſtu / ſo antworte mir / Schicke dich gegen mich vnd ſtelle dich. 6Sihe / ich bin Got­tes eben ſo wol / als du / Vnd aus Leimen bin ich auch gemacht. 7Doch / du darffeſt fur mir nicht erſchrecken / vnd meine hand ſol dir nicht zu ſchweer ſein.

 

 

Elihu wehrt die Anklagen Hiobs gegen Gott ab

Got­tes Zucht zum Heil der Seele

Aufforderung zur Stellungnahme oder zum Schweigen

 

DV haſt ge­redt fur mei­nen ohren / die ſtim­me deiner rede muſt ich hören. 9Ich bin rein on mi­ſſe­that / vnſchuldig / vnd habe keine ſünde. 10Sihe / Er hat eine ſa­che wi­der mich funden / da­r­umb achtet er mich fur ſei­nen feind. 11Er hat mei­nen fus in ſtock gelegt / vnd hat alle meine wege verwaret. 12Sihe / eben daraus ſchlieſſe ich wi­der dich / das du nicht recht biſt / Denn Gott iſt mehr weder ein Menſch. 13Warumb wil­tu mit jm zancken / das er dir nicht rechenſchafft gibt alles ſei­nes thuns? 14Denn wenn Gott ein mal et­was beſchleuſſet / So b bedenckt ers nicht erſt hernach.

 

b

(Bedenckt)

Sicut homo poſt factum conſulit, poenitet et cogitat mutare. Triumphator in Iſ­ra­el, (inquit Samuel) non poenitet nec mutat.

→*1)

 

 

 

 

[284b | 285a]

 

 

Hiob.     C. XXXIII.

Elihu.

CCLXXXV.

 

 

15IM trawm des geſichts in der nacht / wenn der ſchlaff auff die Leu­te fellet / wenn ſie ſchlaffen auff dem bette. 16Da öffenet er das ohre der Leu­te / vnd ſchreckt ſie vnd züchtiget ſie. 17Das er den Men­ſchen von ſei­nem a fürnemen wende / vnd beſchirme jn fur hoffart. 18Vnd verſchonet ſei­ner Seelen fur dem verderben / vnd ſei­nes Lebens / das nicht ins ſchwert falle. 19Er ſtrafft jn mit ſchmertzen auff ſei­nem Bette / vnd alle ſei­ne gebeine hefftig. 20Vnd richt jm ſein Leben ſo zu / das jm fur der Speiſe ekelt / vnd ſei­ne Seele / das ſie nicht luſt zu eſſen hat. 21 Sein fleiſch verſchwindet / das er nicht wol b ſe­hen mag / vnd ſei­ne Beine wer­den zuſchlagen / das man ſie nicht gern anſi­het. 22Das ſei­ne ſeele nahet zum verderben / vnd ſein leben zu den Todten.

 

 

 

 

a

Wie Abimelech / →Gen. 20.

 

 

 

 

 

b

Das jms geſicht vergehet / das er weder ſi­het noch höret.

 

23SO denn ein Engel / einer aus tau­ſent / mit jm redet / zu verkündigen dem Men­ſchen wie er ſolle recht thun. 24So wird er jm gnedig ſein / vnd ſa­gen / Er ſol erlöſet wer­den / das er nicht hinunter fare ins verderben / Denn ich habe eine ver­ſü­nung funden. 25Sein fleiſch grüne wi­der wie in der Jugent / vnd las jn wi­der jung wer­den. 26Er wird Gott bitten / der wird jm gnade erzeigen / vnd wird ſein Andlitz ſe­hen la­ſſen mit freuden / vnd wird dem Men­ſchen nach ſei­ner gerechtigkeit vergelten. 27Er wird fur den Leu­ten bekennen vnd ſa­gen / Ich wolt ge­ſün­di­get vnd das Recht verkeret haben / Aber es het­te mir nichts genützet. 28Er hat meine Seele erlöſet / das ſie nicht füre ins verderben / ſon­dern mein leben das liecht ſe­he.

 

29SIhe / das alles thut Gott zwey oder drey mal mit einem jg­li­chen. 30Das er ſei­ne Seele erumb hole aus dem verderben / vnd erleucht jn mit dem liecht der Lebendigen. 31Merck auff Hiob / vnd höre mir zu / vnd ſchweige das ich rede. 32Haſtu aber was zu ſa­gen / ſo antworte mir / Sage her / Biſtu recht / ich wils ger­ne hören. 33Haſtu aber nichts / ſo höre mir zu / vnd ſchweige / Ich wil dich die weis­heit leren.

(Zwey oder drey mal.)

Das iſt / offt mals.

 

 

 

 

1) [lat.]: Sicut homo post factum consulit, poenitet et cogitat mutare. Triumphator in Israel, (inquit Samuel) non poenitet nec mutat.

dt.: »Wie zum Beispiel der Mensch, der sein Handeln im Nachhinein bedenkt, der Missfallen daran findet und darauf bedacht ist, es zu ändern. Der Triumphator in Israel [d. i. Gott] , (so heißt es bei Samuel) bedauert nichts und ändert nichts«

 

 

 
 

 

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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Sabrina

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