Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Kapitel VIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Hesekiel
Ezechiel

 

C. VIII.

 

Hes 8,1-18

 

Der Text in 48 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel VIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel VIII.

 

 

4 - 24

 

II. ISRAELS SÜNDE UND DAS BEVORSTEHENDE GERICHT

 

 

 

8,1 - 11,25

 

II.5 Jerusalems Götzendienst: Bestrafung und Zusage kommenden Heils

 

1

8,1-18

→Die Gräuel des Götzendienstes im Tempel von Jerusalem

 

 

 

 

 

Der Próphet Heſekiel.

 

 

 

 

[77a]

 

 

II.5

Jerusalems Götzendienst:
Bestrafung und Zusage kommenden Heils

 

 

8,1 - 11,25

 

 

VIII.

 

 

Die Gräuel des Götzendienstes im Tempel von Jerusalem

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Sup. 1.

VND es begab ſich im ſechſ­ten jar / am fünff­ten ta­ge des ſechſ­ten mon­den / das ich ſas in meinem Hau­ſe / vnd die Alten aus Juda ſaſſen fur mir / Daſelbſt fiel die hand des HErrn HER­RN auff mich. 2Vnd ſi­he / ich ſa­he / das von ſei­nen Lenden herunter werts war / gleich wie fewr / Aber oben vber ſei­nen Lenden / war es liecht helle. 3Vnd recket aus / gleich wie ein Hand / vnd ergreiff mich bey dem har meines Heubts / Da furt mich ein Wind zwi­ſchen Hi­mel vnd Erden / vnd bracht mich gen Je­ru­ſa­lem / in eim göttlichen Ge­ſich­te / zu dem innern Thor / das gegen Mitternacht ſtehet / da denn ſaſs ein Bilde zu verdries dem Hausherrn.

4VND ſi­he / da war die herrligkeit des Got­tes Iſ­ra­el / wie ich ſie zuuor geſehen hatte im felde. 5Vnd er ſprach zu mir / Du Men­ſchen­kind / Heb deine augen auff gegen mit­ter­nacht. Vnd da ich meine augen auff hub gegen mit­ter­nacht / Sihe / da ſas gegen mit­ter­nacht das verdriesliche Bilde / am thor des Altars / eben da man hin ein ge­het. 6Vnd er ſprach zu mir / Du men­ſchen­kind / ſi­he­ſtu auch / was die­ſe thun? nem­lich / gro­ſſe Grewel / die das haus Iſ­ra­el hie thut / das ſie mich ja ferne von meinem Hei­lig­thum treiben / Aber du wirſt noch mehr gröſſer Grewel ſe­hen. 7Vnd er füret mich zur thür des Vorhofes / da ſa­he ich / Vnd ſi­he / da war ein loch in der wand. 8Vnd er ſprach zu mir / Du Men­ſchen­kind / grabe durch die wand / vnd da ich durch die wand grub / Sihe / da war eine thür. 9Vnd er ſprach zu mir / Gehe hin ein / vnd ſchaw­e die bö­ſe Grewel / die ſie allhie thun. 10Vnd da ich hinein kam vnd ſa­he / Sihe / da waren al­ler­ley Bildnis der würme vnd thiere / eitel Schewel / vnd al­ler­ley Götzen des hau­ſes Iſ­ra­el / al­lent­hal­ben vmb her an der Wand gemacht. 11Fur welchen ſtun­den ſiebenzig Men­ner / aus den El­te­ſten des hau­ſes Iſ­ra­el / vnd Jaſanja der ſon Saphan ſtund auch vn­ter jnen / Vnd ein jg­li­cher hatte ſein Reuchwerg in der hand / vnd gieng ein dicker nebel auff vom Reuchwerg.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Hausherrn)

Gott war Haus­herr zu Je­ru­ſa­lem vnd ſie fü­re­ten jm ein an­dern Ab­gott hin ein / Das ver­dros jn billich.

 

12VND er ſprach zu mir / Men­ſchen­kind / ſi­he­ſtu / was die El­te­ſten des hau­ſes Iſ­ra­el thun im fin­ſter­nis / ein jg­li­cher in ſei­ner ſchöneſten Kamer? Denn ſie ſa­gen / der HERR ſi­het vns nicht / Son­dern der HERR hat das Land ver-

 

 

 

 

 

[77a | 77b]

 

 

Der Próphet    C․ VIII.

 

 

la­ſſen. 13Vnd er ſprach zu mir / Du ſolt noch mehr gröſſer Grewel ſe­hen / die ſie thun. 14Vnd er füret mich hin ein zum Thor an des HER­RN hau­ſe / das gegen mit­ter­nacht ſtehet / Vnd ſi­he / daſelbſt ſaſſen Wei­ber die weineten vber den Thamus. 15Vnd er ſprach zu mir / Men­ſchen­kind / Siheſtu das? Aber du ſolt noch gröſſer Grewel ſe­hen / denn die­ſe ſind.

16VND er füret mich in den innern hof am Hau­ſe des HER­RN / vnd ſi­he / fur der thür am Tempel des HER­RN / zwi­ſchen der Halle vnd dem Altar. Da waren bey fünff vnd zwen­zig Men­ner / die jren rücken gegen dem Tempel des HER­RN / vnd jr an­ge­ſicht gegen dem Morgen gekeret hatten / vnd beten gegen der Sonnen auffgang. 17Vnd er ſprach zu mir / Men­ſchen­kind / ſi­he­ſtu das? Iſts dem hau­ſe Juda zu wenig / das ſie alle ſolche Grewel hie thun? ſo ſie doch ſonſt im gan­tzen Lande eitel gewalt vnd vnrecht trei­ben / vnd faren zu / vnd reitzen mich auch / Vnd ſi­he / ſie hal­ten die Weinreben an die naſen. 18Dar­umb wil ich auch wi­der ſie mit grim handeln / vnd mein Auge ſol jnen nicht verſchonen vnd wil nicht gnedig ſein. Vnd wenn ſie gleich mit lauter ſtim / fur mei­nen Ohren ſchrei­en / wil ich ſie doch nicht hören.

 

 

 

 

 

 

Thamus

Das ſol ſein der Ab­gott Ado­nis / da­uon die Po­e­ten vnd Hei­den viel ha­ben ge­ſchrie­ben / Vnd iſt fraw Ve­nus Bu­le ge­weſt / Dar­umb jn die Wei­ber kla­gen. Mich dünckt es ſey Ba­ch­us / der Wein­ab­gott / Wie bey vns S. Vr­ban.

 

 

 

 

 

 

 

(Weinreben)

Das iſt eine weiſe ge­weſt im Got­tes­dienſt / wie bey vns das ge­wei­het Saltz / Wa­ſſer / Würtze / vnd der glei­chen / dem Ab­gott zu eh­ren.

 

 

 

 

 
 

 

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Ezech.
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Hes

Ez

Hes

Sup.
Su.

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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Sabrina

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