Der Prophet Jeremia

Kapitel XLVI.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Jeremia

 

C. XLVI.

 

Jer 46,1-28

 

Der Text in 52 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XLVI.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XLVI.

 

 

26 - 52

 

ZWEITER TEIL:
GESCHICHTLICHE ERZÄHLUNGEN MIT PROPHETISCHEN WEISSAGUNGEN

 

 

 

46,1 - 51,64

 

XVI. WEISSAGUNGEN GEGEN FREMDE VÖLKER

 

1

46,1

→Einleitung zu den Reden gegen die fremden Völker

2

46,2-12

→Über Ägypten: Die Niederlage bei Karkemisch

3

46,13-26

→Die Babylonier fallen in Ägypten ein

4

46,27-28

→Trostwort an Israel

 

 🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach heu­ti­ger Zähl­wei­se.

 

 

 

 

 

Der Próphet Jeremiá.

 

 

 

 

[61b | 62a]

 

 

Jeremiá.     C. XLVI.

LXII.

 

 

 

XVI.

WEISSAGUNGEN GEGEN FREMDE VÖLKER

 

 

46,1 - 51,64

 

 

XLVI.

 

 

Einleitung zu den Reden gegen die fremden Völker

 

DIs iſt das Wort des HER­RN / das zu dem Pro­phe­ten Je­re­mia ge­ſche­hen iſt wider alle Hei­den.

 

 

Über Ägypten: Die Niederlage bei Karkemisch

Wider Egyp­ten.

 

WIder das Heer Pharao Necho des Königes in Egyp­ten / welchs lag am waſſer Phrat zu Carchemis / das der König zu Babel Ne­bu­cad­Ne­zar ſchlug / im vierden jar Joiakim des ſons Joſia des Königes Juda.

 

3RVſtet ſchilt vnd tartſchen / vnd ziehet in den ſtreit / 4Spannet Roſſe an / vnd laſſet Reuter auffſitzen / Setzt die Helm auff / vnd ſcherfft die Spieſſe / vnd ziehet Pantzer an. 5Wie kompts aber? das ich ſehe / das ſie verzagt ſind / vnd die flucht geben / vnd jre Helden erſchlagen ſind / Sie fliehen / das ſie ſich auch nicht vmbſehen / ſchrecken iſt vmb vnd vmb / ſpricht der HERR. 6Der ſchnelle kan nicht entfliehen / noch der ſtar­cke entrinnen / Gegen Mit­ter­nacht am waſſer Phrath / ſind ſie gefallen vnd darnider gelegt. 7Wo iſt nu der / ſo herauff zoch / wie ein Strom / vnd ſeine wellen ſich erhuben / wie des waſſers? 8Egyp­ten zoch herauff / wie ein ſtrom / vnd ſeine wellen erhuben ſich / wie des waſſers / vnd ſprach / Ich wil hinauff ziehen / das Land bedecken / vnd die Stad verderben / ſampt denen / die drinnen wonen.

 

9WOlan / ſitzt auff die Roſſe / rennet mit den Wagen / laſſet die Helden aus zihen / die Moren / vnd aus Put die den ſchilt füren / vnd die Schützen aus Lydia. 10Denn dis iſt der tag des HErrn HER­RN Ze­ba­oth / ein tag der rache / das er ſich an ſeinen Feinden reche / da das ſchwert freſſen vnd von jrem Blut vol vnd truncken werden wird / Denn ſie müſſen dem HErrn HER­RN Ze­ba­oth / ein Schlachtopffer werden / im lande gegen mit­ter­nacht am waſſer Phrath. 11Gehe hinauff gen Gilead / vnd hole Salbe / Jung­fraw toch­ter aus Egyp­ten / Aber es iſt vmb ſonſt / das du viel ertzneieſt / du wirſt doch nicht heil. 12Deine ſchande iſt vnter die Hei­den erſchollen / deines heulen iſt das Land vol / Denn ein Held fellet vber den andern / vnd ligen beide mit einander darnider.

 

 

Die Babylonier fallen in Ägypten ein

 

DIS iſt das wort des HER­RN / das er zu dem Propheten Jeremia redet / da Ne­bu­cad­Ne­zar der König zu Babel daher zoch / Egyp­ten­land zuſchlahen. 14Verkündigt in Egyp­ten / vnd ſagts an zu Migdal / ſagts an zu Noph / vnd Thachpanhes / vnd ſprecht / Stelle dich zur wehre / Denn das ſchwert wird freſſen / was vmb dich her iſt. 15Wie gehets zu / das deine Gewaltigen zu boden fallen / vnd mügen nicht beſtehen? Der HERR hat ſie ſo geſtürtzt. 16Er macht / das jr viel fallen / das einer mit dem andern darnider ligt / Da ſpra­chen ſie / Wolauff / Laſſt vns wider zu vnſerm Volck zihen / in vnſer Vaterland / fur dem Schwert des Tyrannen. 17Daſelbs ſchrey man jnen nach / Pharao der König Egyp­ten ligt / Er hat ſein Gezelt gelaſſen.

Thabor. Char-

mel.

18SO war als ich lebe / ſpricht der König / der HERR Ze­ba­oth heiſſt / Er wird daher zihen ſo hoch / wie der berg Thabor vnter den Bergen iſt / vnd wie der Charmel am meer iſt. 19Nim dein Wandergerete / du Ein­wo­nerin toch­ter Egyp­ten / Denn Noph wird wüſt vnd verbrand werden / das niemand drinnen wonen wird.

 

EGypten iſt ein ſeer ſchönes Kalb / Aber es kompt von Mit­ter­nacht der Schlechter. 21Vnd Taglöner / ſo drinnen wonen / ſind auch / wie gemeſte Kelber / Aber ſie müſſen ſich dennoch wenden / flüchtig werden mit einander / vnd werden nicht beſtehen / Denn der tag jres vnfals wird vber ſie komen / nem­lich / die zeit jrer heimſuchung. 22Sie faren daher / das der Harniſch braſſelt / vnd komen mit Heers krafft / vnd bringen Exte vber ſie / wie die Holtzhewer. 23Die ſelbi-

 

(Taglöner)

Für­ſten vnd Her­rn ſo jm die­nen / vnd groſ­ſen Sold ne­men.

 

 

 

 

[62a | 62b]

 

 

Der Prophet    C․ XLVI. XLVII.

 

 

gen werden hawen alſo in jrem Wald (ſpricht der HERR) das nicht zu zelen iſt / Denn jr iſt mehr weder Hew­ſchre­cken / die niemand zellen kan. 24Die toch­ter Egyp­ten ſtehet mit ſchanden / Denn ſie iſt dem Volck von mit­ter­nacht in die hende gegeben.

 

25DEr HERR Ze­ba­oth / der Gott Iſ­ra­el ſpricht / Sihe / Ich wil heim­ſu­chen den Regenten zu No / vnd den Pharao / vnd Egyp­ten / ſampt ſeinen Göttern vnd Königen / Ja / Pharao / mit allen die ſich auff jn verlaſſen. 26Das ich ſie gebe in die hende denen / die jnen nach jrem Leben ſtehen / vnd in die hende Ne­bu­cad­Ne­zar des kö­ni­ges zu Babel / vnd ſeiner Knechte. Vnd darnach ſoltu bewonet werden / wie vor alters / ſpricht der HERR.

(Regenten)

Ebr. Amon / Heiſſt ein Re­gent / ein Mei­ſt­er / das iſt / der es al­les an­gibt vnd re­giert / da­durch die Leu­te er­nee­ret vnd be­ſchützt wer­den / Prouer 8. Ich / die Weis­heit war Amon / id eſt / der Mei­ſt­er oder Nee­rer der al­les mei­ſt­ert vnd re­giert.

→*1)

 

 

Trostwort an Israel

 

ABer du mein knecht Jacob / fürchte dich nicht / vnd du Iſ­ra­el verzage nicht / Denn ſihe / Ich wil dir aus fernen Landen / vnd deinem Samen / aus dem Lande ſeiner Gefengnis / helffen / Das Jacob ſol widerkomen / vnd in friede ſein / vnd die fülle haben / vnd niemand ſol jn ſchrecken. 28Darumb fürcht dich nicht / du Jacob mein knecht / ſpricht der HERR / Denn ich bin bey dir. Mit allen Hei­den / dahin ich dich verſtoſſen hab / wil ichs ein ende machen / Aber mit dir wil ichs nicht ein ende machen / Son­dern ich wil dich züchtigen mit maſſe / Auff das ich dich nicht vngeſtrafft laſſe.

 

 

 

 

1) lat.: Ebr.; dt.: »Hebräisch«

lat.: id est.; dt.: »das ist« (»das bedeutet«)

 

 

 
 

 

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Jer.
Jere.
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Der Prophet Jeremia

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Jer

Jer

Jer

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Jſa.
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Der Prophet Jeſaja.

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Jes

Jes

Jes

Is

Ezech.
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Der Prophet Heſekiel.

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Hes

Ez

Hes

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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