Das Buch der Psalmen

Psalm V.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Dichtung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Psalter

Die Bücher der Psalmen

 

V.

 

Ps 5,1-13

 

150 Psalmen, aufgeteilt in fünf Büchern

 

Ein Morgengebet

 

 

Der Psalm 5 aus Luthers Biblia 1545

Der Pſalter.

 

 

V.

1Ein Pſalm Dauids / vor zu ſin-
gen / Fur das Erbe.

 

 

HERR höre mein wort / Mercke auff meine re­de.

3Vernim mein ſchrei­en / mein könig vnd mein Gott / Denn ich wil fur dir beten.

4HERR früe wolteſtu meine ſtim hö­ren / Früe wil ich mich zu dir ſchick­en / vnd drauff mercken.

5Denn du biſt nicht ein Gott / dem Gottlos we­ſen gefelt / Wer bö­ſe iſt / bleibet nicht fur dir.

6Die Rhumredtigen be­ſte­hen nicht fur deinen Augen / Du biſt feind allen Vbelthettern.

7Du bringeſt die Lü­ge­ner vmb / Der HERR hat grewel an den Blut­girigen vnd Falſchen.

8Ich aber wil in dein Haus gehen auff deine gro­ſſe Güte / Vnd anbeten gegen deinem heiligen Tempel / in dei­ner furcht.

9HERR leite mich in deiner Gerech­tigkeit / vmb meiner Feinde willen / Richte deinen Weg fur mir her.

(Ge­wi­ſſes)

Das iſt / Ire Lere machet ei­tel vnrügige / vnſelige Ge­wi­ſſen / weil ſie eitel werck / vnd nicht Got­tes gnade pre­digen.

10Denn in jrem Munde iſt nichts gewi­ſſes / Ir in­wen­di­ges iſt hertzeleid / Ir rachen iſt ein offens grab / Mit jren zungen heuchlen ſie.

11Schüldige ſie Gott / das ſie fallen von jrem Furnemen / Stoſſe ſie ans vmb jrer gro­ſſen vber­tret­tung wil­len / Denn ſie ſind dir widerſpenſtig.

12Las ſich frewen alle die auff dich trawen / ewiglich las ſie rhümen / Denn du beſchirmeſt ſie / Frölich las ſein in dir / die deinen Namen lie­ben.

13Denn du HERR ſegeneſt die Ge­rechten / Du kröneſt ſie mit gnaden / wie mit einem Schilde.

 

 
 

 

Biblia 1545

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Worterklärungen: Übersicht

Die folgenden Begriffe aus dem Text Ps 5 wer­den hier erläutert.

Versnummer: Luthers Wort

1: Pſalm Dauids

1: vor zu ſingen

1: Fur das Erbe

1: HERR

4: früe

4: wolteſtu

5: gottlos

6: Rhumredtiger

6: Vbelthetter

7: grewel haben

8: heiligen

10: hertzeleid

10: heucheln

11: ſchüldige

11: Furnemen

11: Stoſſe ſie ans

11: vbertrettung

12: ſich frewen

13: Gerechte

  

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Worterklärungen:
Seltene Namen, Wörter und Begriffe im Text Ps 5

Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

Pſalm Dauids

Psalm Davids

Angabe der Urheberschaft im Titel von 50 Psalmen:

 

→Psalm 3

→Psalm 4

→Psalm 5

→Psalm 6

→Psalm 8

→Psalm 9

→Psalm 11

→Psalm 12

→Psalm 13

→Psalm 14

→Psalm 15

→Psalm 18

→Psalm 19

→Psalm 20

→Psalm 21

→Psalm 22

→Psalm 23

→Psalm 24

→Psalm 25

→Psalm 26

→Psalm 27

→Psalm 28

→Psalm 29

→Psalm 30

→Psalm 31

→Psalm 34

→Psalm 35

→Psalm 36

→Psalm 37

→Psalm 38

→Psalm 39

→Psalm 40

→Psalm 41

→Psalm 51

→Psalm 61

→Psalm 62

→Psalm 63

→Psalm 64

→Psalm 65

→Psalm 69

→Psalm 70

→Psalm 101

→Psalm 103

→Psalm 109

→Psalm 110

→Psalm 139

→Psalm 140

→Psalm 141

→Psalm 143

→Psalm 144

 

 

Die Formulierung besagt nicht verlässlich, dass David selbst diese Psalmen verfasst hat. Sie bedeutet wohl nur, dass sie zu einer Sammlung von Psalmen gehören, die ihm gewidmet ist.

 

In der Lutherbibel von 1545 benennen 73 Psalmen in der Überschrift David als Urheber.

 

a) VerweisPsalm Davids: 50

 

b) →Gülden Kleinod Davids: 6

Psalmen 16, 56, 57, 58, 59 und 60

 

c) →Unterweisung Davids: 6

Psalmen 32, 52, 53, 54, 55 und 142

 

d) →Lied Davids: 4

Psalmen 122, 124, 131 und 133

 

e) →Psalmlied Davids: 2

Psalmen 68 und 108

 

f) →Gebet Davids: 2

Psalmen 17 und 86

 

g) →Unschuld Davids: 1

Psalm 7

 

h) →Lob Davids: 1

Psalm 145

 

i) →Davids: 1

Psalm 138

 

 

Zur Person Davids

 

Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fra­gen. Nach der biblischen Überlieferung war David nach Saul der zweite König Israels und lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr. Genauere Lebensdaten sind unbekannt.

 

David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer.

 

Die Geschichte Davids wird aus­führ­lich er­zählt in den bei­den Sa­mu­el­bü­chern (→1Sam, →2Sam), in →1Kön 1-2 und in →1Chr 11-29.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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vorſingen

vorsingen (Verb)

a) für jemandem et­was singen

b) vor jemanden et­was singen

c) als Solist et­was zuerst singen, andere (ein Chor) wiederholen es

d) als Solist einen Liedteil singen, andere (ein Chor) ergänzt weitere Liedteile

 

→Psalm 4,1 ( u. a.)

 

Ein Pſalm Dauids / vor zu ſingen

 

Luther: (Vorſingen) Wie der Can­tor vnd Prie­ſter einen Vers oder Epiſtel vor ſinget / Vnd der Chor hinnach ſinget ein Reſponſo­rium / Halelu­ia oder Amen.

 

 

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fur das Erbe

für das Erbe (Ausdruck)

→Psalm 5,1

 

Ein Pſalm Dauids / vor zu ſingen / Fur das Erbe.

 

Hier übersetzt Luther den Text der lateinischen Biblia Vulgata. In dieser Form war der Text noch bis zur Ausgabe von 1912 in den Lutherbibeln enthalten.

 

Doch der Originaltext in hebräischer Sprache (Biblia Hebraica) heißt übersetzt in etwa:

 

»Dem Chorleiter. Zu Flöten. Ein Psalm von David«.

 

Dies macht nun anders als Luthers ursprünglicher Text Sinn: Der erste Satz vieler Psalmen enthält neben dem Namen des Autors auch Anweisungen dazu, wie der Psalm vorzutragen ist.

 

Der Psalm 5 sollte demnach vom Chorleiter (Vorsänger) gesungen wer­den, musikalisch begleitet von Flöten.

 

Alle modernen Bibelausgaben zeigen daher diese oder eine ähnliche Übersetzung. So die Lutherbibel mit dem revidierten Text von 1964: Ein Psalm Davids, vorzusingen, zum Flötenspiel.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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HERR

HERR, JHWH, Jahwe

Aussehen in unseren Frakturschriften:

HERR oder HERR

 

 

HERR im Alten Testament

 

hebräisch: יהוה (jhwh, das Tetragrammaton JHWH)

lateinisch (Biblia Sacra Vulgata): Dominus, Herr

 

Luthers Schreibweise HERR in Ver­sa­li­en (Groß­buch­sta­ben) folgt einer fes­ten Re­gel. Sie weist da­rauf hin, dass im he­brä­i­schen Text an die­ser Stel­le das Te­tra­gram­ma­ton (das Vier­fach­zei­chen) »JHWH« (hebr.: יהוה) steht. Es ist der un­aus­sprech­li­che Na­me Got­tes.

 

 

Satztechnisch bedingte Varianten

 

Um beim Satz der Let­tern Platz in ei­ner Zei­le zu spa­ren, wo­durch über­mä­ßi­ger Sperr­druck oder un­güns­ti­ge Wort­um­brü­che ver­mie­den wer­den, sind in der Lu­ther­bi­bel von 1545 häu­fig auch die Va­ri­an­ten HERr oder HERRn oder HERrn zu fin­den. Da­bei sind min­des­tens die ers­ten drei Zei­chen in Ver­sa­li­en ge­setzt, wo­mit sie hin­rei­chend von HErr un­ter­scheid­bar sind.

 

An we­ni­gen Stel­len im Text wur­de ei­ne für uns un­üb­li­che Tren­nung im Wort vor­ge­nom­men, um einen Zei­len­um­bruch zu re­a­li­sie­ren, hier bei­spiel­haft ge­zeigt:

 

[ ...] fur den HER-

RN bringen [...]

 

 

HERR HErr

 

Der Ausdruck HERR HErr steht dann, wenn im he­brä­i­schen Text »JHWH A­do­na­j« zu le­sen ist. (Siehe da­zu auch den Ar­ti­kel →HErr.)

 

Auch die um­ge­kehr­te Rei­hen­fol­ge HErr HERR ist mög­lich (»Adonaj JHWH«).

 

→Hes 2,4b-5a

 

4bSo ſpricht der HErr HERR / 5aſie gehorchen oder la­ſſens /

 

Die neu­en Lu­ther­bi­beln über­set­zen die­sen Aus­druck stets mit »Gott der HERR«.

 

 

Die Aus­spra­che des Na­mens Got­tes

 

Das Wis­sen um die Aus­spra­che der vier Zei­chen, die den Got­tes­na­men aus­ma­chen, ist schon früh in der Ge­schich­te ver­lo­ren ge­gan­gen. Sie wer­den heu­te oft mit »Jah­we« (vo­ka­li­siert ge­schrie­ben יְהוָה nach der Aus­spra­che des he­brä­i­schen A­do­na­j, Herr) oder »Je­ho­va« (יְהוָֹה eben­falls nach dem he­brä­i­schen A­do­na­j, Herr, je­doch un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Vo­ka­le) tran­s­k­ri­biert, aber auch mit »Je­wah« (eben­falls יְהוָה aber nach dem he­brä­i­schen Sche­ma, der Na­me, zu le­sen) oder »Je­ho­wih« (יְהוִה nach dem he­brä­i­schen Elo­him, Gott / Göt­ter).

 

 

Luthers Namensersatz

 

Luther kann­te die vo­ka­li­sier­ten Va­ri­an­ten und die tran­s­k­ri­bier­ten For­men und war wohl be­son­ders dem Wort »Je­ho­va« zu­ge­neigt. Es be­zieht alle drei Vo­ka­le aus dem Wort Adonaj, das »Herr« be­deu­tet. Den­noch hat­te er es ver­mie­den, in sei­ner Über­setzung »Je­ho­va« zu ver­wen­den. Statt­des­sen nutz­te er wie die la­tei­ni­schen Bi­beln ei­nen Wort­er­satz. Er setz­te das deut­sche Wort ein, das ge­mäß der jü­di­schen Tra­di­ti­on zu le­sen sei, wenn im Text das Vier­fach­zei­chen er­scheint, mach­te es aber durch die be­son­de­re Satz­wei­se in Groß­buch­sta­ben kennt­lich: HERR.

 

Luthers Schreib­wei­se hat sich bis heu­te in et­li­chen Bi­bel­aus­ga­ben ge­hal­ten.

 

 

HERR im Neuen Testament

 

Im neu­en Tes­ta­ment ver­wen­det Lu­ther die Schreib­wei­se HERR in Ver­sa­li­en (Groß­buch­sta­ben) für Gott, den Va­ter, an Stel­len, wo sich Zi­ta­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment auf »JHWH« be­ziehen.

 

 

Wichtig:

Da­von zu un­ter­schei­den sind die Schreib­wei­sen

→»HErr« und →»Herr«.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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früe

früh (Adjektiv)

im Sinne von: mor­gens, in der Frühe

 

→Psalm 5,4

 

früe wolteſtu meine ſtim hören / Früe wil ich mich zu dir ſchicken

 

Am Morgen hast Du mein Gebet erwartet! In der Frühe will ich mich an dich wenden.

 

Der Morgen ist die Zeit für das Beten (s. →Psalm 17,15 u.a.).

 

 

 

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wolteſtu

wolltest du (Verb)

wolteſtu
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
22 19 2 1

2. Person Singular Indikativ Aktiv von wollen (Verb)

 

Präteritum:

wolteſtu: wolltest du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

wolteſtu: wolltest du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!

 

→Psalm 5,4

 

HERR früe wolteſtu meine ſtim hören

 

HERR, am Morgen hast Du mein Gebet erwartet!

 

→Psalm 31,4

 

Vnd vmb deines Namens willen wolteſtu mich leiten vnd füren.

 

Um Deines Namens willen wolltest Du mich <doch> leiten und führen!

 

 

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gottlos

gottlos (Adjektiv)

Religiöser Begriff, der die Existenz Got­tes voraussetzt:

 

a) Zustand: los von Gott; von Gott verlassen; ohne Gott.

b) religiöse Grundhaltung: Gott nicht dienend; die Ehre, den Willen, die Gebote Got­tes missachtend

 

→Psalm 10,15

 

So wird man ſein gottlos we­ſen nimer finden.

 

So wird man sein gottloses Wesen niemals finden.

 

 

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Rhumredtige

Ruhmredige, der

Prahler, Wichtigtuer, Blender

 

von: ruhmredig

sich selbst (mit Reden) rühmend, prahlerisch, wichtig­tuerisch

 

 

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Vbelthetter

 

Vbeltheter

Übeltäter, der

jemand, der Übel anrichtet, der et­was Schlechtes getan hat, der gegen ein Gesetz oder Gebot (hier: die Gesetze und Gebote Gottes) handelt.

 

→Psalm 28,3

 

Zeuch mich nicht hin / vn­ter den Gott­lo­ſen / vnd vn­ter den Vbelthetern / Die freundlich reden mit jrem Neheſten / Vnd haben bö­ſes im her­tzen.

 

Ziehe mich nicht weg gemeinsam mit den Gottlosen und den Übertätern, die mit ihrem Nächsten freundlich reden, aber Böses im Sinn haben.

 

 

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Grewel

 

grewel haben

Gräuel, der

Grauen, Schrecken

 

grewel haben: Gräuel haben

 

Grauen, Abstoßung empfinden wegen der grauenhaften Taten

 

→Psalm 5,7

 

Der HERRN hat grewel an den Blutgirigen vnd Falſchen

 

Der HERR ist angewidert von den Blutgierigen und Falschen

 

 

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heilig

heilig (Adjektiv)

(In Abgrenzung zum Irdischen:) göttlich vollkommen und verehrungswürdig.

 

Das Adjektiv kommt häufig vor in den Verbindungen:

 

  • heiliger Altar
  • →heiliger Berg
  • heiliger Bund
  • heilige Engel
  • →heiliger Geist
  • heiliger Gott
  • heilige Götter
  • heiliges Haus
  • heiliger Himmel
  • heilige Hütte
  • heilige Kinder
  • heiliges Land
  • heilige Leu­te
  • heiliger Mann
  • →heiliger Name
  • heiliges Öl
  • heilige Propheten
  • heiliger Rock
  • heilige Schrift
  • heilige Stadt
  • heilige Stätte
  • heiliger Tempel
  • heilige Väter

u.a.

 

 

Ort, Boden: →2Mos 3,5:

 

Er ſprach / Trit nicht herzu / zeuch deine ſchuch aus von deinen Füſſen / Denn der Ort / da du auffſteheſt / iſt ein heilig land.

 

Er [GOTT] sprach: »Komme nicht näher! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen! Denn der Boden, auf dem du stehst, ist heiliges Land.«

 

 

Tätigkeiten: →2Mos 16,23:

 

Das iſts / das der HERR geſagt hat / Morgen iſt der Sab­bath der heiligen ruge des HERRN /

 

Das ist es, was der HERR gesagt hat: »Morgen ist der Sabbat der heiligen Ruhe des HERRN

 

Gegenstände: →2Mos 28,2:

 

Vnd ſolt Aaron deinem Bruder heilige Kleider machen / die herrlich vnd ſchön ſeien.

 

Und [ihr] sollt Aaron, deinem Bruder, heilige Kleider machen, die herrlich und schön seien.

 

 

Menschen: →2Mos 19,6:

 

Vnd jr ſolt mir ein prieſterlich Königreich / vnd ein heiliges Volck ſein.

 

Und ihr sollt mir ein priesterliches Königreich und ein heiliges Volk sein.

 

 

GOTT: →Offb 4,8:

 

[...] vnd ſpra­chen / Heilig / heilig / heilig iſt der Gott der HERR / der Allmechtige / der da war / vnd der da iſt / vnd der da kompt.

 

[...] und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist der Gott, der HERR, der Allmächtige, der da war, und der da ist, und kommt und da sein wird.

 

 

 

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Hertzeleid

 

Hertzleid

Herzeleid, das

emotionales Leid, Kummer des Herzens, tiefes Leid

 

 

→Psalm 5,10: hertzeleid

 

→Psalm 35,12: hertzleid

 

 

 

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heucheln
 
heuchlen

heucheln (Verb)

et­was Besonderes vorgeben (blenden, aufschneiden), so tun, als läge ein bestimmter Zustand vor (si­mu­lie­ren).

 

 

Schreibweise heucheln: →Psalm 12,3

 

Einer redet mit dem andern vnnütze ding vnd heucheln / Vnd leren aus vneinigem her­tzen.

 

Einer redet mit dem andern unnütze Sachen, und [sie] heucheln. Und [sie] lehren aus uneinigem Herzen.

 

 

Schreibweise heuchlen: →Psalm 5,10

 

Mit jren zungen heuchlen ſie.

 

Mit ihren Zungen heucheln sie.

 

 

 

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ſchüldigen

 

ſchüldige

schuldig sprechen (Verb)

schuldigsprechen (Verb)

a) jmd. einer Schuld bezichtigen

b) jmd. für eine Schuld verurteilen

c) jmd. für eine Schuld verantwortlich erklären

 

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furnemen

 

fürnemen

fürnehmen (Verb, veraltet)

(sich) vornehmen

 

a) vor sich nehmen, vor Augen nehmen, ins Auge fassen

b) zur Tat nehmen, gebrauchen: sich vornehmen für eine Untersuchung, Prüfung, Erforschung usw.

c) sich vornehmen mit dem Willen zur Ausführung

d) zuvorkommend, hindernd, vorbeugende: vorauskommen

e) sich herausnehmen, sich Freiheiten erlauben, darauf bedacht sein

f) sich denken, sich vorstellen, sich einbilden

 

Hinweise:

 

a) Der Infinitiv wird auch substantiviert gebraucht: fürnemen, das Fürnehmen

b) Luther schreibt alle Formen (Verben und Substantive) ohne »h«: fürnemen

 

 

Scholion zu →Psalm 119,113

 

Luther: Fladdergeiſter hei­ſſen hie die vnbeſtendigen Geiſter / die jmer et­was newes finden vnd fürnemen / Wie Ketzer pflegen zu thun

 

Das Wort →Flattergeister meint die unbeständigen Geister, die sich immer et­was Neues ausdenken und vornehmen, wie es die Ketzer zu tun pflegen.

 

 

→Jes 29,15

 

als substantivierter Infinitiv:

 

WEh / die verborgen ſein wollen fur dem HERRN / jr Furnemen zuuerhelen / vnd jr Thun im fin­ſtern hal­ten /

 

 

 

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anſtoſſen

anstoßen (Verb)

in verschiedenen Bedeutungen

 

→Psalm 5,11:

Stoſſe ſie ans vmb jrer gro­ſſen vbertrettung willen

 

Hier im Sinne von hart anrühren gebraucht: Fasse sie hart an (gehe nicht nachsichtig mit ihnen um) wegen ihrer großen Übertretungen.

 

 

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Vbertrettung

Übertretung, die

Substantivierung von übertreten (Verb): über et­was hinweg, hinaus treten, eine Grenze überschreiten, sich über et­was (abgegrenztes) hinweg setzen

 

Gemeint ist die Übertretung der Gesetze und Gebote Got­tes.

 

 

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frewen

 

ſich frewen

freuen (Verb)

 

sich freuen (Verb)

Luther verwendet in seiner Bibelübersetzung ausschließlich das reflexive »sich freuen«.

 

→Psalm 14,7

 

So würde Jacob frö­lich ſein / vnd Jſrael ſich frewen.

 

 

 

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Gerechte

Gerechte, der

a) Mensch, der den Pflichten des menschlichen und göttlichen Rechts gemäß lebt, denkt und handelt.

 

b) Mensch, der im Gegensatz zum Gottlosen gut, fromm, rechtschaffen und gottesfürchtig ist.

 

 

→1Mos 18,25

 

Das ſey ferne von dir / das du das thuſt / vnd tödteſt den Gerechten mit den Gott­lo­ſen / das der Gerechte ſey gleich wie der Gott­lo­ſe /

 

Das sei fern von dir, dass du das tust und den Gerechten mit den Gottlosen tötest, dass der Gerechte dem Gottlosen gleich sei.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Erläuterungen siehe →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
Sabrina

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SK Version 03.10.2024  

 
Biblia
1545
Ps
5