

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Die Bücher der Dichtung im Alten Testament
Der Psalter:
Die Bücher der Psalmen
Psalm 18

mit Worterklärungen
Luther-Deudſch | Deutsch
Ps 18
150 Psalmen, aufgeteilt in fünf Büchern
Ein Danklied des Königs
Inhalt dieser Seite
- 1. Auswahlverzeichnis für das Buch der Psalmen
- 2. Text: Psalm 18
- Hilfen zum Text
- 3. Erläuterung der Abkürzungen biblischer Bücher im Text
- 4. Worterklärungen: Namen, Wörter und Begriffe im Text
- 5. Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Textes
- Anhang
- 6. Der Psalm 18 im evangelischen Kirchenjahr
- Verzeichnis der Psalmen
- Luthers Vorrede zum Psalter
- Titelbild zum Buch der Psalmen
- Erstes Buch
Psalm 1 - 41 - Zweites Buch
Psalm 42 - 72 - Drittes Buch
Psalm 73 - 89 - Viertes Buch
Psalm 90 - 106 - Fünftes Buch
Psalm 107 - 150
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
- 13
- 14
- 15
- 16
- 17
- 18
- 19
- 20
- 21
- 22
- 23
- 24
- 25
- 26
- 27
- 28
- 29
- 30
- 31
- 32
- 33
- 34
- 35
- 36
- 37
- 38
- 39
- 40
- 41
Psalm 18, 32
Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.
Der Pſalter.
XVIII.
2. Samu.22
1Ein Pſalm vor zu ſingen Dauids / des HERRN knechts / Welcher hat dem HERRN die wort dieſes Lieds geredt / Zur zeit da jn der HERR er-
rettet hatte / von der hand ſeiner
Feinde / vnd von der hand
Saul / 2vnd ſprach.
HErtzlich lieb habe ich dich HERR meine Stercke / 3HERR mein Felſ / mein Burg / mein Erretter / mein Gott / mein Hort / auff den ich trawe.
Mein Schild / vnd Horn meines heils / Vnd mein Schutz.
4ICh wil den HERRN loben vnd anruffen / So werde ich von meinen Feinden erlöſet.
5Denn es vmbfiengen mich des Todes bande / Vnd die beche Belial erſchreckten mich.
6Der Hellen band vmbfiengen mich / Vnd des Tods ſtrick vberweldiget mich.
7Wenn mir angſt iſt / ſo ruffe ich den HERRN an / vnd ſchrey zu meinem Gott / So erhöret er meine ſtim von ſeinem Tempel / vnd mein geſchrey kompt fur jn zu ſeinen Ohren.
DIe Erde bebete vnd ward beweget / Vnd die grundfeſte der Berge regeten ſich vnd bebeten / da er zornig war.
9Dampff gieng auff von ſeiner Naſen / Vnd verzerend fewr von ſeinem Munde / das es dauon blitzet.
10Er neigete den Himel vnd fur herab / Vnd tunckel war vnter ſeinen Füſſen.
11Vnd er fuhr auff dem Cherub vnd flog daher / Er ſchwebet auff den fittigen des winds.
12Sein Gezelt vmb jn her war finſter / vnd ſchwartze dicke wolcken / Darin er verborgen war.
13Vom glantz fur jm / trenneten ſich die Wolcken / Mit hagel vnd blitzen.
14Vnd der HERR donnerte im Himel / Vnd der Höheſt lies ſeinen donner aus / mit hagel vnd blitzen.
15Er ſchos ſeine ſtrale vnd zerſtrewet ſie. Er lies ſeer blitzen vnd ſchrecket ſie.
16Da ſahe man Waſſergöſſe / vnd des Erdboden grund ward auffgedeckt / HERR von deinem ſchelten / von dem odem vnd ſchnauben deiner Naſen.
ER ſchicket aus von der Höhe / vnd holet mich / Vnd zoch mich aus groſſen Waſſern.
18Er errettet mich von meinen ſtarcken Feinden / von meinen Haſſern die mir zu mechtig waren.
19Die mich vberweldigeten zur zeit meines vnfals / Vnd der HERR ward meine zuuerſicht.
20Vnd er füret mich aus in den Raum / Er reis mich heraus / Denn er hatte luſt zu mir.
a
Non perſonalis ſed realis, Id eſt, Ich hab nichts aus freuel angefangen / ſondern bin bei Gottes wort blieben / hab drüber gelidden was ich leiden ſolt.
21DEr HERR thut wol an mir / nach meiner a Gerechtigkeit / Er vergilt mir nach der reinigkeit meiner hende.
22Denn ich halte die b Wege des HERRN / Vnd bin nicht Gottlos wider meinen Gott.
b
Haec eſt illa iuſticia, de qua hic loquitur.
23Denn alle ſeine Rechte hab ich fur augen / Vnd ſeine Gebot werffe ich nicht von mir.
24Sondern ich bin on wandel fur jm / Vnd hute mich fur ſünden.
25DArumb vergilt mir der HERR nach meiner Gerechtigkeit / Nach der reinigkeit meiner hende fur ſeinen Augen.
26BEy den Heiligen biſtu heilig / vnd bey den Fromen biſtu from / 27Vnd bey den Reinen biſtu rein / Vnd bey den Verkereten / biſtu verkeret.
28Denn du hilffeſt dem elenden volck / Vnd die hohen augen nidrigſtu.
29Denn du erleuchteſt meine Leuchte / Der HERR mein Gott machet meine finſternis liecht.
DEnn mit dir kan ich Kriegsuolck zeſchmeiſſen / Vnd mit meinem Gott vber die mauren ſpringen.
31GOttes wege ſind on wandel / Die Rede des HERRN ſind durchleutert / Er iſt ein Schild allen die jm vertrawen.
32Denn wo iſt ein Gott / on der HERr? Oder ein Hort / on vnſer Gott?
33Gott rüſtet mich mit krafft / Vnd macht meine wege on wandel.
34Er macht meine füſſe gleich den Hirſſchen / Vnd ſtellet mich auff meine höhe.
35Er leret meine Hand ſtreitten / Vnd leret meinen Arm einen ehren bogen ſpannen.
VND gibſt mir den Schild deines Heils / vnd deine Rechte ſtercket mich / Vnd wenn du mich demütigeſt / machſtu mich gros.
37Du machſt vnter mir raum zugehen / Das meine Knöchel nicht gleiten.
38Ich wil meinen Feinden nachiagen vnd ſie ergreiffen / Vnd nicht vmbkeren / bis ich ſie vmbbracht habe.
39Ich wil ſie zeſchmeiſſen / vnd ſollen mir nicht widerſtehen / Sie müſſen vnter meine füſſe fallen.
40Du kanſt mich rüſten mit ſtercke zum ſtreit / Du kanſt vnter mich werffen die ſich wider mich ſetzen.
41Du gibſt mir meine Feinde in die flucht / Das ich meine Haſſer verſtöre.
42Sie ruffen / Aber da iſt kein Helffer / Zum HERRN / Aber er antwortet jnen nicht.
43Ich wil ſie zeſtoſſen / wie Staub fur dem winde / Ich wil ſie wegreumen / wie den Kot auff der gaſſen.
DV hilffſt mir von dem zenckiſſchen Volck / Vnd macheſt mich ein Heubt vnter den Heiden / Ein Volck das ich nicht kandte / dienet mir.
45Es gehorchet mir mit gehorſamen ohren / Ja den frembden Kindern hats wider mich gefeilet.
46Die frembden Kinder verſchmachten / Vnd zappeln in jren banden.
47Der HERR lebet / vnd gelobet ſey mein Hort / Vnd der Gott meins Heils müſſe erhaben werden.
48Der Gott der mir Rache gibt / Vnd zwinget die Völcker vnter mich.
49Der mich errettet von meinen Feinden / Vnd erhöhet mich aus denen / Die ſich wider mich ſetzen / Du hilffſt mir von den Freueln.
Rom. 15.
50Darumb wil ich dir dancken HERR vnter den Heiden / Vnd deinem Namen lobſingen.
51Der ſeinem Könige gros Heil beweiſet vnd wolthut ſeinem Geſalbeten / Dauid vnd ſeinem Samen ewiglich.
❦
Luthers Verweise auf biblische Bücher
Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
Rom. | Epiſtel S. Paul an die Römer.Biblia Vulgata: Epistula Pauli ad Romanos | Der Brief des Paulus an die Römer Römerbrief | Röm Röm Rom |
Erläuterungen siehe | |||
Worterklärungen: Übersicht
Die folgenden Begriffe aus dem Text Ps 18 werden hier erläutert.
Versnummer: Luthers Wort | |||
1: Pſalm Dauids | 1: HERRN | 3: trawe | |
3: Horn | 5: vmbfiengen | 6: Hellen | |
7: ſchrey | 7: Tempel | 7: geſchrey | 7: fur |
8: grundfeſte | 9: fewr | 9: dauon | 10: fur |
10: tunckel | 11: Cherub | 11: fittigen | 12: Gezelt |
14: Höheſt | 15: zerſtrewet | 16: ſchelten | 16: odem |
17: zoch | 19: zuuerſicht | 21: vergelten | |
21: hende | 22: Gottlos | 24: on wandel | 26: Heiligen |
26: biſtu | 26: heilig | 26: Fromen | 26: from |
28: nidrigſtu | 29: liecht | 30: zeſchmeiſſen | 30: mauren |
31: on wandel | 31: durchleutert | 31: vertrawen | 32: on der HERR |
32: on vnſer Gott | 35: ehren | 36: Heils | 36: machſtu |
37: zugehen | 38: vmbkeren | 38: vmbbracht | 41: verſtöre |
43: zeſtoſſen | 44: zenckiſſchen | 44: Heubt | 44: Heiden |
45: frembden | 45: gefeilet | 46: verſchmachten | 49: Freueln |
51: Geſalbeten | 51: Dauid | 51: ſeinem Samen | |
Klick auf ein Wort führt zum Eintrag mit den Erklärungen. Das vollständige Verzeichnis findet sich hier: |
Worterklärungen:
Seltene Namen, Wörter und Begriffe im Text Ps 18
Vers | Luther-Deutsch | Deutsch | Erläuterungen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1 | Pſalm Dauids | Psalm Davids Angabe der Urheberschaft im Titel von 50 Psalmen:
Die Formulierung besagt nicht verlässlich, dass David selbst diese Psalmen verfasst hat. Sie bedeutet wohl nur, dass sie zu einer Sammlung von Psalmen gehören, die ihm gewidmet ist. In der Lutherbibel von 1545 benennen 73 Psalmen in der Überschrift David als Urheber.
a) Psalm Davids: 50x Ps 3, 4, 5, 6, 8, 9, 11, 12, 13, 14 Ps 15, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26 Ps 27, 28, 29, 30, 31, 34, 35, 36, 37, 38 Ps 39, 40, 41, 51, 61, 62, 63, 64, 65, 69 Ps 70, 101, 103, 109, 110, 139, 140, 141, 143, 144
b) gülden Kleinod Davids: 6x Ps 16, 56, 57, 58, 59, 60
c) Unterweisung Davids: 6x Ps 32, 52, 53, 54, 55, 142
d) Lied Davids: 4x Ps 122, 124, 131, 133
e) Psalmlied Davids: 2x Ps 68, 108
f) Gebet Davids: 2x Ps 17, 86
g) Unschuld Davids: 1x Ps 7
h) Lob Davids: 1x Ps 145
i) Davids: 1x Ps 138 Zur Person Davids
Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fragen. Nach der biblischen Überlieferung war David nach Saul der zweite König Israels und lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr. Genauere Lebensdaten sind unbekannt.
David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer.
Die Geschichte Davids wird ausführlich erzählt in den beiden Samuelbüchern (1Sam, 2Sam), in 1Kön 1-2 und in 1Chr 11-29.
SK Version 05.02.2018 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1 | vorſingen | vorsingen (Verb) a) für jemandem etwas singen b) vor jemanden etwas singen c) als Solist etwas zuerst singen, andere (ein Chor) wiederholen es d) als Solist einen Liedteil singen, andere (ein Chor) ergänzt weitere Liedteile
Ein Pſalm Dauids / vor zu ſingen
Luther: (Vorſingen) Wie der Cantor vnd Prieſter einen Vers oder Epiſtel vor ſinget / Vnd der Chor hinnach ſinget ein Reſponſorium / Haleluia oder Amen.
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1 | HERR | HERR, JHWH, Jahwe Aussehen in unseren Frakturschriften: HERR, HERR oder HERR HERR im Alten Testament
hebräisch: יהוה (jhwh, das Tetragrammaton JHWH) lateinisch (Biblia Sacra Vulgata): Dominus, Herr
Luthers Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) folgt einer festen Regel. Sie weist darauf hin, dass im hebräischen Text an dieser Stelle das Tetragrammaton (das Vierfachzeichen) »JHWH« (hebr.: יהוה) steht. Es ist der unaussprechliche Name Gottes.
Satztechnisch bedingte Varianten Um beim Satz der Lettern Platz in einer Zeile zu sparen, wodurch übermäßgiger Sperrdruck oder ungünstige Wortumbrüche vermieden werden, sind in der Lutherbibel von 1545 häufig auch die Varianten HERr oder HERrn zu finden. Dabei sind mindestens die ersten drei Zeichen in Versalien gesetzt, womit sie hinreichend von HErr unterscheidbar sind.
HERR HErr: Der Ausdruck HERR HErr steht dann, wenn im hebräischen Text »JHWH Adonaj« zu lesen ist. (Siehe dazu auch den Artikel
Auch die umgekehrte Reihenfolge HErr HERR ist möglich (»Adonaj JHWH«).
4bSo ſpricht der HErr HERR / 5aſie gehorchen oder laſſens /
Die neuen Lutherbibeln übersetzen diesen Ausdruck stets mit »Gott der HERR«. Das Wissen um die Aussprache der vier Zeichen, die den Gottesnamen ausmachen, ist schon früh in der Geschichte verloren gegangen. Sie werden heute oft mit »Jahwe« (vokalisiert geschrieben יְהוָה nach der Aussprache des hebräischen Adonaj, Herr) oder »Jehova« (יְהוָֹה ebenfalls nach dem hebräischen Adonaj, Herr, jedoch unter Berücksichtigung aller Vokale) transkribiert, aber auch mit »Jewah« (ebenfalls יְהוָה aber nach dem hebräischen Schema, der Name, zu lesen) oder »Jehowih« (יְהוִה nach dem hebräischen Elohim, Gott/Götter).
Luther kannte die vokalisierten Varianten und die transkribierten Formen und war wohl besonders dem Wort »Jehova« zugeneigt. Es bezieht alle drei Vokale aus dem Wort Adonaj, das »Herr« bedeutet. Dennoch hatte er es vermieden in seiner Übersetzung »Jehova« zu verwenden. Stattdessen nutzte er wie die lateinischen Bibeln einen Wortersatz. Er setzte das deutsche Wort ein, das gemäß der jüdischen Tradition zu lesen sei, wenn im Text das Vierfachzeichen erscheint, machte es aber durch die besondere Satzweise in Großbuchstaben kenntlich: HERR.
Luthers Schreibweise hat sich bis heute in etlichen Bibelausgaben gehalten.
HERR im Neuen Testament
Im neuen Testament verwendet Luther die Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) für Gott, den Vater, an Stellen, wo sich Zitate aus dem Alten Testament auf »JHWH« beziehen. Wichtig: Davon zu unterscheiden sind die Schreibweisen
SK Version 17.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
3 | trawen | trauen (Verb) a) glauben, vertrauen, zutrauen, hoffen b) vermuten, denken, meinen c) fest vertrauen, fest glauben d) jemandem etwas zutrauen e) glauben, Vertrauen schenken, seine Zuversicht setzen auf f) gläubig, zuversichtlich sein g) leichtgläubig, vertrauensselig sein
Las mich nicht zu ſchanden werden / Denn ich trawe auff dich.
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
3 | Horn | Horn, das 1) Auswuchs am Kopf von Tieren
Das Horn ist die Spitze, der höchste Punkt am Kopf, der dadurch Größe erhält. Es ist Ausdruck von gesundem Wachstum, von Agilität, von Kraft und Stärke und von beeindruckender Imposanz.
2) Die Bibelsprache benutzt das Wort Horn im Zusammenhang mit Menschen als Symbol der Macht, der Stärke und des Ansehens.
Mein Schild / vnd Horn meines heils / Vnd mein Schutz.
a) Mein Schild, mein Horn meines Heils und mein Schutz. b) Mein Schild, meine Quelle der Macht für mein Wohlergehen und mein Schutz.
durch deine Gnade wirſtu vnſer Horn erhöhen.
a) durch deine Gnade wirst Du ganz sicher unser Horn erhöhen. b) durch deine Gnade wirst du ganz sicher unsere Macht und unser Ansehen stärken.
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
5 | vmbfangen | umfangen (Verb) vmbfange, vmbfieng
a) umarmen, umfassen, umgreifen b) ringsum umgeben, ringsum bedecken c) umgeben, umschließen c) bei abstraktem Objekt auch: sich innerlich aneignen, sich bekennen zu d) für räumliche Weite: sich ausdehnen (in sich einschließend)
Denn es vmbfiengen mich des Todes bande
a) Denn es umfingen mich des Todes Bande a) Denn es umfassten mich die Fesseln des Todes.
STricke des Todes hatten mich vmbfangen
a) Stricke des Todes hatten mich umfangen a) Fesseln des Todes hatten mich umfasst
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
5 | Belial | Belial (Gottheit) hebräisch: בליעל (Belial) griechisch: Βελίαρ (Beliar)
Belial bzw. Beliar ist eine abwertende Kennzeichnung bzw. ein Name eines Gottes (abwertend: Götze), der zu Bosheit und Lüge verführt. Etymologisch ist im Wortstamm wohl das Verneinende, Negierende, Gegensätzliche von etwas Wertigem enthalten. So stehen sich gegensätzlich »Gott« und ein» Nicht-Gott« (Götze) gegenüber: JHWH und Belial.
Manche Autoren abstrahieren den Begriff und wollen ihn mit »Wertlosigkeit« oder »Nichtsnutz« übersetzt wissen, was allerdings die Gegenwart der Vielgötterei, die es auch in Israel und Judäa gab, ausblendet. Diese lässt eher eine konkrete, personal gedachte Gottheit erwarten. Dann ist Belial als Gott zu verstehen, der dem Gott JHWH gegenübersteht, aber nach jüdischem Glauben aufgrund seiner nicht-göttlichen Eigenschaften nur als Götze verstanden werden kann.
Die beche Belial erſchreckten mich.
Die »Ströme Belials« in Ps 18,5 lassen einige Autoren vermuten, es handle sich um einen Gott der Unterwelt (Gott eines Ortes, von dem niemand aufsteigt). Dem widersprechen andere Bibelstellen, in denen Belial erwähnt wird.
Vielmehr darf hier die Metapher der Ausdehnung des Wirkungsbereichs des Belial und seiner Popularität verstanden werden: Wie Wasserläufe, Flüsse und Ströme ergießt sich Belial über das Land, verbreitet sich weiter und weiter und reißt mit seinem machtvollen Einfluss die Menschen mit sich. Wie Flüsse die Felder bewässern und für reichen Ertrag sorgen, so nähren die Ströme Belials den Götzenkult und lassen ihn überall aufleben.
Diese Beobachtung und sein Erschrecken darüber formuliert der Autor des 18. Psalms.
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
6 | Helle | Hölle, die
Totenreich, das Helle
hebräisch: שאול (Scheol), lateinisch: infernum, auch: abyssus, baratrum, loca inferna, loca infernorum griechisch: Ἅδης (Hades). das Totenreich
Gedacht als konkreter Ort unter der Erdoberfläche (im Gegensatz zum Himmel über der Erdoberfläche), zu dem die Toten hinabsteigen.
Ort der Toten, Totenreich, in Abgrenzung zum Ort (zur Welt) der Lebenden. Bedeutung
Der Begriff Hölle ist schwierig und zwischenzeitlich längst mystisch verklärt als Ort der Qual für die nach dem Tode Verdammten, als Ort des Feuers, wo Pech und Schwefel brennen, als Ort der Sünder, die aufgrund ihrer irdischen Verfehlungen Höllenpein zu erleiden haben, usw. Derartige Inhalte sind mit dem hebräischen Begriff Scheol nicht verbunden!
Moderne Übersetzungen vermeiden daher meist das Wort Hölle, um nicht einem nichtbiblischen und unchristlichen Glauben an einen verklärten Ort der Qualen, der Dämonen und Teufel Vorschub zu leisten.
Herrscher über den Scheol ist der Gott JHWH (s.
Auch Jesus ist nach seinem Tod zunächst in den Hades hinabgestiegen (Glaubensbekenntnis).
Häufig werden daher heute statt Hölle Begriffe wie Totenreich oder Ort der Toten o. ä. verwendet. Das Wort Helle im Psalter der Lutherbibel
meint: Die Gottlosen sollten sterben
meint: die Gottlosen müssen zum Schweigen gebracht werden durch einen schändlichen Tod
meint: sie liegen in ihren Gräbern wie Schafe und der Tod nagt an ihnen
meint: sie müssen in ihren Gräbern bleiben
meint: Gott wird meine Seele vor der Macht des Todes retten
meint: Der Tod mag sie holen und mitten aus dem Leben reißen
meint: bewahre mein Leben vor dem Tod
meint: ich sieche dahin und bin dem Tode nahe, oder: ich fühle mich, als würde ich sterben
meint: ich werde genauso wenig geachtet wie Verstorbene
meint: der sein Leben bewahrt
meint: im Grab ist es still und alles ist aus.
meint: Der Tod umklammert mich und Todesangst hat mich überwältigt
meint: führe ich in den Himmel: du bist da! Begäbe ich mich ins Totenreich: Da bist du auch!
meint: Die Leiber und Knochen unserer Verwundeten und Toten sind <über das ganze Feld> verstreut
SK Version 17.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
7 | ſchreien | schreien (Verb) sehr laut reden, sprechen ich ſchreie
Höre die ſtim meines flehens / wenn ich zu dir ſchreie
Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie.
JCh ſchreie mit meiner ſtim / zu Gott / Zu Gott ſchreie ich / vnd er erhöret mich.
Ich schreie mit meiner Stimme zu Gott. Zu Gott schreie ich, und er erhört mich. ich ſchrey
Das »e« am Ende entfällt. Das »ei« am Wortende wird nach den Regeln des Luther-Deutsch zu »ey«.
Luther verwendet ſchrey sowohl als Präsensform wie auch als Präteritum.
Wenn mir angſt iſt / ſo ruffe ich den HERRN an / vnd ſchrey zu meinem Gott
Wenn ich Angst habe, rufe ich den HERRN an und schreie zu meinem Gott.
Dennoch höreteſtu meines flehens ſtim / da ich zu dir ſchrey.
Dennoch hörtest Du das Flehen in meiner Stimme, als ich zu dir schrie.
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
7 | Tempel | Tempel, der Tempel
Gotteshaus, Heiligtum
Gebäude für öffentliche Gottesdienste
übertragen, biblisch: der Himmel als Gottes Wohnung der heilige Tempel
feststehender Begriff für das Heiligtum des Gottes JHWH auf dem
der Tempel in Jerusalem.
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
7 | geſchrey | Geschrei, das | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
7 | fur | a) vor (Präposition)
b) für (Präposition)
c) fuhr (Verb) Die Präpositionen vor und für
Die beiden heutigen Wörter vor und für gehen sprachlich auf das selbe Wort zurück, was in der Lutherbibel noch gut verfolgt werden kann.
Überwiegend tritt fur in der Bedeutung vor auf und ist gleichbedeutend mit Luthers Schreibweise vor.
Die konkrete Bedeutung erschließt sich aus dem Textzusammenhang. Das Verb fuhr
Das Wort fur kann auch das Verb fahren (Luther-Deutsch: faren) in der 3. Person Singular Präteritum meinen. Beispiel der Bedeutung »vor«:
Ein Pſalm Dauids / Da er floh fur ſeinem ſon Abſalom.
Ein Psalm Davids, [gesungen,] als er vor seinem Sohn Aschalom floh.
Beispiel der Bedeutung »für«:
Denn ich bin Arm vnd Elend / Der HERR aber ſorget fur mich
Denn ich bin arm und elend. Der HERR sorgt aber für mich.
Beispiel der Bedeutung »fuhr«:
Er neigete den Himel vnd fur herab
Er neigte den Himmel und fuhr herab.
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
8 | grundfeſte | Grundfeste, die (veraltet) Singular: Grundfeste Plural: Grundfeste
das Fundament, die Basis
a) das Fundament eines Bauwerks die das Gebäude tragenden Teile wie Steine, Mauern, Pfahlwerk, Erdbefestigungen u. ä.
b) in biblischer Sprache oft in festen Verbindungen angewendet mit Welt, Erde, Berge, Himmel, Hölle
c) allgemein Basis, feste Unterlage von Dingen, speziell in der Handwerkersprache
d) Basis, Grundlage von Vorstellungen, Ideen, ethischen und geistigen Werten
Heute fast nur noch übertragen in festen Wendungen gebraucht, wie an den Grundfesten (z. B. einer Ideologie) rütteln (meint: etwas ins Wanken bringen).
Vnd die grundfeſte der Berge regeten ſich vnd bebeten
a) Und die Grundfeste der Berge regten sich und bebten b) Und die Fundamente der Berge wankten und bebten. c) Und der Boden, auf dem die Berge gegründet waren, geriet ins wanken und erbebte. SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
9 | fewr
fewer | Feuer, das | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
9 | dauon
da von | davon (Adverb) dauon
da von
mhd: dâ von Luther benutzt die zusammengestzte (dauon) und die getrennte Schreibweise (da von).
Das Wort bezeichnet
a) eine Entfernung von einem Ort: davon (entfernt sein) b) eine Ablösung, Trennung, Befreiung von einer Sache, einem Verhältnis oder einem Zustand: davon (befreit sein, u. ä.) c) eine Richtung für Bewegungen: von da, von daher, (da) hinweg, weg, dahin d) einen Bezug zu einer Sache, einem Vorgang oder einem Zustand: davon (sagen, reden, denken, nehmen, usw.) Beispiel für zusammengesetzte Schreibung: dauon
Kvrtz / Wenn ein Menſch in der wirde iſt / vnd hat keinen verſtand / So feret er dauon wie ein Vieh.
Kurz: Wenn ein Mensch in Amt und Würden ist, aber keinen Verstand besitzt, dann fährt er dahin wie ein Stück Vieh.
Beispiel für getrennte Schreibung: da von
Dennoch können ſie nicht bleiben in ſolcher wirde / Sondern müſſen da von / wie ein Vieh.
Dennoch können sie nicht bleiben in dieser Würde, sondern sie müssen davon, nicht anders als Vieh.
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
10 | faren | fahren (Verb) die rasche, schnelle Bewegung im Unterschied zur sanften Bewegung des Gehens. Formen
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
10 | tunckel | dunkel (Adjektiv und Adverb) finster, ohne Licht, des Lichts beraubt
a) nicht hell, dämmernd, düster, trübe, schwärzlich, finster b) wo der Sinn nicht offen liegt: unklar, ungewiß, unverständlich, verhüllt, geheimnisvoll
Wenn der Allmechtige hin vnd wider vnter jnen Könige ſetzt / So wird es helle / wo es tunckel iſt.
Wenn der Allmächtige hin und wieder unter ihnen Könige beruft, dann wird es hell, wo es dunkel ist.
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
11 | CherubCherubim | Cherub, der Cherubim, die (Plural) hebräisch: כְּרוּב, Cherub Plural: כְּרֻבִים, Cherubim
Ein Cherub ist ein geflügeltes Mischwesen, meist mit einem Menschenkopf und mit einem Tierleib (mit Flügeln und Tierfüßen). Der Cherub ist ein himmlischer Wächter, der beispielsweise das Paradies bewacht.
Vnd treib Adam aus / vnd lagert fur den garten Eden den Cherubim mit einem bloſſen hawenden Schwert / zu bewaren den weg zu dem Bawm des Lebens.
Und er treibt Adam hinaus und postiert vor dem Garten Eden den Cherub, einen göttlichen Wächter, mit einem blanken, zum Schlag bereiten Schwert.
Vnd er fuhr auff dem Cherub vnd flog daher / Er ſchwebet auff den fittigen des winds.
Und er fuhr auf einem Cherub und flog daher. So schwebt er auf den Flügeln des Windes.
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
11 | fittigfittiche | Fittich, der | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
12 | Gezelt | Gezelt, das (veraltet) Gezelt
das Zelt
Behausung, Wohnung, Wohnstätte
In der alten Schreibweise wurde dem Wort Zelt noch das Präfix vorangestellt (ähnlich wie bei Haus und Gehäuse), das mit der Zeit verloren gegangen ist.
Sein Gezelt vmb jn her war finſter / vnd ſchwartze dicke wolcken / Darin er verborgen war.
a) Seine Wohnung war finster und bestand aus schwarzen, dicken Wolken, in denen er verborgen war. b) Seine Wohnung war Finsternis und schwarze, dicke Wolken. Darin war er verborgen.
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
14 | Höheſte
Höhest | Höchste, der Substantivierung von: höchst (weit oben, sehr hoch)
Als Rangbezeichnung und Ehrenbezeichnung besonders für Gott, aber auch für Könige gebraucht. hebräisch: עליון (ʿäljôn), Oberer, Höchster abgeleitet von עָלָה (ʿalāh), hinaufgehen, aufsteigen
Vnd der HERR donnerte im Himel / Vnd der Höheſt lies ſeinen donner aus
Und der HERR donnnerte im Himmel, und der Höchste ließ seine Stimme erschallen
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
15 | zerſtrewen | zerstreuen (Verb) a) streuen, auseinanderstreuen, b) auseinandertreiben, auseinanderjagen, c) etwas (zusammenhängendes) auflösen, d) von etwas absondern, teilen
Luther verwendet ohne Unterscheidung zerſtrewen und
Er zerſtrewet die Völcker die da gern kriegen.
Er zerstreut die Völker, die gerne Krieg führen.
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
16 | ſchelten
ſchiltſchiltest | schelten (Verb) starkes Verb: schelten, schilte, schalt, schulten, gescholten
Präsens: ich schelte, du schiltst, er schilt Imperfekt: ich schalt, du schiltest
a) jemanden schimpfen, schmähen, lästern, seinen Ruf beflecken b) jemanden einen Schimpf- oder Spottnamen zulegen c) (stark) tadeln, anklagen d) Vorwürfe machen ( im Ggs. zu loben).
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16 | odem | Odem, der der Atem
Das Wort othem war eine geläufige Nebenform zu athem.
Luthers Nebenform Odem hat sich zu einer feierlichen Form des Begriffs Atem (othem) verselbstständigt, der oft mit göttlichem Atem gleichgesetzt wird, also Atem meint, der »Leben« impliziert und nicht nur »Atemluft« bedeutet.
Er blies jm ein den lebendigen Odem in ſeine Naſen.
Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Atem (athem) ist neben Hauch und Luft im Umfeld der Seele und des Lebensgeistes angesiedelt. Da die Seele dem Menschen eingeblasen und wieder von ihm ausgeblasen wird, sind die Begriffe des Wehens, Hauchens, Blasens und Atmens mit der Vorstellung von einer Seele und dem Lebensgeist verbunden.
Luther verwendet die Nebenform Odem, um gegenüber dem einfachen Atem (Luft, die ein- und ausgeblasen wird) die grundlegende Lebenskraft zu beschreiben, die nötig ist, um den Menschen zu beleben. Sie wurde dem noch leblosen Körper des ersten Menschen von Gott eingeblasen und wird von da an vererbt und bei der Zeugung weitergegeben.
Dabei grenzt sich Odem eindeutig von Seele ab, die ursprünglich wohl auch eine Art Lebenskraft bezeichnet. Während aber Odem die grundlegende Fähigkeit zu leben, das Leben an sich bezeichnet, ist an Seele die Persönlichkeit, das »Ich« des Individuums gekoppelt. Neben Körper (die Materie), Geist (die Fähigkeit, zu denken und zu handeln) und Seele (das Individuum, das "Ich") ist Odem (das Leben) die vierte Komponente, die uns Menschen zu lebenden, handelnden Wesen mit eigener Persönlichkeit macht (1Mos 2,7).
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17 | zeuchen | zeuchen (Verb; veraltet) zeucheln (Verb; veraltet) ziehen (Verb) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
19 | Zuuerſicht | Zuversicht, die ursprünglich: das Voraussehen auf etwas oder eine Person
1) die Erwartung des Künftigen 2) die Erwartung dessen, was man wünscht, die Hoffnung 3) das Vertrauen auf Gott und das, was er gewährleistet 4) die feste, untrügliche Annahme der Erwartung 5) das Vertrauen, das man auf sich und seine Fähigkeiten hat
Mein Gott iſt der Hort meiner zuuerſicht.
HERR / zu dir ſchrey ich / vnd ſage / Du biſt meine Zuuerſicht /
Herr, zu dir schreie ich und sage: Du bist meine Zuversicht!
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20 | Luſt | Lust, die/der heftiges Verlangen, Begierde
Luther verwendet das Wort häufig in der maskulinen Form.
Vnd er hat luſt zum Leben
a) Und er hat Verlangen nach Leben b) Doch das Leben ist seine Passion Wendungen
Eine feste Wendung in der Lutherbibel von 1545 ist der Ausdruck:
ein Luſt büſſen - ein Verlangen stillen, befriedigen
Da aſſen ſie vnd wurden all zuſat / Er lies ſie jren Luſt büſſen. Da ſie nu jren luſt gebüſſet hatten / Vnd ſie noch dauon aſſen. Da kam der zorn Gottes vber ſie
Da aßen sie und wurden allzu satt. Er lies sie ihr Verlangen stillen. Als sie nun ihr Verlangen gestillt hatten, und sie noch davon aßen, da kam der Zorn Gottes über sie.
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21 | vergelten | vergelten (Verb) ursprünglich: empfangenes Geld zurückbezahlen (in vergelten steckt das Wort Gelt, Geld).
a) bezahlen, zurückzahlen b) Ersatz leisten für etwas, eine Gegenleistung für etwas erbringen Formen:
er vergilt ihnen: er vergilt ihnen (3. Person Singular Präsens Aktiv Indikativ) er vergelte ihnen: er vergelte ihnen (3. Person Singular Präsens Aktiv Konjunktiv)
Vergilt jnen was ſie verdienet haben.
a) Vergilt ihnen, was sie verdient haben. b) Zahle ihnen zurück, was sie verdient haben.
Wol dem der dir vergelte / wie du vns gethan haſt.
a) Wohl dem, der dir vergelte, wie du uns getan hast. b) Wohl dem, der dir vergelten möge, was du für uns getan hast. c) Wohl dem, der dir bezahle, was du für uns getan hast.
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21 | Hand | Hand, die
Plural: Hende
Mein Gebet müſſe fur dir tügen / wie ein Reuchopffer / Meine hende auffheben / wie ein Abendopffer.
Mein Gebet soll dir erscheinen wie ein Rauchopfer, das Erheben meiner Hände wie ein Abendopfer.
Oder kurz: Nimm mein Gebet als Rauchopfer und das Erheben meiner Hände als Abendopfer.
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22 | gottlos | gottlos (Adjektiv) Religiöser Begriff, der die Existenz Gottes voraussetzt:
a) Zustand: los von Gott; von Gott verlassen; ohne Gott. b) religiöse Grundhaltung: Gott nicht dienend; die Ehre, den Willen, die Gebote Gottes missachtend
So wird man ſein gottlos weſen nimer finden.
So wird man sein gottloses Wesen niemals finden.
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24 | on wandel | ohne Wandel (Ausdruck, veraltet) Wandel (der) hat eigentlich die Bedeutungen im Wortfeld Lebensführung, Veränderung, aber auch Makel, Rückgängigmachung, Buße, Strafe, usw.
Die Wendung on wandel meint:
a) ohne Makel, makellos b) kein Wandel, keine Veränderung, unverändert c) ohne Änderung der Lebensweise und/oder der geistigen Haltung, integer usw.
WEr on wandel ein her gehet / Vnd recht thut / Vnd redet die warheit von hertzen.
a) Wer ohne Makel daher kommt, und Recht tut, und die Wahrheit von Herzen redet. b) Wer integer und rechtschaffen ist, und dem die Wahrheit eine Herzensangelegenheit ist.
Das Geſetz des HERRN iſt on wandel
a) Das Gesetz des HERRN ist unveränderlich b) Das Gesetz des des Herrn ist makellos c) Das Gesetz des Herrn ist vollkommen
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
26 | Heilige | Heilige, der jemand, der religiöse Tugenden (göttlich vollkommen) lebt und daher verehrungswürdig ist.
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26 | biſtu | bist du (Verb) biſtu
2. Person Singular Indikativ Aktiv von sein (Verb)
Präsens: biſtu: bist du Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist und heute nicht mehr genutzt wird. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt oder durch ein Ausrufezeichen kenntlich gemacht werden.
Vnd Gott der HERR rieff Adam / vnd ſprach zu jm / Wo biſtu?
Und Gott der HERR rief den Menschen und sprach zu ihm: (Antworte gefälligst!) Wo bist du? Umgangssprachlich umschrieben: Wo treibst du dich rum!?
Jch gehe oder lige / ſo biſtu vmb mich / Vnd ſiheſt alle meine wege.
Ich gehe oder liege (und ich weiß): Du bist (ganz bestimmt) um mich herum! Und du siehst alle meine Wege.
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26 | heilig | heilig (Adjektiv) (In Abgrenzung zum Irdischen:) göttlich vollkommen und verehrungswürdig.
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26 | Frome | Fromme, der a) der Brave, Tüchtige, Tapfere b) der Nützliche, Gute c) der Ordentliche, Ehrliche d) der Unschuldige, Unsträfliche e) der Gewissenhafte, Pflichtgetreue (gegenüber Gott) f) der Fromme, Verehrende
Ein Mensch, der anhaltend (tüchtig) Gott und die Gebote pflichtgetreu verehrt, und dabei tapfer gegen alle Anfechtungen besteht.
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26 | from
frum | fromm (Adjektiv) a) brav, tüchtig, tapfer b) nützlich, gut c) ordentlich, ehrlich d) unschuldig, unsträflich e) gewissenhaft, liebevoll, pflichtgetreu (gegenüber Gott) f) fromm, verehrend
Eine anhaltende (tüchtige), die Göttlichkeit pflichtgetreu verehrende Eigenschaft, die von Tapferkeit gegen alle Anfechtungen getragen wird.
frum:
ER ſaget aber zu etlichen / die ſich ſelbs vermaſſen / das ſie frum weren /
Er sagte zu etlichen, die von sich selbst überzeugt waren, dass sie fromm wären ...
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28 | nidrigſtu | niedrigst du (Verb) 2. Person Singular Indikativ Aktiv von niedrigen (Verb, veraltet) erniedrigen
Präsens: nidrigſtu: niedrigst du, erniedrigst du
Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist und heute nicht mehr genutzt wird. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt oder durch ein Ausrufezeichen kenntlich gemacht werden. nidrigſtu: erniedrigst du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!
Denn du hilffeſt dem elenden volck / Vnd die hohen augen nidrigſtu.
Denn du hilfst dem elenden Volk. Die hochmütigen Augen aber erniedrigst du gewiss!
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29 | liecht | licht (Adjektiv) a) für Helligkeit (im Gegs. zur Finsternis): hell, leuchtend b) für Lichtstrahlen (von Himmelskörpern, vom Feuer, von Lampen, usw.): strahlend c) für leuchtende Körper wie Lichter, Leuchten, Lampen ( besonders im Plural): mit Glanz versehen, durchleuchtend, beleuchtend, strahlend usw.
Der HERR mein Gott machet meine finſternis liecht
a) Der HERR mein Gott macht meine Finsternis hell b) Der HERR mein Gott erhellt meine Finsternis
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30 | zerſchmeiſſen | zerschmeißen (Verb) Kompositum zu
durch Wurf aus der Ferne, durch Niederwerfen auf den Erdboden oder durch gewaltsamen Schlag:
in Stücke werfen, in Stücke hauen, zerschlagen
zeſchmeiſſen
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.
Sämtliche Vorkommen des Verbs zeſchmeiſſen finden sich in den Psalmen.
Hinweis: Luther verwendet ohne Unterscheidung:
zerſchmeiſſen zeſchmeiſſen zuſchmeiſſen. zurſchmeiſſen.
Wie Töpffen ſoltu ſie zeſchmeiſſen.
Schlag sie in Stücke, als wären es Tontöpfe!
Aber Gott wird den Kopff ſeiner Feinde zuſchmeiſſen ſampt jrem Harſcheddel.
Aber Gott wird den Kopf seiner Feinde zerschmettern mitsamt ihrem Haarschopf.
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30 | MaurMauren | Mauer, die Mauern, die | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
31 | durchleutern | durchläutern (Verb, veraltet) völlig reinigen, lauter machen durch Ausschmelzen, Auskochen, Durchseihen.
Bis das ſein wort kam / Vnd die Rede des HERRN jn durchleutert.
wörtlich: Bis sein Wort kam, und die Rede des HERRN ihn durchläuterte.
sinngemäß: Bis ihn seine Worte trafen, und die Rede des HERRN ihn durch und durch reinigte.
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31 | vertrawen | vertrauen (Verb)
a) das verstärke trauen: man vertraut jemandem, dem man nichts Böses zutraut b) jemandem etwas zutrauen c) (an etwas) glauben, Vertrauen schenken, seine Zuversicht setzen auf d) gläubig, zuversichtlich sein
Er iſt ein Schild allen die jm vertrawen.
Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen.
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32 | on | ohne (Präposition) Wegfall einer Sache oder eines Grundes
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35 | ehren | ehern (Adjektiv, veraltet) aus Erz bestehend, aus Eisen bestehend
Er leret meine Hand ſtreitten / Vnd leret meinen Arm einen ehren bogen ſpannen.
a) Er lehrt meiner Hand zu streiten, und er lehrt meinem Arm einen ehernen Bogen zu spannen. a) Er lehrt meiner Hand zu streiten, und er lehrt meinem Arm einen eisernen Bogen zu spannen.
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36 | Heil | Heil, das im unterschiedlichen Sinn gebraucht umfasst es immer eine positive Wendung (beispielsweise Genesung von Krankheit). Es impliziert u. a. Wohlergehen, Wohlbefinden, Glück, Rettung aus irgendeiner Gefahr oder Not, usw.
Luther sieht hinter dem Wort Heil mehr als nur das Wort »Hilfe«, das sich im hebräischen Text befindet, und nutzt es stattdessen. Es impliziert den Sieg, die Kehrtwende zum Guten hin.
Der HERR leſſt ſein Heil verkündigen
Frei übersetzt: Jahwe lässt verkündigen, dass er die Hilfe zum Sieg ist (über Feinde, Gottlose, Ungerechtigkeit, Unrecht, usw.).
Aller welt ende ſehen das Heil vnſers Gottes.
Frei übersetzt: Die ganze Welt sieht die Hilfe unseres Gottes <bei der Wende zum Guten hin>.
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36 | machſtu | machst du (Verb) machſtu
2. Person Singular Indikativ Aktiv von machen (Verb)
Präsens: machſtu: machst du Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist und heute nicht mehr genutzt wird. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt oder durch ein Ausrufezeichen kenntlich gemacht werden. machſtu: machst du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!
Vnd wenn du mich demütigeſt / machſtu mich gros.
Und wenn du mich demütigst, machst du mich groß!
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37 | gehen | gehen (Verb) Bewegung des Laufens zugehen für »um zu gehen« bzw. für »zum Gehen«
Du machſt vnter mir raum zugehen / Das meine Knöchel nicht gleiten.
a) Du machst unter mir Platz, um zu gehen, dass meine Knöchel nicht ausrutschen. b) Du machst unter mir Platz zum Gehen, damit meine Knöchel nicht ausrutschen.
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38 | vmbkeren | umkehren (Adjektiv) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
38 | vmbbringen | umbringen (Verb) 1a) an einen anderen Ort bringen, zurückbringen 1b) jemanden zu Boden bringen, werfen 1c) jemanden wegbringen 2a) Lebewesen: ums Lebens bringen, das Leben nehmen, töten 2b) einen Menschen: morden 2c) von Menschen: sich das Leben nehmen 3a) eine Sache: etwas zunichte machen 3b) eine Sache: durchbringen, vertun, vergeuden, verprassen
SChemen müſſen ſich vnd zu ſchanden werden / die mir nach meiner Seelen ſtehen / das ſie die vmbbringen
Schämen müssen sich und bloßgestellt werden, die mir nach meiner Seele trachten, um sie umzubringen.
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41 | verſtören | zerstören (Verb) 1) etwas zerstören, verwüsten 2) jemanden verstören, stören
Siehe auch:
WEh aber dir du Verſtörer / meinſtu du werdeſt nicht verſtöret werden?
Weh aber Dir, du Zerstörer! Meinst du etwa, du wirst nicht zerstört werden?
Anmerkung zu Jes 33,1: Luther hatte bei seiner Übersetzung die unmittelbare Folge für den Zerstörer gleich im ersten Satz herausgearbeitet. Die genauere Übersetzung moderner Bibelausgaben leistet das nicht so direkt. So übersetzt beispielsweise die Lutherbibel 2017: »Weh dir, du Verwüster, der du selbst nicht verwüstet bist,«. Hier kommt die Konsequenz erst im nächsten Satz zum Tragen (siehe dort).
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43 | zeſtoſſen | zerstoßen (Verb) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
44 | zenckiſſch
zenckiſch | zänkisch (Adjektiv) zu Zank und Streit veranlagt Mit »s« und »sch«: zenckiſſch
Du hilffſt mir von dem zenckiſſchen Volck
Du hilfst mir vor dem zänkischen Volk Nur mit »sch«: zenckiſch
Du verdeckeſt ſie in der Hütten / fur den zenckiſchen Zungen.
Du verbirgst sie in der Hütte vor den zänkischen Zungen.
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44 | Heubt | Haupt, das | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
44 | Heiden | Heiden, die Heide, der Heiden
Im Alten Testament nur im Plural gebräuchlich.
(eigtl. Völker). Im religiösen Sinn sind Heiden Menschen, die nicht an Gott glauben bzw. angehörige fremder Religionen.
Gemeint sind (allumfassend) Völker mit fremden Religionen und fremden Gotteskulten aus der Sicht des Sprechenden in Abgrenzung zum Volk Gottes. Im Neuen Testament verwendet Luther das Wort auch im Singular:
Höret er die Gemeine nicht / So halt jn als einen Heiden vnd Zölner.
Hört er nicht auf die Gemeinde, dann halte ihn für einen Heiden und Zöllner.
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
45 | frembd | fremd (Adjektiv) Hauptbedeutungen:
a) fernher sein, aus weiter Ferne sein benutzt z. B. für Menschen, die aus fernen oder anderen Ländern stammen (so für Ausländer).
b) nicht eigen sein, nicht angehören benutzt z. B. für Menschen, die nicht dem eigenen oder beschriebenen Personenkreis angehören (z. B. Familien, Gesellschaften, Dörfer, Städte, usw.).
Das Adjektiv kann sich auf alles in der Lebenswelt beziehen (Sachen, Tiere, Menschen, Götter, Sprachen, Ideen, Rituale, usw.).
Ja den frembden Kindern hats wider mich gefeilet. Die frembden Kinder verſchmachten / Vnd zappeln in jren banden.
Ja, die fremden Kinder haben gegen mich versagt. Die fremden Kinder vergehen vor Sehnsucht und zappeln in ihren Räuberbanden.
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
45 | feilen | fehlen (Verb) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
46 | verſchmachten | verschmachten (Verb) in Sehnsucht nach etwas zugrunde gehen. schmachten (Verb)
heftig hungern oder dürsten; ein sehnliches Verlangen nach etwas haben.
SK Version 04.08.2017 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
49 | freuel | Frevel, der mhd: frevel Bewusster Verstoß gegen die geltende (göttliche oder weltliche) Ordnung aus Übermut, Auflehnung oder Missachtung. Adjektivisch gebraucht
Es tretten freuel Zeugen auff / Die zeihen mich des ich nicht ſchüldig bin.
Es treten falsche Zeugen auf. Sie bezichtigen mich, obwohl ich nicht schuldig bin.
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
51 | Geſalbte | Gesalbte, der Mensch, der durch Salbung geweiht und geheiligt ist.
1. Nach biblischer Sitte bezeichnet der Begriff Könige. U. a. beinhaltet das Ritual der Krönung die Salbung mit wertvollen Ölen.
2. Der Gesalbte bezeichnet den Messias, den von den Juden erwarteten mächtigen König: Wir haben den Messias funden (welches ist verdolmetscht der Gesalbete) (Joh 1,14).
Der Gesalbte: - hebräisch: משיח, Messias - in griechischer Transkription: Μεσσίας, Messias - ins Griechische übersetzt: Χριστός, Christos - latinisiert: Christus.
3. Ein Gesalbter ist ein Eingeweihter, einer der mit den Geheimnissen einer Gesellschaft, eines Bundes u. s. w. bekannt ist. Bezeichnung für den König
Der ſeinem Könige gros Heil beweiſet vnd wolthut ſeinem Geſalbeten / Dauid vnd ſeinem Samen ewiglich.
Der seinem König große Hilfe erweist, der seinem Gesalbten Gutes tut, David und allen seinen Nachkommen
SK Version 17.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
51 | Dauid | David hebräisch: דָּוִד (dͻwid) oder דָּוִיד (dͻwīd) lateinisch: David griechisch: Δαυιδ (David) Zur Person Davids
Nach der biblischen Überlieferung war David König von Juda und nach Saul der zweite König Israels. Er lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr.
Genauere Lebensdaten sind unbekannt. Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fragen.
David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer. Schließlich wurde er Sauls Nachfolger als König über Israel. David in der Bibel
Die Geschichte Davids wird ausführlich erzählt in den beiden Samuelbüchern (1Sam, 2Sam), in 1Kön 1-2 und in 1Chr 11-29.
König David gilt als der Autor von 73 Psalmen. Siehe dazu die folgenden Artikel:
SK Version 17.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
51 | Samen | Samen, der
Nachkommen, die Im eigentlichen Sinn sind Samen Gebilde, die sich aus den Blüten von Pflanzen entwickeln, und aus denen in geeigneter Umgebung neue Pflanzen wachsen können. Beim Menschen bezeichnet Samen das Sperma.
Luther verwendet den Begriff Samen in Bezug auf Menschen immer wieder in der Bedeutung Nachkommen.
der ſamen Abrahams
die Nachkommen Abrahams
Es ehre jn aller ſame Jacob / vnd fur jm ſchewe ſich aller ſame Jſrael.
Es mögen ihn alle Nachkommen Jakobs ehren, und alle Nachkommen Israels mögen sich vor ihm erschrecken
Dauid vnd ſeinem Samen ewiglich.
David und allen seinen Nachkommen.
der geboren iſt von dem ſamen Dauid nach dem Fleiſch
der geboren ist von Davids Nachkommen nach dem Fleisch
SK Version 16.01.2019 ● | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erläuterungen siehe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes
Der Text aus der Lutherbibel auf dieser Seite ist in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
Der Psalm 18 im evangelischen Kirchenjahr
Ordnung der Predigtexte und Lesungen 1978/1979 - 2017/2018
2. Sonntag nach Trinitatis | Hallelujavers Ps 18,2

4. Sonntag nach Trinitatis 2017/2018
Der Wochenspruch, der Wochenpsalm und die Textstellen für Bibellesungen und Predigten nach der Kirchenordnung in der Übersicht.
Mehr dazu in diesem Artikel.
Ordnung der Predigtexte und Lesungen ab 2018/2019
2. Sonntag nach Trinitatis | Hallelujavers Ps 18,2b.3a

2. Sonntag nach Trinitatis 2018/2019
Der Wochenspruch, der Wochenpsalm und die Textstellen für Bibellesungen und Predigten nach der Kirchenordnung in der Übersicht.
Mehr dazu in diesem Artikel.
3. Juli oder 21. Dezember – Tag des Apostels Thomas | Psalm 18,2-7.17.2

Apostel Thomas 2018/2019
3. Juli
Spruch, Psalm und die Textstellen für Bibellesungen und Predigten nach der Kirchenordnung in der Übersicht.
Mehr dazu in diesem Artikel.
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Apostel Thomas 2018/2019
21. Dezember
Spruch, Psalm und die Textstellen für Bibellesungen und Predigten nach der Kirchenordnung in der Übersicht.
Mehr dazu in diesem Artikel.
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SK Version 13.02.2019 ●