Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
150 Psalmen, aufgeteilt in fünf Büchern
1Ein Pſalm Dauids / vor zu ſin-
gen / Fur das Erbe.
HERR höre mein wort / Mercke auff meine rede.
3Vernim mein ſchreien / mein könig vnd mein Gott / Denn ich wil fur dir beten.
4HERR früe wolteſtu meine ſtim hören / Früe wil ich mich zu dir ſchicken / vnd drauff mercken.
5Denn du biſt nicht ein Gott / dem Gottlos weſen gefelt / Wer böſe iſt / bleibet nicht fur dir.
6Die Rhumredtigen beſtehen nicht fur deinen Augen / Du biſt feind allen Vbelthettern.
7Du bringeſt die Lügener vmb / Der HERR hat grewel an den Blutgirigen vnd Falſchen.
8Ich aber wil in dein Haus gehen auff deine groſſe Güte / Vnd anbeten gegen deinem heiligen Tempel / in deiner furcht.
9HERR leite mich in deiner Gerechtigkeit / vmb meiner Feinde willen / Richte deinen Weg fur mir her.
10Denn in jrem Munde iſt nichts gewiſſes / Ir inwendiges iſt hertzeleid / Ir rachen iſt ein offens grab / Mit jren zungen heuchlen ſie.
11Schüldige ſie Gott / das ſie fallen von jrem Furnemen / Stoſſe ſie ans vmb jrer groſſen vbertrettung willen / Denn ſie ſind dir widerſpenſtig.
12Las ſich frewen alle die auff dich trawen / ewiglich las ſie rhümen / Denn du beſchirmeſt ſie / Frölich las ſein in dir / die deinen Namen lieben.
13Denn du HERR ſegeneſt die Gerechten / Du kröneſt ſie mit gnaden / wie mit einem Schilde.
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Die folgenden Begriffe aus dem Text Ps 5 werden hier erläutert.
Versnummer: Luthers Wort | |||
1: Pſalm Dauids | 1: Fur das Erbe | ||
1: HERR | 4: früe | 4: wolteſtu | |
5: gottlos | 6: Rhumredtiger | 6: Vbelthetter | |
7: grewel haben | 8: heiligen | 10: hertzeleid | |
10: heucheln | 11: ſchüldige | 11: Furnemen | |
11: Stoſſe ſie ans | 11: vbertrettung | 12: ſich frewen | |
13: Gerechte | |||
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Luther-Deutsch | Deutsch | Erläuterungen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pſalm Dauids | Psalm Davids Angabe der Urheberschaft im Titel von 50 Psalmen:
Die Formulierung besagt nicht verlässlich, dass David selbst diese Psalmen verfasst hat. Sie bedeutet wohl nur, dass sie zu einer Sammlung von Psalmen gehören, die ihm gewidmet ist. In der Lutherbibel von 1545 benennen 73 Psalmen in der Überschrift David als Urheber.
a) Psalm Davids: 50
b) Gülden Kleinod Davids: 6 Psalmen 16, 56, 57, 58, 59 und 60
c) Unterweisung Davids: 6 Psalmen 32, 52, 53, 54, 55 und 142
d) Lied Davids: 4 Psalmen 122, 124, 131 und 133
e) Psalmlied Davids: 2 Psalmen 68 und 108
f) Gebet Davids: 2 Psalmen 17 und 86
g) Unschuld Davids: 1 Psalm 7
h) Lob Davids: 1 Psalm 145
i) Davids: 1 Psalm 138
Zur Person Davids
Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fragen. Nach der biblischen Überlieferung war David nach Saul der zweite König Israels und lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr. Genauere Lebensdaten sind unbekannt.
David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer.
Die Geschichte Davids wird ausführlich erzählt in den beiden Samuelbüchern (1Sam, 2Sam), in 1Kön 1-2 und in 1Chr 11-29.
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vorſingen | vorsingen (Verb) a) für jemandem etwas singen b) vor jemanden etwas singen c) als Solist etwas zuerst singen, andere (ein Chor) wiederholen es d) als Solist einen Liedteil singen, andere (ein Chor) ergänzt weitere Liedteile Psalm 4,1 ( u. a.)
Ein Pſalm Dauids / vor zu ſingen
Luther: (Vorſingen) Wie der Cantor vnd Prieſter einen Vers oder Epiſtel vor ſinget / Vnd der Chor hinnach ſinget ein Reſponſorium / Haleluia oder Amen.
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fur das Erbe | für das Erbe (Ausdruck)
Ein Pſalm Dauids / vor zu ſingen / Fur das Erbe.
Hier übersetzt Luther den Text der lateinischen Biblia Vulgata. In dieser Form war der Text noch bis zur Ausgabe von 1912 in den Lutherbibeln enthalten.
Doch der Originaltext in hebräischer Sprache (Biblia Hebraica) heißt übersetzt in etwa:
»Dem Chorleiter. Zu Flöten. Ein Psalm von David«.
Dies macht nun anders als Luthers ursprünglicher Text Sinn: Der erste Satz vieler Psalmen enthält neben dem Namen des Autors auch Anweisungen dazu, wie der Psalm vorzutragen ist.
Der Psalm 5 sollte demnach vom Chorleiter (Vorsänger) gesungen werden, musikalisch begleitet von Flöten.
Alle modernen Bibelausgaben zeigen daher diese oder eine ähnliche Übersetzung. So die Lutherbibel mit dem revidierten Text von 1964: Ein Psalm Davids, vorzusingen, zum Flötenspiel.
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HERR | HERR, JHWH, Jahwe Aussehen in unseren Frakturschriften: HERR oder HERR
HERR im Alten Testament
hebräisch: יהוה (jhwh, das Tetragrammaton JHWH) lateinisch (Biblia Sacra Vulgata): Dominus, Herr
Luthers Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) folgt einer festen Regel. Sie weist darauf hin, dass im hebräischen Text an dieser Stelle das Tetragrammaton (das Vierfachzeichen) »JHWH« (hebr.: יהוה) steht. Es ist der unaussprechliche Name Gottes.
Satztechnisch bedingte Varianten
Um beim Satz der Lettern Platz in einer Zeile zu sparen, wodurch übermäßiger Sperrdruck oder ungünstige Wortumbrüche vermieden werden, sind in der Lutherbibel von 1545 häufig auch die Varianten HERr oder HERRn oder HERrn zu finden. Dabei sind mindestens die ersten drei Zeichen in Versalien gesetzt, womit sie hinreichend von HErr unterscheidbar sind.
An wenigen Stellen im Text wurde eine für uns unübliche Trennung im Wort vorgenommen, um einen Zeilenumbruch zu realisieren, hier beispielhaft gezeigt:
[ ...] fur den HER- RN bringen [...]
HERR HErr
Der Ausdruck HERR HErr steht dann, wenn im hebräischen Text »JHWH Adonaj« zu lesen ist. (Siehe dazu auch den Artikel HErr.)
Auch die umgekehrte Reihenfolge HErr HERR ist möglich (»Adonaj JHWH«).
4bSo ſpricht der HErr HERR / 5aſie gehorchen oder laſſens /
Die neuen Lutherbibeln übersetzen diesen Ausdruck stets mit »Gott der HERR«.
Die Aussprache des Namens Gottes
Das Wissen um die Aussprache der vier Zeichen, die den Gottesnamen ausmachen, ist schon früh in der Geschichte verloren gegangen. Sie werden heute oft mit »Jahwe« (vokalisiert geschrieben יְהוָה nach der Aussprache des hebräischen Adonaj, Herr) oder »Jehova« (יְהוָֹה ebenfalls nach dem hebräischen Adonaj, Herr, jedoch unter Berücksichtigung aller Vokale) transkribiert, aber auch mit »Jewah« (ebenfalls יְהוָה aber nach dem hebräischen Schema, der Name, zu lesen) oder »Jehowih« (יְהוִה nach dem hebräischen Elohim, Gott / Götter).
Luthers Namensersatz
Luther kannte die vokalisierten Varianten und die transkribierten Formen und war wohl besonders dem Wort »Jehova« zugeneigt. Es bezieht alle drei Vokale aus dem Wort Adonaj, das »Herr« bedeutet. Dennoch hatte er es vermieden, in seiner Übersetzung »Jehova« zu verwenden. Stattdessen nutzte er wie die lateinischen Bibeln einen Wortersatz. Er setzte das deutsche Wort ein, das gemäß der jüdischen Tradition zu lesen sei, wenn im Text das Vierfachzeichen erscheint, machte es aber durch die besondere Satzweise in Großbuchstaben kenntlich: HERR.
Luthers Schreibweise hat sich bis heute in etlichen Bibelausgaben gehalten.
HERR im Neuen Testament
Im neuen Testament verwendet Luther die Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) für Gott, den Vater, an Stellen, wo sich Zitate aus dem Alten Testament auf »JHWH« beziehen.
Wichtig: Davon zu unterscheiden sind die Schreibweisen
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früe | früh (Adjektiv) im Sinne von: morgens, in der Frühe
früe wolteſtu meine ſtim hören / Früe wil ich mich zu dir ſchicken
Am Morgen hast Du mein Gebet erwartet! In der Frühe will ich mich an dich wenden.
Der Morgen ist die Zeit für das Beten (s. Psalm 17,15 u.a.).
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wolteſtu | wolltest du (Verb) wolteſtu
2. Person Singular Indikativ Aktiv von wollen (Verb)
Präteritum: wolteſtu: wolltest du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden. wolteſtu: wolltest du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!
HERR früe wolteſtu meine ſtim hören
HERR, am Morgen hast Du mein Gebet erwartet!
Vnd vmb deines Namens willen wolteſtu mich leiten vnd füren.
Um Deines Namens willen wolltest Du mich <doch> leiten und führen!
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gottlos | gottlos (Adjektiv) Religiöser Begriff, der die Existenz Gottes voraussetzt:
a) Zustand: los von Gott; von Gott verlassen; ohne Gott. b) religiöse Grundhaltung: Gott nicht dienend; die Ehre, den Willen, die Gebote Gottes missachtend
So wird man ſein gottlos weſen nimer finden.
So wird man sein gottloses Wesen niemals finden.
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Rhumredtige | Ruhmredige, der Prahler, Wichtigtuer, Blender
von: ruhmredig sich selbst (mit Reden) rühmend, prahlerisch, wichtigtuerisch
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Vbelthetter
Vbeltheter | Übeltäter, der jemand, der Übel anrichtet, der etwas Schlechtes getan hat, der gegen ein Gesetz oder Gebot (hier: die Gesetze und Gebote Gottes) handelt.
Zeuch mich nicht hin / vnter den Gottloſen / vnd vnter den Vbelthetern / Die freundlich reden mit jrem Neheſten / Vnd haben böſes im hertzen.
Ziehe mich nicht weg gemeinsam mit den Gottlosen und den Übertätern, die mit ihrem Nächsten freundlich reden, aber Böses im Sinn haben.
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Grewel
grewel haben | Gräuel, der | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
heilig | heilig (Adjektiv) (In Abgrenzung zum Irdischen:) göttlich vollkommen und verehrungswürdig.
Das Adjektiv kommt häufig vor in den Verbindungen:
u.a.
Ort, Boden: 2Mos 3,5:
Er ſprach / Trit nicht herzu / zeuch deine ſchuch aus von deinen Füſſen / Denn der Ort / da du auffſteheſt / iſt ein heilig land.
Er [GOTT] sprach: »Komme nicht näher! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen! Denn der Boden, auf dem du stehst, ist heiliges Land.«
Tätigkeiten: 2Mos 16,23:
Das iſts / das der HERR geſagt hat / Morgen iſt der Sabbath der heiligen ruge des HERRN /
Das ist es, was der HERR gesagt hat: »Morgen ist der Sabbat der heiligen Ruhe des HERRN.«
Gegenstände: 2Mos 28,2:
Vnd ſolt Aaron deinem Bruder heilige Kleider machen / die herrlich vnd ſchön ſeien.
Und [ihr] sollt Aaron, deinem Bruder, heilige Kleider machen, die herrlich und schön seien.
Menschen: 2Mos 19,6:
Vnd jr ſolt mir ein prieſterlich Königreich / vnd ein heiliges Volck ſein.
Und ihr sollt mir ein priesterliches Königreich und ein heiliges Volk sein.
GOTT: Offb 4,8:
[...] vnd ſprachen / Heilig / heilig / heilig iſt der Gott der HERR / der Allmechtige / der da war / vnd der da iſt / vnd der da kompt.
[...] und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist der Gott, der HERR, der Allmächtige, der da war, und der da ist, und kommt und da sein wird.
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Hertzeleid
Hertzleid | Herzeleid, das emotionales Leid, Kummer des Herzens, tiefes Leid
Psalm 5,10: hertzeleid
Psalm 35,12: hertzleid
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heuchelnheuchlen | heucheln (Verb) etwas Besonderes vorgeben (blenden, aufschneiden), so tun, als läge ein bestimmter Zustand vor (simulieren).
Schreibweise heucheln: Psalm 12,3
Einer redet mit dem andern vnnütze ding vnd heucheln / Vnd leren aus vneinigem hertzen.
Einer redet mit dem andern unnütze Sachen, und [sie] heucheln. Und [sie] lehren aus uneinigem Herzen.
Schreibweise heuchlen: Psalm 5,10
Mit jren zungen heuchlen ſie.
Mit ihren Zungen heucheln sie.
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ſchüldigen
ſchüldige | schuldig sprechen (Verb) schuldigsprechen (Verb) a) jmd. einer Schuld bezichtigen b) jmd. für eine Schuld verurteilen c) jmd. für eine Schuld verantwortlich erklären
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furnemen
fürnemen | fürnehmen (Verb, veraltet) (sich) vornehmen
a) vor sich nehmen, vor Augen nehmen, ins Auge fassen b) zur Tat nehmen, gebrauchen: sich vornehmen für eine Untersuchung, Prüfung, Erforschung usw. c) sich vornehmen mit dem Willen zur Ausführung d) zuvorkommend, hindernd, vorbeugende: vorauskommen e) sich herausnehmen, sich Freiheiten erlauben, darauf bedacht sein f) sich denken, sich vorstellen, sich einbilden Hinweise:
a) Der Infinitiv wird auch substantiviert gebraucht: fürnemen, das Fürnehmen b) Luther schreibt alle Formen (Verben und Substantive) ohne »h«: fürnemen
Scholion zu Psalm 119,113
Luther: Fladdergeiſter heiſſen hie die vnbeſtendigen Geiſter / die jmer etwas newes finden vnd fürnemen / Wie Ketzer pflegen zu thun
Das Wort Flattergeister meint die unbeständigen Geister, die sich immer etwas Neues ausdenken und vornehmen, wie es die Ketzer zu tun pflegen.
als substantivierter Infinitiv:
WEh / die verborgen ſein wollen fur dem HERRN / jr Furnemen zuuerhelen / vnd jr Thun im finſtern halten /
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anſtoſſen | anstoßen (Verb) in verschiedenen Bedeutungen Stoſſe ſie ans vmb jrer groſſen vbertrettung willen
Hier im Sinne von hart anrühren gebraucht: Fasse sie hart an (gehe nicht nachsichtig mit ihnen um) wegen ihrer großen Übertretungen.
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Vbertrettung | Übertretung, die Substantivierung von übertreten (Verb): über etwas hinweg, hinaus treten, eine Grenze überschreiten, sich über etwas (abgegrenztes) hinweg setzen
Gemeint ist die Übertretung der Gesetze und Gebote Gottes.
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frewen
ſich frewen | freuen (Verb)
sich freuen (Verb) Luther verwendet in seiner Bibelübersetzung ausschließlich das reflexive »sich freuen«.
So würde Jacob frölich ſein / vnd Jſrael ſich frewen.
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Gerechte | Gerechte, der a) Mensch, der den Pflichten des menschlichen und göttlichen Rechts gemäß lebt, denkt und handelt.
b) Mensch, der im Gegensatz zum Gottlosen gut, fromm, rechtschaffen und gottesfürchtig ist.
Das ſey ferne von dir / das du das thuſt / vnd tödteſt den Gerechten mit den Gottloſen / das der Gerechte ſey gleich wie der Gottloſe /
Das sei fern von dir, dass du das tust und den Gerechten mit den Gottlosen tötest, dass der Gerechte dem Gottlosen gleich sei.
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Erläuterungen siehe Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.