Der Prophet Jeremia

Kapitel V.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Jeremia

 

C. V.

 

Jer 5,1-31

 

Der Text in 52 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel V.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel V.

 

 

1 - 25

 

ERSTER TEIL:
WEISSAGUNGEN ÜBER GOTTES AUSERWÄHLTES VOLK

 

 

 

2,1 - 6,30

 

II. Gottes Anklage gegen das Volk
Die Aufforderung zur Umkehr und die Ankündigung des Gerichts

 

1

5,1-14

→Israels Schuld: Die Gründe für die Invasion

2

5,19

→Israels Strafe: Invasion und Vertreibung

3

5,20-24

→Die Undankbarkeit gegenüber Gott, der die Ernte behütet

4

5,25-31

→Gottlose Zustände in Israel

 

 🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach heu­ti­ger Zähl­wei­se.

 

 

 

 

 

Der Próphet Jeremiá.

 

 

 

 

[38a]

 

 

V.

 

 

Israels Schuld: Die Gründe für die Invasion

 

GEhet durch die gaſſen zu Je­ru­ſa­lem / vnd ſchawet vnd erfaret / vnd ſücht auff jrer ſtraſſen / Ob jr jemand fin­det der recht thu / vnd nach dem Glau­ben frage / So wil ich jr gne­dig ſein. 2Vnd wenn ſie ſchon ſprechen / Bey dem lebendigen Gott / So ſchweren ſie doch falſch.

 

3HERR / deine Augen ſehen nach dem Glauben / Du ſchle­heſt ſie / Aber ſie fülens nicht / Du plageſt ſie / Aber ſie beſſern ſich nicht / Sie haben ein herter An­ge­ſicht / denn ein Fels / vnd wollen ſich nicht be­ke­ren.

 

4ICH dacht aber / Wolan / der arme Hauffe iſt vn­uer­ſten­dig / weis nichts vmb des HER­RN weg / vnd vmb jres Gottes recht. 5Ich wil zu den Ge­wal­ti­gen gehen vnd mit jnen reden / Die­ſel­bi­gen werden vmb des HER­RN weg vnd jres Gottes recht wiſſen / Aber die ſelbigen alle ſampt hatten das joch zu­bro­ch­en / vnd die ſeule zuriſſen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Ezech. 22.

DARumb wird ſie auch der Lewe / der aus dem Walde kompt / zureiſſen / vnd der Wolff aus der wüſten / wird ſie verderben / vnd der Pardel wird auff jre Stedte lauren / Alle die da ſelbs heraus gehen / wird er freſſen / Denn jrer ſünden ſind zu viel / vnd bleiben verſtockt in jrem vn­ge­hor­ſam. 7Wie ſol ich dir denn gnedig ſein? Weil mich deine Kinder verlaſſen / vnd ſchweren bey dem / der nicht Gott iſt / Vnd nu ich ſie gefüllet habe / treiben ſie Ehebruch / vnd lauffen ins Hurhaus / 8ein jg­li­cher wiehert nach ſeines Ne­he­ſten weibe / wie die vollen müſſigen Hengſte. 9Vnd ich ſolt ſie vmb ſolchs nicht heim­ſu­ch­en / ſpricht der HERR / vnd meine Seele ſolt ſich nicht rechen an ſolchem Volck / wie dis iſt?

(Lewe) Der Kö­nig zu Babel.

 

10STürmet jre Mauren / vnd werffet ſie vmb / vnd machts nicht gar aus / Füret jre a Reben weg / denn ſie ſind nicht des HER­RN / 11Son­dern ſie verachten Mich / beide das haus Iſ­ra­el / vnd das haus Juda / ſpricht der HERR. 12Sie b verleugnen den HER­RN / vnd ſprechen / Das iſt er nicht / vnd ſo vbel wird

a

(Reben)

Das Volck im Lande?

b

(Verleugnen)

Es mus nicht Gottes wort ſein / was Jeremias redet.

 

 

 

 

[38a | 38b]

 

 

Der Prophet    C. V. VI.

 

 

es vns nicht gehen / Schwert vnd Hunger werden wir nicht ſehen. 13Ja die Propheten ſind Weſcher / vnd haben auch Gottes wort nicht / Es gehet vber ſie ſelbs alſo. 14Darumb ſpricht der HERR / der Gott Ze­ba­oth / Weil jr ſolche rede treibet / ſihe / So wil ich meine wort in deinem Munde zu Fewr machen / vnd dis Volck zu holtz / vnd ſol ſie verzeren.

 

 

Israels Strafe: Invasion und Vertreibung

 

SIhe / Ich wil vber euch vom hauſe Iſ­ra­el (ſpricht der HERR) ein Volck von fernen bringen / ein mech­tig volck / die das erſte volck geweſt ſind / Ein volck des Sprachen du nicht verſteheſt / vnd nicht vernemen kanſt / was ſie reden. 16Seine Köcher ſind offene Greber / es ſind eitel Riſen. 17Sie werden dein Erndte vnd dein Brot verzeren / Sie werden deine Söne vnd Töchter freſſen / Sie werden deine ſchafe vnd rinder verſchlingen / Sie werden deine Weinſtöck vnd Feigenbewm verzeren / Deine feſte Stedte / darauff du dich verleſſeſt / werden ſie mit dem ſchwert verderben. 18Vnd ich wils / ſpricht der HERR / zur ſelbigen zeit / nicht gar ausmachen. 19Vnd ob ſie würden ſagen / Warumb thut vns der HERR vnſer Gott ſolchs alles? Soltu jnen antworten / Wie jr mich verlaſſet / vnd frembden Göttern dienet in ewerm eigen Lande / Alſo ſolt jr / auch Frembden dienen / in einem Lande / das nicht ewer iſt.

 

 

Die Undankbarkeit gegenüber Gott, der die Ernte behütet

 

20SOlchs ſolt jr verkündigen im hauſe Jacob / vnd predigen in Juda / vnd ſprechen / 21Höret zu / jr tolles Volck / das keinen verſtand hat / die da Augen haben vnd ſehen nicht / Ohren haben vnd hören nicht. 22Wolt jr mich nicht fürchten / ſpricht der HERR / vnd fur mir nicht erſchrecken? Der ich dem Meer den ſand zum vfer ſetze / darin es allezeit bleiben mus / darüber es nicht gehen mus / Vnd obs ſchon wallet / ſo vermags doch nichts / vnd ob ſeine Wellen ſchon toben / ſo müſſen ſie doch nicht drüber faren. 23Aber dis Volck hat ein abtrünniges / vn­ge­hor­ſames Hertz / bleiben abtrünnig vnd gehen jmer fort weg. 24Vnd ſprechen nicht ein mal in jrem hertzen / Laſſet vns doch den HER­RN vnſern Gott fürchten / Der vns Früregen vnd Spatregen zu rechter zeit gibt / vnd vns die Erndte trewlich vnd jerlich behüt.

 

 

 

 

 

 

→Jeſa. 6.

 

 

 

 

 

→Hiob. 38.

 

 

 

 

 

 

 

Frühe vnd Spatregen.

 

 

Gottlose Zustände in Israel

 

ABer ewr miſſethat hindern ſolchs / vnd ewr ſünde wenden ſolch gut von euch. 26Denn man findet vnter meinem Volck gottloſen / die den Leuten ſtellen / vnd fallen zurichten ſie zu fahen / wie die Vogeler thun mit kloben / 27Vnd jre Heuſer ſind voller tücke / wie ein Vogelbawr voller Lockuogel iſt. Daher werden ſie gewaltig vnd reich / fett vnd glat. 28Sie gehen mit böſen ſtücken vmb / Sie halten kein Recht / dem Waiſen fordern ſie ſeine ſache nicht / vnd gelinget jnen / vnd helffen den Armen nicht zum Recht. 29Solt ich denn ſolchs nicht heim­ſu­chen / ſpricht der HERR / vnd meine Seele ſolt ſich nicht rechen an ſolchem Volck / wie dis iſt? 30Es ſtehet grewlich vnd ſcheuslich im Lande / 31Die Pro­phe­ten leren falſch / vnd die Prieſter herrſchen in jrem Ampt / vnd mein Volck hats gern alſo / Wie wil es euch zu letzt drob gehen?

 

 

 

 

 
 

 

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Jer.
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Hiob

Ijob

Hiob

Jeſa.
Jeſai.
Jſa.
Iſai.
Eſa.

 

Der Prophet Jeſaja.

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Jes

Jes

Jes

Is

Ezech.
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Hes

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Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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